Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: fingerpicker am 27.10.2008 02:36
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Hallo,
am nächsten Wochenende möchte ich mir einmal meinen Erstserien-Fender Blues DeVille vorknöpfen und ihn mit einer Biasregelung versehen. (Link zum Mod hier im Forum bereits gefunden... http://www.fenderforum.com/forum.html?db=&topic_number=324024).
Ein anderes Problem, was ich gerne in Angriff nehmen würde, ist diese unzureichende Lautstärkeregelung im Drive-Kanal. Zimmer- oder Proberaumeinstellung ist (fast) nicht möglich. Hat jemand hier da schon einmal etwas in der RIchtung gemacht oder eine Idee was man machen könnte?
LG
Der FP
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Hallo Fingerpicker!
Ja, da gibt es eine ganz einfache Lösung.
Ich habe meine Modifikation von einer Seite über den HotRod DeLuxe.
Aber sowohl HotRod und Blues, als auch DeLuxe und DeVille sind, was das Volume Poti angeht, identisch.
Die Seite heißt "The unofficial Fender Hot Rod Deluxe owners guide" oder so ähnich. Google mal.
Das Problem des Master Volumes ist, dass das Poti (100kOhm) ein lineares ist obwohl es eigentlich ein logarithmisches (schreibt man das so?) sein müsste.
Während man bei einem log Poti 1/10 des Pegels erst bei der Hälfte des Regelweges hat, hat man bei einem lin Poti 1/10 des Pegels schon bei 1/10 des Regelweges, also wenn das Poti von 0 auf 1 gedreht wird - oder bei Fender von 1 auf c.a. 2.
Du kannst also einfach das Poti tauschen.
Ich habe ein Alpha 16mm PCB 100k log aus demTTstore verwendet. 16mm ist der Durchmesser des Potis und entspricht den originalen und PCB heißen die Potis für die Montage direkt auf der Platine.
Viel Erfolg!
Gruß Alex
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Hallo fingerpicker,
Die Seite heißt "The unofficial Fender Hot Rod Deluxe owners guide" oder so ähnich.
Genau http://studentweb.eku.edu/justin_holton/bias.html (http://studentweb.eku.edu/justin_holton/bias.html)
Wenn du denn schon beim Zerlegen bist... kleiner Tipp: guck´dir unbedingt die Lötstellen der beiden 470 Ohm/5-W-Widerstände an (in neueren Amps: 330 Ohm) - sind 2 weiße Zement-Teile in der +/- 16V-Versorgung! Über diese werden die Relais versorgt, sowie die OP-Amp-ICs für den Send/Return-Zweig und Reverb.
Falls noch nicht geschehen: NACHLÖTEN!!! Oftmals reissen auch die Lötpunkte von der Leiterbahn. Dann heißt es mit dünnem Schaltdraht (!) flicken!
Bei schlechten/gebrochenen Lötstellen gibt es (meist nach Erwärmung) die tollsten Fehler, wie:
Channel wechselt von allein; Hall setzt aus; plötzlicher Lautstärke-Verlust; unkontrollierbares Feedback etc...
Gruß aus Schleswig-Holstein
Bernd, ein leidgeprüfter Blues-de-Ville-User ;D
Edit: Kontakte der Röhrensockel ebenfalls auf kalte Lötstellen prüfen!
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Hallo Bassman,
das dürfte bestimmt Hans sehr interessieren, der doch ein Verfechter des PCBs (auch bei einfachen Gitarrenamps!) ist und jüngst erst gezwungen wurde, einen kleinen Gitarrenamp zu bauen.
Vielleicht überlegt er sich's ja daraufhin nochmal und entdeckt das "old-school" Handwerk für sich wieder ganz neu? ;)
Gruß
Jacob
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Hallo
Die Lötstellen der beiden Zenerdioden reißen ebenfalls gerne. Unbedingt nachlöten. Gruß loco
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Hallo,
@Alex78
Hm... der Schaltplan den ich habe zeigt als Master Vol Poti ein 1M, kein 100k. In den Amp habe ich noch nicht hinein gesehen. Beim Hot Rod Deville ist ein 100K Poti drin. Wie gesagt, ist der erste Blues Deville den es damals gab (zumindest im Musicstore)
@Mr.Bassman
Das mit den 470 Ohm Widerständen habe ich glaube ich schon mal irgendwo gelesen (hier im Board vllt?). Aber gut, dass du mich daran erinnerst. Ich alter Sack hätte das schon vergessen (schnell mal notieren.... altersbedingte Merkliste machen). ;)
@Loco
THX, kommt auch auf die neue Merkliste ;D
Aber erlaubt mir noch eine Frage: Lohnt sich dieser Mod?
