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Pseudotriode, warum klingt das anders?

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Bierschinken:
Hallo zusammen,

ich denke es ist mir nun klar.  Jochen´s Antwort macht es, denke ich sehr deutlich.
Wird am Gitter moduliert, verändert sich der Strom durch die Röhre und damit in Folge auch die Spannung an der Anode.
Liegt das Schirmgitter nun an der Anode angekoppelt, verändert sich auch dort die Spannung und das Schirmgitter ist damit wirkungslos, da es praktisch als zweite Anode agiert.
Somit entsteht ein Trioden-ähnlicher-Betrieb.

Die klangliche Veränderung (Höhenbedämpfung) des Triodenbetriebs kommt dadurch zustande, dass der Ra nichtmehr zur Röhre passt.
Der optimale Ra der Pentode liegt bei im Idealfall bei Ua/Ia, wohingegen der Ri der Triode das 2-3 fache des Ri betragen soll.

Hab ich das so richtig verstanden?

Grüße,
Swen

reneztl:

--- Zitat von: Bierschinken am  9.07.2009 21:56 ---

Die klangliche Veränderung (Höhenbedämpfung) des Triodenbetriebs kommt dadurch zustande, dass der Ra nichtmehr zur Röhre passt.
Der optimale Ra der Pentode liegt bei im Idealfall bei Ua/Ia, wohingegen der Ri der Triode das 2-3 fache des Ri betragen soll.

Hab ich das so richtig verstanden?

Grüße,
Swen

--- Ende Zitat ---


Richtig, so stehts in meinen Büchern, und der Käptn hats mir auch mal so erklärt.
Wobei man mit dem Ra auch etwas runter gehen kann...




--- Zitat von: Kpt.Maritim am 26.02.2009 20:18 ---

bei Pentoden ist fast alles gleich, nur wird der Ra anders bestimmt. Der Ri kann nicht als dolle Hilfe dienen, er ist ewig groß. Versuche doch mal den Ri bei der EL84 zu berechnen. Das wird sehr ungenau, vor allem bei einem schlechten Scan.

Bei Pentoden bestimmt sich der optimale Ra mit:

Ra=Ua/Ia

Meistens ist der ganz optimale Ra einen Tick kleiner als dieser Wert. Die EL34 wird bei Ua=250V mit Ia=100mA gefahren. man kommt auf ra=2k5, tatsähclich werden meist 2k genommen. Oder die EL84 wird bei 250V mit 45mA gefahren, man nimmt praktisch Ra=5k bei der 6V6 sind Ra, Ia und Ua wie bei der EL84.

Beim optimalen Ra hat die Leistung ein Maimum und der Klirrfaktor ein Minimum. Anders als bei Trioden wird also der Klirr mit zunehmenden Ra nicht kleiner, sondern größer. Auch zu kleiner Ra erhöht bei Pentoden den Klirr. Umgekehrt bewrken sowohl zu kleiner als auch zu großer ra eine deutliche Reduktion der Leistung.

Viele Grüße
Martin

--- Ende Zitat ---


Gruß René

Bierschinken:
Super, dann hab ichs verstanden!  ;D

..und kaum steht schon die nächste Frage im Raum.
Aber erstmal etwas Fachliteratur wälzen eh ich euch nerve  O0

Dank und Gruß,
Swen

joajo:
Auch wenn das Thema schon sehr lange keinen Beitrag mehr hatte möchte ich es aufgreifen:

Habt ihr Erfahrungswerte zur besseren Anpassung der Umschaltung einer EL34 von Pentode  auf Pseudotriode?
(Wie in einigen alten Marshalls möglich)

Eine Umschaltung der Biasversorgung ist ja realisierbar, aber auf welchen Ruhestrom soll dann eingestellt werden?

Eine Impedanzanpassung hinter dem Ausgangsübertrager ist ja auch denkbar, aber auf welchen Wert bzw um welchen Faktor?

Wenn die allgemeine Angabe stimmt, dass sich die Leistung halbiert, wäre eine entsprechende Biasänderung drastisch.

Nach meiner Messung erhöht sich bei Umschaltung von Pentode auf Triode in einem Marshall der dies vorsieht der Biasstrom massiv.

Praktikabel wäre dann noch 8 oder 16 Ohm an die 4 Ohm Anzapfung zu hängen um Ra zu erhöhen.

In Ermangelung besserer theoretischer Kenntnisse, werde ich hier erst einmal etwas experimentieren und die Ohren das Ergebnis beurteilen lassen....

Vielleicht hat ja jemand fundierte Kenntnisse um zu berechenbaren Ergebnissen zu kommen.

iefes:
Ohne mich jetzt näher damit beschäftigt zu haben, wäre mein Ansatz:
Lastgerade für den Pentodenbetrieb aufzeichnen. Dann ebenso eine Lastgerade für den Triodenbetrieb aufzeichnen, basierend auf B+, Raa etc. wie im Pentodenbetrieb verwendet. Und dann mal schauen, inwiefern die Lastgerade für den Triodenbetrieb geändert werden müsste/könnte, um einen "besseren" Betrieb zu erreichen. Da kann man dann ja mal aufzeichnen, wie es beispielsweise wäre, Raa zu erhöhen indem man einen anderen Speaker-Ausgang verwendet. Oder was wäre, wenn man den Bias ändert, oder wenn man die Anodenspannung anpasst usw. Kann man ja zeichnerisch erstmal begutachten und schauen, in welche Richtung man experimentieren sollte.
Das Ganze setzt natürlich voraus, dass man Kurvenscharen sowohl für den Pentoden- als auch den Trioden-Betrieb der entsprechenden Röhre hat.

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