Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: Adrenochrome am 19.11.2008 18:26
-
Hi.
Ich habe ein kleines Problem mit meinem geliebten JTM Clone.
Bei Volume ab 12 Uhr und höherer Presence Einstellung fängt
das sonst so wohlwollend klingende Teil an erbärmlichst zu
pfeifen und zu knacken. Zudem bröckelt der Sound dann einfach
nur noch, bricht also in sich zusammen.
Sobald ich den Presence Regler zurückdrehe, so auf 8-9 Uhr,
ist wieder alles normal, jedoch fehlen dann massig Höhen,
die ich an dem Amp so liebe. Hat jemand von euch eine Idee,
woran es liegen, und wie man es beheben könnte?
Ansonsten müsste ich das gute Stück wohl oder übel für die
nächste Zeit einmotten...
Wäre toll, wenn mir jemand helfen könnte!
Gruß,
Nick
-
Hallo Nick
Frage, wie sehr bist du technisch versiert, bzw. kennst du dich mit Röhrenverstarker aus?
Dein Amp schwingt wohl wie ein Generator und die Frequenz kannst du mit der Presence-Regelung beinflussen.
Wenn du Kenntnisse der Materie hast, versuch mal probeweise den Gegenkoppelungszweig abzuhängen (Leitung vom LS-Ausgang zur Treiberröhre).
Wenn du keine Ahnung von der Materie hast, lasse es sein! Bringe den Amp besser zu einem Techniker.
Grüsse aus der Schweiz
Hoschi
-
Servus,
Dein Amp oszilliert und geht anscheinend in sog. blocking Distortion, nicht gut für das Ding, der hat ein massives Problem.
Was ist das für ein JTM45? Hat er EL34 oder KT66? Sind die Gitterwiderstände direkt an den Sockeln angeschlossen? Wenn nein kann das eine Ursache sein, es müssen 5k6 auf Pin5 und 470 Ohm auf Pin 4 (meist kommend von Pin 6, in der Zuleitung dazu sollte noch ein gemeinsamer 1k 2W sitzen) vorhanden sein, die würde ich als erstes überprüfen.
cu
bluesfreak 8)
-
Hi.
Es handelt sich um einen ca. ein Jahr alten Linnemann. Die Widerstände sind alle direkt an den Fassungen angelötet und auch in keiner Weise gedriftet.
Jedoch sieht der 27k Widerstand in der Leitung vom OT her etwas seltsam aus. Muss den morgen mal ablöten und durchmessen. Hab heute nicht so wirklich
den Nerv dazu. Achja und noch was... beim Tausch der Vorstufenröhren untereinander besserte sich das Verhalten deutlich. Presence kann man wieder
bedenkenlos bis ca. 12 Uhr aufdrehen, darüber stellt sich aber im hohen Volume wieder das gleiche Problem im selben Maße ein. Test auf Mikrofonie war
dennoch negativ... ::)
Gruß,
Nick
-
Hi Nick,
was sagt denn dazu eigentlich der Erbauer des Gerätes, Herr Linnemann? Schliesslich hat Dein apparat ja bisher anscheinend nicht "gepfiffen, oder?
Auch originale JTM45 aus den 60er schwingen oft- je nach Stellung des Treble- und Presence- Potis. Da hängt es aber meist mit der schlampig-chaotischen Leitungsführung zusammen.
Gruß
Jacob
-
Hallo,
Ich würde auch den Herrn Linnemann mal direkt ansprechen. Er weiß ja schließlich am besten, was und wie er da gebaut hat. Daher sollte auch eine Fehleranalyse besser funktionieren!
Grüße Micha
-
Servus,
ich weiß nicht wie der Herr L das NFB in seinen JTMs verschaltet hat aber Du bist wohl auf dem richtigen Pfad. Der 27k geht ja zum Presence Poti und dort sollte auch noch ein .1µF Cap zwischen Wiper und GND sitzen. Alternativ (bei den RIs) gibt es eine BEschaltung in der das Poti als regelbarer Widerstand in Serie zum Cap auf GND sitzt, also Wiper und Potieingang sind zusammengeschlossen. Letztere Ausführung scheint des öfteren das Schwingen zu verhindern zumindest hat Marshall daß dann so auch beim JPM und beim RI gemacht...
cu
bluesfreak 8)
-
Vor allem verhindert letztere Schaltung das typische Kratzen beim Drehen des Presence Potis,
da die Gleichspannung vom PI ferngehalten wird....
