Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Boxenbau => Thema gestartet von: gitarrishim am 16.08.2008 23:08
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Hallo allerseits.
Ich hätte mal eine kurze, aber grundlegende Verständnisfrage.
Ich plane, mir ein 2x12er TT-Cabinet bauen zu lassen. Dieses würde ich dann gerne mit zwei Speakern bestücken und verkabeln. Soweit so gut...
Beide Speaker hätten eine Impedanz von 8 Ohm.
Mein Amp bietet die Möglichkeit zwischen 4, 8 und 16 Ohm am Boxenausgang zu switchen.
Nun habe ich ja die Wahl zwischen serieller und paralleler Verkabelung der beiden Speaker. Demnach also entweder 4Ohm oder 16Ohm resultierende Gesamtlast der 2x12er.
Wo liegt denn der praktische Unterschied zwischen beiden Varianten.
Klang, Schalldruck.... ???
Habe nicht so viel Ahnung von der Materie, falls es aber einen signifikanten klanglichen Unterschied zwischen beiden Schaltungstypen gäbe, würde ich mir natürlich zwei Klinkenbuchsen einbauen lassen, um beide Varianten zu realisieren und um diese vergleichen zu können.
Grüße,
Chris
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Moin,
die Verkabelung der Boxen ist eine Glaubensfrage. Folgende Überlegungen kann man anstellen:
Läuft die Anlage auf 16 Ohm, dann hat der Widerstand des Boxenkabels weniger Einfluß als bei einer 4 Ohm Anlage.
Parallel und seriell verkabelte Chassis können unterschiedlich klingen, Man nimmt ggf. ein anderes Beamingverhalten wahr.
Und zu guter letzt kann eine phasenverkehrt angeschlossene Box anders klingen.
Also wenn Du experimentierfreudig bist, dann probier die obigen Varianten durch und laß dein Ohr entscheiden.
Generell wichtig ist, daß Du dicke Strippen nimmst sowohl fürs Boxenkabel als auch die Innenverkabelung der Box. Das macht einen gehörigen Unterschied in Sachen Druck und Auflösung der Box.
2,5mm² sollten es schon sein. Unser Sound- und Weizenexperte ACY geht mittlerweile sogar auf 4mm². Allerdings braucht man für solche Leitungen schon fast ein Kupferbergwerk unterm Haus und löten muß man die Dinger auch noch...
Viel Spaß beim probieren!
Grüße
LöD
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Hallo,
noch zu beachten ist, dass die Induktivität der Schwingspule im mH-Bereich liegt. D.h. durch eine Reihenschaltung erreicht man somit ein Tiefpassverhalten. Das müsste sich auch hörbar auswirken...
M f G
Sebastian
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Hallo und vielen Dank für die Antworten.
Dann werde ich mir wohl beide Optionen zum Experimentieren offen halten. Macht dann insgesamt 4 Klinkenbuchsen, um gegebenenfalls auch die beiden unterschiedlichen Speaker einzeln, sowie seriell bzw. parallel betreiben zu können.
Ob man die Innenverkabelung verdrillt oder frei realisiert stellt demnach auch eher eine Glaubensfrage dar? Oder gibts dahinter auch eine physikalische Geschichte?
Freue mich schon auf die Box! ;D
Grüße*
Chris
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Hi,
wenn die LS parallel verkabelt sind, dann "sieht" der Übertrager die Last direkt. Bei Serieller Verkabelung hat er nur die Gesamtimpedanz nicht aber die einzelnen Lautsprecher. Auf grund der Reihenschaltung müsste es hierbei zu einer leichten Laufzeitveränderung/Phasenverschiebung kommen - rein theoretisch - aber ob man diese hört oder nicht ist eine andere Frage. Ich würde dies mit nein beantworten.
Gruß, Dirk
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Hi,
hier an dieser Stelle mal ein riesiges Dankeschön für die saubere Arbeit von Tube-Town-Cabs!
Letzte Woche ist endlich mein Brit/American 2x12er Cabinet eingetroffen und wurde mit den zuvor bestellten und etwas eingespielten Speakern (Celestion V30 + Eminence V12) bestückt.
Gestern ist sie dann bei der Session mal auf Herz und Nieren überprüft worden.
Whooooow!
Super Verarbeitung, tolle Komponenten und schnelle Lieferung.
Und das Beste: Das Ding rockt, funkt und bluest ohne Ende! Mit Flexback (habe sie gestern offen getestet) und Beamblockern ist es nun echt absolut irrelevant, wo ich mich beim Klampfen hinstelle. Ich höre mich überall und viel definierter als mit meiner 4x12er Strahlenkanone!!! Sogar meinen Bandkollegen ist aufgefallen, dass die Gitarre nun auch bei geringen Pegeln "irgendwie direkter" klingt.
