Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk HIWATT => Thema gestartet von: tumultus am 21.10.2008 21:20
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Hallo Leute, bin jetzt stolzer Besitzer eines Hiwatt Custom 50 aus dem Jahr 81, noch von der Firma Hylight ;D
Habe mal alles auf Zustand überprüft und alles in feinsten Original zustand aber die Endstufe braucht neue Röhren.
Ich kann aber nirgends ein Poti zum abgleichen des Bias finden. Hat jemand ahnung wie das bei den alten Hiwatts gemacht wird.
Den selbst wenn man die passenden Widerstände einlötet, der ändert sich ja nach ein paar Betriebsstunden.
Zur Info, das Top besitzt schon die Platinen, nicht die Turrets, wie auf dem Bild ersichtlich.
Danke im Voraus für eure Bemühungen
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Hallo tumultus,
Wenn ich das auf hiwatt.com jetzt richtig gelesen habe, dann ist der Custom 50 quasi ein DR504. Heißt, der Amp hat fixed Bias, aber kein Poti zum Einstellen. Das kann trotzdem gut funktionieren, muß aber nicht.
Ich hänge mal den Plan an, der Rest ist auf http://www.hiwatt.com/data/tech_info.html (http://www.hiwatt.com/data/tech_info.html) zu finden.
Der markierte Widerstand wäre auszutauschen gegen eine Widerstand+Poti Kombination.
Funktionieren würde in etwa eine 15k + 25kLinPot.
Die üblichen Sicherheitswarnungen sind ernst zu nehmen. Bei unsachgemäßer Behandlung von Verstärkerschaltungen macht man direkt den Weg ins Nirvana, man geht nicht über Los und zieht auch keine 4000Dollar ein! Bitte daher auch noch einmal genau http://www.tube-town.net/diy/bias-einstellung.pdf (http://www.tube-town.net/diy/bias-einstellung.pdf) lesen und die Sicherheitsvorschriften genau befolgen!
Grüße Micha
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Hallo,
der Umbau auf eine einstellbare Vorspannung ist bei diesen Amps sehr sinnvoll - besonders im Hinblick auf die Lebensdauer der Röhren (gut für mich - schlecht für euch wenn man's nicht mach :devil:) sowie der näheren Bauteile.
Gruß, Dirk
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Hallo,
Ich nochmal, hab den BiasZweig mal versucht auf dem Bild ausfindig zu machen. Bitte unbedingt vor Ort nochmal nachprüfen, der in dem Falle wichtige Widerstand ist leider nicht gut erkennbar!
Grüße Micha
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Erstmal Danke für die ausführliche Info, das scheint ja nicht so einfach zu sein an den Widerstand ranzukommen.
Ich war heute im Gitarrenladen und der hat mir mit dem Bias Master (von TAD) rein gemessen.
Leider Gottes waren die ursprünglichen Röhren, wie vermutet, viel zu heiß eingestellt, bzw. nicht eingestellt (zogen 60mA).
Wir haben mal 2 Sätze gematchte TAD Röhren eingesetzt, leider bei denen auch 60mA.
Gibts nicht die Möglichkeit Röhrentypen zu probieren, die wenig Strom ziehen? kennt da jemanden welche?
Irgendwas müssen die sich doch damals gedacht haben als der Amp gebaut wurde.
Wie ist das wenn der Amp jetzt stundenlang unter solchen Bedingungen lief, können da Bauteile in mitleidenschaft gezogen werden oder nur die Röhren?
Ich habe noch mal ein anderes Bild in draufsicht angehängt, laut schematik müßtest du recht haben mit dem Widerstand! ist auch der 27K.
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Hallo
In den Plan scheint sich ein Fehler eingeschlichen zu haben. Der 1K Widerstand vor der Diode ist real ein 100K! Gruß --.-loco
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tatsächlich, shame
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Hallo,
Ihr könnt mich jetzt hauen, aber ich haben bei meinem Costum 50, was allerdings ein älterer mit Turretboards ist, eine Widerstandsdekade über den Widerstand gehängt und solange geschaltet bis der Bias-Strom stimmte (kommt ja nicht auf ein Milliampere mehr oder weniger an) und dann den damit ermittelten Festwiderstand der E12-Reihe parallel gelötet. Geht natürlich nur in eine Richtung, sonst muß man reihenschalten.
Ich hab da in eineren Thread was gelesen, daß wenn man ein Trimmpoti einbaut, man einen "Failsafe"-Widerstand mit einbaut, damit der Anodenstrom nicht hochläuft und die Röhren brät, falls das Trimmpotentiometer aussetzt. Kramusha hat da mal was sehr sinniges gepostet, weiss aber nicht mehr wo.
Gruß
Roland
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Hallo Roland,
Ich hab da in eineren Thread was gelesen, daß wenn man ein Trimmpoti einbaut, man einen "Failsafe"-Widerstand mit einbaut, damit der Anodenstrom nicht hochläuft und die Röhren brät, falls das Trimmpotentiometer aussetzt. Kramusha hat da mal was sehr sinniges gepostet, weiss aber nicht mehr wo.
Gruß
Roland
Deswegen schrub ich ja weiter oben von einmal 15k+25kPoti in Reihe. Fällt das Poti aus, sind immer noch die 15k als "Notfallversicherung da".
Grüße Micha
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Deswegen schrub ich ja weiter oben von einmal 15k+25kPoti in Reihe. Fällt das Poti aus, sind immer noch die 15k als "Notfallversicherung da".