Das finde ich gut.
-
Hi.
Beim Linnemann ist es so realisiert, dass der 100nF Kondensator Zwischen Schleifkontakt des Potis und Masse geschaltet ist. Folglich hängt der 27k Widerstand vom OT kommend an der einen Seite der Kohlebahn, während die andere auf Masse geht. Ich denke ich messe jetzt erst mal den 27k
Widerling durch und probiere die andere Poti Beschaltung.
-
So. Hab jetzt mal ein bisschen rumgelötet...
Anderes Beschalten des Potis brachte leider nichts und mit verschiedenen Kondensatoren (>100nF)
konnte ich leider nicht experimentieren, da ich meine Kondensatorenkiste bei einem Freund vergessen habe.
Das Problem habe ich dennoch auf eine zugegebenerwese unorthodoxe Herangehensweise gelöst.
Ich habe einfach einen 3,9k Widerstand zwischen Schleifer und Kondensator gelötet.
Ich hatte zwar Bedenken, dass dies etwas zu viel des Guten sei und die Effizienz
der Presenceregelung zu wünschen lassen würde, aber Pustekuchen!
Ein Verlust an Höhen ist nicht (ggf. kaum) wahrnehmbar, dafür kann man beide
Volumes und Presence auf Anschlag drehen. Okay, das war natürlich nur der Test
so viele Höhen und Lautstärke brauch ich dann doch nicht...
Fazit:
Mein Amp funktioniert, ich bin glücklich und auch dankbar für die Bestätigung, bzgl.
des Einkreisens des Fehlers.
In diesem Sinne,
Nick
-
hallo nick,
schön dass dein problem gelöst ist,
welche OT hast du und welche röhren verwendest du ?
ich bin sicher du hast wie ich den linnemann m45 mit welter Ü4 für die EL34 ?
allerdings wäre ich auch mal an einem schaltplan desw linnemann m45 interessiert.
wobei ich eine andere vorstufe habe (splitkathode an v1 und einen boost in brilliant channel )
bis dann und viel spass
der M45 klingt wirklich gut, und ist sehr sauber verarbeitet!
TAD EL34B STR
JJ GZ34
2x JJ ECC83s
1x TAD EC803S
Claus
-
Hi Claus.
Hab den standardmäßigen Welter Ü4, jedoch EHX 6CA7 in der Endstufe.
Die Vorstufe basiert auf JJ Ecc83, jedoch kommt an V1 demnächst wieder
meine geliebte TT. Mag nunmal Höhen. Der Amp ist eigentlich im Normalzustand,
lediglich den Normal Channel hab ich kurzerhand ebenfalls zu einem
"Brilliant Channel" umgelötet - Hab ich schon erwähnt, dass ich Höhen mag?
Achja, für etwas mehr Sag hab ich versuchsweise gerade eine 5u4gbdrinne
und bin eigentlich ganz zufrieden. Klingt insgesamt etwas "amerikanischer".
Gruß,
Nick
-
Hallo Nick,
ich bin nicht so bewandert auf dem Gebiet der Elektotechnik. Heißt daß, Du hast einfach einen 3,9K Widerstand an den 0,1uF Kondensator angelötet?
So ein (Presence-)Poti hat ja 3 "Pinne"(Schleifer?) als Anlötmöglichkeit. Der 0,1uF ist auf dem Ceriatone Layout zwischen Pin 1 und Pin 2 angelötet. An Pin 3 geht dann ein Kabel(Litze?) zu dem 27K Widerstand. Du hast jetzt an den 0,1uF an Pin 1 des Poti angelötet, dann den 3,9K Widerstand an den 0,1uF Kondensator angelötet( in Reihe verbunden?), und das "Ende" des 3,9K Widerstands wieder an Pin 2 des Poti angelötet? Habe ich das so richtig verstanden?
War das pfeifen auch beim Patchen(Kaskadieren) der beiden Kanäle eleminiert, auch wenn Presence, sowie beide Volumepotis voll auf 10 aufgedreht waren?
Ich bitte meine leihenhafte Ausdrucksweise zu entschuldigen und hoffe dennoch auf eine Antwort von Euch.
