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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Tibor am 24.03.2009 15:43

Titel: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 24.03.2009 15:43
Hiho

ich hab mich am Wochenende hingesetzt um den vermurksten Winston unseres Bassisten wieder hinzubiegen...dabei stieß ich auf einige Ungereimtheiten (von dem Umbauten mal abgesehen die irgendein ahnungsloser Techniker mal vorgenommen hat...irgendwo Widerstände eingebaut wo sie definitiv nicht hingehören, und deswegen auch einfach mal abfackelten...)

Der Amp soll ja angeblich im Class B Bereich laufen...für mich war diese Aussage immer daran gekoppelt das ein hohe Anodenspannung anliegen sollte...aber selbst nach mehrmaligen messen, mahr als 540V liegt an keinem der 4 Sockel an (an einem sogar nur 520V..da werd ich wohl noch ein paar Bauteile checken müssen denn dieser Sockel hat noch ein anderes Problem aber dazu gleich mehr)

...540V hat aber auch jeder meiner Orange Amps und die sind wohlbekannterweise ja eher Class A/B... Also nutzte ich bei 540V die verkürzte Rechnung zur ermittlung der Biasstromstärke: der Amp soll ja 180Watt haben... was ich für eher unwarscheinlich halte...ne EL34 hat ja ne maximum Plate Dissipation von 25Watt also :
25Wx700/540V=32,... mA damit glühen die Röhren wie blöd..Redplating vom feinsten... (fast neuer Satz EL34 von Sovtek aus meinem Orange wo sie problelos funktionieren) bei ca 24mA lässt das Glühen nach... Hmm also wohl doch Class B ... nur wie wird der gerechnet (ich habe kein Oszi da! um die Übernahmeverzerrung anzuzeigen!...ist bei dem BassSound eh nicht ganz so wichtig...)

...dazu kommt noch das ich an dem besagten Sockel (der mit nur 520V) gar kein Bias einstellen kann...selbst bei voller auslenkung des Potis fließen nur 0,7mA an der Kathode (hab den Meßadaper von hier...mit dem 1Ohm Widerstand demzufolge auch 0,7V an der Kathode)... bei den anderen Sockeln gehts ohne weiteres (4 Röhren 4 einzelne Biaspotis) habs auch mit anderen Röhren probiert..nix... meine Vermutung entweder das Poti oder ein anderer Teil des Biasnetzwerks an dieser Röhre...

p.s. ich verstehe jetzt alle Leute die über die Verarbeitung der Winston Amps nörgeln... Point-To-Point verdrahtung ist ja schön und gut...aber nicht so wie in diesem Amp kreuz und quer 20 Bauteile an einem Lötpunkt...HUAH....Gefährlich Konstruktion...nochdazu halt von nem Totalstümper "getuned" z.b. 2 Widerstände von 100kOhm und mit nem in Reihe geschalteten Kondensator (Wert war nicht mehr auslesbar dank der Blasenbildung) an dem Boxenausgang gelötet ,Warum? Sowas gehört da nicht hin, was man ja auch sieht da sie abgebrannt waren (noch dazu das sogar ein Schaltplan mitgeliefert wurde nachdem man das Teil hätte reparieren können...

naja sieht aus wie ein Langzeitprojekt...

"Strom fließt und Spannung liegt an..."...stimmt ja.. Sorry
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: OneStone am 24.03.2009 16:03
Hallo,

bitte editier doch mal den Beitrag da oben und formulier etwas daraus, das ich auch verstehen kann :)
Spannung ist nicht Strom und Strom liegt nicht an.

In Klasse B ist der Stromflusswinkel pro Röhre ziemlich genau 180°, d.h. die Röhren sperren (bei einem Sinus am Eingang) die Hälfte der Zeit. Daher ist der Ruhestrom klein (ca. 20mA sag ich mal). Dadurch hast du einen längeren nutzbaren Kennlinienabschnitt der Röhre und du bekommst mehr Leistung raus.

Bezüglich des "Pfusches" kann ich nichts sagen - häng doch mal ein Bild an.

