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EL84 20/20 Rackamp zeigt auf einem Kanal keinen Ruhestrom

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Offline Supergitarrenmann

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Hallo,

mein name ist thomas und ich arbeite für eine einschlägige tonstudioschule und studiere seit 3 jahren elektrotechnik an der htwk leipzig. für röhrenamps interessiere ich mich schon lange und habe auch schon einige zu stehen, konnte aber noch nie wirklich selbst etwas entwickeln oder auch dran basteln. die zeit fehlt einfach weil das studium so schlaucht. trotzdem versuche ich immermal weiter zu kommen. habe das g5 projekt erfolgreich gebaut und gleich an weitere leute gebracht die sich das auch gebastelt haben. "der beste cleansound ever" waren so die worte ^^
ich "repairiere" manchmal rft geräte aber da muss man ja meist nicht mehr machen als mal ein relais reinigen (die gehen ja nicht kaputt sonst hehe)...man lernt leider so zeug reparieren oder einfache wartungen auch überhaupt nicht an der fachhochschule. völlig entgegen meine erwartungen. es gibt dort nichtmal irgendwelche grundkurse "wie macht man fehlersuche" oder ähnliches....dabei bin ich seit 9 jahren heavy gitarrist und würde das wirklich gerne mal im griff haben alles...

so nun mein problem wo ich hoffe das mir jemand weiterhelfen kann dabei. ich habe einen EL84 20/20 rackamp bekommen von nem kollegen. der hatte dort nen schalter eingebaut. und zwar: er trennt den ausgangsübertrager des linken kanals direkt nach der röhre ab so wie ich das sehe. ist das nicht totaler mist? wenn man so einen mod macht das man den stereo an/ausschalten kann, dann wäre es doch sinnvoll das über nen echten standby zu machen und anodenspannung zu/abzuschalten oder wie sehe ich das?

das eigentliche problem ist nun folgendes: ich hab den schalter entfernt und der amp hängt an meinen testlautsprechern dranne. jetzt zeigt mir der messpunkt keinen ruhestrom an über dem linken kanal. die 1ohm messwiderstände scheinen ok zu sein und auch die dioden die daneben liegen. die anodenspannungen stimmen soweit alle genauso wie die heizung. laut de eingeklebten service-sticker steht da man soll an den messpins jeweils abwechselnd linken und rechten kanal (also pin 1 zu pin 2 oder pin 3 zu pin 2) messen und auf 70mV einstellen was ja den 70mA ruhestrom entsprechen dürfte. da der amp wie ich finde sehr unzugänglich ist für einen service (viele leiterbahnen unterhalb und nicht sichtbar), kann ich nicht wirklich genau nachvollziehen wo ich da weiter suchen soll nach dem fehler. ich hab da grad keinen geistigen ansatzpunkt. wenn die kathodenspannung bzw der ruhestrom über der einen seite nicht da ist...dann muss ja da in der zuleitung irgendwo ein fehler sein oder? röhren sind alle neu gerade bestellt...außer vorstufenröhren (alos den kleinen phasendreher und so weiter).
ich bin außerdem überrascht das da nur kohleschichtwiderstände drinne sind ich dachte sowas muss man heutzutage nicht mehr machen? aber vielleicht erspart das dem hersteller doch noch genug geld man weiß es nicht.

die schaltungen habe ich aus dem anderen forum schon geholt. soll ich vielleicht mal die pins alle ausmessen und posten? aber die gitter sind alle grundsätzlich negativ an den kleinen röhren bzw scheinen mir ok zu sein.

kann mir jemand sagen wie ich grundsätzlich weiter suchen muss? das wär echt knorke!!!

grüße thomas

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Offline Supergitarrenmann

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Ok ich antworte mir einmal selbst da ich nicht denke das noch jemand was beitragen will. Man erkennt im Bild unten rechts den 1.2kOhm 5W Widerstand...naja der Vorgänger hat den da Reingeklatscht und da is einfach ein Beinchen weggebrochen was man nicht gesehen hat. Damit gabs kein Ruhestrom für eine Seite der Röhren. Der Amp ist aber auch schon sehr verbastelt...Naja Beinchen wieder dranngeklatscht und es geht hoffentlich!

Ahoi

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Offline Supergitarrenmann

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dafür ist jetzt eine der beiden röhren des rechten kanals abgeraucht nach ca 20 min betrieb mit spielen. hat auf einmal blaue backen bekommen und dann wars aus! passiert bei neuen röhren manchmal oder?

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Offline Dirk

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Hi !

"Blaue Backen" ? Das musst du mal beschreiben.

Gruß, Dirk
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Offline Supergitarrenmann

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Ok also ich habe mit den Potis den Bias des Amps wie vorgegeben eingestellt. Im Datenblatt steht drin EL84 soll zweimal 35mA haben also stimmen die 70mV am Messpunkt dem 1Ohm Widerstand ja. Ich gehe also davon aus das mit Röhren usw alles ok war. Spannungen usw haben auch gepasst und der Amp klang auch gut. Habe dann den Deckel draufgelegt wegen Hitzeentwicklung weil ich den Arbeitspunkt möglichst sauber haben wollte der ging immer weiter nach oben weg also immer wieder über 70mA irgendwann hat es dann mal gepasst. ich gucke also rein zufällig mal rein und die zweite Röhre von links also eine der beiden AB-Stufen bratzelt auf einmal tierischst, leuchtet hellrot und wwird auf einmal ganz blau um den Kolben herum. Dann bratzelt es nochmal kurz recht laut und das Ding ist dunkel. Die anderen Röhren verhalten sich normal.
Hab also die "kaputte" Röhre genommen und den Sockel getauscht also die Plätz von zwei Röhren. Da ist der Fehler mitgewandert. D.h. die Röhre is hinüber, nicht der Sockelplatz. Jetzt habe ich dummerweise keine anderen mehr da... da kann ich net den linken Kanal mit den alten Sovtek Röhren bestücken und den rechten mit den verbleibenden JJEL84? Ich denke ich habe schon mehrmals gelesen das selbst bei vermeindlich neuen RÖhren sich immer mal welche verabschieden nach einigen Minuten Spieldauer. Und genau das war ja der Fall. Soll man da einfach neue nehmen oder kann das auch ein Fehler sein in der Schaltung? Wie gesagt die Sockel usw stimmen jetzt alle von den Werten her. G2 auf BEtriebsspannung, Anoden ok, Bias ok, Heizungen ok....alles Top!!!

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Offline bluesfreak

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Servus,

also wenn eine Röhre blau leuchtet dann hat sie Luft gezogen. Es könnte also sein daß diese eine Röhre bereits einen Schaden hatte (z.b. durch zu starkes Rütteln beim Ein/Ausbau) und langsam das Vakuum verloren hat. Wenn Du den Bias für die beiden Seiten getrennt regeln kannst steht einer Verwendung von einem SovTek und einem JJ Pärchen eigentlich nichts im Wege...zumindest zur weiteren Fehlersuche.

cu
bluesfreak  8)

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Offline Dirk

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Hallo !

So wie ich das lese wurde die Röhre ganz einfach überlastet weshalb diese jetzt im Röhrenhimmel ist. Was ich immer wieder beobachten kann und muss sind Kontaktprobleme bei den Sockel wodurch dann die Gittervorspannung fehlt und die Röhre hoch geht. Selbstverständlich kann aber auch immer mal ein Ausfall der Röhre durch z.B. einen Transportschaden hervorgerufen werden. Sofern aber noch die Werte von der Röhre bekannt sind, ist das weniger tragisch man kann das Quad wieder vervollständigen bzw. in Deinem Fall kannst Du in einem Kanal auch erst einmal die Sovtek und in dem anderen Kanal die JJ verwenden bis Du wieder Ersatz hast, da beide Kanäle getrennt von einander eingestellt werden.
ABER denke ich, dass in Deinem Fall das alles NICHT zutrifft und Du die Röhren selbst gegrillt hast, da Du verschiedene Dinge etwas durcheinander geworfen hast. Im Datenblatt auf dass Du dich beziehst steht sicherlich 35 mA bei 250 V Anodenspannung und Schirmgitterspannung und bei Rund -7 V Gittervorspannung nur hast Du diese Spannungen sicherlich nicht in Deinem Amp. Diese dürften höher sein, wodurch dann der Strom reduziert werden muss um die Röhren nicht zu überlasten. Gehen wir mal von 400 V Anodenspannung aus, so sollte der Ruhestrom zwischen 15 - 20 mA liegen und nicht bei 35 mA. Das wären dann gute 5 Watt zuviel (Toleranz berücksichtigen). Weiterhin achte mal auf den von Dir angesprochenen Messpunkt ! Fliesst dort die Summe der Ströme aus beiden Röhren drüber oder nur pro Röhre. Wenn es pro Röhre ist, dann sind 70 mA recht heftig....
Bitte beachte auch nochmals die Bias-Einstellanleitung und prüfe nochmals Deine gemachten Einstellungen genau nach. So wie es im Moment für mich aussieht, hast Du noch Glück gehabt, dass nicht noch mehr Röhren defekt sind.

Gruß, Dirk
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Offline Dirk

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Nochmal nachgeschaut: pro Röhrenpaar - also Kanal in diesem Fall - ist ein Messwiderstand in der Kathodenleitung verbaut. Von daher war es also richtig, dass dort der Summenstrom aus beiden Röhren zu messen ist, nur die Höhe des Stromes scheint nicht zu stimmen.
Prüfe auch mal nach, welchen Wert die Messwiderstände wirklich haben und rechne dann mit den realen Werten. Bei 1 Ohm kann 0,1 Ohm Unterschied schon viel ausmachen.

Gruß, Dirk
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Offline Supergitarrenmann

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Danke für die Antworten so weit erstmal!

Ja genau es geht jeweils 70mA auf die jeweiligen Paare über 100Ohm Gitterwirderstände. Die 70mA ist das, was Marshall dort vorgibt und genauso war es auch eingestellt als ich den Amp bekommen habe und die Sovtek Röhren gehen auch noch die drinne sind. Ich wollte nur gleich mal neue reinmachen wenn ich den schon ma da habe. Also bekommen die beiden Röhren 35mA jeweils wenn das hinhaut.
Ich habe aber auch den Eindruck das der AMP sehr heiß läuft. Es gibt einen Deep-Switch der gleich mal den Arbeitspunkt um locker 5mA nach oben schiebt. Sprich man stellt 70mA ein und drückt deep dann knallt es nochmal 5mA drauf und mumpelt schön im Bass. Naja was macht man da? Mit den Sovtek Röhren geht es bis jetzt läuft seit 20 min... Und gespielt hab ich auch drüber schon.
Man sollte vielleicht erwähne, dass diese Amps berühmt dafür sind, ständig auszusteigen. Das gehäuse wird trotz Lüfter so heiß, dass man es nicht anfassen kann oberhalb. Auf dem Bild sieht man den Mini-Lüfter ja sehr gut...bringt nichts das Ding!

Warum will MArshall dann dass man die so heiß betreibt? Da ist ein Service-Sticker in dem Ding drinne da steht drauf man soll genau 70mA einstellen, was ja dann in jedem Fall zu viel ist, vor allem mit dem Deep Switch, der erfahrungsgemäß immer gedrückt ist....

Rein informativ: ich mache mich vielleicht unbeliebt damit, aber ich bin ja Line 6 POD XT Fan. Ein Klasse Teil! Das klingt in Stereo sehr net über den 20/20 und meine Selbstbaubox mit Eminece Legen GB12 Speakern...Also schlecht klingt der Marshall ja nicht unbedingt auf Zimmerlautstärke. Für Metal muss es ja ein bischen schrottig klingen :D

Laut diesem Datenblatt auf Seite 9: http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/EL84/E84L.pdf

sollte der Ruhestrom pro Röhre ja wirklich viel niedriger sein! Was soll das nur mit dem Service-Sticker in dem Amp sein??? Laut der Tabelle sollte es wie Dirk sagte zwischen 15 und 20 mA betragen so stelle ich das jetzt auch ein Ende Gelände...

Zusammenfassung: G2 und Anodenspannung liegen bei 414V. G1 liegt bei beiden Paaren auf -15V. 22mA Ruhestrom also 11mA pro Röhre sind jetzt eingestellt.

@Bluesfreak: nee wurde scheinbar wirklich überlaste Mist bin ja noch ein noob aber jetzt hab ich es geschnallt! Wenn die Luft gezogen hätte wäre ja das Barium weiß geworden aber die Röhre sieht optisch noch Klasse aus. Für Steampunk-Fans wertvoller Schrott Pew Pew!!!  :guitar:
« Letzte Änderung: 19.04.2009 15:45 von Supergitarrenmann »

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Offline Dirk

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Hallo,

was Marshall da vorgibt oder nicht, interessiert mich erst mal garnicht und hat Dich auch nicht zu interessieren ! Messe mal die Anodenspannung um ganz sicher zu sein, mit welchen Werten man rechnen muss und das Datenblatt bezieht sich auf eine EL84 nwiegenkind@windowslive.comicht auf einen Amp mit einer EL84 !!! Das ist schon ein kleiner Unterschied.
Also Anodenspannung messe und dann rechnen.

Gruß, Dirk

PS: gut möglich, dass die Sovtek EL84 die ganz zähen russischen EL84M sind, welche wirklich extrem zäh sind. Das sind diese:
http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p1472_Russia-EL84---6N14N----TT-XMatching.html
und schwer zu grillen !

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Offline Supergitarrenmann

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Re: EL84 20/20 Rackamp zeigt auf einem Kanal keinen Ruhestrom
« Antwort #10 am: 19.04.2009 19:42 »
OK danke nochmal so weit.

dann folgende Rechnung:

>> 13.5W*0.7

ans =

    9.4500

>> 9.45W /415V = Imax

ans =

    0.0228

>>  Imax= 22,9mA

also stelle ich mal die Röhren auf rund 16-18mA ein dann laufen sie leicht unter 70% der maximalen Anodenverlustleistung was ja nach Dirks Tabelle gut passen müssten bei 415V Anodenspannung und -15V Gitterspannung am Gitter 1! außerdem verkraften sie dannn auch noch den deep switch der den bias nochma um 2-3mA erhöht beim drücken.

Dann bin ich mit den 11mA die ich die letztewn 3h hab laufen lassen also wieder zu kalt gewesen hmmm

Ich bitte noch einmal um eine Rückantwort damit es diesmal klappt ist das jetzt richtig?

DANKE!!!!!
« Letzte Änderung: 19.04.2009 20:07 von Supergitarrenmann »

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Offline Dirk

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Re: EL84 20/20 Rackamp zeigt auf einem Kanal keinen Ruhestrom
« Antwort #11 am: 19.04.2009 22:09 »
also stelle ich mal die Röhren auf rund 16-18mA ein dann laufen sie leicht unter 70% der maximalen Anodenverlustleistung was ja nach Dirks Tabelle gut passen müssten bei 415V Anodenspannung und -15V Gitterspannung am Gitter 1!

16 - 18 mA sind OK und die -15V sind die Gittervorspannung die sich durch das Poti einstellen lässt, also so lange drehen bis der Strom erreicht ist. Bei einem anderen Röhrensatz kann die Gittervorspannung wieder etwas anders sein. Daher im Amp direkt messen bis der Strom stimmt.

Gruß, Dirk
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Offline Supergitarrenmann

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Re: EL84 20/20 Rackamp zeigt auf einem Kanal keinen Ruhestrom
« Antwort #12 am: 20.04.2009 09:47 »
Vielen Dank Klasse Forum!  :)