Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Effekte => Thema gestartet von: analogman am 13.11.2004 07:26
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Hallo zusammen,
Bin auf der Suche nach einer schönen Schaltung für einen Compressor da mir noch einer fehlt. Die Dyna/Ross Schaltung ist mir bekannt. Habe mich aber gefragt, ob es sinnvoll ist, sowas mit Röhren zu bauen. Möglich ist es sicherlich aber wenn das Ding nachher so groß ist wie ein Bierkasten hätte ich vermutlich wenig Spaß da dran. Habe mir mal eine alte Autoendstufe (so ein stabiles Gehäuse sucht man sonst lange) hergenommen, einen Rangemaster und einen RealMcTube reingebaut und habe noch etwas Platz da drin. Spannung ist auch da (vom RealMcTube).
D!RK
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Hallo D!RK !
Ich kann dir zwar keinen Schaltplan anbieten, aber einen Tip geben : Ich besitze einen Ibanez TC999 TubeKing Röhren-Compressor. Ziemlich geiles Teil im Bodentreter-Format mit ECC83 Röhre. Könnte das sein, was du suchst. Vielleicht findest du ja im Internet einen Schaltplan oder ersteigerst dir so ein Teil.
Gruß,
Guido
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Hallo!
Also - ein Kompressor mit der ECC83 wird schwierig zu realisieren sein.
Ich denke, dass es folgende Möglichkeiten gibt, einen Kompressor mit Röhren zu realisieren:
-normaler Verstärker mit gesteuertem Abschwächer. Wurde beim LA2 z.B. so gemacht - der Verstärker steuerte über eine Glühlampe einen LDR und damit die endgültige Lautstärke
-mit Pentode mit Regelcharakteristik
-mit Heptode
Sonst schau Dir mal die ECH84 an - die gibt es teilweise fast als Schüttgut.
Die meisten Kompressoren in Bodentretern basieren auf OTAs - sowas kann vielleicht auch mit Röhren realisiert werden.
Grüße
Hannes
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Hallo zusammen,
sorry wenn ich den alten Zopf hier wieder ausgrabe, aber die Sache mit nem Röhrenkompressor interessiert mich auch.
Hab einige Schaltpläne für Kompressoren mit Optokpopplern gefunden, und das Prinzip meine ich auch verstanden.
Wie war das denn mit der ECH84 gemeint?
http://frank.pocnet.net/sheets/010/e/ECH84.pdf
Für die Heptode ist in o.g. Datenblatt eine Kennlinie für Ia über Ug3 aufgetragen, die nen schönen S-förmigen Verlauf hat.
Muß/kann ich nun die Heptode statt über g1 über g3 ansteuern mit Vorspannung in der Mitte des "S"?
Über die Vorverstärkung kann ich ja vorgeben, wie weit das Signal in die Krümmung/Abflachung der Kennlinie nach beiden Seiten reinläuft und bekomme so ne leichte, einigermaßen symmetrische Kompression.
Kann das so funktionieren oder lieg ich da daneben? Wäre eben eleganter als der Zirkus mit nem Optokoppler, aber ist auch sicher nicht so flexibel und die mögliche Kompression ist sicher auch geringer.
Was denkt ihr?
Gruß Bernhard
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Einen Compressor mit ECC83 gab es vor einigen Jahren von IBZ, sieht genauso aus wie das entsprechende Tube-Overdrive. Schaltplan sollte man im Netz finden, ansonsten eine freundliche email den IBZ-Suppert senden.
JHS
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Hallo,
es gibt auch hier im Forum einen Thread der sich mit dem Thema Röhrenkompressoren befasst.
Dort sind ein paar interessante Schaltungen dabei, unter anderem auch mit der ECC83.
THREAD :) (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=7024.0)
Im Black Finger welchen ich besitze ist das ganze zum Beispiel zwar mit Röhre beworben, im Grunde genommen aber sind nur die Gainstufen durch Röhren ersetzt. Die Kompression erfolt mittels LED-LDR oder Lampe-LDR, der Envelope-Follower ist mit einem Quad-Opamp realisiert.
Fast schon eine Mogelpackung.
Schönen Gruß
Mathias
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Hallo....
Hier ein etwas anderes Modell....:
Hyde
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Hallo,
sieht merkwürdig aus, zumindest bei V3 bin ich mir eigentlich sicher dass sie so nichts tun wird, und dadurch auch der Optokoppler mitsamt Treiberstufe nicht.
Wo hast Du die Schaltung her, weißt Du mehr darüber?
Schönen Gruß
Mathias
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Hallo
Nicht alle Röhren müssen immer verstärker sein, V3 tut schon was.
Viele Grüße
Martin
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Hallo,
aber wo kommen die 105Volt an der Anode von V3 her?
Das ist der Knackpunkt den ich nicht durchschaue.
Schönen Gruß
Mathias
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Hallo
Recht haste, da ist ein zeichenfehler.
Viele Grüße
Martin
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Hallo,
käme R33 dann an die Versorgungsspannung bei die 6AQ5?
Dann gäbe das ganze einen Sinn.
Die Schaltung mit der 12BH7 verwirrt mich noch etwas, sieht aus wie SRPP auf den ersten Blick.
Wenn die obere Triode positiv angesteuert wird steigt der Strom durch sie, an dem 10K Anodenwiderstand R17 fällt eine Spannung ab.
Dieser Spannungsabfall wird über C3 an das Gitter der unteren Triode weitergereicht, der Strom durch diese Triode sinkt.
