Tube-Town Forum
Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: custom am 11.01.2009 18:55
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Ich habe von jemandem 10x Siemens QQE03/12Y geschenkt bekommen, und weiss nicht recht, was ich damit machen kann. Ich habe herausgefunden, daß es eine UKW Doppeltetrode mit 14,5W Leistung ist, und sie als Gegentaktendstufe bei Frequenzen bis 200 Mhz eingesetzt wird.
Die Frage ist, kann man sie auch im NF Bereich verwenden? Wenn es heisst BIS 200Mhz, müsste das doch machbar sein. So in der Richtung ELL80 oder ECLL800? Jedoch habe ich noch keinen Schaltplan finden können. Kennt jemand diese Röhre?
Gruß, Bernd
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Hi Bernd,
laut Datenblatt (siehe Anhang, Seite 5) kann sie als Endröhre in NF-Verstärkern im AB-Betrieb eingesetzt werden.
Es handelt sich um ein Doppelsystem (Doppeltetrode), da reicht dann eine Röhre für den kompletten Gegentaktbetrieb.
Man müßte am besten mal die ganzen Werte mal mit anderen gängigen Röhren vergleichen und bei Fund ähnlicher Werte dann eine passende Schaltung übernehmen.
mfg
Häbbe
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Hallo Häbbe,
Danke für die Info. Habe zwischenzeitlich einen Schaltplan gefunden. Scheint eine interessante Röhre für kleine Projekte zu sein. Habe was von 7 Watt pro System, also 14W gelesen, und das sie toll klingen soll. Im ---- gibt es die Röhren für einen! Euro. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich ein paar Versuche starten.
Gruß, Bernd
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Hallo.
Ich will mal den Thread kurz ausgraben, weil ich gerade mit den Röhren experimentiere und momentan einen Knoten im Gehirn....
In der Abbildung steht bei Ik= 1x65mA. Im Datenblatt steht 2x65mA, da ja beide Systeme eine gemeinsame Kathode haben.
Bei 300V Ua (Grenzwert) und Rk von 120 Ohm, wie in der Schaltung angegeben, kriegen sie leichte rote Anodenbleche bei einem Kathodenstrom von 95mA an Pin 2.
Welcher Wert muss denn nun eingestellt werden? Wenn ich 65mA einstellen will, müsste ich ja den Rk auf 250Ohm hochnehmen. ?
Gruß, Bernd
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Salü,
Ich hab mal mit den Angaben ausem Datenblatt gerechnet (Seite 5). Ua=300V/Raa=10k/Ug1=-21,5V/Ia+Ig2=48,6mA und komm auf Rk=21,5V/(2*48,6mA)=220ohm.
Allerdings steht auch im Datenblatt der Hinweis, dass die Gittervorspannung für jedes System einzeln einstellbar sein sollte.
Such mal hier nach der QQE03/12, ich glaube da hatten wir letztes Jahr mal en Thread/Projekt dazu.
mfg sven
Edit: -> http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13145.0.html
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Jo danke, die Suchfunktion habe ich schon bemüht, bin aber nicht wesentlich schlauer geworden. Was ich momentan wissen muß ist, welchen Ik Wert ich an der gemeinsamen Kathode einstellen muß. Mich irritiren die 2x65mA. Ich nehme an, ich muß 65mA einstellen?
Gruß, Bernd
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Salü,
Die Ik=65mA ist der maximale Kathodenstrom eines Systems. Den AP würde ich so wählen, wie im Datenblatt vorgeschlagen. Dann würdest du an der gemeinsamen Kathode 2*48,6mA=97,2mA messen.
mfg sven
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Hi Bernd,
der maximale Anodenstrom liegt bei 45-50mA (je nach Hersteller), deswegen die roten Backen bei deiner Röhre.
Ich weiss nicht ob du das kennst, aber hier (http://tubedata.itchurch.org/sheetsQ.html) bekommst du reichlich Datenblätter.
Wenn ich das so sehe, müsste die Gittervorspannung bei Ua300V, so bei +12V liegen. Dann fliessen so 15mA durch das Tübchen (4,5W Pwa).
Wie erzeugst du denn die positive Vorspannung?
Grüße,
Swen
PS: Sacht ma, bin ich verkehrt? - Es geht doch um die QQE 012 ?
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Salü,
Wenn ich das so sehe, müsste die Gittervorspannung bei Ua300V, so bei +12V liegen. Dann fliessen so 15mA durch das Tübchen (4,5W Pwa).
Wie erzeugst du denn die positive Vorspannung?
Im Telefunkendatenblatt ist als Grenzwert im NF-Betrieb für Ik=60mA pro System angeben. Das Datenblatt hat Häbbe oben gepostet.
Als AP bei Ua=300V schlägt Telefunken vor: Ua=300V, Ug2=200V, Ug1=-21,5V -> beim Anodenstrom liegst du dann richtig mit 15mA (ich habe mich verguckt und den Anodenstrom für Vollaussteuerung abgelesen. Bitte gnädigst um Verzeihung :danke: ;) )
mfg sven
Edit: -> macht dann in Ruhe einen Strom von 32,4mA für beide Systeme zusammen an der Kathode -> Rk=663ohm
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Hi,
Seite 9, unterstes Diagramm, +15V Ug für etwa 15mA Ruhestrom.