Lieben Gruß,
Elmar
-
Hi Elmar
So ein (Presence-)Poti hat ja 3 "Pinne"(Schleifer?) als Anlötmöglichkeit.
Pins sind die Lötanschlüsse (des Potentiometers). Davon hat das Poti 3 Stück. Hierbei sind die 2 äußeren die Anschlüsse beider Außenseiten der Widerstandsschicht, und der Mittlere Anschluss der Schleifer. Diesen kann man über die Widerstandsschicht schieben, wodurch sich das Verhältnis des Widerstands vom Schleifer zu den beiden äußeren Enden verschiebt. Es ergibt sich je nach Verschaltung ein variabler Widerstand oder Spannungsteiler.
Gruß Cédric
-
Hallo Cedric,
danke für Deine Antwort. Jetzt weiß ich was der Schleifer ist.
An Nick,
ich würde gerne von Nick erfahren, ob der Amp jetzt im gepatchten Zustand (bei Presence und beiden Volumes voll auf) pfeiffrei ist, oder ob sich die Aussage nur auf einen Kanal bezog.
Falls ja, würde es sich für mich lohnen den Lötkolben zu schwingen. Da mein Amp (Volume I auf 6-7 und Volume II auf 2-3) beim Brücken der Kanäle und bei Presence über 8, ebenfalls pfeift, bin ich sehr interresiert an diesem "Eingriff".
Gruß,
Elmar
-
Hi.
Ja, selbst bei gepatchten Kanälen und "alles auf Anschlag" ist Ruhe.
War sozusagen die Grundbedingung, da ich meinen Amp nicht
anders benutze :headphone:.
Gruß,
Nick
-
Das ist ja prima! :sex:
Das werde ich das Wochenende gleich mal ausprobieren. Vielen Dank Nick. :bier:
Gruß,
Elmar
-
Hallo,
so, habe ebenfalls einen 3,9K zwischen dem 0,1uF Mallory und dem Schleifer gelötet. Kann jetzt im gepatchten Zustand den Presence voll aufdrehen, Volume I voll aufdrehen und den Volume II bis zur 6. Ab da fängt das gepfeife wieder an. Beide Volumes auf 10 geht bei mir noch nicht, aber muß ja auch gar nicht. Wer spielt schon mit so einer Einstellung? Der Amp pfeift also um einiges später als bisher. Das ist sehr erfreulich.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob der Presence Regler auf 10 jetzt so klingt wie früher auf 7 und das deswegen, das Pfeifen erst bei höherem Volume II als bisher auftritt. ( Trick 17 mit Selbstverarsche ;D) . Ich glaube aber nein. Ich merke wirklich nur sehr geringe Presenceeinbußen. Der Tip vom Nick ist echt empfehlenswert. Der 3,9K Widerstand bleibt drin.
Gruß und Dank :danke:,
Elmar
-
Schön das es geklappt hat....
Ein Pflaster für die Wunde.
-
...kurz ne frage....wenn ich das presence poti voll aufdrehe pfeift der amp nicht...sobald ich das poti zurück drehe fängt der amp an zu pfeifen...was kann das sein? respkt. wo soll ich den fehler da suchen? es handelt sich um einen 2204 klon in einem combo mit zwei 12" lautsprechern...
-
...kurz ne frage....wenn ich das presence poti voll aufdrehe pfeift der amp nicht...sobald ich das poti zurück drehe fängt der amp an zu pfeifen...was kann das sein? respkt. wo soll ich den fehler da suchen? es handelt sich um einen 2204 klon in einem combo mit zwei 12" lautsprechern...
Such' mal im SLO-Bereich - ich meine, da hätte ich sowas vor kurzem gelesen; wenn ich mich recht erinnere, drehen der Anschlüsse des OT und / oder Presence Poti.
Gruß, Stone
-
Entweder die Primärleitungen des AÜs oder die Steuergitterzuleitungen zu den Endröhren vertauschen. Die Rückkopplung ist in den Fall anstatt einer Gegenkopplung eine Mitkopplung was zum Schwingen des Amps führt. Einfach tauschen und Ruhe ist.
Viele Grüße,
Marc
-
zu blöde...wirklich...sorry für den spam....hat geklappt danke!