Strom und Spannung definieren einen Widerstand, also bilden die beiden Trioden einen variablen Spannungsteiler bei dem der Abgriff an der Anode der unteren Triode über C3 an den Ausgangsübertrager dem Singal folgt?
Desweiteren müssten die beiden Trioden in diesem Punnkt einen niederohmigen Ausgang bilden da sich hier Anodenstrom der unteren Röhre und Kathodenstrom der oberen Röhre gegenphasig addieren, also im Mittel konstant sind.
Schönen Gruß
Mathias
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Hi,
das ist die Schaltung des legändären L2A2 Studiocompressors...dachte, den kennt jemand... :-[
Ich will den evtl. nachbauen...Original ist leicht überteuert... >:(
Hyde
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Hallo,
den Namen hab ich schonmal gehört, merkwürdig fand ich eben nur den Fehler bei V3.
Daher würde ich nicht garantieren dass der Rest der Schaltung so dem Original nahe kommt.
Schönen Gruß
Mathias
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Nachtrag:
http://www.recproaudio.com/diy_pro_audio/teletronix_la2a.htm (http://www.recproaudio.com/diy_pro_audio/teletronix_la2a.htm)
Hier ist ein Projekt zum LA-2A mit schöner Dokumentation.
Der Schaltplan sieht auch so aus als würde er einem Original näher kommen.
mfg Mathias
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HI,
Besonders schön finde ich die Anschlüsse: es werden die Kabel mit Schrauben festgemacht. ;D
Bei Lautsprecherkabeln ist das ja kein Problem, aber bei Audio? Ich weiss nicht...
Hyde
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Tolerable Daily Intake
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Hi, Leute!
Ja, der alte Urei (oder Teletronics) LA2 ist ein klassiker. Aber auch die Nachfolgemodelle der LA3-A und der LA4 sind nicht uninteressant!
Auf dieser Seite: http://www.tangible-technology.com/index.html (http://www.tangible-technology.com/index.html) ist eine Menge Info zum Optokompressor vorhanden! Zwar gehts um den LA4 der mit OPs aufgebaut ist, aber das Prinzip ist ja ähnlich und die Infos könnten für ein Röhrenprojekt interessant sein!
Hier: http://www.tangible-technology.com/DIY/opto_1/LA3-kit.html (http://www.tangible-technology.com/DIY/opto_1/LA3-kit.html) hat man sogar eine sparspar-Variante des LA4 als DIY-Vorschlag. Sicher so nicht der Renner aber interessanter Ideen-Quell!
Habe selber mal über ein solches Projekt als Hybrid nachgedacht.
Also der Röhrenverstärker aber die eine LED-Regelung mit OPs. Und vielleicht auch eher mit OPs symmetriert damit das ganze (wenns Mist ist) nicht zu viel Geld versenkt. Aber dann wäre die Röhre dazwischen auch schon wieder fast Quatsch und der Sound zehrt sicher sehr von den Trafos und der Einfachheit...
Gruß, Kim
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Hallo,
so in der Art ist das ganze im Black Finger von EHX gelöst.
Das Signal wird mittels Röhren verstärkt, der Envelope Follower ist mit Opamps gelöst.
Die Optokoppler sind zwischen der zweiten und dritten Triode gegen Masse geschaltet.
Schönen Gruß
Mathias
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Aber warum bezeichnest du das als Mogelpackung?
Der Envelope Follower sitzt ja nicht im direkten Signalweg und steuert eigentlich "nur" die LED bzw. das Panel an... Klar macht das die Kompression aus, aber gibt etwas, dass für Röhren an dieser Stelle sprechen würde?
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Hallo,
als Mogelpackung ist mir da eher die Bezeichnung "All Tube Compressor" aufgestoßen unter der das Teil damals vermarktet wurde, da die Röhren in der Schaltung rein zur verstärkung eingesetzt werden.
Ein "All Tube Compressor" funktioniert meines Erachtens nach eben voll mit Röhren.
Schönen Gruß
Mathias
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;D Ja, dass ist herbe! :P
Aber auch irgendwie typisch!
AllTube ist was anderes, da hast du recht. Aber wenigstens hat Röhre überhaupt eine Sinnvolle Aufgabe! Es gibt so viele "Röhren"-Effekte in dem das Teil nur als Fussheizung fungiert... >:(
Aber wie ist deine Meinung zum Follower? Ist es prinzipiell ein Nachteil das Ding mit OPs laufen zu lassen? Und vielleicht sogar mit einer LED die man mit Cs etwas träger macht?
Das würde mich interessieren... Hhhmmm... Wenn einen die Arbeit nicht immer so viel Zeit "stehlen" würde... :devil:
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Hallo,
also der Follower funktioniert schon gut, und wenn man mit Optokopplern arbeitet sicherlich auch die bessere Wahl.
Der Black Finger bietet auch die Möglichkeit zwischen einer LED und eine Lampe am Optokoppler zu wählen.
So hat man einmal den schnellen Attack einer LED oder eben den etwas langsameren einer Lampe.
Ich bastele gerade etwas zum Zeitvertreib an den Anoden- und Kathodenwiderständen um zu sehen was man da so an Klang herausholen kann. Die Trioden laufen bis auf eine ohne Kathodenkondensator, die letzten beiden Stufen sind zusätzlich noch mit einer Gegenkopplung von der Anode aufs Gitter versehen.
Schönen Gruß
Mathias