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Rauschen bei Kohlepress-Rs abhängig von der Belastung - wer hat Erfahrung damit?
Firebird:
Hallo zusammen,
ich habe mal gelesen (finde die Stelle leider nicht mehr), daß Kohlepresswiderstände umso mehr rauschen, je näher sie an der Belastungsgrenze betrieben werden.
Dazu habe ich mal ein paar Fragen, vielleicht hat hier ja jemand von euch Erfahrung damit:
- gilt das nur für Kohlepress oder auch für andere Typen
und vor allem:
- ist der Effekt eher klein oder groß
Hintergrund ist, daß ich einen Amp mit High-Gain-Kanal gebaut habe (SLOesk ;D), bei dem ich zuerst Metall- und dann Kohlepress-Rs drinnen hatte. Ergebnis war (sonst wurden keine Änderungen am Amp gemacht, aber zugegeben, Bauteiltoleranzen habe ich dabei nicht beachtet): Metall -> kaum Rauschen, Klang etwas harsch und relativ hart; Kohle -> ziemliches Rauschen, dafür Klang wärmer und runder.
Da mir der Klang mit den Kohle-Rs deutlich besser gefällt, aber das Rauschen doch zu laut ist um es zu ignorieren, stellt sich für mich jetzt die Frage, ob es sich lohnen würde, die 0,5 Watt Typen durch 1 Watt-Kohlepress zu ersetzen um sie weiter von ihrer Belastungsgrenze entfernt zu betreiben.
Danke für die Antworten! :bier:
Bierschinken:
Hallo,
meine Erfahrungen sind, dass Kohlepress-Rs keine hohen Ströme mögen.
Da ist das Rauschen größer und vor allem der Wertedrift recht groß.
Im Übrigen lohnen sich Kohlepress-Rs nur an Stellen mit großen Spannungsschwankungen, sodass der (leichte) induktive Effekt zum Tragen kommt.
Grüße,
Swen
Duesentrieb:
Ich habe mich neulich, als ich für einen Freund ein TAD 18 Watter Kit zusammen geschraubt habe, gefragt, warum man diesen nostalgischen Kiki überhaupt in Erwägung zieht. Kein einziger R hatte die Specs/Werte, die er haben sollte. Keiner.
OneStone:
Hallo Leute!
--- Zitat von: Bierschinken am 27.05.2009 16:34 ---meine Erfahrungen sind, dass Kohlepress-Rs keine hohen Ströme mögen.
Da ist das Rauschen größer und vor allem der Wertedrift recht groß.
--- Ende Zitat ---
Dass der Wertedrift da größer ist, wo der Strom (im Verhältnis zum Widerstandswert) höher ist, das erklärt sich schon alleine dadurch, dass die Dinger dann einfach heißer werden :)
--- Zitat von: Bierschinken am 27.05.2009 16:34 ---Im Übrigen lohnen sich Kohlepress-Rs nur an Stellen mit großen Spannungsschwankungen, sodass der (leichte) induktive Effekt zum Tragen kommt.
--- Ende Zitat ---
Induktivität? Du meinst eher VDR-Charakteristik, also eben das, dass der Widerstandswert spannungsabhängig ist. Einen induktiven Anteil sollte man bei den Dingern eigentlich nicht bemerken, das sind ja keine Drahtwiderstände...das würde mich irgendwie wundern.
--- Zitat von: Duesentrieb am 27.05.2009 17:08 ---Ich habe mich neulich, als ich für einen Freund ein TAD 18 Watter Kit zusammen geschraubt habe, gefragt, warum man diesen nostalgischen Kiki überhaupt in Erwägung zieht. Kein einziger R hatte die Specs/Werte, die er haben sollte. Keiner.
--- Ende Zitat ---
Mich würden dabei die ungefähren Abweichungen (Toleranzen) interessieren. Kannst du dazu kurz was sagen? Danke :)
MfG Stephan
Firebird:
--- Zitat von: OneStone am 27.05.2009 17:55 ---...
Mich würden dabei die ungefähren Abweichungen (Toleranzen) interessieren. Kannst du dazu kurz was sagen? Danke :)
MfG Stephan
--- Ende Zitat ---
Ich messe bei mir grundsätzlich alle Widerstände vor dem Einlöten, schon mal weil ich keine Lust habe, mir die Farbcodes zu merken ;D, aber auch weil mir aufgefallen ist, daß Kohlepress scheinbar immer deutlich vom Sollwert abweichen (wobei das jetzt vielleicht an der Herstellungscharge lag, waren alle auf einmal bestellt) und daß die Toleranzangabe meist nicht eingehalten wird. Meine sind nominell +/- 5%, ich schätze mal 70-80% der Widerstände die ich für mein Projekt gemessen hatte waren da drüber (bis zu 10%).
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