Edit: zu den "0,7A Anodenstrom", die hoffentlich 0,7mA sein sollen: Entweder die Röhre ist hin oder deine Gittervorspannung hängt irgendwo am negativen Ende des Potis fest. Poti kaputt oder Draht abgeflogen...

MfG Stephan
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 24.03.2009 18:53
jupp 0,7mA...nicht 0,7A...stimmt natürlich... Ich teste mal alle drei von dir genannten Möglichkeiten durch..(wobei an der Röhre liegts nicht...ich teste es trotzdem nochmal...vielleicht bin ich ja doof!?)

ich sollte aufhören zu kochen wärend ich nen Text schreibe....
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: sids am 24.03.2009 23:26
Moin Tibor,

mal ein paar Worte zum GA200: er hat laut Hersteller 135 Watt Sinus- an 10,8 Ohm! Wäre er tatsächlich ein Klasse-B Verstärker, hätte er einen Ruhestrom von NULL- so ist Klasse-B definiert. Tatsächlich ist es ein typischer Klasse-AB Verstärker, sowie  fast alle anderen ~100W, 4x EL34 GitarrenAmps auch.
Du musst bei der Ruhestrom-Messerei beachten, dass ab Werk Kathodenwiderstände installiert sind. (4,7 Ohm, 5,6Ohm - ich habe auch schon 5 Ohm gesehen- nachgucken und evtl. ersetzen!).
Die Anodenspannung soll 550V betragen- liegt aber natürlich schief, wenn eine Endröhre schon rote Bäckchen hat...
Zur Gitter-Vorspannungseinstellung: nach nun rund 40 Jahren sind die offenen Poti-Trimmer fertig. Häufig ist der Ring, der den Schleifer trägt, gebrochen- scheinbar auch bei dir. Ersetzte alle Trimmer (100k lin).
Der Winston GA200 ist ein sehr gut und robust aufgebauter Verstärker in Mischbauweise Platine / Punkt-zu-Punkt. Die Konstruktion ist gut und nie gefährlich gewesen.
Am Boxenausgang ist über einen 100kOhm die Rückkopplung angeschlossen. Ausserdem ist original eine R-C Kombination (3,9- 10 Ohm; 2,2µF) über den Ausgang gelegt...keine schlechte Idee...
Letzter Tip: der GA200 ist ja ein Hybrid-Amp mit Tranistor-Vorstufe. Auf den Vorstufen-Platinchen sind Elkos, die es sich lohnt zu ersetzen.

Viele Grüße,
Stefan
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: OneStone am 25.03.2009 12:38
Hallo Stefan,

ich bin mal so frei:
mal ein paar Worte zum GA200: er hat laut Hersteller 135 Watt Sinus- an 10,8 Ohm!

Das halte ich für ein ziemliches Gerücht, weil das Teil am AÜ Anzapfungen für 4 Ohm und 8 Ohm hat.

Wäre er tatsächlich ein Klasse-B Verstärker, hätte er einen Ruhestrom von NULL- so ist Klasse-B definiert.

Diese Definition ist Unsinn. Klasse B heißt - wie ich oben schon geschrieben habe -, dass der Stromflusswinkel pro Seite der Push-Pull-Endstufe und somit pro Endröhre 180° beträgt. Um das zu erreichen MUSS ein Ruhestrom fließen.

Das, was du schreibst (Ruhestrom NULL) ist nicht Klasse B sondern Klasse C und führt zu massiven Übernahmeverzerrungen und ist daher für Audioverstärker absolut ungeeignet und sollte nur für Sender benutzt werden, wo die Signalregeneration mittels Schwingkreisen möglich ist.

Du musst bei der Ruhestrom-Messerei beachten, dass ab Werk Kathodenwiderstände installiert sind. (4,7 Ohm, 5,6Ohm - ich habe auch schon 5 Ohm gesehen- nachgucken und evtl. ersetzen!).

Nein, muss er nicht. Er misst den Spannungsabfall über einem Widerstand, der in seinen Messadapter eingebaut ist, und der Widerstand hat 1 Ohm. An diesem Widerstand hängt dann ein Multimeter/Panelmeter, das mV misst, wobei 1mV eben 1mA entspricht. Was "unter" diesem Shunt gegen Masse hängt, das muss ihn nicht interessieren.

Zur Gitter-Vorspannungseinstellung: nach nun rund 40 Jahren sind die offenen Poti-Trimmer fertig. Häufig ist der Ring, der den Schleifer trägt, gebrochen- scheinbar auch bei dir. Ersetzte alle Trimmer (100k lin).

Aber wenn der Ring gebrochen wäre, dann hätte der Schleifer ja keinen Kontakt mehr zur Kohlebahn und dann hätte er gar keine definierte -Ug mehr. Er hat aber die maximal mögliche -Ug, sonst würden da nicht nur 0,7mA fließen. Ich würde dazu raten, mal alle Widerstände um die Röhre und das BIAS-Poti herum nachmessen, evtl ist auch ein g2-Widerstand faul...

Die Konstruktion ist gut und nie gefährlich gewesen.

Dafür ist er bei der Entwicklung wasweißichwieoft abgebrannt, weil man damals mit Anodenspannungen bis über 600V experimentiert hat, was zumindest beim BA200 in Verbindung mit der "kreativen" Rückkopplung aus dem Amp schnell einen Oszillator macht...

MfG Stephan
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: sids am 25.03.2009 13:17
Hallo Tibor, und natürlich Stephan,

bei der Class A / B/ AB/ C habe ich mich natürlich total verheddert- sorry dafür.

Den BA200 würde ich nicht direkt mit dem GA200 vergleichen, der eine ist Vollröhre, der andere Hybrid.
Ansonsten: Hört nicht auf ds Geschwätz in Original-Handbüchern und so...Hauptsache einer weiss Bescheid!
Und nehmt Euch in acht vor hohen Anodenspannungen, da brennt alles sofort ab oder oszilliert oder beides...

Tschüß & take care,
Stefan
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 25.03.2009 21:10
Hiho..

ich hab mir mal die Mühe gemacht unde den ORIGINAL SCHALTPLAN des GA200 von WINSTON zu scannen... so oft wie der gesucht wird...

(http://www.tiborange.com/RCA/WINSTONGA200.gif)
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: OneStone am 25.03.2009 22:03
Hallo Stefan!

bist du jetzt beleidigt oder so?

Den BA200 würde ich nicht direkt mit dem GA200 vergleichen, der eine ist Vollröhre, der andere Hybrid.

Der Punkt ist, dass die Verstärker in der Endstufe und im Netzteil - und darum geht es hier - identisch sind. Der GA200 hat nur eine andere Gegenkopplung mit umschaltbaren RC-Gliedern. Daher ist es absolut legitim, die Geräte zu vergleichen, auch wenn der GA200 für 6 Ohm und 12 Ohm anpassbar ist und der BA200 für 4 Ohm und 8 Ohm.

Ansonsten: Hört nicht auf ds Geschwätz in Original-Handbüchern und so...Hauptsache einer weiss Bescheid!
Und nehmt Euch in acht vor hohen Anodenspannungen, da brennt alles sofort ab oder oszilliert oder beides...

Ich gehe davon aus, dass man das "Geschwätz" eines Menschen, der bei diesem Verstärker mitentwickelt und mitgebaut hat und mir die Entwicklerschaltbilder zum BA200 als Kopie überlassen hat, mehr trauen kann als irgendeinem Handbuch irgendwo aus dem Internet. Die Angabe mit den 10,8 Ohm kann stimmen, aber das kann man bei jedem Amp machen, dass man ihn unteranpasst und mit etwas Glück einen Punkt trifft, wo die Leistung höher ist - auf Kosten des Klirrfaktors. Das kommt auf die Auslegung des Ausgangstrafos an...

MfG Stephan
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: sids am 25.03.2009 23:41
Hallo Stephan,

(so mal von Stefan zu Stephan), zugegeben war ich etwas eingeschnappt- ist aber schon wieder viel besser. Es kam mir nur so vor , wie ich es öfter mal ,gerade in deutschen Foren, empfinde, dass ordentlich "geposed" wurde. Ich habe die Weissheit nicht mit Löffeln gefressen ( wie man bein meiner Class-B Nummer ja sieht), aber immerhin schon 4  GA200 auf dem Tisch gehabt, und von meinen Erfahrungen wollte ich ein paar an Tibor weitergeben.
(Tibor, bist Du noch da?)
Bei der Leistung bin ich von Tibors 180 W ausgegangen. Wenn der Hersteller in seiner Bedienungsanleitung schreibt "135W an 10,8 Ohm" dann heisst das für MICH, dass die 135W von Otto Normalgitarrist nie erreicht werden. ( Übrigens, diese Bedienungsanleitung habe ich hier als altes Original rumliegen, aus soeiner stammt auch der von Dir gescannte Schaltplan. Ich habe hier auch noch einen anderen Schaltplan mit leichten Abweichungen, aber keinen Scanner...).
Aber jetzt fange ich an zu posen.
Soh, nix für ungut, klasse das wir hier alle ZUSAMMEN soviel wissen, und nun lasst uns mal Tibor helfen seinen GA 200 wieder auf die Füsse zu bringen.

 :gutenacht:
Stefan
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 25.03.2009 23:50
wir haben leider nur 10-12 Seiten der Anleitung...aber immerhin...
Die 180Watt entnahm ich der El-Me-Se Seite...(aber da sind ja leider so einige Ungereimtheiten drin)...
hab vorhin 4 neue Potis 100k lin  geholt und löte die morgen ein ..dabei überprüfe ich dann gleich mal alle Widerstände an allen Sockeln...
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: sids am 26.03.2009 00:04
hier habe ich wenigstens mal ein Foto versucht...











...orange Sonnenbrillen sind übrigens klasse...
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: OneStone am 26.03.2009 00:24
hab vorhin 4 neue Potis 100k lin  geholt und löte die morgen ein ..

Dann würde ich gleich noch dazu raten, einen Widerstand mit so 470kOhm über das Poti zu schalten, und zwar vom Schleifer zum negativen Ende, also da, wo die -Ug eingespeist wird. Wenn dann der Schleifer abhebt, dann brennt nichts ab.

@sids: Okay, ich bin wieder brav und wir helfen zusammen :) So sollte das eigentlich auch sein.

MfG Stephan
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: BuggyAndy am 26.03.2009 08:55
Moin,
da muss ich auch mal kurz meinen Senf zu geben (posen :devil:)

Ich hatte einen alten GA200 auf meiner Werkbank, der ein absolutes Sicherheitsrisiko  :-\ darstellte und bis zuletzt gespielt wurde, Zufall dass da nichts passiert ist. :o
Der Amp war unverbastelt aber die Isolierungen der hochspannungsführenden Kabel konnte man mit reiben zwischen den Fingern zerbröseln!
Die Gummitülle durch die diese Bröselkabel vom Trafo ins Gehäuse geführt wurden, waren nur als Fragmente erhalten.
Der Schutzleiter war nicht sachgemäß angebracht, der ganze Aufbau wurde von mir zerpflückt und wird neu aufgebaut.

Also mal ein Auge drauf werfen,

Gruß, Andy
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: jacob am 26.03.2009 10:16
Hi Andy,

die Sache mit den "bröseligen" Kabeln findet man auch leider oft bei manchen alten Hiwatts (HT-Kabel hinter den Endröhrenfassungen). Das geht manchmal bis hin zu Funkenüberschlagen auf's Chassis, wenn man Pech hat... Die Kabelhersteller hatten wohl schlechte Weichmacher, damals  :angel:
Die Kabel sollte man m.E. also ruhig generell bei alten Amps durchchecken.

Gruß

Jacob
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: bluesfreak am 26.03.2009 12:32
Servus,

das Kabelbröselsyndrom hab ich auch schon bei Vöxen und auch 70er 7ender gesehen, es geht halt nix über PP Stoffkabel *g*
Ich denke auch daß die Weichwacher aufgrund der Wärme und der Zeit sich verflüchtigt haben und deswegen die Krümelei anfängt.
Soweit, so gut, einzig beim Vox ist das auswechseln eine shice Arbeit...