Date/Time: 8/29/99 3:32 AM
Subject: Re: Modding Blues DeVille to a Hotrod Deville
"I have done this mod to several Blues DeVilles for pro musicians who play the circuit night after night in Omaha and Sioux City. It is simple and will result in increased gain and dynamic response. Here goes...
Change C1 from 25uF electrolytic to 1uF/50V electrolytic. Add a 0.68uF/50V electrolytic in parallel with R10. Change R11 slope resistor from a 100K to 47K 1/4 watt. Change C6 from 0.1uF to .022uF/630v. Change C25 and C26 from 0.1uF to .033uF/630v. Now here is the super secret! Remove C22 from the presence circuit and replace it with a straight wire. You now have a type of resonance control instead of a presence control. As you turn up the presence the gain increases and the tone becomes fuller and looser (spongy)."
Das habe ich hier (http://www.diyguitarist.com/GuitarAmps/HRD_Mods.htm) gefunden.
LG
Der FP
Schaltpläne:
Blues DeVille (http://www.dunsiar.de/extern/bdv.pdf) und Hotrod DeVille (http://www.dunsiar.de/extern/hrdv.pdf)
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... der Schaltplan den ich habe zeigt als Master Vol Poti ein 1M, kein 100k. In den Amp habe ich noch nicht hinein gesehen. Beim Hot Rod Deville ist ein 100K Poti drin.
Uups!
Da hab ich mich geirrt. Hatte nur HR Dlx mit Blues Dlx und HR Dlx mit HR Deville verglichen und dann falsche Rückschlüsse gezogen.
Somit ist also schon ein log Poti drin und ein Austausch macht keinen Sinn.
Hoffe, dass da noch jemand ne bessere Idee hat.
Gruß Alex
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Ein anderes Problem, was ich gerne in Angriff nehmen würde, ist diese unzureichende Lautstärkeregelung im Drive-Kanal. Zimmer- oder Proberaumeinstellung ist (fast) nicht möglich. Hat jemand hier da schon einmal etwas in der RIchtung gemacht oder eine Idee was man machen könnte?
Hallo fingerpicker,
ich verstehe das so, dass die Lautstärke zu abrupt ansteigt. Ich hatte das Problem auch schon bei anderen Amps. Wenn das Poti - wie du weiter unten schreibst - 1MA ist, kannst du mal probeweise vor dem Eingang des Potis einen 470k Widerstand und von dem Eingang zur Masse einen 150k Widerstand löten (vgl. Soldano Atomic 16). Das Poti wird dadurch gerade im unteren Regelweg einfacher zu kontrollieren.
Viele Grüße
Stephan
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Hi! :laugh:
Endlich mal wieder etwas zu diesem Amp! Es war mein erster richtiger und ich habe ihn nie verkauft! O0
Aber er steht leider auch seit einiger Zeit viel rum... Alle bekannten Reparaturen hatte er schon hinter sich plus ein bis zwei mehr. :P
Aber nachdem das getan war hat er mich nie wieder im Stich gelassen!
@ Fingerpicker
Las bloß die Finger von diesem mod! Der klingt sch... und ist vor allem auch nicht wirklich durchdacht, wie ich finde!
Da hat jemand jedenfalls nicht sehr lange experimentiert bevor das Ergebnis ins Netz gewandert ist! :sex:
Vor einigen Jahren habe ich diese Modifikation bei meinem Fender durchgeführt und habe es nach einer Weile des testens komplett zurückgebaut! :-\
Sehr lustig auch die Lösung den Grad der Gegenkopplung zu ändern! So wie der Typ das macht, hat man Gleichspannung am Poti! ::)
Wenn du den Clean-Sound magst, dann lass da bloß die Finger von! Der wird nämlich einfach nur schön mittig und dünn.
Wenn man diesen Amp höllelaut spielt, dann kann das ganz nett sein. Aber das wirst du nie irgendwo umsetzen können!
