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Brückengleichrichter...

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derdickedidi:
Oh weia... bin im meinen Hinterstübchen davon ausgegangen, dass die Gleichspannungsheizung generell mit 12,6V arbeiten würde, was mich im meinem Fall vom "Weiterdenken" abhielt. Vielen Dank für die Erklärungen! Super! Da kann ich mein Hirn wieder tagelang mit Input füttern ;)

torus:
Moin Moin,

Ich hab noch was beizusteuern:

Gleichrichter-Dioden haben bei Belastung gern auch mal einen Forward-Drop von 1V. Bei einer 1N4007 z.B. liegt bei 1A der Drop um die 0.9V. Dafür brauch man die Dioden gar nicht überlasten, das schaffen sie auch durch die ganz normale Belastung. Pi mal Daumen kann man sagen, das fettere oder technisch veraltete Dioden einen noch höheren Drop haben. Je höher der Strom, desto höher der Drop. 0.7V ist ehr als Hausnummer zu sehen.

Das kann man sich natürlich zu Nutze machen.

Treib ich drei Preamp-Röhren hab ich 900mA Strom. Ich geh mal von 0.9V Forward-Drop aus. Daher hab ich nach Gleichrichtung dann:

  6.3*Sqrt(2) - (2*0.9) =  7.1V

Das ist etwas zu viel. Wenn man jetzt aber eine weitere 1N4007 zwischen die Siebung und die Heizungen hängt landet man bei wunderbaren 6.2V. In der Praxis sollte man wohl eine fettere Diode hier nehmen oder jeder Heizung eine verpassen. Die 1N4007 würde bei drei Heizungen während der Aufheizphase ordentlich über die Spezifikation belastet.

Bei zwei Preamp-Röhren hätt ich nur 600mA Strom, und dadurch würde die Spannung durch den kleineren Forward-Drop wieder höher ausfallen. Das muss man einfach mal ausprobieren.

Ohja: Wenn man es ausprobiert immer mit allen Röhren an der Heizung messen. Der Spannungseinbruch am Trafo macht auch eine Menge aus.

Gruß,
  Nils

Joachim:
'n Abend, Männer,

wie das Henning schon sehr richtig bemerkt hat, ist die von mir verwendete Art der Gleichtichtung lastabhängig, da ungeregelt. Eine gewisse Restwelligkeit ist natürlich ebenfalls vorhanden. Irgendwo in den Abgründen dieses Forums hab ich mich auch mal über die konkreten Werte ausgelassen. Fragt mich jetz bloß nicht, wo ;). Eine ähnliche Schaltung wird auch im Sloclone-Layout verwendet.

Ich habe die Schaltung auf die Heizung von zwei ECC83 ausgelegt. Dafür ist diese Gleichrichtung völlig ausreichend. Marc setzt sie, so glaube ich mich jedenfalls erinnern zu können, im Classic sogar mit 3 ECC83 als Last ein. Faktisch ist es so, dass ich im Vergleich mit einer geregelten Gleichspannung keinen Unterschied beim – ohnehin sehr geringen – Restbrumm höre. Meßtechnisch mag durchaus noch etwas nachweisbar sein. Bei der AC-Heizung von V1 und V2 ist dagegen ein erkennbar stärkerer Brumm wahrnehmbar.

Prinzipiell kann eine DC-Heizung, gleich welcher Art, aber weder Masseschleifen noch eine unsaubere Leitungsverlegung kompensieren. Auch ein AC-geheizter SLO (und das Original ist durchgehend AC-geheizt) brummt nicht auffällig stark. Meist brummen SLO-Clones immer dann, wenn versucht wird, das Massekonzept des Originals zu "optimieren". Ich würde Didi jedenfalls empfehlen, erstmal das Layout auf potenzielle Masseschleifen und "brummfördernde" Leitungsverlegungen zu prüfen... und vielleicht doch mal – ist nicht böse gemeint :) – das eine oder andere Grundlagenbuch zur Hand zu nehmen, bevor man einfach so rumprobiert ;)

Grüße und schöne Pfingsten an alle,
Joachim

mac-alex_2003:
Hallo,


--- Zitat von: Joachim am 30.05.2009 21:28 ---Marc setzt sie, so glaube ich mich jedenfalls erinnern zu können, im Classic sogar mit 3 ECC83 als Last ein.

--- Ende Zitat ---

Da erinnerst Du Dich absolut richtig. Ich heize die notwendigen empfindlichen Röhren mit genau diesem Aufbau mit 3 Ecc83 und einer Filterung mit 3x 4700µF.
Das funktioniert an der Stelle absolut problemlos, da ein Amp nur wegen einer AC-Heizung ohnehin nicht gleich sinnlos rumbrummt. Die ungeregelte Heizung ist hier völlig ausreichend, DC ist nett aber kein Muss. Mehr als 3 Systeme würde ich bei der Auslegung aber nicht hinhängen, sonst gehen die Vorteile verloren und der Rest-Ripple wird zu groß.

Definitiv 90% des Brumms sind meist woanders zu suchen als in der Heizung: Masseführung!

Und da ha ich wirklich schon Pferde vor der Apotheke ko**en sehen. Mesas ältere Leiterplatten sind hier ein schönes Beispiel. Da hab ich einem Amp nach 3 Tagen Suchen das Brummen dadurch ausgetrieben, dass ich eine Erdungsleitung auf der Leiterplatte verlegt habe ...

Viele Grüße,
Marc

derdickedidi:
Da mein Brummen dank des Tipps vom Herrb Duesentrieb zur Masseführung fast weg ist, ist die DC-Heizung für mich nicht sonderlich sonderlich wichtig, wollte es eigentlich nur "der Vollständigheit halber" auch mal probieren. Kenne ich doch bisher ausschließlich AC-geheizte Amps. Aber vielen Dank für all die nützlichen Tipps, die ich sicherlich zu beherzigen versuche.

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