Hallo Fender Freunde! Und andere mitlesende.
Ich bin euch ja noch eine Beschreibung des Klangs meines kleinen schuldig:
Dazu muss ich erstmal sagen, dass ich keine Referenz habe, da ich keinen echten Blackface besitze und auch noch keinen gespielt habe.
Ich habe einen HotRod Dlx und ein Kumpel von mir hat einen Blues Dlx und einen 100W Silverface Bassmann (welcher seit seiner Produktion Anfang/Mitte der 70er an Service bestenfalls einmal neue Röhren bekommen hat und brummt und knistert und somit auch nicht repräsentativ ist).
Nun zu meinem Prince:
Erst noch ein paar Details, die ich eingangs vergessen hatte:
Als Endröhren verwende ich EH6V6 und als Gleichrichter eine Sovtek 5Y3.
Die EH 5U4, die ich probiert hatte, bringt den NT etwas zum vibrieren und erzeugt selbst ein klirrendes oder eher rasselndes Geräusch, darum ist sie wieder rausgeflogen.
Das Gehäuse ist nicht aus Kiefer, sondern aus Fichte Leimholz (fingerverzahnt) und
die Schallwand ist nicht aus Birke Multiplex, sondern aus Pappel Sperrholz.
Lauteprecher ist der C10R.
Gegenüber den Fotos habe ich nur noch die Signalleitungen zu den Steuergittern von V1 geschirmt ausgeführt und die Signalleitungen zwischen PI und Endröhren nicht mehr verdrillt, weil beides einfach nicht nötig war.
Zum Klang:
Anfangs hatte ich überlegt, die GK schaltbar zu machen, da mir der Amp mit GK etwas zu bedeckt klang, ohne war er eher nach meinem Geschmack. Dann aber bildete ich mir ein, dass sich dieser Eindruck verringert hätte, nachdem ich auf eine der Abschirmungen und das Verdrillen (s.o.) verzichtet habe. Warscheinlich musste ich mich nur erst an die etwas weniger zahlreichen Obertöne gewöhnen, da ich bis dahin nur mit schwachen Amps ohne GK experimentiert hatte, bei denen ja Obertöne in Form von Verzerrungen eher dazukommen. Großzügiger Umgang mit Treble und v.a. Volume hat das Problem letztlich behoben.
Der Amp klingt sehr warm und trotzdem klar, dabei aber nicht spitz oder schrill. Sehr angenehm.
Enorme Bässe sind natürlich wegen der Geringen Leidstung und des kleinen Lautsprechers nicht zu erwarten; maßvolles dosieren am Bass Poti ist notwendig, damit es nicht matscht. Ich habe daraufhin den Bass C in der Klangregelung von 100n auf 22n verkleinert, zuvor hatte ich schon die Koppel Cs zwischen PI und Endrühren auf 22n verkleinert, da ich damit gute Erfahrungen v.a. bei höheren Volumes bei meinen voherigen Amps gemacht hatte.
Was mir bei diesem Amp sehr stark (positiv) aufgefallen ist, ist die Kompression. Bei härterem Anschlag ändert sich der Ton: er wird dichter und obertonreicher, aber nie brüllend laut. Trotzdem klingt er sehr dynamisch. (Hört sich jetzt nach Widerspruch an, ist es aber nicht.) Bei meinen bisherigen Amps mit wahrscheinlich unterdimensioniertem NT und Diodengleichrichter hatte ich das bisher nicht.
Gestern bin ich zum äußersten geschritten
und habe den Amp mit zur Probe genommen.
Er war fast / gerade so laut genug.
Der Gitarrist unserer neun köpfigen R'n'B- und Soulband (ich selbst bin ja Basser) mag keine angezerrten Cleansounds und hat das Volume so dosiert, dass es gerade eben nicht hörbar zerrt; dabei war er etwas leiser als üblich.
Die Lautstärke des Amps ist also fast bandtauglich, wenn er zum Stil passt.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Amp.
Für Cleansound im Wohnzimmer Perfekt und wenn es sein muss, noch etwas größer.
Im Wohnzimmer kann man übrigens auch sehr gut Bass darüber üben.
Nächstes Jahr werde ich wahscheinlich einen einkanaligen Deluxe Rev nach MMeyer mit 12er Speaker bauen.
Hat jemand von euch bereits Combos aus Fichte und welche aus Kiefer gebaut und kann etwas über den klanglichen Unterschied sagen?
Klingende Grüße und Frohe Weihnachten Euch allen!
Alex