Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: torus am 11.02.2009 18:39
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Mal ganz unabhängig von Themen wie Masseführung, Turret oder Eyelet-Style:
Wie setzt ihr eine Schaltung in ein Layout um? Konzipiert ihr am PC? Wenn ja mit welchem Programm? Oder geht ihr die Sache ganz klassisch mit einem Block Papier, Bleistift und Radiergummi an?
Würd mich mal interessieren, da ich selbst gerade dabei bin mein erstes Layout zu machen. Im Moment arbeite ich mit Papier und Bleistift. Das geht, aber wirklich effizient ist es auch nicht.
Gruß aus Hamburg,
Nils
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Hallo
ich mache mir zuerst kleine Schnipsel die die selbe Größe wie die Bauteile haben und lege sie auf Millimeterpapier. Da schiebe ich dann wie ein Weltmeister umher. Ist das erledigt, dann setze ich das ganze in den Rechner um. Das habe ich früher mit Splan gemacht. Nun mache ich es mit Ipe, weil ich zu Linux gewechselt bin und Splan da zwar irgendwie aber nicht befriedigend läuft. Ipe hat für mich als LaTeX Benutzer LaTeX-Code exportieren zu können bzw. EPS-Dateien zu exportieren. Zudem erlaubt es direkten PDF-Export. Das Verktorformat von Splan haut nicht wirklich hin und Schaltpläne als Pixelgrafiken zu machen ist bekloppt. Als PDF ist ein kompletter mit Ipe erstellter Plan gerade mal 25kb groß und frei ohne Auflösungsgrenze zoombar. Unten hängt ein Beispiel
Viele Grüße
Martin
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Da kann ich dir Splan empfehlen, sehr gutes Programm dafür und auch für Schaltpläne!
MfG
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Hallo Nils,
http://diy.musikding.de/content/view/64/23/
Das sollte alle Deine Fragen beantworten.
Wenn Du eine aktuelle Bibliothek haben möchtest schick mir mal ne E-Mail
Gruß
Peter
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Vielen Dank für die Tips.
Peter, ich komm beizeiten auf Dich zurück und frag nach den Libs. Erstmal muss ich mir wohl die Software kaufen.
Ich hab jetzt erstmal mit Papier angefangen, und es ist nervig weil man doch schon recht viel schieben und neuzeichnen muss.
Gruß,
Nils
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Hallo,
ich halte das wie Martin.
Papier, Bleistift, Schere und dann werden Schablonen gebastelt und durch die Gegend geschoben.
Grüße,
Swen
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Splan ist sehr günstig, schnell zu erlernen und mit den 1:1-Symbolen von Rockopa schiebst Du Dir so ein Layout in null-komma-nix zusammen und hast es gleichzeitig ordentlich dokumentiert. Ich kann das Programm wirklich nur empfehlen!
/Bernd
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Ja wenn das sooo ist, dann glaube ich muss ich mich mit diesem Programm auch mal näher befassen.
Schaltpläne zeichne ich zwar seit Jahren schon mit dem mE hierfür sehr tauglichen Programms ExpressSCH...
... aber Layouts nach wie vor sehr mühselig mit Lineal, Kreisschablone und Radiergummi :(
Larry
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Ich bin irr und verwende AutoCAD dafür... Früher mal Eagle.
Lg :)
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Dann geb' ich mal meinen Senf als hauptberuflicher PCB-Layouter dazu....
Meine Brötchen verdiene ich mit Programmen von Mentor Graphics und Cadence. Dazu habe ich privat noch EAGLE 5 in der Professional-Version
Wenn man wirklich vorhat, Platinen zu routen, kommt man an Eagle nicht vorbei...
Nachteil bei der Freeware ist halt, daß sie sich auf eine Schaltplanseite und ein maximal doppelseitiges Layout auf der Größe einer halben Eurokarte beschränkt. Fakt ist, daß man mit so einem Tool eine Platine routen kann und nicht einfach bloß malen. Ferner ist auch dafür gesorgt, daß wirklich das geroutet wird, was im Schatplan steht. Alles andere deckt der Design-Rule-Check auf. So können Abstandsregeln bestimmter Netze definiert werden oder Mindest-Bahnstärken vorgegeben werden etc.
Zur Handhabung kann ich nur sagen, daß Eagle MIT RIESENABSTAND das am einfachsten zu bedienende Programm in diesem Leistungsumfang ist. Ansonsten kann man sich ja noch Demoversionen von Target etc. anschauen. Target wir an einigen Fachhochschulen verwendet. Protel / Altium liegt "out of range" und wer an System von Mentor, Zuken oder Cadence denkt, kann sich auch einen echten Dumble + Trainwreck nebst 59'er Les Paul aus der Portokasse leisten.
Die Free-Version von Eagle reicht völlig aus, um z.B. vernünftige Designs für "Bodentreter" (auch richtig komplexe) etc. zu machen.
S-Plan ist ein nettes Malprogramm für Schaltpläne, mehr aber auch nicht.
Natürlich ist auch Eagle ein Tool, das man nicht öffnet, sofort einen Plan hinklatscht und gut ist... aber man kann alle wesentlichen Dinge innerhalb eines Tages erlernen. Vernünftige Bauteilebibliotheken können so gestaltet sein, daß Designfehler erkannt werden, wenn z.B. Eingänge in der Luft hängen, bipolare Ausgänge zusammengeschatet sind etc. (z.B. bei Logikbausteinen).
Die Werksbibliothen sind allerdings nicht auf Turret- oder Eyelet-Boards spezialisiert, aber soetwas kann man sich auch anlegen. Nebenbei fällt auch noch eine "Bill Of Materials" dabei heraus, vorausgesetzt, man arbeitet mit Bibliothekselementen und malt nicht einfach drauf los. Sinnvoller als Papierschnipsel schieben ist das allemal ;D
Gruß
Stefan
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Moin Stefan,
Eagle kenn ich gut, und ich muss Dir zustimmen, das man sich die Basics locker an einem Tag beibringen kann. Das Userinterface sieht am Anfang furchtbar alt aus, aber die haben sich schon was dabei gedacht. Ich arbeite gerne mit dem Programm, allerdings benutzte ich den Autorouter sogut wie nie.
Aber taugt Eagle auch um ein Lötleisten-Layout und die dazugehörige Verkabelung zu machen? Das bräuchte ich nämlich.
Ich werd erstmal auf Splan verzichten und gebe InkScape eine Chance. Ist ein ganz normales Vektor Zeichenprogramm. Mal schauen - vielleicht taugt's ja was.
Gruß,
Nils
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Hi Nils,
ich seh das genau wie Stefan. Eagle ist als Heimanwender für Platinen unschlagbar. Aber für das typische Eyelet/Turretlayout wäre es mir zu umständlich erst ewig lang sinnvolle Bibliotheken anzulegen.
Ich glaube ich habe schon öfters mal an anderer Stelle auch geschrieben: ein gutes Vektorgrafikprogramm ist alles was man braucht. Ich benutze Xara Xtreme (für Linux/Mac kostenlos!!), aber Corel Draw oder Ähnliches sollte ja jeder zur Verfügung haben. Oder Inkscape, das ja auch frei ist. Damit wirst du auf jeden Fall auch ans Ziel kommen.
Gruß, Volker
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@Tube_S_Cream
ich benutze Target als Programm für Platinen und komme eigentlich ganz gut damit zurecht und ist ja ähnlich wie Eagle als Version mit leichten Einschränkungen für einen non Profi absolut ausreichend.
Gibt es bei dir Gründe Eagle gegenüber Target den Vorzug zu geben oder ist das eher wie PC versus Mac zu sehen?
Gruß
rednerweb
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Warum ich Eagle benutze ? Ich hab' es ;D
Bin seit der Version 2.6 mit dabei. Damals war es noch nicht gerade ein Luxus-Tool und hatte etliche Knackpunkte. Ab der 3er war es dann ein "richtiges" Windows-Tool (und auch Linux) und die neue gibt's auch für den Mac.
Ich habe Kunden, die mir mit Eagle erstellte Schaltpläne abliefern und ich route das dann, bzw. zeichne auch die Pläne.
Es ist schon erstaunlich, daß ein Tool, das etwa 800 € kostet (wenn man auf den Autorouter ... uaaarglll... würg...) verzichtet, etwa 90% von dem kann, was ein Tool in der 100.000€-Region leistet.
In den letzten Jahren hat sich der Funktionsumfang von Eagle beträchtlich erweitert. Ich habe mit dem Tool auch schon HDI-Boards mit Microvia / Buried-Via-Technik für komplexe BGA-Designs geroutet. Die Bibliotheken habe ich größtenteils sebst erstellt bzw. nach IPC-Regeln angepasst. Viele Download-Libraries sind oft ein bisschen pintig und mehr für selbstbelichtete Bastelboards angepasst. Pads für SMD-Bauelemente sind oft viel zu groß, sodaß die Bauteile beim Reflowlöten wegschwimmen können... aber da kann das Programm ja nix für.
Zum Thema Röhrenamps... Man kann Bauteile auch zum "Freiverdrahten" anlegen. So wird z.B ein dicker Mallory-Cap als Rechteck gezeichnet und er bekommt nur ganz kleine Anschlusspads, die dann fast nur als Punkt erkennbar sind. Turrets können wie Vias behandelt werden und die Drähte werden einfach wie Leiterbahnen behandelt. Klar daß es vermieden werden sollte, daß sich zwei Bahnen auf der gleichen Lage kreuzen... aber dafür gibt's ja mindestens zwei und in der Pro 16 Lagen, sie sich ganz gut dazu eignen, die Drähte in unterschiedlichen Farben darzustellen. Das nette daran ist, daß man u.a. Netze definieren und "highlighten" kann, um Signale im Layout zu verfolgen. Mittlerweile kann man Bauteile auch in beliebigen Winkeln drehen, um ein optisches Design wie auf einem echten Turretboard hinzubekommen.
Ich habe so nebenbei auch meine Chassiszeichnungen und auch meine Boxen- bzw. Ampgehäusekonstruktionen mit Eagle gemacht. Das geht zwar mit einem reinen CAD-Tool komfortabler... aber so nebenbei kann man sich das Chassis als etxra Lage mit einblenden, sodaß nachher Angaben für Bohrungen und Ausbrüche gleich mit berücksichtigt bzw. eingeplant werden können. Mechanikkram kann dann auch als DXF exportiert werden.
Gruß
Stefan
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So - nach eingehender Evaluierungsphase hat SPlan das Rennen gemacht. Insbesonder mit Peters Bibliotheken ist es wirklich sehr einfach.
Die Idee bei Eagle mit den Layern zu arbeiten ist klasse, aber ich setz mich mal lieber ins gemachte Nest und benutz die Peter-Bibliotheken :-)
Gruß und Dank euch allen.
Nils
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Hi, Folks!
Zur Belustigung aller kann ich ja (mit etlichen Jahren Abstand...) verraten, dass ich auch mal suboptimal mit SPLAN und SPRINT-LAYOUT gearbeitet habe - als ich dann aber ... sagen wir mal "elektrisch suboptimal" ... wirre Verbindungen erzeugt habe (in Fachkreisen auch KURZSCHLUSS genannt ... :'( ), hab ich den Krempel in die Tonne getreten und bin auf EAGLE umgestiegen!
War relativ einfach, ich hab' den Schaltplan und kann damit die Platine erzeugen - ohne Kurzschlüsse oder fehlende Verbindungen ...
Zudem hab ich das Glück, dass wir inne Firma Eagle Professional haben und ich mit der Freeware erstellte "Blöcke" von 80 x 100 mm zu großen Platinen zusammensetzen kann - jaaaaaa, das geht!
Hab grade gesehen, dass in Eagle 5 mittlerweile u. a. Elektropläne, eine Druckvorschau und die direkte Erzeugung von pdf's möglich sind ...
Was will man mehr???
PLAY LOUD!! :guitar:
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... aber ich setz mich mal lieber ins gemachte Nest und benutz die Peter-Bibliotheken :-)
Aber doch nicht mit den ollen Uraltdingern von vor zwei Jahren ???
Damals war ich noch als "Pfadfinder" unterwegs und habe die ersten bescheidenen Versuche gestartet ;D
Das geht heute schon wesentlich besser!! Auch dank der aktiven Mitarbeit anderer User!!!
PS: Übrigens arbeite ich bei einigen Platinenprojekten auch mit eagle. Hab sogar ein Tool mit dem die fertig bestückte Platine mit allen Bauteilen in 3D dargestellt wird. Dabei muß man allerdings selbst noch, programmiertechnisch, etwas Hand anlegen!! Aber ich hasse den Adler ;D ;D ;D
Melde Dich mal
Gruß
Peter
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Hi,
vergesst mal nicht OS. Hier gibt es mit Kicad ein ziemlich mächtiges Programm, damit kann man eigentklich sehr gut arbeiten. Gibt es für fast alle Platformen, also nicht nur der Schrott aus Redmond.
lg
Michael
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Hey Leute,
ich erstelle gerade eine Bibliothek für EAGLE für Eyelet-Boards. Das sieht schon ganz brauchbar aus und kompliziert ist es auch absolut nicht...
(Und bevor einer fragt: Nein, die Gridstopper würde ich so NICHT verbauen, das ist nur ein Test wegen "Leitungen unter dem Board". Die gehören normalerweise direkt an die Fassung, das ist klar.)
MfG Stephan
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Schick, OneStone..
Könntest Du uns die Lib zur Verfügung stellen wenn Du fertig bist?
Wobei mir gerade einfällt: Das layouting könnte mit der Free-Version von Eagle ein bischen schwierig werden. Eyelet-Boards sind dann ja meinst ein bischen größer..
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Könntest Du uns die Lib zur Verfügung stellen wenn Du fertig bist?
Ja, der Mensch ist ein Faultier...sobald man was runterladen kann, muss mans nicht mehr selbst machen :D
Ich muss mal schauen, ob und wie ich das mache, weil das doch eine ziemliche Arbeit ist. Das ist ja nur der Anfang...da kommen ja noch mehr Bauteile, mehr Abmessungen usw.
Aber du hast mit deinen Äußerungen zur Free-Version von EAGLE recht. Von daher ist das für die meisten sowieso unbrauchbar, wenn man nicht das Glück hat, Zugriff zu einer Schullizenz/Studentenlizenz usw zu haben, mit der man legal arbeiten kann, weil die Non-Profit Standardversion (125€) von der Routingfläche her nicht reicht und die Pro-Version 500-1000€ kostet, je nachdem ob man den Schaltplaneditor mitbenutzen will oder nicht.
Ich muss mir da mal eine sinnvolle Lösung überlegen, es gibt ja leider keine Non-Profit-Version der Pro-Version.
Ein eigenes Programm zu schreiben, das hatte ich mal vor, aber das ist halt schon ziemlich viel Aufwand...
MfG Stephan
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Ein eigenes Programm zu schreiben, das hatte ich mal vor, aber das ist halt schon ziemlich viel Aufwand...
Daran hab ich allen Ernstes auch schon gedacht. Bei SPlan nervt mich, das es keine Layer gibt und man Bauteile nicht für das Verschieben sperren kann. Frag mich nicht wie häufig ich schon ausversehen das Eyelet-Board verschoben habe... :-)
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Hallo Torus,
sPlan hat schon zwei Layer! :)
Auf dem Layer für das Formblatt kannst Du genau so arbeiten wie auf dem Layer zum zeichnen.
Du kannst Dir also ein Turret in dem Formblattlayer positionieren.
Danach fügst Du die Bauteile im Zeichenlayer ein.
Genau so verfahre ich mit der Arbeit an Kennlinien.
Gruß
Peter
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Moin Peter..
Die Funktion hab ich mittlerweile auch schon entdeckt. :-)
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Na also! Glückwunsch! :bier:
Gruß
Peter
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Hey Leute,
ich erstelle gerade eine Bibliothek für EAGLE für Eyelet-Boards. Das sieht schon ganz brauchbar aus und kompliziert ist es auch absolut nicht...
Wow, sieht super aus!
Ich muss gestehen, layouten macht richtig Spaß. ;D
Gruß!
Raphael
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Hallo,
evtl. kannst Du ja doch mal die Library / Files von Eagle zu Verfügung stellen.
Würde mich interessieren und ich habe auch Zugriff auf eine gekaufte Eagle Version :)
Gruß
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Hi, Folks!
Zum Thema Eagle noch ein Tipp bezüglich den "Beschränkungen":
1. Es kann mit der Freeware 1 Schaltplanblatt "gemalt" werden - das kann aber auch DIN-A2 sein!
Mit der Maßstabsfunktion ist das gleich wieder angepasst ...
2. Platinenfläche kann genauso "miniaturisiert" genutzt werden - vorausgesetzt, mit den Daten
werden keine Platinen gefertigt. Aber zum Entwurf ohne Kurzschlüsse absolut tauglich!
PLAY LOUD!! :guitar: