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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: phosgen am 20.02.2009 15:42

Titel: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: phosgen am 20.02.2009 15:42
hi there

Schon seit längerem in meiner Pipeline / Wunschliste steht, einen Mic Pre à la Pultec MB-1 aufzubauen. Ich habe mich bereitseingehend mit den im Netz kursierenden Plänen auseinandergesetzt. Ein wunderbar simples Teil, das scheinbar auch sehr gute Klangeigenschaften haben soll.

Ich habe jedoch immer wieder Mühe, Trenntrafo-Spezifikationen 'zu lesen', zu interpretieren, weshalb ich um Unterstützung / Rat bitte.

Als Input-to-Grid Transformator werden folgende Typen genannt (beides Vintage Teile)
- UTC A-11
- Peerles K241-D

Das UTC A-11 ist wie folgt spezifiziert:

Pri: ............... 50, 200/250, 500/600 Ohms.
Sec: .............. 50 K....................Frequence: .... 20 Hz - 20 kHz.

Als Ausgangstrafo-Trafo war im Original ein Triad HS-50 (Vintage Teil, nicht mehr erhältlich) verbaut. Ein Pultec Kloner hat dann ein EDCOR Matching Trafo WSM 15k:600 benutzt:
Maximum Input: 0.5 watts (RMS)  
Input: 15,000 ohms
Output: 600 ohms  
Frequency Response: 20~30,000 Hz, +/- 0.5 dB
Insertion Loss: 0.5 dB

Beim Stöbern bei SPL, Focusrite etc. ist mir Lundahl.SE als Lieferant hochwertiger Übertrager aufgefallen, die preislich einigermassen ok sind. Es gibt sogar einen Wiederverkäufer in DE (jamusic at com).

Nach dem Studium der Lundahl Trafo Spezifikationen, passende Teile zu finden, stehe ich mit dem Kopf vor einer Wand, und weiss nicht so recht, worauf ich achten sollte.

Was vielleicht erwähnenswert ist: Ich möchte eingangsseitig die Impedanzanpassung realisieren, wie auf dem beiliegenden Plan. Mikrophone weisen Impedanzen zwischen 200-2000 Ohm auf. Natürlich weiss, ich dass diese Frequenzabhängig ist, etc. Aber genau das macht es mir eben auch nicht leichter.

Schema: http://www.frontiernet.net/~jff/pultec_mb1/images/DualPultecMB1.pdf
Pultec MB-1 Nachbau http://www.frontiernet.net/~jff/pultec_mb1/DualTubeMicrophonePreamp.html

Könnt Ihr mir unter die Arme greifen?

Herzlichen Dank und Grüsse
/ martin
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) Input-to-grid Trafo und OT
Beitrag von: funkalicious am 21.02.2009 11:17
hi martin,

ich habe bei enem gyraf g9 sehr gute erfahrungen mit dem lundahl 1528 gemacht. der ist sehr transparent und besitzt wenig eigenklang. beim anderen kanal habe ich den OEP A262-A3E verwendet (gibts bei rs) der klingt etwas fetter (mittiger) sehr gut für verzerrte gitarren.
das mit der umschaltbaren eingangsimpedanz würde ich nicht überbewerten, wenn du mics mit gängeger ausgangsimpedanz verwendest.
ich hab das beim ua 610, der umschaltbare impedanzen hat, mit verschieden mics getestet und konnte beim besten willen keinen unterschied hören.
wenn du vorhast, sehr laute signale aufzunehmen, würde ich über eine padschaltug am eingang nachdenken.

viele grüsse
diz
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) Input-to-grid Trafo und OT
Beitrag von: phosgen am 21.02.2009 11:48
hi diz

besten dank für deine hinweise. der LL1528 ist eines meiner heissen kandidaten - das würde ja passen. einsetzen möchte ich den MB1 für die abnahme der gitarrenbox. sag mal, dein OEP übetrager, wie verhält sich der bei clean sounds (fender clean). aufgrund deiner aussage werde ich also keine impedanzanpassung machen. Pad und phasenumkehr werde ich jedoch dem pultec spendieren.

es besteht die idee, wenn sich dieser 'prototyp' bewährt, auch andere instrumente damit abzunehmen (drums, trompete). d.h. ich würde gleich mehrere dieser bauen. deshalb wäre es interessant, eine übersicht über die klangeigenschaften der ausgangsseitig verwendbaren matching trafos zur hand zu haben. gibt es irgendwelche verrückten menschen, die sich diese arbeit gemacht haben?

wie bist du mit deinem gyraf g9 zufrieden und wofür verwendest du diesen hauptsächlich

herzliche grüsse und cheers
/ martin
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) Input-to-grid Trafo und OT
Beitrag von: funkalicious am 21.02.2009 20:25
hi martin,

quailtativ hochwertiger ist der lundahl. der oep ist halt mehr rock'n'roll nicht so detailliert. für akkustik git würde ich den lundahl nehmen. den oep eher für verzerrte gits. aber der unterschied ist nicht so gewaltig!
als ausgangs tx habe ich ebenfalls die oep. kann also nicht sagen wie ein lundahl hier klingen würde.
ich würde den g9 auf jeden fall in die topliga einreihen.
manchen hat er etwas zu schlanke bässe. mir gefällts aber so. hab ihn seit einiger zeit verborgt, und derjenige hat ihn viel für snare und bassdrum verwendet.

viele grüsse
diz



p.s.: www.prodigy-pro.com/diy/index.php   dort dreht sich alles genau um dieses thema !
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) Input-to-grid Trafo und OT
Beitrag von: phosgen am 23.02.2009 11:15
hi diz

danke für die info. ich sehe schon, den gyraf g9 werde ich wohl irgendwann auch aufbauen (müssen).

diese woche kann ich leider noch nix tun - umziehen - aber das gehäuse hab' ich schon mal bestellt. ich frage mich, ob ich bei diesem kleinen projekt einen ringkerntrafo einsetzen soll. die streuen weniger und weisen eine geringere bauhöhe auf.

