Moin,
auch mal ein kleiner Bericht von mir.
Erstmal der Ausgangsfehler:
Amp kam rein mit der Beschreibung, dass der Hi/Lo Switch nicht hält, sprich die LED zuckt nur kurz, er bleibt aber in dem Lo Modus.
Über diesen Fehler bin ich in den vergangen jahren bereits ein paar Mal bei Engl Amps gestolpert, daher habe ich mich der Sache angenommen.
Dann fing der Albtraum an:
- Der Initalfehler war nach 2 Minuten gefunden - defektes Relais - offene Spule.
- Bärtige / tote filter Elkos
War mir aber klar, ich hatte das gerade erst bei 2 weiteren Engls aus ca. 2005 mit exakt gleichem Bild
Jeweils war bei Node 2 ein Loch im Gummi, innen der Anschluß komplett abgefault
- Dummerweise auf dem Transport (vermutlich) eine Endstufenröhre defekt, mechanisch... Offene Kathode
So also alles getauscht, Bias eingemessen - Funktion voll gegeben aber Amp klingt komisch.
- Schrilles übersteuern im Hi Mode des Clean Kanals, sporadisches knacksen, Distortion verlust wenn etwas länger an.
Also:
- Alle Preampröhren testweise gegen neue getauscht
- Anodenspannungen gemessen (sahen nicht komisch aus)
- Kathodenkondensatoren im preamp getauscht
3x 22uF, 1x 10 uF
- Alle Koppelkondensatoren ausgelötet und gemessen
10x 47uF sahen soweit gut aus, haben gegenüber neuen Kondensatoren einen leicht höheren ESR, spielt aber keine
große Rolle, also wieder eingelötet.
- Testlauf 2 Studen ohne Probleme, bis auf, dass nachwievor der Hi Mode im Clean Kanal schrill verzerrt.
Ich kenne die Amps wie meine Westentasche! Der klingt so nicht!!
Also:
- Verdachtsweise im Preamp die Koppelkondensatoren getauscht und siehe da! Clean Kanal klingt wieder wie er soll.
Dachte ich wäre fertig, dann aber:
- nach ca 10 Minuten wieder sporadisches Knacksen, diesmal sogar relativ laut
Amp Abgeklopft, Kältespray, Fön, keine Beeinflussung - nirgens.
- Nachgelötet, fehler immernoch da
- Master Potis getauscht, weil eines eh etwas "flaky" war - fehler immernoch da
- Zwei Endstufenröhren gezogen - fehler immernoch da
- Die anderen beiden Endstufenröhren gezogen - fehler weg
- Endstufenröhren auf andere Sockel - Fehler bleibt an den äußeren Sockeln...
Bleh:
- Wieder zerlegt, Schirmgitterwiederstände einzeln unter Last getestet - alle ok
- Koppelkondensatoren raus geworfen und neue eingelötet (nicht dass ich die nicht schon getestet hätte) - hat ja 4 davon...
Yeah - fehler weg.
Originale Preamp Röhren wieder rein:
- Distortion Verlust- konnte gott sei dank auf eine Röhre beschränkt werden. An diesem System war auch ein Kathodenkondesator defekt - nur wenige Pico- statt 10uF
Nun ist es so:
- Amp spielt und klingt hervorragend mit dem sporadischen Problem, dass er anfängt zu "hupen" sehr leise vor sich hin. Wenn das Problem auftaucht bauscht es sich langsam auf. Das kommt nicht aus dem Preamp.
Ich kann alle Preamp Röhren ziehen, Problem bleibt.
- Ziehe ich den PI, Problem weg
- Tausche ich die PI Röhre Problem bleibt
- Tausche ich die Endstufenröhren Problem bliebt - WHAT THE HELL
Die Koppelkondensatoren sind gerade rückseitig montiert und 33nF statt 47nF, weil ich von denen tonnen zum Testen da habe. Das Shaping des Tons sollte da auch nicht leiden. Der Amp ist straff und hat ordentlich Bass. Das Shaping wird bei Engl eh über Filternetzwerke gemacht, die in den Schaltplänen immer nicht drin stehen.
Erstmal keinen Bock mehr auf die Kiste.
Ich werde berichten, wenn es damit weiter geht.
EDIT:
Weil ich unsicher war, ob das "hupen" eine Art oszillation in der Endstufe ist, habe ich auch in der Gegenkopplung einen 2.2nF zur Überbrückung eingelötet - einfach um den Amp im Hochfrequenten Bereich erstmal stabil zu bekommen - gleichwenn das Hupen eher so 400 Hz sind, vielleicht sogar tiefer - taucht immer nicht auf, wenn ich das Oszi daneben habe