Was mach ich verkehrt?
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Salü,
Guck mal wie die y-Achse beschriftet ist ;) -> Ig1
Hab aber auch en paar mal hingucken müssen :)
mfg sven
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Was mach ICH verkehrt? Ich habe ohne Aussteuerung pro System ca.35mA Ia. Komischerweise kann ich keine negative Spannung (0V) an Pin 1+3 (Ug1) messen. Der Rest stimmt, Ua=305V, Ug2=200V. ???
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Guck mal wie die y-Achse beschriftet ist ;) -> Ig1
::) :gutenmorgen:
Bernd, die Gitter liegen auf 0V und die Kathode liegt auf? - Vll. ist der Rk einfach zu klein?
Grüße,
Swen
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Die Kathode liegt auf +17V. Wenn das so ist wie Sven schreibt (32,4mA an der gemeinsamen Kathode), liege ich viel zu hoch und sollte es dann mal mit einem 663Ohm Widerstand probieren? :D
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Hallo,
ich empfehle das Philips-Datenblatt zu benutzen (1956). Auf Seite 9 ist die Betriebsart Class AB NF-Modulationsverstärker ohne Gitterstrom - im Gegensatz zu den HF-Anwendungen, die mit Gitterstrom (Vg >Vk) und teilw. in Class C gefahren werden.
Auf S. 9. unten, linke Spalte, siehst du, daß bei Va = 300 ein Ia von 2x 15 mA gefahren wird: 2x 300 V x 15 mA = 2x 4,5 W, das ist schon an der Grenze der Anodenverlustleistung - nicht zu verwechseln mit dem, was die Röhre im gepulsten Betrieb (Class C) abkann...
Dabei müßte sich dann ein Vg1 von -21,5 V einstellen, dann wäre Rk = 21,5/0,03 = 716 Ohm.
Wenn du sie heißer fahren willst - also mit Gitterstrom - ist die S. 10 zutreffend. Da solltest du aber wissen was du tust. Das G1 ist nicht so robust... ;)
mfg ernst
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Ich habe jetzt den Rk auf 680R hochgenommen, aber an Pin 1 und 3 (G1.1 und G1.2) messe ich immer noch 0V. Da muß irgendwas anderes faul sein. Danke.
Gruß, Bernd
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Hallo,
das ist ja wohl auch klar. Die Gitter liegen bei Autobias doch auf Masse... Welche Spannung mißt du den an #2 - Kathode?
Ich gehe davon aus daß du dich auf die Schaltung in Beitrag #2 beziehst...
mfg ernst
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Salü,
Du musst die Spannungsdifferenz zwischen Gitter und Kathode messen.
mfg sven
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Ich sag ja, heute ist nicht mein Tag. Dabei sieht man deutlich, daß die Gitter über 220K auf Massepotential gehen. ::)
Also die Schaltung war mal eine EL84 PP Endstufe, die habe ich so umgestrickt, daß die Spannungen alle passen.
Jetzt habe ich 715Ohm (820R+5K6) als Rk drin und messe 28,5V an der Kathode gegen Masse. Ia ist 19mA pro System. Gefällt mir schon wesentlich besser. Dann ist doch die Schaltung in Beitrag 3 mit Rk=120R Schrott. Und die Datenblätter mit ihren Ia von 2x60mA bei 300V sind sehr verwirrend.
Gruß, Bernd
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Salü,
Ia ist 19mA pro System.
Ia oder Ik?
mfg sven
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Ia. Ik ist 40mA (sollten ja eigentlich 32,4 sein, wie Du schriebst).
Gruß, Bernd
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Salü,
Sollte nix ausmachen. Pa=300V*0,019A=5,7W -> maximal zulässig laut Telefunken -> 7W
mfg sven
Edit: Hast du mal gemessen, ob über beide Systeme gleich viel Anodenstrom fließt? Im Forum von Jogis Röhrenbude wurde vorgeschlagen die Gittervorspannung gemischt zu erzeugen (ein Teil über Rk und ein Teil fixBias), da die Systeme untereinander stark streuen können.
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Ich werde es erstmal so lassen. Haben wir doch gut rausgearbeitet, oder? Klasse, danke nochmal an alle Mitarbeiter.
Edit:
Edit: Hast du mal gemessen, ob über beide Systeme gleich viel Anodenstrom fließt? Im Forum von Jogis Röhrenbude wurde vorgeschlagen die Gittervorspannung gemischt zu erzeugen (ein Teil über Rk und ein Teil fixBias), da die Systeme untereinander stark streuen können.
Ja, habe beide Seiten gemessen, 1x19,5mA die andere Seite 20,2mA. Denke es liegt im grünen Bereich.
Habe allerdings 328V. Dann sind es 6,62 Watt. Muss ich noch auf um die 300V runterkriegen.
Gruß, Bernd
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Ich habe hier mal gezeichnet, wie ich (nur die Endstufe ab Volume) monentan aufgebaut habe. Wem diese sehr gut klingende Röhre mal über den Weg läuft, hat eine Grundlage, einen schönen kleinen Amp mit ca. 10W zu bauen, denn "the plan is verified!"
Die Vorstufe ist die vom 18W Minimalist von Mark Huss.
Gruß, Bernd
(http://home.arcor.de/Variotex/Dokumente/QQE03-12.jpg)