cheers
/ martin
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) Input-to-grid Trafo und OT
Beitrag von: loco am 23.02.2009 11:56
Hallo phosgen
Das Ringkerntrafos weniger streuen stimmt nur bedingt.  Ein guter Schnittbandkerntrafo streut in der Hauptrichtung (magnetische Achse) zwar
mehr, links und rechts davon jedoch weniger als ein Ringkerntrafo, welcher um sich herum ein gleichmäßig intensives Feld erzeugt.   Gruß --.-loco
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 18.03.2009 23:45
hi leute

mittlerweile sind beinahe alle teile bei mir angekommen, die ich für den pultec MB-1 benötige. als vorlage diente mir folgender baubericht: http://www.frontiernet.net/~jff/pultec_mb1/DualTubeMicrophonePreamp.html

ich hatte ein, zwei postings zuvor nach geeigneten input- und output-transformatoren gefragt. ich habe im nachgang von funkalicious' antwort mir ein white paper von jensen transformer 'zugeführt', das gelesene richtig einwirken lassen (sehr empfehlenswerte lektüre: http://www.jensen-transformers.com/an/Audio%20Transformers%20Chapter.pdf). habe aufgrund der konstruktion des preamps mir anhand der impdanzen die theoretischen turns ratio errechnet, die sich von den - sagen wir mal - norm-input- und out-ttansformatoren sich unterscheidet. noch immer unsicher in meiner wahl habe ich herrn lundahl gleich selbst nach passenden transformatoren gefragt und schliesslich von ihm eine kleine auswahl möglicher transformatoren. ratschlag aus erster hand - find ich richtig gut.

als input transformator kommt nun der Lundahl LL1576 zum einsatz, mit einem turns ration 1:7 ('norm' ist 1:4). ich habe nicht die üblichen 47k impedanz sondern 82k, weshalb 1:7 dasgünstigere verhältnis darstellt. ein turns ration 1:10 hingegen würde schon wieder sich negativ auswirken (zu niedrige impedanz primärseitig).
als output transformator ist ein lundahl LL1538XL (1:5). eigentlich handelt es sich hierbei auch um einen mic-input-trafo,der lässt sich jedoch in diesem fall als output trafo benutzen.
down-side of these selections: die zwei paare, die ich für den zwei-kanaligen mic-pre benötige, kosten richtig schotter!

als PT werde ich den Hammond 372BX verwenden, der mehr als ausreichend saft liefern kann und ähnlich überdimensioniert ist, wie das original aus den 50er jahren.

ähnlich wie beim oben bezeichneten putlec MB-1 clones werde ich die gain attenuation mit einem unterbrecherfreien stufenschalter, jedoch nicht nur in 12 stufen sondern deren 24, um eine feinere abstimmung zu gewährleisten. mit aufeinander abgestimmten widerständen (matched resistors) werde ich an beiden kanälen eine saubere, symetrische abgestufte gain-regelung ermöglichen. diese lösung ist recht kostspielig im vergleich zu einfachen poti, die ich auch hätte verwenden können.

von einer pad vorrichtung (nivellierung des ausgangssignal auf consumer level) sehe ich ab, weil das teil ausschliesslich im studio zum einsatz kommt. hingegen werde ich nebst dem balanced output einen line-output realisieren, dessen signal sich direkt nach dem entkoppelungs-C der cascode abgreifen lässt. dem balanced output spendiere ich noch eine phase-flipping funktion, was sicher nicht schaden kann; realisierung mittels eines 2poligen wechsler relais.

so - nun zur quizfrage des tages:
das ding soll ein phantom power netzteil erhalten. der PT 372BX verfügt über eine 5V-wicklung @ 2A, die ich einserseits für die steuerung der beiden relais benötige (5-6VDC @ max. 300 mA), aber auch um phantom power für die beiden mik-eingänge zu produzieren. die spannung für phantom power beträgt bekanntlich 48VDC und sollte gemäss norm 10mA liefern, plus etwas reserve.
um von 5VAC auf 60VDC (gerippelt DC) zu gelangen habe ich mich der greinacher kaskade bedient und für die eigentliche stabilisierung mich nach der phantom power PSU des gyraf g9 orientiert. anbei habe ich einen entwurf der schaltung bereitgestellt, und ich frage mich, ob das so machbar ist. mit 2A liefert die 5-wicklung imho ausreichend power. oder ist es generell besser, wenn ich einen kleinen 40VCT trafo mit anschliessendem brückengleichrichter arbeite, um auf die ca. 60V spannung zu kommen, die ich dem stabilisator-teil der schaltung zuführe.

das wär's für heute - gute nacht  :gutenacht:- und besten dank für eure feedbacks im voraus

cheers
/martin

nachtrag zu phantom power PSU
das unten angehängte schema funktioniert nicht. die 5V wicklung gibt lediglich 2VA ab. um zwei mikros mit phantom poer zu speisen müssen mindestens 5VA her. aktualisiertes schema siehe http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,9742.msg95498.html#msg95498
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: Chryz am 19.03.2009 09:48
Servus,
nur so als Anregung: ich habe ein ähnliches Problem bei einem Mic Preamp mit Phantomspannung bei 12VAC Eingangsspannung gehabt. Vielleicht hilft die Diskussion ja weiter, gerade zum Thema Stabilisierung der 48V.

http://forum.musikding.de/vb/showthread.php?t=22036&highlight=mic+preamp+stereo&page=4

mfg

Chryz
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 19.03.2009 13:49
hi chryz, und an alle anderen auch!

besten dank für deinen link! mit der stabilisierung der phantom spannung werde ich wohl keine probleme haben. die habe ich mir vom gyraf g9 abgekupfert. sie ist in etwa vergleichbar mit deiner art, wie du die spannung stabilisiert hast. vielmehr bezieht sich meine oben gestellte frage auf die greinacher-kaskade, mit welcher ich die spannung von 5VAC nach ~60V+ hochschaukeln möchte.
es ist in der literatur die rede, dass bei jeder zusätzlichen kaskadenstufe der innenwiderstand zunimmt. so wie mein kleines hirn funktioniert, heisst das, je mehr stufen, desto mehr spannungsabfall, weil innenwiderstand pro stufe zunimmt.

folgendes habe ich aus der ELKO HP
Zitat
- Der Eingangsstrom ist n-mal so groß wie der Laststrom.
am ende möchte ich min. 48V @ 20mA, mit reserve 40mA; der trafo liefert 2A abzüglich der stromaufnahme der relais von 300mA, es verbleiben noch 1.7A. sollte doch reichen!
Zitat
- Der Innenwiderstand der Ausgangsspannung hängt wie bei allen anderen Gleichrichterschaltungen vom Innenwiderstand der Wechselspannungsquelle ab.
ist das der ohm'sche widerstand der 5V wicklung am trafo?
Zitat
- Der Ausgangsstrom wird umso kleiner, je mehr Stufen verwendet werden. Bei hohen Lastströmen sind evt. Low-ESR-Elkos notwendig.
das ist umkehr des ersten zitats. klar! die lastströme werden max. 20mA betragen (gemäss norm für 48V phantom power supplies)

meine konkreten fragezeichen sind:
1 - erreiche ich mit meiner kaskade die angestrebten 60V?
2 - kann ich die 5V-abgriffe meines trafos auf diese weise verwenden, oder - bin ich gezwungen, ein zweites, kleines 15V traföchen mit voltage trippler oder gleich einen 40VCT trafo mit brückengleichrichter einzusetzen?

herzliche grüsse
/ martin

Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: funkalicious am 21.03.2009 16:40
hi martin,

du könntest einen kleinen 18v print trafo "back to back" an die 5v hängen. 
dann kommst du auf ungefähr 60v und ersparst dir mindestens 12 elkos  :)

viele grüsse
diz
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 8.04.2009 12:49
hi there

endlich wieder mal ein wenig zeit, um hier weiter zu machen. die finanzkrise hat nun mich auch erreicht und muss mir einen neuen job suchen. so ein mist!

mittlerweile bin ich zum schluss gekommen, für die phantomspeisung (+48VDC) doch einen zusätzlichen trafo einzusetzen, so dass mein preamp 4 PSU's aufweisen wird:
- HT
- 6.3VAC heizung
- 5 VDC relais steuerspannung
- 48VDC phantomspannung

als zuhause für meinen mic-preamp habe ich mir ein 2EH räckgehäuse beschafft. ein billiges, und so war auch die qualität der blechdose. die war so desolat, dass ich gleich eine stabile frontplatte aus alu kaufte, sämtliche schrauben auswechselte. das modifizierte gehäuse sieht aber recht gut aus und ist nun stabil.
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 8.04.2009 13:09
ein drittel des gehäuses ist durch die spannungsversorgung belegt. aufgrund der platzverhältnisse habe aus der übriggebliebenen frontplatte eine trennwand gefertigt, die als abschirmung gegenüber den preamp-boards dient und gleichzeitig das HT-PSU board trägt  - dieses kommt dann in der senkrechten zu stehen.  die abstände der HV-frührenden teile dieses boards halten zum gehäuse betragen mindestens 10mm. gleichzeitig ist auf diesem board auch die heizspannung aufbereitet.

die 48VDC-PSU mit eigenem trafo-block kommt zwischen gerätestecker, trafo und HT-PSU board zu liegen. darauf implementiert ist im wesentlichen ein spannungsverdoppler, und ein regulator/eine siebung. die schaltung für die phantomspeisung entspricht nun derjenigen des gyraf g9 (www.gyraf.dk)

die gerätebuchse besteht aus einem kombiteil, welches buchse, sicherungshalter und netzfiltzer in einem bauteil vereint. der erdleiter wird direkt mit dem erdungspunkt am chassis verbunden. der starground-punkt befindet sich in dessen nachbarschaft.

phase wie nullleiter der gerätesteckerbuchse werden direkt an den 2-poligen ein/aus-schalter an der frontseite geführt. von dort aus werden die beiden trafos angeschlossen.

weiter geht's am abend...
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 22.04.2009 13:09
boards aus acryglas
alternativ zu epoxy oder hartpapierplatten habe ich bei diesem aufbau versuchsweise acrylglas von etwas mehr als 3mm stärke verwendet, weil die meines erachtens eine etwas höhere steifheit aufweisen. hintergrund: die röhrensockel werden auf das preamp-board montiert, und beim einsetzen der röhren wirken signifikante kräfte auf die platte. die elektrischen wie thermischen eigenschaften sind mit der üblichen pappe vergleichbar. etwas nachteilig ist jedoch, dass dieses material splittern kann und bei ungünstiger krafteinwirkung gar brechen kann. dafür lässt es sich sehr gut bearbeiten (sägen, bohren).

HV-board
das HV-board beinhaltet nebst einem half-wave gleichrichter die typische siebung/glättung. nach einer ersten, noch gemeinsamen siebgruppe, erhält der preamp für jeden kanal eine separate siebgruppen, welche 310VDC und 275VDC spannung bereitstellen.
vom trafo führen die beiden HT-kabel zu den zwei sicherungshaltern (2x 100mA@250V) - eingelassen in die trennwand, um nicht beim wechseln der sicherungen im spannungsversorgungsbereich rumfummeln zu müssen - und von dort zum HV-board.

DC-elevated 6.3VAC heizspannung

die heizspannung ist entgegen der erwartung nicht etwa gleichgerichtet und gesiebt, sondern eine sogenannt DC-elevated heater supply. d.h. die 6.3VAC 'schwingen' auf etwa 100VDC 'mit'. die DC-elevation befindet sich ebenfalls auf dem HV board. (anmerkung zum photo: der dritte kondensator von links (22u) muss von mir durch einen 220nF oder 250nF kondensator ausgetauscht werden. 100 mal angeschaut, kontrolliert und nicht bemerkt und beim 101rsten mal sieht man den fehler endlich!)
bei valvewizard.com liest man folgendes darüber:
Zitat
DC elevation is often used when a valve in the circuit has a high cathode voltage. The heater voltage is elevated to a higher level to avoid exceeding the maximum heater-cathode voltage rating of the valve. This is done simply by 'adding' a DC voltage to the heater supply. The heaters still operate at 6.3V (or whatever you're using), but the AC component 'floats' on top of a DC voltage.
This method is also used to reduce audible heater hum by raising the heater voltage above the cathode voltage and 'switching off' the stray current between filament and cathode. This works providing the DC reference voltage is sufficient to raise the negative AC peaks above the cathode voltage of the valves- particularly the pre-amp valves. Reference voltages used are typically between 8V and 150V
hohe kathodenspannung ist natürlich beim preamp beim dc-gekoppelten cathode-follower (letzte stufe) vorhanden (ca. 140VDC) und brummen mögen wir auch nicht!

5VDC Steuerspannung
die steuerspannung für die beiden DPST relais (für phase flip funktion) wird lediglich gleichgereichtet und gesiebt, aber nicht stabilisiert. eine stabilisierung erachte ich aufgrund der recht grossen bereichs der relais-anzugs-/haltespannung (3-7VDC) als nicht erforderlich. das pilotlicht wird ebenfalls mit 5V befeuert.

48VDC phantompower
das netzteil für die phantom-spannungspeisung der mikrophone erfordert einen separaten transformer (2x15VAC@5A). ursprünglich wollte ich die 5VCT-wicklung des hammond-trafos dafür verwenden, aber seine 10VA leistung ist zu gering, wenn gleichzeitig damit auch noch die relais angesteuert werden müssen. die phantompower-PSU entspricht 1:1 jener des gyraf g9.

der nächste schritt ist nun, nach und nach die netzteile an den trafo anzuschliessen und zu prüfen.

herzliche grüsse für den moment & cheers
/ martin
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: harryhirsch am 22.04.2009 20:56
Hallo Martin,

tolles Projekt! Bin schon auf das Endergebnis gespannt.


Noch eine Anmerkung zur Phantomspannung: hast du tatsächlich einen 5A-Trafo dafür verbaut? Das wäre echt extremst überdimensioniert. Über den 6,8k Widerstand ziehst du maximal 7mA, das Ganze mal 4 sind wir grob bei 30mA.
Die Gyraf-Schaltung funktioniert natürlich, aber ein einfacher LM317 mit zwei Widerständen macht den gleich Job mit weniger Aufwand...

Als Heizung würde ich in einem Mikropreamp IMMER DC verwenden, aber du wirst ja sehen ob die Anhebung ausreichend ist.


Gruß, Volker


/edit: ich seh gerade auf dem Bild, du wolltest wohl 5VA schreiben ;)
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 22.04.2009 23:22
hi volker

klar - 5VA sollte es heissen. der trafo (30VCT@10VA !!) ist sicherlich etwas überdimensioniert. aus tech-artikel über phantomspannung hatte ich die normwerte 48VDC und 10mA entnommen. in jenem artikel mokierte man, dass oftmals bei mixern, preamps und dergleichen nicht ausreichend strom zur verfügung steht, was auf kosten der klangqualität geht. des autors aussage war, dass die klangqualität darunter leiden kann (muss nicht - abhängig vom mikro), und man den grund eines miesen klangs der mikros nicht bemerken würde. das ganze system klingt dann nicht so, wie es sollte. deshalb die empfehlung, an dieser stelle die phantomspeisung etwas überdimensioniert als umgekehrt zu gestalten.

wie vielleicht schon oben gesehen, wollte ich die 5VAC wicklung verwenden und mit einer kaskade von villard schaltungen die spannung hoch schaukeln. der spannungsregler TIP121 verbrät jedoch recht viel strom (120ma), und ich wollte mich an die gyraf-schaltung halten,welche insgesamt etwa 9VA benötigt natürlich, ein LM317 hätte es letztlich auch getan.

bezüglich heizung: wie gesagt: hätte ich auch erwartet. ich probier's jetzt mal mit dieser methode, denn ein anderer cloner, der diesen mic preamp mit eben dieser art von heizung gebaut hatte, rühmte das teil wegen seiner stille. sollte es wirklich nicht funktionieren, dann habe ich immer noch die möglichkeit, eine DC-heizung zu bauen. ich bin jedenfalls auch sehr gespannt.

allerdings muss ich noch ein bis zwei wochen gedulden, bis meine 4 lundahl transformer eintreffen. die waren leider nicht ab lager erhältlich, so dass diese erst in schweden bestellt werden mussten. dafür habe ich zeit, um sorgfältig die netzteile zu testen un in betrieb zu nehmen.

herzliche grüsse
/martin
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 11.05.2009 19:58
hi leute

es ist wieder mal an der zeit, über die fortschritte am mic preamp zu berichten. mittlerweile sind die PSU alle getestet, das preamp board bis auf die audio trafos fertig, so dass demnächst die ersten field tests anstehen. aber leider warte ich immer noch auf die lieferung der trafos. das dauert inzwischen auch schon über zwei monate!

nachtrag zum 48VDC phantom power PSU, testen
für die tests habe ich dieses board aus dem gehäuse gebaut. gleich beim ersten testlauf musste ich feststellen, dass ich den falschen trafo verbaut hatte. verbaut hatte ich einen 2x15VAC à 5A trafo. der versuch, beide sekundärwicklungen parallel zu schalten schlug fehl. trafo wurde heiss, so dass ich mir einen 15VAC/10A trafoblock vom gleichen hersteller besorgte und diesen einbaute. beim anschliessenden test konnte ich gleich einen erfolg verbuchen. das ding lief wie gewünscht, und auch die spannung lässt sich exakt auf die erforderlichen 48VDC einstellen. ein wenig sorgen bereitete mir, ob der transistor während des betriebs heiss wird, welcher für die spannungsreglung zuständig ist. die temperatur erhöhte sich jedoch nur geringfügig, so dass ich auf ein nur ein kleines kühlelement anbringen muss.

die messwerte:
- eingangsspannung:    230VAC
- ausgangsspannung:   18.3VAC
- spannungsvervielfachung
  - stufe 1: 18.3VDC,
  - stufe 2: 32.2 VDC
  - stufe 3: 46.2 VDC
  - stufe 4: 60.5 VDC (soll: 60VDC )
- regelbarer bereich ausgangsspannung: von 42VDC bis 58VDC
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: torus am 11.05.2009 22:21
trafo wurde heiss, so dass ich mir einen 15VAC/10A trafoblock vom gleichen hersteller besorgte und diesen einbaute. beim anschliessenden test konnte ich gleich einen erfolg verbuchen. das ding lief wie gewünscht, und auch die spannung lässt sich exakt auf die erforderlichen 48VDC einstellen. ein wenig sorgen bereitete mir, ob der transistor während des betriebs heiss wird, welcher für die spannungsreglung zuständig ist. die temperatur erhöhte sich jedoch nur geringfügig, so dass ich auf ein nur ein kleines kühlelement anbringen muss.

Gib der Spannungs-Regelung doch mal was zum Kauen. Einen 15k Widerständ über die 48V zieht etwa 3mA. Das liegt so in dem Bereich, den auch ein Mikro ziehen kann. Wenn der Transistor das wegsteckt, ohne das er wegbrennt, dann ist ja alles gut.

Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 19:44
liebe gemeinde

ich habe wirklich lange auf mich warten lassen - mit der fertigstellung des mic preamps! ich musste bis vergangene woche auf meine in- und output audio transformatoren (lundahl) warten - VIER MONATE warten haben ein ende!
gut - ganz untätig war ich bis zum eintreffen der audio trafos nicht, denn ich habe vorgängig das gesamte netzteil fertiggestellt und ausgetestet - es sind genau deren vier! den testlauf der phantom power PSU hatte ich bereits beschrieben. zu ergänzen ist, dass die 0V der 48VDC PSU mit dem starground verbunden ist.

testen HV-PSU und heizspannung
ausgangslage: die referenz der HV-PSU ist mit dem starground-stützpunkt verbunden. die sekundärsicherungensicherungen sind NOCH NICHT eingesetzt. der CT der 6.3VAC-wicklung führt zum HV-board zwecks heraufsetzen von dessen potentials.

WICHTIG: das gerät wird während der gesamten aufbau- und testphase über ein FI-schalter gespiesen. nach jeder manipulation an der schaltung habe ich zuerst das gehäuse auf fehlströme geprüft (COM-fühler in ERDE des steckers und mit rotem messfühler systematisch die gehäuseteile auf spannung (AC wie DC)  geprüft)

messungen

- HT SOLL: 600VCT    IST: 605VCT (ohne last)
der trafo liefert 300-0-300VAC also 600VCT @ 100mA. als messpunkte dienten die beiden sekundären sicherungshalter.

- heizspannung: SOLL: 6.3VAC    IST: 6.43VAC (ohne last)
ohne DC-elevation

- steuerspannung: SOLL: 5.0VDC   IST: 4.71VDC (last: zum messzeitpunkt pilotlicht)

danach setzte ich die sekundärsicherungen ein und prüfte folgende spannungen ohne last:

- HV-abgriff 1A:   365VDC   
- HV-abgriff 1B:   360VDC
- HV-abgriff 2A:   363VDC
- HV-abgriff 2B:   359VDC
- DC-elevation heizung:   6.41VDC @ 163VDC
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:00
nach dem nun die netzteile betriebsbereit sind, habe ich als nächstes die verkabelung vorangetrieben. auf der rückseite befinden sich die eingangs- und ausgangsbuchsen (XLR und Jack) und an der frontseite gibt es pro kanal den gain-drehschalter (1x24Pos), und die beiden schalter für phase-flip und phantom-power.

verkabelung phantom-power
bis zum übergang in den preamp-raum sind die kabel eng verdrillt. der 0V (verbunden mit starground) führt zu den beiden eingängen jeweils auf pin1 (screen). das (+)-kabel führt an der trennwand entlang zu den schaltern an der front. von dort aus weiter engverdrillt an der gehäuseinnenwand entlang zu den XLR-eingangsbuchsen. die geschalteten PPWR-leiter speisen nun pin 2 und 3 über jeweils zwei aufeinander abgestimmte 6k81 widerstände. ein 220uF-elko puffert glättet zwischen dem (+)kabel und pin1 zusätzlich die spannung. (ich hatte erst bei tests mit einen kondensator-mic bemerkt, dass ich die phantom-spannung an den ausgangsbuchsen angebracht hatte! geändert war's dann recht schnell!)

verkabelung phase-flip relais
die kabel (5VDC) führte ich vom pilotlicht durch die trennwand zu den schaltern und parallel zum phantompowerkabelwerk. auch hier verdrillte ich die kabel sehr eng.

verkabelung HV + heizung
die HV-kabel führen eng verdrillt in den preamp-raum (rosa/orange). ebenso die heizspannungskabel (grau).
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:06
aufbau des preamp boards
das preamp-board beherbergt beide preamp-kanäle, die jedoch völlig autark voneinander aufgebaut sind. bei der definition des layouts habe ich mich weitgehend an den regeln der point-to-point verdrahtung orientiert:
- keine parallen leiter
- kreuzungen im rechten winkel
- ausreichende abstände
das 1:1 layout des boards hatte ich rückseitig mit klebstreifen befestigt, hintegrundbeleuchtung, um die bohrlöcher für die eylets, röhrenockel und distanzbolzen zu markieren. die versilberten eylets (rohrnieten) weisen eine dimension 4mm länge und 3mm durchmesser auf. einzig für die relaisbeine verwendete ich rohrnieten mit einem durchmesser von 1.5mm. vorteilhaft ist, alle eylets in einem gang auf's board anzubringen, bevor andere bauteile angebracht werden. als nächstes monierte ich die röhrensockel mit seinem abschirmbecher. hierzu verwendete ich die benton-sockel, welche für die chassis-montage geeignet sind. auf der rückseite habe ich nun zuerst die beiden heizspannungsleiterschienen angebracht, die jeweils die pins 4/5 oder pins 9 verbinden. die schienen 'schweben' sozusagen 1.5cm unter der board oberfläche, so dass ausreichend abstand zu den signalführenden leitern gewahrt werden kann. die drahtkonstruktion habe ich mit gewebeband isoliert, lediglich eine kosmetische massnahme. die distanzbolzen haben eine länge von 20mm, so dass der abstand der heizspannungsleiter - ca 160VDC ! -  mindestens 5mm beträgt. deshalb habe ich auch den gehäuseboden unterhalb der röhren mit einem kleinen filzteppich isoliert, so dass die blanken leiter nicht aus irgendeinem grund das gehäuse berühren können. an den schienen habe ich bereits zwei kurze graue kabel angelötet, damit ich diese in der endmontage mit dem speisekabel ohne probleme verbinden kann.

anschliessend begann ich mit dem verbauen der teile, wobei die kleinen teile zuerst eingebaut wurden. generell hatte ich alle bauteile vorgängig auf ihre werte überprüft. da ich hier möglichst zwei 'identische' mikrofonverstärker haben will, habe ich zudem darauf geachtet, dass die bauteile 'matched' sind; soll heissen bauteil A in kanal 1 ist mit bauteil A in kanal 2 gleichwertig. das matching der kondensatoren ist leider nicht durchgängig, da C>200nF sich mit meinem multimeter nicht messen lassen.

