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Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
Michim1:
Hallo,
nachedem ich mir den neuen Epiphone Valve Senior kommen lies, musste ich feststellen, dass die Anoden der Endröhren anfingen rot zu glühen.
Ich hab daraufhin mal nach gemssen und folgende Ergebnisse bekommen:
Standby:
V_anode = 440V (man beachte die Spannungsfestigkeit der Elkos am Brückengleichrichter => 450V).
Betrieb (an 8 Ohm, kein Signal, Gain und Master zugedreht):
V_anode =400V
V_schirmgitter = 383V
V_kathode =25.8V @ 250 Ohm=> Ruhestrom pro 6V6 : I_bias =51.6mA => Pv= 19.2W !!!
lt. Datasheet 6V6 max rating: U_anode=315V / Pv_anode=12W
Die V+ ist also locker 100V zu hoch!
Ich überleg mir jetzt mal was ich mach .... ;)
Gruss
Michael
Hostettler:
Hallo Michael,
hat dat Dingens eine Einstellungsmöglichkeit für die Netzspannung? Neu ist 230(240) statt 220 V
Grüsse aus der Schweiz
Hoschi
Han die Blume:
Hi, dann kannst Du R22 nachmessen, erhöhen und einen Sag-Widerstand (~120 - 200 Ohm /11W) nach dem Gleichrichter einbauen. Übrigens ist es für den Standbyschalter wahrscheinlich besser, wenn Du ihn als zweipoligen vor der Gleichrichtung einbaust..
Jedenfalls ist der Strom viel zu hoch, also stimmt mit dem Bias was nicht.
LG
Kai
Michim1:
Hi nochmal,
@ Hoschi: der Trafo ist fest auf 230V verkabelt. Die HV-DC-Spannung passt auch ganz gut zum Trafoaufdruck von 300Vac (pi mal Daumen: 300Vac * sqrt(2) = 420Vdc). In meinen Augen ein echter Designfehler, da die max zulässige Verlustleistung der 6V6 schoon deutlich überschritten wird. Aber ich werd vielleicht zur Kontrolle noch die Heizspannung nachmessen, sollte die deutlich zu hoch sein, könnte dies darauf deuten, dass die falsche Primärwicklung verwendet wird.
@ Kai: Danke für den Tip, das wäre mal eine Möglichkeit die Spannung etwas zu reduzieren, wenn ich so an 350V rankäme wäre dies denk ich schon ausreichend, auch bzgl.
Spannungsfestigkeit der Elkos. Zweitens dann noch den Kathodenwiderstand erhöhen um insgesamt die Verlustleistung der Endröhren unter 12W zu drücken.
Mit dem Standby -Schalter ist's besonders witzig; der ist nämlich 2-polig, allerdings wird nur eine Strecke verwendet, über die dann die HV geführt wird.
Insgesamt für mich persönlich nicht so dramarisch, da ich die Kiste eh eher zum basteln gekauft hab. Der normale User braucht bei diesem Verstäker allerdings guten Röhrennachschub ....
Danke und Gruss
Michael
Anbei noch ein Bild vom Innenleben, dass ich aus dem Epiphone-Forum hab ebenso wie den Schaltplan...
custom:
Warum die Amp-Hersteller so hartnäckig DC schalten, bleibt schleierhaft. Ich dachte bisher aus Kostengründen. Hier wäre es aber ein Kinderspiel AC zweipolig zu schalten.
Bei 450V Elkos würde ich es vermeiden, ohne Röhren Spannung zu messen. Sonst bräuchte der normale User auch einen guten Elko-Nachschub.
Bezüglich der Verlustleistung würde ich tatsächlich mal die Verdrahtung des Trafos untersuchen und wenn die stimmt, R22 mal auf 270R hochschrauben. Ich habe noch ne Kiste 270/10W hier, falls Du keinen hast.
Als 6V6 müsstest Du welche von JJ einsetzen, die haben in AB PP max. Wa=14W und Ua=500V.
Oder den Amp einfach wandeln.
Gruß, Bernd
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