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Voxvox Gitarrenkabel , wozu der Extraleiter / zweite Masse ?

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Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
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Moin,

jetzt ist sogar meine verwirrung verwirrt.

Egal, mal zu dem voxvox Prinzip...
Was die hier machen ist nichts neues. Einfaches unsymmetrisches Twinax Prinzip mit 2 Vorteilen:
Kapazität und Gleichtaktunterdrückung.

Zur Gleichtaktunterdrückung:
Der Trick ist dass die beiden innenleiter die gleiche Geometrie haben und so dicht wie möglich zueinander laufen.
Zwar sprechen wir nicht von einem echten symmetischen Signal, es kann aber auf der Strecke ähnlich eines solchen behandelt werden. Es gibt hier nur kein echtes Differenzialverhalten zur Schirmung aber eine Frequenzabhängige Gleichtaktunterdrückung auf den Innenleitern.

Störimpulse, die auf beide Innenleiter gleichermaßen einwirken, heben sich auf, hier ist die gleiche Geometrie der Innenleiter entscheidend. Diese ist allerdings wirksamer im Hochfrequenzbereich als im NF Bereich.

Der Schirm:
Liegt an der niederimpedantesten Seite (dem Amp - GND) zum Beispiel und hält einwirkungen fern von:
- Innenleitern
- Instrument GND, da hier keine Verbindung ist

Funktionieren tut das schon, wie gesagt aber eher in höheren Frequenzbändern.

Nun zur Kapazität:
Das Thema ist etwas komplexer, da wir nicht nur eine Tiefpassfilter Wirkung haben. Ebenso müsste eine korrekte Berechnung auch mit Tau stattfinden, weil wir an allen möglichen Stellen Parallelwiderstände haben.  Wenn ich diese aber nur mal für den Moment ignoriere, dann bleibt die Tiefpassfilter Wirkung:

f = 1 / 2 * pi * R * C

Zwei Beispiele mit einem 8 KOhm Tonabnehmer:

Gesamtkapazität: 500pF (3 Meter normale Kabel)
Grenzfrequenz = ~ 40KHz

Gesamtkapazität: 225pF (3 Meter VoxVox)
Grenzfrequenz = ~ 85KHz

Wenn ich die zusätzlichen Kapazitäten des Amps mal außer Acht lasse, kommt der Effekt hier überhaupt noch garnicht zum tragen.
Nun ist es aber so, dass ein zugedrehtes Volume Poti massive an Widerstand addiert. Bei einem halb zugedrehten linearen 500K Poti sind das gleich 250KOhm!

Gesamtkapazität: 500pF (3 Meter normale Kabel)
Grenzfrequenz = ~ 1,23 KHz

Gesamtkapazität: 225pF (3 Meter VoxVox)
Grenzfrequenz = ~ 2,74 KHz

Hier zeigt sich das eigentliche Problem deutlich!

Mein persönliches Fazit:
Man kann sich darüber streiten, ob das nun eine 2 Fache Verbesserung ist. Ich halte das nach wie vor für nicht akzeptabel, wenn es um "Brillianz" in der Gitarre geht, besonders nicht, wenn viel mit dem Volumpoti gearbeitet wird. Liegt vermutlich aber auch im Gusto des Anwenders. Das Aktive Prinzip zum treiben von Kabeln wurde ja schon erwähnt. Ein einfacher Buffer / Impedanzwandler reicht hier aus, es muss keine Verstärkung sattfinden.

Wer auf die Batterie verzichten will, sollte sich mit dem Thema "Treble Bleed Schaltung" auseinandersetzen, die weit effektiver, kostensparender und wartungsfreundlicher ist.

LG Geronimo
« Letzte Änderung: 26.09.2025 10:30 von Showitevent »

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Offline carlitz

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Moin,

jetzt ist sogar meine verwirrung verwirrt.

Egal, mal zu dem voxvox Prinzip...
Was die hier machen ist nichts neues. Einfaches unsymmetrisches Twinax Prinzip mit 2 Vorteilen:
Kapazität und Gleichtaktunterdrückung.

Zur Gleichtaktunterdrückung:
Der Trick ist dass die beiden innenleiter die gleiche Geometrie haben und so dicht wie möglich zueinander laufen.
Zwar sprechen wir nicht von einem echten symmetischen Signal, es kann aber auf der Strecke ähnlich eines solchen behandelt werden. Es gibt hier nur kein echtes Differenzialverhalten zur Schirmung aber eine Frequenzabhängige Gleichtaktunterdrückung auf den Innenleitern.

Störimpulse, die auf beide Innenleiter gleichermaßen einwirken, heben sich auf, hier ist die gleiche Geometrie der Innenleiter entscheidend. Diese ist allerdings wirksamer im Hochfrequenzbereich als im NF Bereich.

Der Schirm:
Liegt an der niederimpedantesten Seite (dem Amp - GND) zum Beispiel und hält einwirkungen fern von:
- Innenleitern
- Instrument GND, da hier keine Verbindung ist

Funktionieren tut das schon, wie gesagt aber eher in höheren Frequenzbändern.

Danke für die Antwort, die Erläuterung zum Thema: Gleichtaktunterdrückung verstehe ich allerdings nicht.

Wie kommt denn eine "Frequenzabhängige Gleichtaktunterdrückung  auf den Innenleitern" zu Stande, wenn beide Innenleiter das gleiche Potential haben?

