Technik > Tech-Talk Design & Konzepte
Noise-Gate über Endröhren-Bias
Tube_S_Cream:
Seit langem geistert ein Gedanke in meinem Kopf, der mich beim Einstellen des Bias meiner TW-Endstufe auf eine Idee brachte. Wird die Spannung zu negativ, macht der Amps sanft dicht. Das Rauschen wird unhörbar. Theoretisch könnte diese Geschichte für eine Noise-Gate-Schaltung genutzt werden, die dafür sorgt, dass in Spielpausen die Endröhren mit ca. -50V fast zugesteuert werden. So 10-15dB Abschwächung reichen ja schon aus.
Das geschieht übrigens völlig knackfrei und mittels Caps kann man die Umladezeit beeinflussen, sodaß er langsam aus, aber schnell wieder einschaltet. Die Noisegate-Steuerung würde autark an V1 abgegriffen und von einer OP-AMP-Schaltung ausgewertet, die einen Optokoppler à la PC357 ansteuert, der den BIAS bei Signal wieder auf ca. 35V schaltet.
So weit, so gut... Die Frage ist nur: Nehmen mir die Endröhren das übel, wenn sie in Spielpausen fast abgeschaltet werden und somit abkühlen, da nur noch ein sehr kleiner Ruhestrom fliesst?
Wenn das kein Handicap wäre, würde ich mich mal an so eine Schaltung heransetzen und ein Layout dafür machen...
Türlich kommt das dann auch in's Netz! :)
Gruß
Stefan
Kramusha:
Irgendwie hab ich ein Déjà-vu.. Kann das sein? ;D
Generell hatte ich diese Idee auch schon, mir wurde aber gesagt, dass man immer noch was hört. Wollte es damals als simplen Standby nehmen.
Du meinst, man hört überhaupt gar nix mehr? Das wäre cool..
Lg :)
SvR:
Salü,
Ich glaub nicht das das den Endröhren schadet. Die Heizung heizt ja weiter (abkühlen is also nicht ;) ) und es würde ja auch noch ein kleiner Strom fliessen, sodass keine Kathodenvergiftung auftretten dürfte.
mfg sven
Kpt.Maritim:
Hallo
wenn ein kleiner Strom fließt, wird der garantiert unsymmetrsich sein, weil die Röhren im Abschnürbereich sicher nicht auf Symmetrie selektiert werden. Folglich wird es wegen der Asymmetrie brummen. geht man bis in die völlige Sperrung, dann vergiftet man die Kathoden.
Aber das ist alles noch harmlos. Durch die Verringerung der STromaufnahme, steigt die Netzteilspannung an. Das wäre per se auch nicht slimm. Aber wenn der Strom wieder hochgefahren wird, dauert es um die Zeitkonstante der Siebstrecke lange, bis der Arbeitspunkt wieder ist, wo er soll. Diese Zeitkonstante ist in aller regel zu groß für ein Noisegate.
GKlüger wäre das Ganze an die Phasenumkehr zu setzen.
Viele Grüße
Martin
Tube_S_Cream:
Ein Brummen durch Unsymmetrie habe ich bei dem Versuch nicht gehört.
Der Clou ist j hier, daß nicht total abgeschnürt wird.
Bei mir gibt's übrigens eine eigene Trafowicklung für den BIAS (ca. 50V AC)
Hier ist die Rückwirkung nihct ganz so groß.
Dreh einfach mal die Bias-Spannung negativer und achte auf den Geräuschpegel. Ich kann bei mir den Bias bis ca. -70V hochdrehen, aber soviel braucht es gar nicht.
In der Praxis bräucht ich ein zweites Trimmpoti, mit dem man quasi die voreingestellte Bias-Spannung anheben kann. Wird dieses durch einen Transistor kurzgeschlossen, ist der Amp sofort wieder da. Liegt ein Cap parallel zu dem Zusatzpoti, liegt's an diessen Kapazität, wie lange das "Gate " braucht, um wieder dichtzuschalten.
Die Skizze im Anhang ist nur eine ganz grobe Verdeutlichung aus SPICE heraus....
Hauptsache aber: Können die Röhren das problemlos verarbeiten?
Der Dynacord Eminence wurde früher so auf Standby geschaltet.
Gruß
Stefan
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln