Ich bin seit einigen Tagen am sammeln und analysieren von Informationen für die Konstruktion meines Bass-Amps.
Ursprünglich sollte es nur ein PreAmp sein, mit einer kleinen EL84-Endstufe um den Endstufen-Sound nur zu simulieren. Die Kraft sollte ausschließlich aus MOS-Fets kommen (die habe ich halt rumliegen).
Inzwischen habe ich aber an einer "richtigen" Endstufe gefallen gefunden.
In diesem Zusammenhang habe ich mir die Endstufenschaltung des Ampeg SVTpro2 mal genauer angeschaut. Die Schaltung ist fast identisch mit der des "alten" SVTs, allerdings sind hier endlich mal die Versorgungsspannungen eingetragen.
Die Phasen-Dreher und Treiber-Schaltung finde ich interessant. Allerdings blicke ich nicht vollständig durch. Vielleicht kann mir jemand helfen.
Zuerst kommt ein AC-gekoppelte Cathodyn-Schaltung als Phasendreher (2x 1/2 ECC83), dann für jeden Zweig symmetrisch eine Anodenschaltung mit 1/2 ECC82, der darauf folgende Kathodenfolger (ebenfalls 1/2 ECC82) hängt mit seinem Kathodenwiderstand auf -180V, der Gitterableitwiderstand wird auf ca. -80V runtergezogen (einstellbares Bias), an dessen Ausgang liegen laut Schaltplan ca. -45V an und dann geht's ohne weiteren Koppel-C über Gridstopper in die Endröhren (hier je drei 6550). Die Gegenkopplung geht von der Sekunddärwicklung bis ganz zur ersten Anodenschaltung zurück, d.h. die gesamte oben beschriebene Schaltung liegt innerhalb der Gegenkopplungsschleife.
Wozu dieser Aufwand?
Ich hab's mal in LTSpice nachgebaut, aber statt 6x6550 "nur" 4xEL34 eingebaut und die Spannungen etwas nach unten korrigiert.
Was mir auffält, ist dass die ganze Endstufe vom Eingang bis zum Ausgang eine Verstärkung von fast 50dB macht (mit Gegenkopplung!). Ein Eingangssignal von 170mV reicht schon aus, um sie in die Begrenzung zu fahren.
Wollten die Entwickler durch die große Schleifenverstärkung eine besonders straffe Gegenkopplung erreichen, damit die Lautsprecher am kurzen Zügel gehalten werden?
Wozu die zusätzlichen Kathodenfolger? Brauchen die fetten Endröhren Leistung um angesteuert zu werden? Oder sollen die Eingangskapazitäten nur schnell umgeladen werden (<=> die Gridstopper würde da aber stören?)?
Wäre es sinnvoll, diese Schaltung auf eine Endstufe mit 4xEL34 zu adaptieren, oder sind die zwei zusätzlichen Röhren und die vielen Spannungen vergebene Liebesmühe?
Ich frag nur deswegen, weil der SVT ja "der" Hardrock-Bass-Amp schlechthin ist. So einen Sound würde ich mir für meinen neuen Amp wünschen, nur will ich halt nicht so viel Eisen rumschleppen, dass ich in den wenigsten Fällen auch wirklich mal in dieser Dimensionierung brauchen werde.