verwendete bauteile
- metallschicht widerstände, toleranz 1%, 1W
- drahtwiderstände, toleranz 1%, 2W und 10W
- MKP und MKS kondensatoren, HV-fest >= 400VDC
- versilberter kupferdraht, durchmesser 0.75mm
- elais, finder serie 30.22, 2xwechsler, 5V-spule
- input audio transformer: lundahl LL1576, 1:7
- output audio transformer: lundahl LL 1538XL, 1:5
- XLR buchsen male/female: neutrik
- 6.3mm jack: switchcraft
- ELMA drehschalter, Rotary Switches Type 04, 1x24Pos
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:10
der 1x24 pol drehschalter vor und nach der montage der widerstände.
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: Afrobusch am 29.06.2009 20:16
Tolles Projekt! Gefällt mir sehr gut!
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:19
die bauteile entsprechen weitgehend der originalspezifikation des pultec MB-1. als ersatz für die originalen perless und triad-audio trafos habe ich mir die entsprechenden lundahl modelle ausgesucht (aufgrund empfehlung von  per lundahl). allerdings konnte ich mir keinen 3.3uF MKS kondensator beschaffen und habe an dessen stelle einen 2.2uF MKS eingesetzt. dadurch verschiebt sich lediglich die grenzfrequenz des ausgangssignals um ein paar Hz nach oben.

um die endmontage zu erleichtern habe ich bereits kabelstücke am board angebracht, die ich später mit den entsprechenden strippen verbinden werde.

die datenblätter der audio transformatoren:
- LL1576: http://www.lundahl.se/pdfs/datash/1576_77.pdf
- LL1538XL: http://www.lundahl.se/pdfs/datash/1538_8xl.pdf

gain regler
die beiden gain regler bestehen aus je einem 24-stufigen, einpoligen drehschalter, der unterbrechungsfrei ausgestaltet ist und dessen 24pole mit jeweils einer reihe von aufeinander abgestimmten und zwischen den kanälen gematchten widerständen besteht. das war ein gefriemel! das gehäuse des drehschalters selbt ist von den signalführenden teilen isoliert, so dass ich mich nicht um eine vom isolierte montage am gehäuse kümmern musste.

XLR- und jack-anschlüsse
die neutrik XLR buchsen (male und female) sind ebenso wie der drehschalter korrekt isoliert, so dass die teile direkt an die rückwand des gehäuses aufgeschraubt werden konnten. anders verhält es sich bei den jack-buchsen, welche ich mit isolierscheiben am gehäuse befestigte. ich habe übrigens stereo-jackbuchsen (switchcraft) verbaut. der 22k-widerstand zwischen ring und tip - er passt das ausgangssignal auf consumer-level an, lässt sich auf diese weise 'schaltbar' verbauen; wenn ein mono-jack in der buchse steckt ist dieser widerstand aktiv - sonst nicht!
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:21
starground konzept
wie immer sollten die rückflussströme gegen den zentralen massepunkt zunehmen. entsprechend wurden die ground-punkte miteinander verknüpft und zu sub-sternen zusammengefasst.

> netz N1/N2: screen input audio trafo --> gain --> kathodenströme

> netz N3: zusammenführen N1 und N2 --> starground

> netz N4/N5: XLR-input pin1 --> 0V (phantom-power) --> starground

> netz N6: screen output audio trafo --> XLR-output pin1 --> screen line-out --> starground
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:23
endmontage des preamp boards
bevor mit der endmontage begonnen wurde, wurden sämtliche innenflächen des gehäuses wie auch die ober- und unterseite des preamp boards von fusseln, staub und haaren gereinigt.
sobald das preamp board am gehäuseboden über die distanzbolzen verschraubt ist, habe ich die kabelstücke mit den entsprechenden speisekabel verbunden, d.h. verlötet. die lötstellen sind jeweils, wie übrigens überall im gerät, mit schrumpfschläuchen isoliert.

die signalkabel vom board zu den buchsen und zum gain-schalter führend habe allesamt mit ungeschirmten kabel ausgeführt!
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:24
weitere impressionen des preamp boards
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:27
preamp board details
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:29
preamp, sekundärsicherung und gain-stufenschalter
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:30
detail: "schaltbarer" widerstand über ring und tip der jack-buchse (attenuation to line level)
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:33
durchbrüche durch trennwand mit gummitüllen geschützt - weitere aufsichten preamp board
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:34
das kitze-kleine 5VDC PSU brettchen
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:38
inbetriebnahme des mic-preamps
die netzteile hatte ich bereits vorgängig ohne last ausgetestet. für die inbetriebnahme entfernte ich vorerst die sekundärsicherungen, um die niedervoltspannungen zu prüfen.

- alle ground-verbindungen auf widerstand geprüft: COM=starground, jeweils besser 0.03ohm
- alle später HV-führende teile: widerstand >200M
- phantom-power: eingestellt auf +48VDC
- speisepannung relais: 4.56VDC (soll: 5.0VDC) --> relais schalten einwandfrei!

nachdem ich die sekundärsicherungen wieder eingesetzt hatte:
- heater supply: 6.26VAC (soll=6.3VAC) mit eingesetzten röhren V1=ECC83, V2=ECC82
- HV-supply CH-1A: 356VDC (orig spezifikation 345VDC)
- HV-supply CH-1B: 312VDC (orig spezifikation 315VDC)
- HV-supply CH-2A: 357VDC (orig spezifikation 345VDC)
- HV-supply CH-2B: 308VDC (orig spezifikation 315VDC)
- kathoden V2.3 und V2.8: 159VDC (orig spezifikation 163VDC)
- knoten an kathode V1.3: gain kurzgeschlossen: 0VDC, gain offen: ~12VDC


sicherheitshalber habe ich die spannungen an den audio-ein- und ausgängen geprüft, ob keine spannung anliegt. nun konnte ich damit beginnen, die funktion des preamps zu überprüfen. ich begann mit dem kanal 1 (linker kanal), dessen ausgang ich ans mischpult anschloss, und an der eingangsseite ein dynamisches mikro anschloss. das rauschen war ziemlich massiv, egal wie ich den gainregler stellte. die verstärkung des signals war am grössten, wenn der gainregler auf mittleren positionen gestellt war - seltsam!
dasselbe führte ich am rechten, 2. kanal durch. das rauschen ist relativ gering, die verstärkung wie gewünscht und sonst keine weiteren geräusche oder brumm.