Gruß
Stefan  8)
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Larry am 26.03.2009 13:53
... einzig beim Vox ist das auswechseln eine shice Arbeit...

Wie nett du doch solch ein übel Wort zu schreiben vermagst  ;D

Larry
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: jacob am 26.03.2009 14:08
Hi Stefan,

bei einem Vox oder Silverface-Fender fällt ein Austausch der defekten Kabel nicht so sehr auf- man hat dann höchstens den Eindruck,  als seien noch ein paar Ratten mehr als üblich durch den Amp gehuscht  :devil:.
Bei einem Hiwatt hingegen...   >:(

Gruß

Jacob
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 26.03.2009 21:46
So denn da hab ich doch vorhin ein kleines Feuerchen entfacht... ;D ein Widerstand fand mich wohl ganz heiß...erst rauchte er und dann war er Feuer und Flamme (natürlich hab ich sofort das Netz unterbrochen...)

naja... (laut strichcode ist es ein 53Ohm Widerstand schade das ich den nirgends im Schaltplan finde!...)
Das Problem das das Biaspoti keinen Saft abgibt besteht noch immer (auch nach nem Wechsel...)

egal jetzt erst mal die Bilder des Debackels...
p.s. die alten Brandspuren sind nicht von mir!!!! die waren schon drin!

(http://www.tiborange.com/RCA/ga1.gif)

(http://www.tiborange.com/RCA/ga2.gif)

(http://www.tiborange.com/RCA/ga3.gif)

(http://www.tiborange.com/RCA/ga4.gif)

(http://www.tiborange.com/RCA/ga5.gif)

(http://www.tiborange.com/RCA/ga6.gif)

(http://www.tiborange.com/RCA/ga7.gif)

naja dann fahr ich morgen früh wohl wieder nach Leipzig zu Conrad...

ich hab noch ein Archiv gepackt mit de original Photos...GRÖSZE CA 22MB... http://rapidshare.de/files/46363602/Archiv.zip.html (http://rapidshare.de/files/46363602/Archiv.zip.html)
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: OneStone am 27.03.2009 13:08
Hallo,

wenn ich mir das so ansehe, dann würde ich fast zu einer teilweisen "Entkernung" und Neuaufbau raten.

Zu deinen konkreten Fragen:
Der Widerstand hat 51 Ohm und ist der Kathodenwiderstand und als solcher auch im Schaltbild zu finden. Da hat er zwar um die 5 Ohm rum, aber im Prinzip ist das der selbe Widerstand. Dass er größer ist, das begünstigt eine Stabilisierung des Arbeitspunktes, da hier eine gewisse Gleichstromgegenkopplung stattfindet ("Autobias"). Ich würde da 10 Ohm oder sowas einbauen - eben was, mit dem man schön messen kann - denn das stabilisiert immer noch ein bisschen und klaut weniger Ausgangsleistung.

Die Buchsen an der Rückseite sind womöglich zur BIAS-Messung da, aber der Amp hat ja vier Röhren...kurz gesagt: Ich weiß es nicht. Schau doch mal, wo die Kabel hingehen.

Zum Innenleben erstmal ein allgemeiner Hinweis: Wer die deutschen Konstrukte der 60er und 70er kennt, der lässt sich von sowas nicht abschrecken. Klar ist es nicht schön aufgebaut und sicherheitstechnisch teils etwas bedenklich, aber es hat lange Zeit funktioniert und es war damals billig herzustellen. Im Gesamten entspricht der Aufbau dem normalen deutschen Aufbaustil dieser Zeit. Dass da bei den Elkos die Widerstände warm werden und sich wohl mal ein Widerstand in Einzelteile verdampft und mit dem Chassis verheiratet hat, das ist sichtbar, aber kein Problem, das kann man beheben. Die Spule für die Klangsteller sieht auch noch in Ordnung aus, d.h. das wird auch noch funktionieren.