Der Sound ist durch die Box absolut dichter und raumfüllender geworden und meine Kollegas baten ausnahmsweise sogar, dass ich die Klampfe mal LAUTER ( ;D) drehen sollte, anstatt die ewige "Ohrenbluten-Diskussion" vom Zaun zu brechen.
Tubetown: :danke:
Hier geht meinerseits eine dickste Empfehlung raus!
Meine (ohnehin hohen) Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen.
Thanx,
Chris
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Interessant.
Mir erschließt sich allerdings nicht, warum irgendein Kabel einen größeren Durchmesser haben sollte als (Netzkabel) die prim. Leitungen des PTs bzw. (LS-Kabel) die sek. Leitungen des OTs.
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Mir erschließt sich allerdings nicht, warum irgendein Kabel einen größeren Durchmesser haben sollte als (Netzkabel) die prim. Leitungen des PTs bzw. (LS-Kabel) die sek. Leitungen des OTs.
weil's besser aussieht :devil:
Aber ich glaube dieses Thema ist eher bei der HiEnd-Fraktion aufgehoben wo es bekanntermaßen auch die Kabel mit Laufrichtung gibt...
Wir verwenden für die interne Verkabelung 1,5 mm² Silikon-Leitungen primär aus Stabilitätsgründen und weil die sich auch ordentlich verarbeiten lassen, aber auch mit den 0,75 mm² Leitungen lässt sich klanglich kein Unterschied feststellen. Die Lastkabel die wir selbst herstellen sind ebenfalls aus 2 x 1,5 mm² wodurch sich diese theoretisch für Verwendung bis 16 A bei 230 V AC eignen (nach VDE) wodurch man dann auf über 5 kW käme - man ist dadurch also im "grünen Bereich".
Gruß, Dirk
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Ich nehme immer meine Oma ihr Lampenkabel ;D
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Ich nehme immer meine Oma ihr Lampenkabel ;D
die mit Gewebeummantelung ? Die sind wirklich scharf :guitar:
Gruß, Dirk
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Ich finde das Kabel vom Bügeleisen auch nicht schlecht - so schön schwarz/weiß-karriert.... ;D
Gruss
Jürgen
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die mit Gewebeummantelung ? Die sind wirklich scharf :guitar:
Gruß, Dirk
Oma mit Gewebeummantelung? Und scharf?
Ihr seids drauf.
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Hätte ich noch eine Oma bzw. irgendwelche ihrer Lampenkabel, dann hätte ich sicherlich die genommen (die Kabel...).
Hab mich aber letztendlich entschlossen, die noch vorhandenen Reste vom Kimber 4 VS zur Innenverkablung zu nehmen. Die Strippen sind zwar ekelhaft zu löten, sehen aber hochgradig highendmäßig aus. ;D
Da das ja im Cab niemand zur Kenntnis nimmt, habe ich das Boxenkabel zwischen Amp und Box auch damit realisiert.
"Was gut aussieht klingt auch gut", oder wie war das mit dem Voodoo???
Ob das jetzt einen klanglichen Unterschied macht, kann ich nicht sagen, da der generelle Unterschied zu "früher" schon signifikant genug ist.
p.s.:
Ich habe mich übrigens für die parallele Variante entschieden.
Und was die Laufrichtung angeht... alle meine Kabel habe ich mit Klebepunkten markiert, so dass ich sie immer auf die gleiche Art und Weise anschließe. Somit kriegen die meine persönliche Laufrichtung aufgezwungen und haben gar keine Chance sich dagegen zu wehren ;)
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Um mal ein bisschen Senf dazuzugeben.... Wenn es sich um zwei identische Chassis handelt, die auch gleich alt sind und somit gleiche Parameter haben, ist es eigentlich Wurst, ob sie in Serie oder Reihe geschaltet sind. Die reine Schwingspuleninduktivität hat gar keinen so großen Einfluß. Da sich ja nicht nur die Induktivität verdoppelt, sondern auch die Impedanz, bleibt's rechnerisch gleich.
Bei Chassis mit unterschiedlicher Resonanzfrequenz beeinflussen sich die Chassis schon erheblicher untereinander. Dazu kann aber, wie oben schon gesagt wurde, auch nicht gesagt werden, was besser klingt. Krasses Beispiel wäre eine Reihenschaltung eines 55Hz und eines 85Hz-Chassis.