in der folge überprüfte ich die röhren, in dem ich die röhren untereinander tauschte. dasselbe phänomen, aber nun auf dem rechten kanal. das bedeutet, dass eine der röhren defekt sein musste. ich ersetzte die röhren mit den für den pre vorgesehenen:
- V1: JJ ECC83S
- V2: Philips 5814A / 12AU7 NOS

nun war das bild ein ganz anderes: auf beiden kanälen kaum rauschen (sofern man den gainregler nicht voll aufreisst), null-komma-null brumm, keine rückkoppelungen (trotz geöffnetem gehäuse), keine übersprecher - wirklich perfekt ruhig!

den einzigen fehler, den ich schliesslich feststellen musste: ich hatte die phantom-power an den output XLRs montiert, was sich aber rasch beheben liess. ansonsten war der erste eindruck des klangs sehr, sehr positiv. sehr klare wiedergabe, etwas angewärmter klang, samtig ohne giftige höhen. sogar bei übersteuerung klangen die verzerrungen noch angenehm.

das einzige, was mich noch ein wenig irritiert: wenn der gainregler nahe dem minimum ist, wird rauschen hörbar und verstärkt sich gegen null-R zu einem hörbaren rauschen. woran das wohl liegt? hat da jemand eine idee - ist das normal?

zum abschluss nochmals einige impressionen des teils

was auch ein wenig stört, sind hörbare, teils kräftige geräusche beim stellen des gainschalters wie auch der relais.

in wie weit dies in der praxis stört, wird sich weisen.

nun muss das ding sich im studio beweisen! den bericht dazu in ein paar tagen/wochen!




Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:39
und die rückseite.....
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: phosgen am 29.06.2009 20:47
das wär's mal für den moment.

schaltpläne und layouts werde ich im laufe der woche noch hier einstellen, da ich noch einige korrekturen anbringen möchte.

ich werde den pultec MB-1 ausführlich im studio testen und berichten, wie das teil sich verhält. parallel zu diesem projekt baue ich derzeit ein kleines iso-cabinet, das als  mini-aufnahmeraum für die gitarrenbox dienen soll. aus einer einfachen kiste ist mittlerweile ein ausgeklügeltes doppelwandiges system mit trittschall- und luftschallabsorbern geworden - und mächtig schwer. aber dazu werde ich einen eigenen thread öffnen, sobald ich mehr fleisch am knochen habe.

herzliche grüsse und bis bald
/ martin
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: phosgen am 1.07.2009 15:13
NUN: hier der schaltplan des mic-preamps, der weitgehend dem original entspricht.

die originalen pläne habe ich übrigens von hier: http://www.geocities.com/rafafreddy/DIY/pulteq-mb1/Pulteq-MB1.htm


betreffend audiblen rauschen wenn gain gegen minimal geschaltet
ich glaube zu ahnen, weshalb das rauschen sich bei geringen gain einstellungen hörbar wird. ich habe metallschicht-widerstände für den gain-selector verwendet. im pultec manual lässt sich nachlesen, dass vorteilhafterweise draht-widerstände zu verwenden sind, um das rauschen gering zu halten. ich muss mir das nochmals genau ansehen, aber das könnte der grund sein. ich habe den eindruck, dass das rauschen erst ab dem 3k widerstand hörbar wird. bei den widerständen <3k ist das rauschen wirklich kaum hörbar.

wer sich den plan ansieht, wird feststellen, dass die regelung des gains nicht nicht wie üblich funktioniert. der amp verfügt über eine fixe verstärkung, die nicht beeinflusst werden kann. mit dem gain selector wird jedoch das nun um 180° verdrehte signal (negativ feedback) der eingangsstufe dosiert zugeführt, was eine entsprechende reduktion des signals bewirkt.

wirklich klasse an diesem design ist seine einfachheit.

demnächst gibt es noch die layouts!

herzliche grüsse
/ martin

nachtrag:
- part list
- linearität der gain selector widerstandswerte
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: phosgen am 2.07.2009 08:44
unerwarteter spannungsabfall phantom power>
beim ersten versuch mit einem kondensator mikro (das nach +48 oder +24VDC speisung lechzt) funktionierte das mikro ohne grössere probleme, zumindest ist mir nichts besonderes aufgefallen. bei weiteren versuchen stellte ich jedoch fest, dass das mikro (rhode NT1-A) knackte und blubberte. ich mass die spannung bei angeschlossenem mikro und siehe da: nur 28.5VDC spannung. ohne last beträgt die spannung perfekte 48.0V!

das phantom-power netzteil leistet nach meinen berechnungen ca. 40mA zu 48VDC = 1.92VA. gemäss den 'standards' sind 10mA oder 0.48VA pro verbraucher vorzusehen. das netzteil ist eigentlich mit faktor 2 gut dimensioniert - dachte ich!

hat jemand von euch erfahrung mit phantom power und wie sich die spannungen bei last verändern?

besten dank für hinweise!

cheers
/ martin
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: haebbe58 am 2.07.2009 11:49
Hi Martin,

hast Du auch noch ein anderes Kondesator-Mikro zum Testen? Mich würde mal interessieren, wie es sich verhält, wenn man an beide Mic-Eingänge je ein Kondensatormikro anschließt ...

Ich glaube nämlich, dass das NT-1 einfach zuviel Strom zieht, ... und dann bricht auch die Spannung zusammen.
Meinstr Du, Du kannst mal irgendwie messen, wieviel Strom das NT-1 zieht?

Ich glaube, mich erinnern zu können, dass in einigen Phantom-Spezifikationen irgendetwas von 10mA Strombegrenzung drinne steht.
D.h., dass man irgendwie dafür sorgen muß, dass das Mikro nie mehr als 10mA entnehmen kann.

Gruß
Häbbe
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: phosgen am 2.07.2009 14:37
hi häbbe

ich trottel - habe natürlich an den pins selbst gemessen. logisch, habe ich nach der "symetrischen" aufteilung der spannung auf pin 2+3 etwa die hälfte. egal, ob kein, ein oder zwei mikros, die phantom power benötigen, anliegen: die spannung fällt nicht ab und bleibt perfekt auf den justierten 48.0V.

das rode NT-1A ist ein grossmembran-kondensatormikro. ich habe das ding nun mal mit der spinne auf einen galgen montiert. zuvor hatte ich das mic in der hand. durch das rütteln entstehen die blubber geräusche. am galgen war dann keine spur mehr davon.

die strombegrenzung, welche du meinst, betrifft die mikro selbst. diese dürfen gemäss standard-spez nicht mehr als 10mA strom ziehen. ich habe dazu einen artikel, der schlüssig darüber auskunft gibt (vgl. anhang)


dann gibt es bis auf das 'signifikante' rauschen bei niedriger gain einstellungen keine wirklichen probleme mehr. wenn ich sage 'signifikant', dann meine ich damit hörbar, aber in der praxis wahrscheinlich eher wenig störend.

was ich seltsam finde, ist, dass bei max gain (drahtbrücke !!) wie auch bei min gain (kein widerstand - d.h. R=unendlich) das rauschen etwa das selbe niveau aufweist. von min gain (+28dB gain) bis zur einstellung +38 dB gain schwächt sich das rauschen kontinuierlich ab. >+38db gain ist es praktisch nicht mehr wahrnehmbar (über kopfhörer abgehört) und erst bei max gain (+48dB) rauscht es wieder. +47dB ist immer noch totenstille!!

wenn ich mir das ansehe, so werden gute drahtwiderstände das problem nicht lösen.

ich habe euch in anhang mal das "gefühlte rauschen" als pegelkurve eingezeichnet - eine symbolische darstellung, die nur zeigen soll, wie sich das rauschen über den gesamten gainbereich sich verhält.

ein heisser tipp von euch?

herzliche grüsse und häbbe: herzlichen dank
/ martin


Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: haebbe58 am 2.07.2009 15:12
Hi Martin,

das ganze wird ja über eine Gegenkopplung geregelt.

Wenn du max. Gain (Drahtbrücke) drin hast, wird ja auch der 1,5 kOhm R daneben überbrückt. d.h. es findet überhaupt keine Gegenkopplung mehr statt. Dass es dann rauscht, wundert mich nicht. Das hat bestimmt auch etwas mit der Phase des Rauschens zu tun ... die ändert sich bestimmt mit der Frequenz ...

Setz doch mal probehalber statt der Drahtbrücke einen ganz kleinen Widerstand ein ... z.B. 10R ... das müßte fast dieselbe Verstärkung liefern ... evtl. bringt das dann was.

Bei ganz kleinen Gains liegen ja die hohen Widerstände des Gain-Netzwerks parallel zum 1,5kOhm R und der läßt mehr des Signals gegen Masse durch als die großen R's ... bei großen Gains lassen die kleinen R's ja mehr gene Masse durch.

M.E. ist der parallele 1,5 kOhm R also der Hauptübeltäter!

Dem könnte man evtl. durch Austauschen begegnen (irgendein rauscharmer Highend-R) oder evtl. auch durch Aufteilen 2x 750 Ohm seriell oder 3x 470 Ohm seriell, o.ä ....  evtl. auch mal z.B. mit 3x 4,7 kOhm parallel experimentieren (wobei die serielle Variante wohl rauschärmer ist wegen den geringeren Einzelwiderständen ... kann mich aber auch täuschen...)

Sind nur mal so spontane Ideen ....

Gruß
Häbbe
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: phosgen am 2.07.2009 16:42
hi häbbe

bei max gain: so was habe ich auch schon vermutet. das mit dem kleinen R anstatt drahtbrücke werde ich definitiv tun!

bei min gain: du machst beim 1k5 widerstand den übeltäter aus. das ist aber ein wire-wound teil und dachte, damit hätte ich das obere ende der fahnenstange erreicht: fast 4 CHF pro stück ! (https://www.distrelec.ch/ishopWebFront/catalog/product.do/para/keywords/is/Pr%C3%A4zisions-Drahtwiderst%C3%A4nde_3_W/and/language/is/de/and/shop/is/CH/and/series/is/1/and/id/is/01/and/node/is/DC-18602/and/artView/is/true/and/productNr/is/720738.html ). auch den 18k widerstand im feedback loop habe ich von der selben baureihe selektiert.

gibt es denn noch bessere? muss mal zu high-endern gehen, ob's da was richtig teures an R zu kaufen gibt. :P

vielleicht probier ich doch, alle metallfilm-widerstände des gain netzwerks durch die hochwertigen drahtwiderstände zu ersetzen. geht schön an die kohle! aber beim bisherigen aufwand (gesamtkosten (material) bisher rund 900 CHF) spielt das keine rolle.

zuerst werde ich aber das teil in der praxis verwenden, bevor ich das tue. denn in den mittleren bis hohen gain-bereichen ist das ding sensationell ruhig - und das bei AC heizung!

heute hatte ich auch mal die gitarre angeschlossen - ohne phantom power natürlich  ;D - und den preamp ausgang direkt ins mischpult respektive einen multi-fx eingespielt. klingt phantastisch. super dynamisch und toller 'akustik'-sound - seidenweich !

vielen dank häbbe, und cheers
/ martin
Titel: Re: Mic Preamp (Pultec Design)
Beitrag von: phosgen am 4.07.2009 16:25
nun noch die ausstehenden layouts der im pre verbauten boards im anhang.

habe gestern abend und heute vormittag den mic preamp im studio 'losgelassen'. ich habe mit folgendem setup gearbeitet:

gibson les paul deluxe + esp ltd fm400 --> amp (mein badhotsnake / hotcat clone) --> TT-RexPro 212 mit jensen neodym bestückt --> 2x shure sm57 --> mic preamp pultec mb-1 --> mixer soundcraft spirit 12-kanal --> g-major --> behringer mdx4400 multicom pro  --> rane hc6-S headphone amp --> kopfhörer sony MDR-7509/1 / akg K240 / etymotic er4

und.... ?

es ist, wie wenn der vorhang aufgeht! endlich kommt die dynamik und power durch, welche ich mir wünschte. der sound lässt echt keine wünsche mehr offen - erstaunlich frisch, offen - in den bässen, mitten wie in den höhen. die bässe kommen straff, die mitten und höhen kommen seidenweich. insgesamt ist der sound dichter und lebendiger (abhängig vom schalldruck / distanz zum lautsprecher) als wenn ich die mics über die mikro-eingänge des mixer einspielte. der unterschied könnte nicht krasser sein.

ich bin schlicht begeistert  8)

werde demnächst noch weitere fieldtests durchführen, mit anderen mics und anderen aufnahmesituationen (z.b. gesang)

herzliche grüsse
/ martin