Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: the_moppi am 28.08.2008 12:23
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hi
in meinem amp habe ich 6 mal 6L6 röhren drinn, und nun schon die 5 geschossen: der amp wird leise und eine Röhre (meist am gleich sockel) wird knallrot. ich mach den amp aus, dann wieder an und FATSCH, ein blauer blitz in der röhre und sie is hin mit samt der HV-sicherung.
mr kommt es so vor, als ob in diesem moment die -51V an dieser röhre nicht mehr anliegen.
kann das am sockel liegen? mir ist es auch schon in einem andren sockel passiert.
erst dachte ich, es liegt an der verkabelung in meine endstufe, dann habe ich diese verkabelung durch ein draht ersetzt, der der ja dann alle röhren einer seite verbindet, so kann ich ausschließen, dass die -51V versorgung dran schuld ist, da sonnst die anderen röhren auf der seite ja auch hops gehen würden.
die sockel sind erst ein halbes jahr alt und hier aus dem shop.
langsam nervt es mich, denn röhren sind ja nicht grade billig....
habt ihr noch andere ideen?
oder eine erklärung dafür, dass es erst wenn ich den amp wieder anmache die röhre mit nem blauen blitz durchhaut?
Mfg Marek
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Hallo,
was für einen AMP hast Du denn?
Gruss
Jürgen
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Hallo,
war das nicht ein Recto-Nachbau?
PEter
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Hallo,
haste mal geschaut ob da was schwingt?
Grüße
Uwe
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Da schwingt wahrscheinlich gar nix, da ist wohlmöglich der Bias-Zikus falsch dimensioniert - wenn die Tuben unendlich Saft ziehen gehen sie halt über den Jordan - oder den Rhein - oder die Weser.
Ergo würde ich empfehlen Schaltplan/Werte Trafo und Realität (Photo) zu checken - und mich auf den Bias-Bereich konzentrieren . . .
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Aber warum geht dann immer die gleiche Röhre hoch, du hast doch sicher an allen 6 Endröhren die gleichen Widerstandswerte im Biasbereich? Vieleicht ist ja der G1 Wid. oder der Wid. über der neg. Spannung kommt bei dieser Röhre nicht in Ordnung.
Grüße
Uwe
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. . . "meist" am gleichen Sockel ;)
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Hallo, wenns nicht immer der gleiche Sockel ist, ist entweder dein Biasnetzerk im Arsch, oder der Amp schwingt, wie viele Regler hast du zur Biaseinstellung, auf jeder Seite einen, für jede Röhre einen, oder einen für alle 6? Wenn du schreibst das die Anodenbleche glühen und dann geht die Röhre hoch denke ich die Ug1 ist nicht ganz weg, denn ohne Ug1 gegt die Röhre sofort hoch, es sei denn dein Netzteil begrenzt das Ganze.
Grüße
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Servus Moppi,
ist möglicherweise ein Poti für den Bias defekt? Wenn die Vorspannung dann ausfällt, z.B. weil der 150W Amp auf einer Box vibriert....
Du könntest testweise einen Festwiderstand einbauen.
mfg
Chryz
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Hallo Moppi,
die Frage ist ja auch, ob -51V die korrekte Bias-Einstellung ist. Sind die Röhren gematcht? Wenn nicht, können -51V für die eine oder andere Röhre zuwenig negative Vorspannung sein.
Viele Grüße
Stephan
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hi
ja, die röhren waren gematcht, und es passiert ja ganz plötzlich....ich habe auch für jede röhre einen messpunkt, und da stimmt alles wenn ich mal messe..
ich habe nur ein regler der alle röhren versorgt.
mit dem schwingen kann es nix zu tun haben,denn ich habe meinen amp als es jetz passiert ist rund 2 meter von der box wegstehen gehabt, zwecks recorden. es ist echt komisch, da es nur immer eine röhre betrifft. und es passiert mitten im spielen. der amp wird leiser, die röhre immer mehr rot, es fängt an zu brummen und ich mach den amp auf standby. wenn ich ihn wieder an mache, fatscht es und die betroffene röhre ist durch. die -51V erzeuge ich aus einer spannungsverdoppelungsschaltung, da mein trafo nur -40 lievert. es ist aber eben echt komischerweise meist der gleiche sockel....
ich glaube ich werde die sockel wechseln, und die widerstände, die zum sockel führen.
wenn das so weitergeht, wird es ein echt teurer spaß....
evtl hat noch jemand ne idee...
Mfg Marek
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Also ich würde, wenn die Röhre rot wird, den Amp nicht mehr auf Standby schalten, sondern ganz ausmachen. Im Standby-Betrieb bleiben ja alle Spannungen bis auf die Hochspannung erhalten. Die Hochspannung wird aber im ersten Netzteilkondensator gespeichert. Wenn Du dann vom Standby auf Live gehst, kommt kurzzeitig mehr Spannung auf den Amp als im normalen Betrieb. Das könnte der Röhre, wenn sie eh schon angeschlagen ist, den Rest geben.
Grüße Stephan
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Hallo zusammen,
Die Hochspannung wird aber im ersten Netzteilkondensator gespeichert. Wenn Du dann vom Standby auf Live gehst, kommt kurzzeitig mehr Spannung auf den Amp als im normalen Betrieb.
Könntest Du das bitte genauer erklären?
Du meinst doch nicht etwa, dass die Versorgungsspannung nach dem Umschalten von Stanby auf Live, auf die "normale" Spannung PLUS die evtl. noch vorhandene Restspannung vom NT-Elko ansteigt, also die Summe von beiden.
Das wäre für mich was ganz neues.
Die Elkos werden beim Umschalten einfach ganz normal vom Trafo/Gleichrichter auf die "normale" Spannung aufgeladen.
Gruß
multimeter
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Hallo, also mit schwingen meine ich das deine Schaltung schwingt, wie weit deine Box weg steht spielt dabei keine Rolle. Das es an den Sockeln liegt glaube ich nicht, du schreibst doch das es nicht immer die selbe Röhre ist und das gleich 2 Sockel def. sind glaube ich nicht. Mess doch auch mal die Schirmgitterströme, an irgend was muß es doch liegen.
Grüße
Uwe
:gutenacht:
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... an irgend was muß es doch liegen.
... auch wenn ich mir sonst manchmal etwas unschlüssig bin, aber dessen bin ich mir ganz sicher 8)
Ja, der letzte Halbsatz war wirklich gut ;D
Larry
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Hallo zusammen,
Könntest Du das bitte genauer erklären?
Du meinst doch nicht etwa, dass die Versorgungsspannung nach dem Umschalten von Stanby auf Live, auf die "normale" Spannung PLUS die evtl. noch vorhandene Restspannung vom NT-Elko ansteigt, also die Summe von beiden.
Das wäre für mich was ganz neues.
Die Elkos werden beim Umschalten einfach ganz normal vom Trafo/Gleichrichter auf die "normale" Spannung aufgeladen.
Gruß
multimeter
Hallo multimeter,
Nein, natürlich nicht Restspannung PLUS Betriebsspannung. Ich habe nur gelesen, dass beim Einschalten kurzzeitig die Spannungen bis zu 15% höher als normal sein können. Ich muss gestehen, dass ich das technische Phänomen dahinter nicht ganz verstanden habe - vielleicht der Einschaltimpuls? Aber es könnte eine Erklärung für das von Moppi beobachtete Phänomen sein, dass die Röhre immer nach dem Aus- und Einschalten vom Standby hochgeht.
Gruß Stephan
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Ich habe nur gelesen, dass beim Einschalten kurzzeitig die Spannungen bis zu 15% höher als normal sein können. Ich muss gestehen, dass ich das technische Phänomen dahinter nicht ganz verstanden habe - vielleicht der Einschaltimpuls?
Hallo Stephan
das ist kein Einschaltimpuls der für die höhere Spannung beim umschalten sorgt. Es kommt von der Siebkette der C-R-C Siebung. Solange der Anodenstrom fließt gibt es am Netzteil Widerstand einen Spannungsabfall (U=R*I), schaltet man auf Standby geht die Anodenspannung hoch weil der Spannungsabfall zurück geht und die höhere Spannung wird im Netzteil Elko gespeichert. Schaltest man jetzt wieder auf Betrieb muss die gespeicherte Spannung von der Endröhre erstmal verbraten werden und das kann purer Stress für die Röhre sein. Vor Allem dicke Elkos können da ganz schönen Stress verursachen. Auch Schaltungen die die Röhren am Limit betreiben verheizen so Röhren.
Ich persönlich halte nix von der Standby Funktion, das macht nur Sinn wenn man das hochlaufen der Anodenspannung verhindert durch Ballastwiderstände (Urdoxe), was schaltungstechnisch recht aufwendig ist.
Salu Hans
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Hallo Hans,
vielen Dank für die Erklärung! Dann bin ich auf jeden Fall beruhigt, dass mein Hinweis an den Threadersteller richtig war.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo Hans,
...Solange der Anodenstrom fließt gibt es am Netzteil Widerstand einen Spannungsabfall (U=R*I), schaltet man auf Standby geht die Anodenspannung hoch weil der Spannungsabfall zurück geht und die höhere Spannung wird im Netzteil Elko gespeichert. Schaltest man jetzt wieder auf Betrieb muss die gespeicherte Spannung von der Endröhre erstmal verbraten werden und das kann purer Stress für die Röhre sein. Vor Allem dicke Elkos können da ganz schönen Stress verursachen. Auch Schaltungen die die Röhren am Limit betreiben verheizen so Röhren...
Klar, eigentlich selbstverständlich. Leider habe ich daran gar nicht gedacht :danke:
Vielen Dank für die Erklärung.
Gruß
multimeter
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hi
danke für die erklärungen, leuchtet ein! (vorallem den 6l6!!!)
das problem ist leider, dass ich auswechseln kann was ich will ich werde nicht wissen ob das gewechselte bauteil der übeltäter war oder nicht, ich weis nur wenn es wieder einer zerballert, dass es nicht dieses bauteil war....
ich denke ich fahre am besten wenn ich die 1k5 widerlinge wechsle, die verkabelung neu mache, und den sockel wechsle den es am heufigsten betrifft.
gibt es nicht schaltungstechnische maßnahmen, die endröhren vor einer überlast zu schützen? sicherung in die masseleitung?
mesa und ENGL bauen in ihre endstufen zenerdioden oder diese y509 gegen masse ein. kann mir jemand sagen wozu das gut ist, und warum dass andere hersteller nicht machen??
Mfg Marek
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Über einen Artikel, in dem diese Schutzdioden erwähnt und erklärt wurden, bin ich die Tage zufälligerweise beim Surfen gestolpert, siehe http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/140Watt-TheRocker.htm (http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/140Watt-TheRocker.htm)
Greetz, Woof
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Hallo Marek,
mesa und ENGL bauen in ihre endstufen zenerdioden oder diese y509 gegen masse ein. kann mir jemand sagen wozu das gut ist...
die Dioden BY509 (y509 Schreibfehler?) dienen dem Schutz der Endöhren und des AÜs im Leerlauffall vor Spannungsüberschlägen. Diese sind in Sperrichtung gepolt und werden erst leitend, wenn die Anoden negativ gegenüber Masse werden (infolge von Resonanzen zwischen Streuinduktivitäten und -kapazitäten in den AÜ-Wicklungen im Leerlauffall).
...und warum dass andere hersteller nicht machen??
Spart bei der Herstellung immerhin einige Cent ein... ;D :devil:
Gruß - Bernd
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Hallo Leute, der beschriebene Amp. The Rocker ist ein Class B Verstärker mit 800V Anodenspannung, im Leerlauf noch höher, da machen diese Dioden vieleicht Sinn, bein nen dicken Marshall Amp mit 8 Endröhren hab ich das auch schon gesehen, aber für das hier ursprünglich beschriebene Problem ist das , so denke ich nicht hilfreich.
Grüße
Uwe