ich hab´s gerade schon in einem anderen forum gepostet, aber da der amp als kit amp aufgebaut wurde, könnte
das auch für den einen oder anderen von euch interessant sein.
da ich mich immer wieder an das modifizieren, rumprobieren und verändern von amps rantraue, aber aus ermangelung an trouble shooting erfahrung noch vor einem komplettaufbau zurückschrecke habe ich das auch wieder besser machen lassen....man soll ja als werdender vater auch am leben bleiben ;-)
viel spaß beim lesen
MIKE
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Moin,
so als Gegenpol zum derzeit allgegenwärtigen Digitalen mal Neuigkeiten von der Puristen-Front.
Wie ihr wisst hat mich ja dieses Jahr der Bandscheibenfluch mehrfach ereilt.
Daher habe ich den mehr oder minder gerade richtig fertig gestellten Plexi wieder verkauft, weil er mit den riesen Trafos und den dicken Speakern doch recht schwer geworden ist und dachte über die eierlegende Röhrenwollmilchsupersau nach.
Mein Super Reverb ist schwer, aber im Flightcase und daher zu zweit, dritt oder auch zu viert zu tragen... aber für wirklich kleine Gigs ganz schön sperrig und eben so oder so.. immer reichlich zu transportieren.
Der 5E3 unseres Harpers im klassischen laquered Tweed hat einen tollen Ton aber für meinen Geschmack keinen Bumms unten herum.
Dafür ist er kompakt, leicht und hübsch dazu.
Also reifte der Sinn nach der Verschmelzung von Super und Tweed Deluxe.
Beim freundlichen Herrn mit den so gern genommenen Speakern aus Kokomo/USA wurde ich fündig. 5E3P oder mit Nachnamen "Proluxe" heißt das Ding dort.
5E3 Vorstufe, aber eine fette Endstufe mit 2 6L6ern und somit rund 40Watt... klang gut - das wäre mein Wunschamp... Tweed-Rotzigkeit und Punch einer fetten Endstufe und das alles in kleinsten Abmessungen, bei geringem Gewicht.
Also flugs mit dem Ted 3,4 Mails ausgtauscht, Details besprochen und bestellt.
Hochspannung und so ist ja nur für kundige Hände und einen kompletten Aufbau von Grund auf traue ich mir mit gutem Gewissen noch nicht zu, also hab ich das Selberlöten wieder mal gelassen und dafür lieber unseren MEK Uwe bemüht. Zudem wollte ich gern noch einen einfachen seriellen Einschleifweg wegen dem Holy Grail und der Vermeidung von Matsch wenn man sowas vor den Amp packt.
Also die Bestellung gleich an den Uwe weitergeleitet mit der Bitte um Zusammenbau.
Herausgekommen ist ein blitzsauberer Aufbau, mit viel Liebe und Sorgfalt gemacht und das Ganze auch nicht gleich mit Gold aufgewogen, wie das so manche Kollegen aus Worms gern tun ;-)
Besten Dank dafür mein Freund.
Heute war also Bescherung und der Amp traf wieder bei mir ein.
Was auffällt:
Die Cabs von Weber sind gut, aber lange nicht so gut wie die Cabs von Mojo. Die Mojos sind im Detail einfach perfekt... beim Weber Cab ist das im kleinsten Detail nicht wirklich so - stört nicht, fällt nicht auf, aber sollte nicht unerwähnt bleiben.
Auch der Tolexjob ist.... gemacht ;-)
Also mein Plexi,den ich selber als Erstlingswerk bezogen hatte sah da im Detail besser verarbeitet aus.
Aber gut - ich bin auch Perfektionist - das kann man ja nicht von allen Amis sagen... wer je einen alten Amischlitten restauriert hat und deren Spaltmaße kennt weiß was ich meine.
Zudem sind in Mojo Cabs oder in Zeug was ich selber mache Einschlaghülsen oder eingelassene, verklebte Gewindehülsen drin.
Bei Weber ist das einfach eine Schraube mit Mutter hinten drauf... schon doof wenn der Speaker nicht ganz fest ist....