Mir fällt gerade auf, wenn das Poti wie der gelb angepinselte Widerstand zwischen der negativen Biasspannung und Masse geschaltet wird, passiert sowieso nix, da läuft bei Unterbrechung die Spannung ins negative und die Röhren werden "zugedreht". Somit wird das von mir geschriebene ganz plötzlich äh nutzlos..... :-X ...zumindest für diese Schaltungsvariante.... der Reihenwiderstand allerdings ist ne gute Sache, weil man dann nicht aus Versehen beim Einstellen die ganze Biasspannung gegen Masse kurzschliesst. Und es ergibt sich eine feinere Einstellmöglichkeit.
Gruß
Roland
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Hallo,
Ihr könnt mich jetzt hauen, aber ich haben bei meinem Costum 50, was allerdings ein älterer mit Turretboards ist, eine Widerstandsdekade über den Widerstand gehängt und solange geschaltet bis der Bias-Strom stimmte (kommt ja nicht auf ein Milliampere mehr oder weniger an) und dann den damit ermittelten Festwiderstand der E12-Reihe parallel gelötet. Geht natürlich nur in eine Richtung, sonst muß man reihenschalten.
Ich hab da in eineren Thread was gelesen, daß wenn man ein Trimmpoti einbaut, man einen "Failsafe"-Widerstand mit einbaut, damit der Anodenstrom nicht hochläuft und die Röhren brät, falls das Trimmpotentiometer aussetzt. Kramusha hat da mal was sehr sinniges gepostet, weiss aber nicht mehr wo.
Gruß
Roland
Das mit der Dekade ist ja keine schlechte idee, auf welchen Wert bist du gekommen?
War der ursprüngliche Widerstand auch ein 27K? War dein Amp voher zu heiß oder zu kalt eingestellt?
Um, wie bei mir, den Biasstrom (60mA) zu senken, muss der Widerstand erhöht oder gesenkt werden?
Aber denoch die Frage ob jemand Röhrentypen kennt, die wenig Strom ziehen.
Das Teil muss ja mal einwandfrei gelaufen haben, schätze mit Mullards.
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Das mit der Dekade ist ja keine schlechte idee, auf welchen Wert bist du gekommen?
War der ursprüngliche Widerstand auch ein 27K? War dein Amp voher zu heiß oder zu kalt eingestellt?
Um, wie bei mir, den Biasstrom (60mA) zu senken, muss der Widerstand erhöht oder gesenkt werden?
Asche auf mein Haupt, ich weiss es nicht mehr und schlimmer noch, ich hab es nicht dokumentiert. Meiner ist ein DR504, aber mit Turretboard. Die Bias-Spannungs-Erzeugung ist aber gleich wie beim dem da. Ich hab damals JJ EL34 eingebaut und da war den Anodenstrom zu hoch, wie bei Dir, folglich muß die Biasspannung negativer (höher) werden. Ich weiß nicht ob es richtig ist, deshalb stelle ich es zur Diskussion, ob man den oben erwähnten 100K 1W (der vor Diode ist) per Parallelschaltung eines Widerstandes kleiner machen könnte. Man müßte so bei 1M anfangen und dann abwärts.
Gruß
Roland
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Ha! Hab meine Dokumentation doch noch gefunden: der Anodenstrom war mit JJ EL34 65mA und UG war -34V. UA war 425V. Dann hab ich 680K parallel zum oben erwähnten 100K geschaltet und hatte UG= -38V und IA war nun 45 mA.
Gruß
Roland
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Hallo
Um den Strom der Biasschaltung nicht weiter zu erhöhen ist der oben von mc_guitar vorgeschlagene Weg der bessere. Gruß --.-loco
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Hallo Leute, hat etwas gedauert aber nun is es soweit. Habe es gemacht wie mc_guitar es geraten hat.
Allerdings habe ich den originalen 27k drinnen gelassen und in Reihe dazu ein 25K Trimpoti eingebaut.
Im Nachhinein hätte ich lieber ein 15K poti nehmen sollen, weil der Biasstrom da ganz schön feinfüllig reagiert aber egal.
Auf jeden Fall funktioniert das bestens, Vielen Dank an euch, besonders an mc_guitar!
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im Übrigen laufen die Röhren jetzt mit 33mA und klingen fantastisch.
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Hallo tumultus,
Freut mich, daß es funktioniert! Die von mir vorgeschlagenen Werte waren halt aus dem orginalen Widerstand+/- einem Wertebereich gebildet. So wie Du jetzt verschaltet hast, hast Du halt nur in eine Richtung eine Regelmöglichkeit, daß kann gut funktionieren und tut es hier ja auch, kann aber mit einem ungünstigen Röhrensatz auch schon wieder einen Eingriff erfordern.
Viel Spaß also mit dem zweifelsohne geilen Amp!
Grüße Micha
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Ein Regelbereich nach unten (Widerstandsmässig betrachtet) dürfte nicht nötig sein, ich habe 5 Röhrenpaare probiert und bei allen war der Widerstand zu klein, bzw. viel zu hoher Bias-Strom.
Das niedrigste waren 65mA das höchste 90mA, und das ist ja schon heftigst. Würde mich echt interessieren mit wieviel die originalen Mullards gelaufen sind.
Und dadurch das der originale Widerstand an Ort und Stelle blieb, brauchte ich nur eine Lötstelle. Die 2te war schon recht unzugänglich.
Jetzt habe ich auch welche drinnen mit einem sehr niedrgen PC Wert (28), also ich glaube das passt gut.
Da kann ich nur zustimmen, verdammt geiler Amp. Was für ein Clean bzw. Crunch Sound. Unvergleichlich!