Hallo,
Die Lastgerade wird automatisch durch den Röhrentyp bestimmt, der in der Endstufe eingesetzt wird. Da jede Endröhre einen "optimalen" Anpasswiderstand hat, der das günstigste Verhältnis zwischen abgegebener Leistung und Kirrfaktor bestimmt, wird i.d.R. dieser benutzt.
der Raa ist natürlich auch von der Anodenspannung abhängig. Weil die meisten Amps ungefähr die gleiche Anodenspannung je Röhrentyp fahren (z.B. grob um die 450V für EL34), haben die typischen EL34-Übertrager auch in etwa die gleiche Primärimpedanz.
Fährt man die EL34 aber bei 800V, muss man den Raa mehr als verdoppeln. Die Lastgerade wandert dann nach rechts, und muss abgeflacht weden, um die Verlustleistung nicht zu stark zu überschreiten.
Zu deiner Frage nach dem Ermitteln sinnvoller Werte für Raa und Arbeitspunkt:
1.) Die Lastgerade sollte in etwa durch das "Knie" der Steuergitterkurve für 0V gehen. Weit oberhalb hast du unnötig viel Anodenverlustleistung (steile Lastgerade, viel Strom und dann erzwungenermaßen wenig Spannung) und weniger Leistung (die nutzbare Fläche unter der Lastgeraden wird kleiner). Weit unterhalb belastest du unnötig die Schirmgitter und die Leistung sinkt ebenfalls.
Das kannst du ganz gut mit Hans-Georgs Tool ausprobieren. Eine große Rolle spielt hier I_min, also der Strom am Schnittpunkt Lastgerade und 0V-Gitterlinie. Ab da setzt der Cut Off durch Gitterstrom an. Wenn du im Tool Raa oder Ua änderst, musst du jedes Mal eine Lastgerade zeichnen, den I_min ablesen und entsprechend eintragen, nur dann erhältst du sinnvolle Ergebnisse.
2.) Als Annäherung reicht es, darauf zu achten, dass der "A"-Teil der Lastgeraden unterhalb der Verlustleistungskurve bleibt, um die P_a_max nicht zu überschreiten.
Meist hat man eh einen Netztrafo oder einen AÜ rumliegen und der gibt dann entweder Ua oder Raa vor und man wählt den anderen Trafo so, dass die Lastgerade die Punkte 1. und 2. möglichst gut erfüllt.
Gruß, Peter