Sehr viel eleganter ließe sich da etwas machen, wenn man etwas an den Leiterbahnen bei den Relais rumschnitzt und diese anders verdrahtet. Dann könnte man noch ein paar andere Dinge mitschalten. So könnte man den Cleansound erhalten und den Zerrsound aufmöbeln! Aber das ist ziemliches gefummel. Das beste ist wohl lieber mit Tretmienen vor dem Amp zu arbeiten und ich würde sogar die Speaker tauschen... Die mögen (für meine Ohren) Zerrer nicht besonders. Aber dieser Cleansound... ::)
Viel Glück mit dem Umbau! Meiner bekommt auch irgendwann regelbares Bias...
Kim
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Hallo,
Zitat von Groovetube: Alle bekannten Reparaturen hatte er schon hinter sich plus ein bis zwei mehr. Aber nachdem das getan war hat er mich nie wieder im Stich gelassen!
Yep - dann läuft er wie ein VW Käfer.... Und clean klingt er einfach nur geil, nicht wahr, Kim ... :P
@fingerpicker
Ich würde den Vorschlag von Stephan (darkbluemurder) mit dem Spannungsteiler vor dem Poti mal realisieren, das scheint mir sehr sehr sinnvoll!
Gruß aus Schleswig-Holstein
Bernd
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Und clean klingt er einfach nur geil, nicht wahr, Kim ... :P
???
Wie meinst du das?
Magst du den Sound nicht? Oder den Kommentar... :-X ;D
Viele Grüße, Kim
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Hallo Fingerpicker,
ich bin nicht ganz sicher, ob ich Deinen Wunsch exakt verstanden habe (willst Du das Lautstärkeverhältnis Clean/Overdrive ändern oder den Gesamtlevel reduzieren), aber vielleicht habe ich einen soundneutralen Mod für Dich.
Frage: Fährst Du den Master voll aus ? Ich habe in Erinnerung, das der BluesDeville bereits bei ziemlich niedriger Master-Einstelllung sehr laut wird und dann nur noch die Endstufe weiter in die Zerrung getrieben wird (was man je nach Soundvorstellung beim Fender nicht unbedingt haben muß).
Falls Du den Master für Deine gewünschten Sounds nie ausfährst, würde ich den Spannungsteiler vor dem ersten OP-Amp (vor Ausgang PreAmp) reduzieren (1 Meg auf z.B. 22K statt auf 47K). Damit veränderst Du den Sound nicht, aber senkst den gesamtem Level um 6dB, was mehr Einstellmöglichkeiten im Wohnzimmer läßt.
Falls ich mit meiner Erinnerung falsch liege, war es ein Versuch.
Gruss,
DocBlues
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Hallo Kim,
Wie meinst du das? Magst du den Sound nicht? Oder den Kommentar...
Beides super... ;D
Gruß - Bernd
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Hallo,
es ist ja nun mal so das der Blues DeVille ein ziemlich lautes Teil ist. Sowohl der Normal- wie auch der Drivekanal sind nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl einstellbar. Den Cleansound an sich möchte ich nicht missen. Den Drivekanal betrachte ich ohnehin mehr als 2. Lautstärkemöglichkeit. Allerdings ist die Einstellbarkeit einer Wunschlautstärke nicht sonderlich toll.
Mein Ziel ist es im Prinzip, den Drivekanal "regelbarer" zu machen. Die Maximallautstärke muss ich nicht zwingend niedriger haben. Eine in Frage kommende Triodenschaltung finde ich (laienhaft ausgedrückt) bei diesem Amp wegen der hohen Spannungen mehr als bedenklich. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass es sonderlich einfach ist. Gerne lasse ich mich aber eines Besseren belehren.
Also, in erster Linie steht die bessere Regelmöglichkeit im Raum.
@Groovetube
THX für diese Info.
@DocBlues
Hat der Spannungsteile vor dem OP-Amp überhaupt einfluss auf die gesamtlautstärke (dumm frag)? Preamp out nutze ich ja nicht...
LG
Der FP
P.S.: Vllt wäre auch ein zusätzliches Mastervolume eine Möglichkeit, was ich hiermit mal zur Diskussion stellen möchte. Siehe Anhang.
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Hallo Fingerpicker,
Du hast Recht - da war ich in der Sackgasse. Ich habe nicht genau hingeschaut und dachte, daß sei der Weg zum seriellen Effektweg und damit auch zur Endstufe. Das ist er zwar auch aber ich habe den Bypass - den direkten Weg nicht gesehen.