Könntest Du das anders erläutern?
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline dukesupersurf

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ich fass mal zusammen:
wenn das teure Kabel ne höhere Grenzfrequenz hat , müßte es ja eigentlich mehr ! stören statt abschirmen ?
Richtungsgebundenheit: bei AC-Musiksignal natürlich Quatsch. Hätte auch ehr vermutet , die Richtung ist nicht für den Sound wichtig , sondern für die Abschirmung, weil ja ein Kabel in einem Ampeingang im Prinzip auch ne Antenne ist.
Das wichtigste Argument: Schirm nur am Verstärkereingang trifft schon mal nicht mit dem überein, was bei mir gelandet ist ( es wurde aber mal vor 10 Jahren eingeschickt und von Subunternehmer an einem Steckerende repariert- da könnte auch was falsch gelaufen sein).

Übrigends , habe vor 6 Monaten nen Fet-Buffer direkt am Gitarrenoutput für einen anspruchsvollen Jassmusiker gebaut und den Unterschied hörte man sofort , auch an einem Billigkabel ( das dann auch gut klang).

tschüß , Thomas

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Offline Showitevent

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Danke für die Antwort, die Erläuterung zum Thema: Gleichtaktunterdrückung verstehe ich allerdings nicht.

Wie kommt denn eine "Frequenzabhängige Gleichtaktunterdrückung  auf den Innenleitern" zu Stande, wenn beide Innenleiter das gleiche Potential haben?

Könntest Du das anders erläutern?

Gleichtaktunterdrückung ist etwas salop bzw. vereinfacht formuiert gewesen - mein Fehler. Der Begriff ist sogar falsch gewählt, obwohl eine parallele besteht. Sry

Eine echte Gleichtaktunterdrückung (HF wie auch NF) erreicht man nur, wenn das Entgegennehmen der beiden Signale differenziell stattfindet, wie es zum Beispiel bei XLR der Fall wäre.
Hier heben sich gleichphasige Signale auf der Verstärkerebene auf. Der "Gegentakt" (gibt es so als Wort eigentlich nicht) ist ja quasi das Nutzsignal, welches wir verstärken wollen. 

Dennoch ist das Prinzip auf dem Kabel grundsätzlich erstmal das Gleiche, die Einwirkung von außen, wirkt bei gleicher Geometrie auf beide Signaladern gleichwertig - und ich sagte ja, für NF sicherlich zu vernachlässigen denn:

Hier gibt es noch den komplexen Teil, da das aber so überhaupt nicht so ganz mein Fachgebiet ist, habe ich auch mal ChatGPT mit den Informationen genervt.

Zitat:
"Das Signal fließt vom Tonabnehmer über den heißen Leiter zum Verstärker und zurück über den kalten Leiter → ohne Schirm. Die Fläche, die von Hin- und Rückleiter gebildet wird, ist die Schleifenfläche. Die Ströme fließen entgegengesetzt, was die Schleifenfläche definiert, aber es handelt sich nicht um ein echtes Differenzsignal, da der Verstärker unsymmetrisch misst. Die Schleifenfläche wird kleiner, je enger die beiden Adern nebeneinanderliegen. Je kleiner die Schleifenfläche ist, desto weniger HF-Störungen können von außen auf die Leitung einkoppeln."

Zitat Ende

Hier noch eine Ergänzug von mir, weil ChatGPT auch nicht die hellste Kerze ist:
- Der Effekt gilt auch im tieffrequenten Bereich, allerdings sind die Ströme und Querschnitte dafür viel zu gering
- Begünstigt wird dieser Effekt, wenn die beiden Leiter die gleichen geometrischen, sowie elektrischen Parameter aufweisen.
- Da die Schirmung an einer Seite offen ist, fungiert der Schirm vielleicht gerade noch so wie eine Antenne (die aber zu GND Ableitet)
- Und da die Schrirmung an einer Seite offen ist, kann keine einstreuung einen direkten Strom in das System induzieren.

Jetzt hatte ich irgendwie raus gehört, dass die Schirmung an der Gitarrenseite angeschlossen wäre, nicht aber an der Verstärkerseite? Das würde mich doch arg wundern ehrlich gesagt. Weil sich damit die ganze aufgefangene Störspannung über den kaltleiter ins Signal ausbreitet.

LG

Edit: Die "Unterdrückung" funktioniert nur, wenn die beiden Leiter so nah wie möglich aneinander liegen. Störeinflüsse müssen auf beide Leiter gleichmäßig wirken.
« Letzte Änderung: 26.09.2025 18:11 von Showitevent »

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Offline Röhre69

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Zitat
ein Kunde hat ein kaputtes Voxvox Gitarrenkabel mitgebracht.

Will der Kunde das Kabel für E-Gitarre oder Akustikgitarre verwenden?

Grüße

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Offline Röhre69

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Offline carlitz

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Oh Mann, was ein schlechter Test.

So etwas macht nur Sinn, wenn der Track nicht jedes mal neu eingespielt wird.

Der muss aus dem Looper kommen, da sich schon kleinste Änderungen beim Spiel auswirken.

Unbrauchbar, einfach mal die Kapazität messen und sicherstellen, dass alle Kabel den gleichen Stecker und die gleiche Länge haben
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Offline Röhre69

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Zitat
Der muss aus dem Looper kommen, da sich schon kleinste Änderungen beim Spiel auswirken.

Welche Ausgangsimpedanz hat der Looper?

P.S. noch besser: https://www.youtube.com/watch?v=IKDEP_DRqvs
« Letzte Änderung: 1.10.2025 11:18 von Röhre69 »