Ich würde - wenn der Verstärker in erster Linie funktionieren soll - konkret folgendes machen:

- Netzteilplatine (da ist ja echt nichts drauf...) rausreißen und gegen Lötraster oder Eyelet ersetzen ODER netzteilplatine komplett neu aufbauen - und dann schön, also neue Elkos, das Widerstandszeug da weg usw. Ich würd das Lötraster/Eyelet bevorzugen.
- Bei den Ladeelkos deren Beschaffenheit überprüfen, bei dem hochgelegten Elko sicherstellen, dass der ordentlich isoliert ist und ihn gegebenenfalls mit Schrumpfschlauch o.ä. ordentlich gegen Berührung schützen.
- Die halb abgefackelten Widerstände an den Siebelkos entfernen und irgendwo mit auf ein Lötraster bauen.
- Kabelbaum der Endstufe restlos entfernen und mit ordentlichen Leitungen (ETFE, Silikon) neu machen.
- Das komische RC-Glied an der Ausgangsbuchse entfernen (Boucherotglied) und Freilaufdioden (!!!) einbauen. Wenn der Amp in dem Zustand schwingt, dann den Fehler kompensieren.
- Wie schon gesagt über die BIAS-Potis Widerstände mit 470k drüberschalten.

Wegen der Gittervorspannugserzeugung: Nimm mal die Anodensicherung raus bzw löte den Trafo mit der oberen Wicklung, wo es keine Sicherung gibt, von der Platine ab und isoliere den Pin (Sicherheit, keine Anodenspannung im Amp). Dann zieh alle Röhren raus und miss mal, wo deine -Ug an dem Poti bleibt.

MfG Stephan
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 27.03.2009 21:23
 :danke: OneStone... du hast meinen Tag gerettet...hab gegen 14:30 angefangen die Endstufe neu zu bestücken und zu verkabeln (auf Eyletboards...gibts ja zum Glück alles bei Conrad....hab mir auch gleich noch meine erste Entlötpumpe geleistet...wie konnte ich bisher nur ohne leben?) war gegen 19:30 fertig (mit der Endstufe) und Tada...es ist Laut! es ist alles einstellbar, alle Spannungen sind "normal" also nix Auffälliges nix schwingt oder brummt... (außer der Trafo aber das ist mechanischen Ursprungs)...
Nur bei dem RC Glied am Ausgang hab ich noch nix getan!...den Kathodenwiderstand als solchen habe ich ja erkannt...nur warum hat man 5 Ohm geschrieben und 50 Ohm eingebaut? ...ich hab jetzt 10 Ohm drin...
Noch hab ich Klebeabstandhalter für die Lötleiste drin...hole mir morgen mal ein paar schöne Gewindestangen...

Das schlimmste war der Kabelbaum an den Endstufenröhren... das Material zerfiel unter meinen Fingern und war irgendwie speckig...

Bias Netzwerk ist auf ner Lochrasterplatine angebracht...da hab ich jetzt 4 Printpotis...andere waren nicht vorrätig...
In so nem großen Chassis zu arbeiten ist schön entspannend... man hat soviel Platz von den Tiborange Pedalen bin ich gedrängteres Arbeiten gewohnt (naja in letzter Zeit hat Bernhard mehr gelötet als ich!)...
Alle größeren Elkos musste ich bestellen die hatten Sie leider nicht da...und die zwei ganz Großen haben sie garnicht im Programm (da werden es wohl eher F+T oder JJs (oder was halt preiswert ist)

Die 3 Buchsen sind Schwarz (Masse) Rot 12V DC und Blau 48V DC...wozu auch immer...Messen Kann man da nix!...eher ne Lampe anschließen?

Materialkosten bis jetzt ca.35Euro (ohne Röhren)...

Ich hoffe unser Basser wirds uns danken... (vorallem da bis jetzt anscheinend der Amp ja "schief lief" 2xEL34 gegen 1xEL34... Duh...irgendwie hats der Amp ja überlebt....) das Ding ist ich wechselte ja nur die Röhren weil die alten Röhren schon gemischt waren 3xITT Lorenz und 1xRSD, und die genau in dem Sockel der nicht so ganz wollte...anscheinend bestand das Problem also schon länger...

Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Larry am 27.03.2009 21:36
... auf Eyletboards...gibts ja zum Glück alles bei C...

Das wäre mir neu! Du meinst gewiss Lötleisten, bzw. doppelreihige Lötleisten.