Trotzdem ergibt das folgenden Sinn:
Wie ist es denn, wenn Du den Pre-Out und den Power-Amp IN per Kabel verbindest. Dann sollte der direkte Weg getrennt sein. Du hast dann zwar die beiden OP-Amps im Signalweg, die sollten aber an dieser Stelle kaum noch soundkritisch sein.
Wenn dieser Weg zumindest für den Sound daheim OK ist, könntest Du tatsächlich mit dem Spannungteiler vor dem Ausgang oder mit der Beschaltung des OP-Amp am Power Amp IN den Gesamtverstärkungsfaktor modifizieren.
Im Übungsraum und auf der Bühne nimmst Du dann das Verbindungskabel ab und hast den Amp genauso wie bisher.
Das würde ich mal mit dem Kabel kurz ausprobieren.
Gruss
DocBlues
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Hi,
@DocBlues
Klar ist das ne Möglichkeit. Habe es sogar schon praktiziert. Aber: Es ist nicht das was ich will. Ich will keinen OpAmp im Signalweg des Amps haben. Der Sound mit dem eingeschleiften Poti hatte sich auch etwas geändert. Das Fett war raus aus dem Steak, wenn ich es mal so formulieren darf.
LG
Der FP
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P.S.: Vllt wäre auch ein zusätzliches Mastervolume eine Möglichkeit, was ich hiermit mal zur Diskussion stellen möchte. Siehe Anhang.
Interessante Idee mit dem Mastervolume hinter dem Phasendreher (à la Vox).
Ich weiß aber nicht, ob das bei Verstärkern mit einem solchem Bias funktioniert oder nur bei Endstufen mit Kathodenbias.
Außerdem glaube ich, hier im Forum mal gelesen zu haben, dass man bei dieser Art des Mastervolumes Probleme mit der Funktion der Gegenkopplung bekommen kann.
In dem Zusammenhang fällt mir aber noch etwas ein:
Bei der Firma Mojave (USA) gibt es eine spezielle Art der Leistungsreduzierung (=Mastervolume?) bei der der Tail Resistor (sorry, ich weiß nicht wie der auf deutsch heißt - Schwanzwiederstand ja bestimmt nicht) des Phasendrehers mit einem in Reihe geschalteten Poti vergrößert werden kann.
Gruß Alex
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Hallo Fingerpicker,
ich meinte kein eingeschliffenes Poti, sondern den Verstärkungsfaktor an der OP-Amp-Beschaltung ändern. Der Effektweg hat einige ungünstige Bauteile, die den Sound beinträchtigen: Z.B. der Elko 22µ am Ausgang. wenn Du den gegen einen besseren Typen austauschst (Panasonic FC, Rubycon ZL oder einen OSCON Cao) wird es gleich viel besser. Auch der Elko (47µ) an der Beschaltung des Endstufeneingangs sollte gegen etwas Besseres getauscht werden. Zudem ist dort
OP-Amps im Signalweg sind für sich genommen meist gar nicht das Problem, sondern die miesen Bauteile drumherum. Da die Beschaltung im Vergleich zu Röhrenschaltungen meist etwa um eine Zehnerpotenz kleiner (Widerstände) und eine Zehnerpotenz größer (Kondensatoren) ist, findet man meist billige kleine Polyester-Caps und billige Elkos. Das sind die eigentlichen Soundkiller - nicht die OP-Amps (sofern es halbwegs brauchbare Typen sind). Wenn man da ein paar bessere Bauteile reinsetzt, geht der Sound auch nicht in die Knie. Gute kleine Polyprop Caps gibt es z.B. von Panasonic und von Wima FKP2 (vorzuziehen bis 22nF) und MKP4 (gibt es auch in größeren Werten als die FKP02).
Gruss,
DocBlues
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Hallo Fingerpicker!
Hast du dein Lautstärkeproblem gelöst?
Hast du das Mastervolume hingter dem Phasendreher mal ausprobiert.
Leider hat sich keiner der Experten dazu geäußert.
Würd mich interessieren, welche Variante am besten funktioniert hat.
Gruß Alex
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@Alex78
Bin letztes WE nicht dazu gekommen... da kam ein VOX dazwischen. Hoffe, es klappt an diesem WE.
LG
Der FP