Gruß
Stefan
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Hallo,
von Duesentrieb: Mir erschließt sich allerdings nicht, warum irgendein Kabel einen größeren Durchmesser haben sollte als (Netzkabel) die prim. Leitungen des PTs bzw. (LS-Kabel) die sek. Leitungen des OTs.
sowie
von Dirk:ich glaube dieses Thema ist eher bei der Hi-End-Fraktion aufgehoben
Das sehe ich auch so, denn hier ist der Dämpfungsfaktor (Verhältnis Außen- zu Innenwiderstand einer Endstufe) relevant, d.h. man ist bei HiFi-Endstufen bemüht, diesen möglichst groß zu machen, um die Lautsprechermembran dem Verstärkersignal präzise folgen zu lassen. Gute HiFi-Amps erreichen einen Dämpfungsfaktor von über 100, daß entspräche bei einem 8 Ohm Speaker einem Innenwiderstand von 0,08 Ohm! Daher ist man bemüht, den Dämpfungsfaktor nicht durch Leitungswiderstände zu verschlechtern und "kämpft" um jedes MilliOhm....
Bei Gitarren-Amps setzen wir andere Maßstäbe an: hier geht es um "guten Sound", will heißen, es wird eher ein niedriger Dämpfungsfaktor gewünscht, um dem Lautsprecher seinen Eigensound entfalten zu lassen. ;D
Zum Thema Innenwiderstände bei Gitarren-Amps: bei einem 100W-Hiwatt-Amp beträgt dieser ca. 2 Ohm, beim Fender Vibrolux Reverb ca. 6-7 Ohm; beim 100-W-Marshall ca.12 Ohm und beim Vox AC30 (wegen fehlender Gegenkopplung) sogar über 100 Ohm!
Fazit: bei Gitarren-Amps sind also "Monsterkabel" reine Geldverschwendung! :devil: ;D
Gruß aus Schleswig-Holstein
Bernd
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Ja, so ist's mit dem Dämpfungsfaktor...
Hast Du treffend erklärt!
Zudem.. was nützt ein meist übel gelötetes 4mm2 Kabel , wenn die Vorteile der Strippe durch schlechte Lötstellen wieder zunichtegemacht werden....
Vor allem, wenn das Voodoo-Kabel dann auch noch in Klinkensteckern und Buchsen endet :-\
2,5mm2 und dicker macht nur Sinn, wenn man Speakons verwendet, oder das Kabel irre lang ist, sonst werden die Vorteile der Kabel durch die Klinkenstecker wieder zunichtegemacht. Zudem ist das eher für Bassisten der Hochwatt-Transenamps von Belang. Hier hat Klinke definitiv nix mehr zu suchen...
Bei meinem TWreck verwende ich zum Speaker hin ein gutes altes Bügeleisenkabel von Omma mit schwarz-weisser Gewebeummantelung, hat zwar nur 1mm2, aber der Vintage-Faktor ist durch nix zu ersetzen :devil:
Gruß
Stefan
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Servus,
ihr könnt noch so viele Unken rufen wonach auch immer:
nach meinen Ohrentests ergibt grundsätzlich Parallel-Schaltung eher Höhen mit strafferen Bässen und Serien-Schaltung eher Mitten mit fetteren Bässen!
In beiden Schaltungen ist je nach Fähigkeit des LS alles noch vorhanden...es geht hier nur um das "eher".
Also: Parallel-Schaltung scheint mir eher gut für die cleane Country-Fraktion und deren Ableger, während Seriell-
Schaltung mir eher gut für die Jazz- und Zerr-Fraktion geeignet zu sein scheint.
Das sollte aber jeder für sich selbst ausprobieren!...Geschmacksache!
Ich gebe zu, das ist ein völlig subjektives Ergebnis meiner Ohren.
Um mein Ergebnis nochmal zumindest leicht zu untermauern:
VOX AC 30 mit höhenreichen Bulldog-Speakern wird bis heute noch in 2x12(jew. 8-Ohm) seriell verdrahtet um imo die Höhen abzudämpfen und die Mitten mehr zur Wirkung kommen zu lassen.
Heutzutage hätte VOX auch die Möglichkeit zwei 16-Ohm-Speaker parallel zu verdrahten.
Ich geb` zu, das Verhalten von VOX kann auch in Nostalgie begründet sein.
Muss ich nach all den Unkenrufen nun an meinen Ohren zweifeln?
Nein, ich tu´s nicht...zumindest nicht im A/B-Vergleich, da hier ein evtl. mangelhaftes und schon vielfach malträtiertes Ohrenpaar eben Unterschiede hört!
Gruß
da Woifi
PS: Ich gebe auch zu bedenken, dass bei 4x12 bereits vielfach Unterschiede in der Beschaltung parallel/series und
series/parallel festgestellt wurden, diese vielfachen Feststellungen mit meinen Ohren nichts zu tun
haben und mittlerweile schon als objektiv gelten können.
PS:PS: als hätte ich von Scott-SVVA abgeschrieben ;D: http://online-discussion.dhenderson.com/ToneTubby/viewtopic.php?t=88
Scott hat die gleiche Erfahrung wie ich und begründet sie auch noch technisch. Die Auswirkung ist hörbar...
...dennoch subtil. (Vom technischen Kram versteh` ich zu wenig, um die Begründung zu bestätigen.)