Larry
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 27.03.2009 21:41
Ist das nicht das gleiche? ??? Wenn nicht dann, meine ich "doppelreihige Lötleisten"... ;D
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Larry am 27.03.2009 21:44
Ist das nicht das gleiche? ???

Nein, genauso wie ein Schrubber auch kein Besen ist - aber dennoch kann man mit beiden saubermachen  ;D

Larry
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 27.03.2009 21:51
Hab mich gerade mal schlau gemacht und muß sagen! ASCHE AUF MEIN HAUPT!!!...ich meinte natürlich Turret Boards... (soviele englische Namen für ein und das selbe...) ;D
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Larry am 27.03.2009 22:01
...ich meinte natürlich Turret Boards... (soviele englische Namen für ein und das selbe...) ;D

Jawoll! Äpfel, Orangen, Bananen..... alles doch nur Obst  ;D

Larry
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 27.03.2009 22:06
meine Worte... endlich erkennts Mal einer ausser mir!

Ihr da Ohm, Watt Volt ihr denn???
Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: sids am 28.03.2009 00:52
Hallo Tibor,

gratuliere! Schön, dass die Mühle wieder läuft!
Zwei oder drei Anmerkungen habe ich noch:
- Die bräunlich verfärbte Stelle bei den Widerständen an den Glättungselkos ist eigentlich normal. Hier wird es sehr warm, hat aber nicht gebrannt. (Wenns stört: mit Sidol oder Chromputz gehts spätestens ab). Hier die Wiederstände mit etwas mehr Abstand einlöten, damit die Wärme besser weg kann.
- Die im Bild markierten Widerstände würde ich auf ALLE Fälle ersetzen. Gerade die mit der matten Oberfläche neigen zu extremen Temperaturdrift und Ausfällen. Die mit der glänzenden Oberfläche sind etwas besser, gehören aber auch zu den üblichen Verdächtigen.Alle durch 2-Watt Typen ersetzen.
- Dann der 10000 Ohm Zement-Widerstand. Der ist schon ordentlich warm geworden und hat die Farbe der Beschriftung nach weiss gewechselt. Den würde ich auch ersetzen. 5 Watt.
- Die Kathoden -Widerstände sind sicher schon mal ersetzt worden, dabei ist bestimmt versehentlich von 5,1Ohm auf 51  "umgerüstet" worden.
- Das Boucherot-Glied (oder Zobel-Filter) ;-) würde ich wieder herstellen, 10 Ohm /10Watt und 2µ2 sollten passen. Diese R/C Kombinationen werden leicht Überlastet, wenn der Verstärker ohne Lautsprecher betriebne werden- und haben so vielleicht schon den Ausgangstrafo gerettet. (Eigentlich soll ein Boucherot-Glied die Zunahme der Lautsprecher-Impedanz bei höherer Frequenz kompensieren...-Schützt aber auch vor oszillieren).
- Die Freilaufdioden Primärseitig am AÜ sind eine Gute Idee!

Zu guter Letzt: verrätst Du uns noch, was da hinten im Amp hinter dem "Schubladengriff" eingebaut ist?(Das schwarze Etwas wo das blaue Kabel drangeht...).


So, Viele Grüße, (auch an Stephan;-)),
Stefan

Titel: Re: Winston GA 200 Bias Einstellung?
Beitrag von: Tibor am 28.03.2009 11:42
Den Schubladengriff haben wir drangenietet weil das Chassis immer so schwer aus dem Gehäuse kam...

Die Buchse war schon drin...scheint ein Lineout zu sein...hab das noch nicht überprüft...werde auch erst morgen mich wieder mit dem Gerät beschäftigen...
muß eh noch ein paar Teile bestellen...

was für Diodenart und Typ würdet ihr empfehlen für die "catch diode"

Widerstände sind jetzt alle 5Watt (der Aufpreis war nicht so extrem... ::) ) Die großen Elkos müssen eh noch bestellt werden...dann werden beim Tausch auch gleich noch die Widerstände weiter auseinander gesetzt...)...vielleicht setze ich noch nen PC Lüfter von unten ein...