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Ashdown Peacemaker 40 - lautes Brummen in Intervallen

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Offline Nils H.

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Moin,

ich habe gerade einen Ashdown Peacemaker auf der Werkbank, der in Abständen immer wieder laut brummt. Ich habe den Amp noch nicht durchgemessen, heute Nachmittag hab ich ihn erst mal zerlegt und optisch inspiziert. Das Problem lässt sich auf den Bereich der (Halbleiter-)Loop eingrenzen - wenn es auftritt, ist das Brummen unabhängig vom gewählten Kanal und dessen Reglern, aber durch die Master beeinflussbar.

Das Brummen tritt wie gesagt nicht permanent auf, sondern in Intervallen. Als mir das Problem gezeigt wurde, passierte nach dem Einschalten erst mal nichts, nach zwei Minuten oder so brummte er dann. Manchmal verschwindet es einfach so wieder, manchmal, nachdem man den Amp auf Standby und wieder zurück schaltet. Das halte ich aber für Zufall.

Ich habe eigentlich die +/-12,6V-Versorgung im Verdacht, die die ICs versorgt, gleichzeitig ist das aber auch die DC-Heizung aller ECC83, auch des PI, dann dürfte sich das Brummen eigentlich nicht durch die Master weg regeln lassen.

Die eine EL84-Fassung ist verbrannt und die Lötstellen zerbraten, aber daran kann's eigentlich auch nicht liegen - Brummen ist vorm Master, siehe oben. Die Loopbuchsen habe ich gebrückt und getestet, die sind OK, und Loop-Level- und Reverb-Poti haben keinen Einfluss.

Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass ich alle Lötstellen auf der Platine inspizieren und nachlöten muss (die Platine wurde an einigen Stellen schon mal geflickt, und einige Lötstellen sehen suspekt aus. Insgesamt ist die Platine in mittelmäßigem Zustand); sonst jemand eine Idee woran - außer an kalten Lötstellen - das intervallartig auftretende Brummen noch liegen könnte? An der Loop beteiligt sind zwei TL072 und ein MPSA42, plus eine Handvoll passiver Bauteile; nix, was sich für solche intervallartigen Fehlerbilder anbietet.

Gruß, Nils

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Offline Nils H.

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Re: Ashdown Peacemaker 40 - lautes Brummen in Intervallen
« Antwort #1 am: 28.11.2015 19:54 »
Für die, die es interessiert, hier die Auflösung:

Jetzt weiß ich wieder, warum ich Platinencombos hasse. Abgesehen davon, dass das Ausbauen des Chassis wegen der in die Frontplatte eingefassten VU-Funzel vorne eine Katastrophe ist, ist das Ding ein thermisches Desaster - hängende Röhren (4x ECC83 und 4x EL84) in PCB-Fassungen (immerhin Beltons), fast 2cm ins Chassis versenkt. Die komplette Abwärme (4x 15W Pa der EL84 plus Heizleistung) geht übers PCB, das entsprechend aussah - überall braun angelaufen, diverse Lötstellen besonders in der Nähe der Endröhren mehr als fragwürdig. Der ganze Amp wird auf jeden Fall TIERISCH warm, schon wenn er gut belüftet auf der Werkbank steht - will gar nicht wissen, wie das im Combogehäuse ist.

Am Ende hat sich eine dieser Lötstellen als das Problem herausgestellt: Die Lötstelle am Elko HT-Abgriff für den MPSA42, der hinter den OPs der FX-Loop als Aufholstufe sitzt (All Tube my Ass!) war brüchig. Die sah allerdings auch so aus, als wäre da schon mal jemand dran gewesen. Überhaupt sahen einige Lötstellen aus, als hätte sie ein Kindergartenkind gemacht.

Der Amp hat wohl auch schon mal einen neuen AÜ bekommen, eine der Endröhren war wohl abgeraucht und hat den AÜ vermutlich mit ins Grab genommen. An dieser Röhrenfassung waren auch alle Lötpads im Eimer und nur mittelmäßig gut repariert, und das PCB ist dort recht verkokelt.

Jedenfalls, nachlöten der Elkopunkte hat geholfen. Ich freu mich schon, wenn bei dem Amp Elkotausch angesagt ist - alle mit komischer durchsichtiger Klebeschlotze festgeklebt, die im Bereich der Endröhren aber wohl halbflüssig wird, sobald der Amp länger läuft, und sich dort schon großzügig übers PCB verteilt hat  :( .

Klanglich finde ich den Amp auch nur "meh", zumindest bei mir im Wohnzimmer. Klingt irgendwie kistig, komprimiert in der Vorstufe viel zu stark und wirk immer, als läge eine Decke drüber. Vielleicht klingt er in laut ja besser.

Gruß, Nils
« Letzte Änderung: 28.11.2015 19:56 von Nils H. »