Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: _AlX_ am 2.12.2008 15:08
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Hallo,
ich wollte mich erkundigen, ob jemand vielleicht einen guten Link kennt, wo eine fixed bias - Spannungsversorgung erklärt wird, so im flüssigen Stile von Valvewizard oder Aiken Amps? Ich verstehe das grundlegende Funktionsprinzip hier nicht.
Soweit ich das "Verstehe", wird im Beispiel unten am 50V-Abgriff des PT durch die Diode die negative Halbwelle als Referenz zum GND benutzt? Ich durchschaue auch die Filterung mit den Elkos nicht wirklich; Auf den ersten Blick erscheint mir das als zu wenig für eine stabile DC-Referenz, falls da wirklich eine ganze Halbwelle fehlt? Und "sehen" die nicht auch den Peak- anstatt den RMS-Wert des Abgriffs?
Immerhin geht es ja darum, das Steuergitter einer (bzw. zwei End-)Röhre daran zu legen, und da kann man ja eigentlich nicht "behutsam" genug sein? Wäre dankbar für eure Hilfestellung.
Gruß,
Alex
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Hallo Alex
Hast du schon mal in der Linksammlung, die Bernd gemacht hat, nachgeschaut ob was passendes drin ist?
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=9056.0
Gruß Cédric
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Hi Alex
try this
http://www.el34world.com/charts/Biascircuits.htm
steven
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Hallo Alex,
die Biasspannung wird meist nicht übertrieben gesiebt, da praktisch kein Strom gezogen
wird, und in einer Gegentaktschaltung die restlichen Brummanteile sich gegenseitig aufheben.
Gruß, Peter
PS: bei der Biasversorgung im Bild oben hast du es im Vergleich sogar mit einer eher aufwändigeren
Variante zu tun
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Hi Alex!
Am besten schaltest lötest Du den Poti so:
(http://home.arcor.de/claus.misfeldt/bias_nt/bias2.gif)
und nicht wie auf dem EL34 - link. Da fliegen deine Röhren, falls der Poti kaputtgeht.
http://home.arcor.de/claus.misfeldt/pro/pro.html
LG!
Kai
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Hallo Alex!
"Suche den Spannungsteiler!"
Das allgemeine Schaltungsprinzip eines Spannungsteilers ist bekannt?
Anode D5 ist der Eingang des Spannungsteilers, "F" ist der (geteilte) Ausgang (dem hier der Elko C26 zur zusätzlichen Siebung spendiert wurde). R52 bildet den einen Zweig, VR11 und R53 bilden den anderen, der durch VR11 veränderlich ist. Deswegen ist es auch keine "Fixed Bias" - Schaltung. Bei einer solchen würde der Spannungsteiler aus nichtveränderlichen Widerständen bestehen - der Bias lässt sich bei "Fixed Bias"-Schaltungen gar nicht einstellen.
Gruß
Roland
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Deswegen ist es auch keine "Fixed Bias" - Schaltung. Bei einer solchen würde der Spannungsteiler aus nichtveränderlichen Widerständen bestehen - der Bias lässt sich bei "Fixed Bias"-Schaltungen gar nicht einstellen.
Hallo Roland,
Ich dachte das fixed bezieht sich darauf, dass das bias eine feste (fixe) Spannung erhält, die sich nicht wie beim Kathoden-Bias je nach Belastung ändert?
Grüße
Sebastian
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Deswegen ist es auch keine "Fixed Bias" - Schaltung. Bei einer solchen würde der Spannungsteiler aus nichtveränderlichen Widerständen bestehen - der Bias lässt sich bei "Fixed Bias"-Schaltungen gar nicht einstellen.
Hallo Roland,
das ist leider falsch. "Fixed Bias" heißt es, weil die DC-Spannung konstant den vorgegebenen Wert hat (ob durch Poti oder Widerstände ist egal). Im Gegensatz zu Kathodenbias, wo sich die Biasspannung relativ zum Anodenstrom verschiebt.
Gruß, Volker
/edit: damn, Sebastian was faster too ::) ;D
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Richtig. Es gibt 'fixed bias' und es gibt 'adjustable fixed bias.' 'Fixed' hat mit den Spannungsverhaeltnis zwischen K und G1, nicht ob es einstellbar ist. In ein 'fixed bias' config, gibt es ein konstant Spannung auf den Gitter - es ist 'fixed' (fest). Du kannst es trotzdem einstellen, ob du ein Poti drehst oder ein Widerstand austauscht. Dann gibts 'auto bias' (kathoden bias). 'Auto' heisst die Spannungsfall ueber Rk aendert automatisch mit den Strom (siehe Ohmische Gesetz). Dass passiert nicht mit 'fixed bias.' Dann gibt es auch grid bias. Wahrscheinlich auch ein paar andere methoden.
steven
damn volker was faster
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Hallo,
danke die Herren :danke: - wieder was dazugelernt. Falsch gelerntes setzt sich immer hartnäckig im Gedächtnis fest.
Stimmt den wenigstens der Rest von dem, was ich geschrieben habe?
Gruß
Roland
P.S. und wie würde man dann den Bias von Hiwatt oder Mesa Boogie klassifizieren - "not adjustable fixed Bias"?
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Almost. 'non-adjustable fixed bias.'