Also so tierisch gut die Speaker ja sind... in solchen Sachen gibt es perfekteres am Markt, auch wenn das dann wieder deutlich teurer wird.
Hier mal die Optik des guten Stücks:
Sound:
in der Überlegung zur eierlegenden Röhrenwollmilchsupersau hatten also Tweed Rotz und Punch Platz auf dem Wunschzettel.
Und zusätzlich noch die Verwendung von Tonebones für ganz kleine Locations, damit das Stressbrett ganz zu Hause bleiben kann.
Genau.. nicht einen Sound, sondern reichlich unterschiedliche... mit dem Volumenpoti abzurufen :-)
Erstmal den Test mit 6L6 und Strat.... huch... boah... LAUT.
40watt sind 40Watt sind 40Watt - nicht den brachialen Punch des Super, was alleine wegen des Cabs und der Membranfläche des einzelnen 12A150-O nicht geht, aber genau das an fettem Punch dazu addiert was mir beim normalen 5E3 abgeht.
Sehr sehr geil.
Hier bleibt die Wahl mit Volume 3-4 und Tubescreamer (kein, oder nur wenig Gain, nur Level auf) davor zu arbeiten, was excellent klingt, oder aber voll auf und mit der Gitarre zurückregeln.
Klingt toll, aber ist nicht Nachbarschaftstauglich ;-)
Der Zwerg brüllt mal ordentlich und ist dabei erstaunlich Resonanzarm, alsl haltloses Herumgerappel is nicht.
Strat bleibt als Strat zu erkennen, weit aufgerissen geht das deutlich in Richtung Claptons Tweed Twin Tone.
Wollt ich gar nicht haben, aber hö - klingt mal richtig gut...
Paula dran und ZZ-Top hängt am Kabel... nicht der Plattensound, sondern eher der dickere, größere Livesound.
So muss der Jochen das gemeint haben mit dem 5E3 Modelling und den beiden Atomics....
Klingt also deutlich nach Texasbärten, aber eben nicht Vintage und Vinyl, sondern frisch und CD - schön so.
Zudem hat der Amp auch noch diese Copper-Cap Gleichrichtergeschichte drin.
Laut Uwe bricht der Amp auch damit bei Last deutlich ein, was ja auch so soll, denn die Copper-Cap will eine Röhre simulieren, dabei aber kein Filamentpower verbraten, was den Trafo entlasten soll.
Ich weiß nicht ob der präzisere Sound im Vollastbereich auch daher kommt - er hat eben !!!! ACHTUNG MODEWORTALARM !!!! weniger SAG als der alte Originalamp.
Passt mir gut so.
Also Abkühlen und Tonebones rein....
Mit Strat, aber auch mit Paula... saugeil.
Punch durch den dickeren Trafo und die Zerre der EL84 und der Vorstufe... da singt die Paula das einem warm um´s Herz wird.
Und das dann bei echt moderaten Lautstärken.
Das wird der Knaller wenn wir bald wieder in der Schmiede in Düsseldorf spielen.
Das wird erheblich leiser, damit für alle viel transparenter und entspannter und dabei dennoch einen tierischen Zerrsound direkt aus dem Amp - lecker
Also noch abschließend auf die Waage: 13.8kg.
Ich würde sagen.... für meinen Geschmack ganz klar: Ziel erreicht.
Amp klingt wirklich überaus gut und hat wirklich erstaunlichen Druck und ist dabei auch noch federleicht.
Das wollte ich und das hab ich gekriegt....
Umso geiler das er eben nicht nach dem Super klingt, sondern tatsächlich eher irgendwo zwischen Bassman und Tweed Twin angesiedelt ist.
Das macht das Ganze zu einer schöne Ergänzung und man kommt gar nicht erst in Versuchung den Blackface zu veräussern ;-)
Morgen dann im Proberaum noch den Holy Grail in den Einschleifweg und das dann mal mit richtig laut und im Bandkontext hören.... ich werde berichten.
Also nochmal besten Dank an Uwe - hast Du wieder mal toll gemacht ( Ja - das hier ist WERBUNG :-) )
Grüße
MIKE