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Hallo,
und vielen Dank für die Links und die Antworten!
Nur als Rechenbeispiel, hätte ich also in dem anfangs gezeigten Schaltungsausschnitt (und unter Vernachlässigung von R67, nur im Beispiel) bei Linksanschlag des Trimmpots eine theoretische (negaitve) Spannung von U(F) = 70,71V * 81K : (15K+81K) = 59,7V, und am anderen Ende des Potis eine U(F) = 70,71V*56K : (15K+56K) =55,77V?
Ich hab also für DC den Peak-Wert des 50V-AC-Abgriffs zum rechnen benutzt, ist das korrekt so?
Kai, ist dein Schaltbild praktisch gedacht so zu verstehen, dass im Falle eines Poti-Defektes z.B. der Schleifer nicht mehr greift, und dann "sicherheitshalber" der gesamte Widerstand vom Poti zur Masse liegt, was die negative Gittervorspannung auf ihren maximalen negativen Wert befördert, wohingegen beim EL34World-Beispiel bei einem solchen Defekt gar keine negative Gittervorspannung mehr zur Verfügung stünde, und die Röhren dann zu viel Strom ziehen?
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Ich hab also für DC den Peak-Wert des 50V-AC-Abgriffs zum rechnen benutzt, ist das korrekt so?
Du musst bedenken, dass die Diode nur jede zweite Halbwelle durchlässt.
Grüße
Sebastian
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Ach so, dann hab ich demnach im Gegensatz zu meinem Rechenbeispiel nur den halben Spannungsabstand "peak-to-peak" zur Verfügung?
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Kai, ist dein Schaltbild praktisch gedacht so zu verstehen, dass im Falle eines Poti-Defektes z.B. der Schleifer nicht mehr greift, und dann "sicherheitshalber" der gesamte Widerstand vom Poti zur Masse liegt, was die negative Gittervorspannung auf ihren maximalen negativen Wert befördert, wohingegen beim EL34World-Beispiel bei einem solchen Defekt gar keine negative Gittervorspannung mehr zur Verfügung stünde, und die Röhren dann zu viel Strom ziehen?
100%!! Genauso und nicht anders!
[Da, stand eben noch Quatsch, weil ich auf den Anodengleichrichter geschielt habe.]
http://www.tube-town.net/info/hammond/hammond-5c007.pdf
LG!
Kai
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Wo du von peak-to-peak sprichst: Bei einem Brückengleichrichter werden ja beide Halbwellen "nach oben" gekippt und dann meist durch einen Kondensator geglättet. Daher kommt ja auch der Faktor Wurzel 2, weil die Höhe der Welle Wurzel 2 mal größer ist als die Linie, die die Nennspannung angibt. Demnach müsste die Spannung bei der Einweggleichrichtung genauso hoch sein, nur der Kondensator muss eine größere Pause überbrücken, bis er wieder geladen wird. Sprich: es gibt eine größere Restwelligkeit als bei einem Brückengleichrichte.
Fazit: schnell vergessen, was ich eben geschrieben habe.
Der Rest deiner Rechnung sieht gut aus, aber warten wir lieber auf jemanden mit mehr Erfahrung, bevor ich nochmal was falsches schreibe.
Grüße
Sebastian
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Wo du von peak-to-peak sprichst: Bei einem Brückengleichrichter werden ja beide Halbwellen "nach oben" gekippt und dann meist durch einen Kondensator geglättet. Daher kommt ja auch der Faktor Wurzel 2, weil die Höhe der Welle Wurzel 2 mal größer ist als die Linie, die die Nennspannung angibt.
Ja, das war halt der Unterschied zwischen RMS und "absoluter" Spannung bei Wechselstrom, und das dürfte ja am 50V-Abgriff nicht anders sein, daher meine Frage. Aber das beschränkt sich ja dann nicht nur auf Brückengleichrichtung, sondern der Ladeelko im Netzteil sieht nach "full-wave" - Gleichrichung doch auch die RMS-Spannung x 1,4142, oder irre ich da? Nach den Empfehlungen von valvewizard rechne ich da auch nur mit einem Faktor von 1,2 nach Diodengleichrichtung, und unter Last.
Demnach müsste die Spannung bei der Einweggleichrichtung genauso hoch sein, nur der Kondensator muss eine größere Pause überbrücken, bis er wieder geladen wird. Sprich: es gibt eine größere Restwelligkeit als bei einem Brückengleichrichte.
Fazit: schnell vergessen, was ich eben geschrieben habe.
Beim nochmal drüber nachdenken erscheint mir das auch wieder sinnvoller, ganz wie du sagst, Die Spannung halbiert sich nicht, sondern die Frequenz, mit der diese abfällt. Daher meine ursprüngliche Frage, warum ausgerechnet hier so wenig Siebung ausreichen kann. Aber die Antwort mit den Auslöschungen bei PP leuchtet auch ein, und wenn das in der Praxis ausreicht...
Gruß,
Alex
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Hallo Alex,
Daher meine ursprüngliche Frage, warum ausgerechnet hier so wenig Siebung ausreichen kann.
die Biasspannung wird meist nicht übertrieben gesiebt, da praktisch kein Strom gezogen wird
Deine Spannungsteilerberechnung stimmt übrigens, hab nachgerechnet.
Gruß
Roland