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Liverpool geht ins Weltall ...
darkbluemurder:
Liebe Röhrenfans,
ich habe ja in diesem Fred http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,9187.0.html über die Entstehung meines Liverpool berichtet.
Ich war aber nie wirklich zufrieden mit dem Sound. Da war immer ein sehr höhenbetonter, klirriger Anteil im Ton, der schlicht unmusikalisch war. Die Höhen ließen sich zwar rausdrehen, aber dann wurde der Ton nur matt. Anheben der Bässe war für Cleansounds gut, führte aber im Overdrive nur zu Matsch.
Beim Wälzen verschiedener Schaltpläne bin ich dann auf den Komet 60 gestoßen:
http://www.schematicheaven.com/newamps/komet.pdf
Hier erfolgt die Bassabsenkung schon in der ersten Stufe, danach gibt es keine weitere mehr. Das erschien mir sinnvoller als die Liverpool-Schaltung, die die Bassabsenkung erst zwischen der zweiten und dritten Stufe hat, dann allerdings radikal.
Also am Wochenende mal flugs auf die Kometenschaltung umgebaut. Den Tonestack habe ich aber unverändert gelassen. Den Bright-Switch habe ich zu einem Treble-Shift umgelötet, der zum 50pf Treble-C einen 500pf parallel schaltet.
Das klingt alles schon viel angenehmer für's Ohr. Gerade mit dem zugeschalteten 500pf lassen sich unglaublich fette Sounds rausholen. Trotzdem lassen sich noch gute Cleansounds einstellen; ich muss aber den Trebleregler weiter als bisher aufdrehen. Das Rauschen hat sich aber nicht wesentlich gebessert, auch nicht, nachdem ich zwei der Kohlepresswiderlinge gegen Kohlefilm getauscht habe. Es änderte sich auch dann nicht groß, als ich mal probeweise die "Gradual-Variante" probiert habe. Da gibt es einfach weniger Gain und sonst nichts. Nicht besonders praktisch, deswegen lasse ich es weg.
Mit der ausgewogeneren Schaltung werde ich noch einmal an die Bauteilabstimmung gehen. Bisher war der Amp in der Vorstufe durchgehend mit Mallory 150 aufgebaut (PI Ausgangskoppel-Cs sind Sozos). Das war mit der höhenbetonten Schaltung auch OK, aber jetzt klingt er doch etwas weniger durchsichtig als erwartet. Höhenglanz will sich nicht so recht einstellen. Aber ich habe ja noch genug Kondensatoren in meinem Fundus zum Testen.
Auch diese Schaltung scheint mir noch optimierungsfähig zu sein. Ich habe insb. Zweifel, ob der 100nf Koppel-C nach der zweiten Stufe wirklich so groß sein muss. 22nf reicht bestimmt auch.
Viele Grüße
Stephan
El Martin:
Hi!
Auf welche Lautsprecher und in welchem Gehäuse läßt Du den 'Pool laufen? Gitarre?
Sie passen besser zu etwas zahmeren greenbackartigen LS in 412ern. Meiner ist mit Bipolaren, ODs und lediglich am dritten Koppel C habe ich Mallory. Die VVR Leistungsvorwahl ;) nimmt etwas die Bissigkeit.
Das Rauschen ist immer schon da, man muss sich nicht extra drum kümmern. ;D
Ich müsste den mal an den V30 vom Bogner Alchemist hängen. Alleine die Kombination aller Klampfen, aller Amps mit allen Speakern wird langsam abendfüllend. Bin ich Peter Weihe? Nö, ich kann ja nicht spielen.
Ciao
Martin
darkbluemurder:
Hallo Martin,
Gitarren: Kortmann Les Paul mit Wolfetone Marshallhead (Mk I) Pickups und meine Charvel Strat mit Wilde by Lawrence L-200 Pickups (mein Bühnenhobel). Die nehme ich immer zu den ersten Tests, später kommen zur Abrundung dann auch Klampfen mit leistungsstärkeren Humbuckern (z.B. Lawrence L-500 XL) zum Zug.
Speaker/Cab: TT-Bluesbreaker-Gehäuse mit Jensen Ur-Neo und Jensen Jet Tornado sowie TAD 18W-Gehäuse mit Celestion Alnico Gold.
Die beiden Jensens klingen schon sehr fett und rund, während der einzelne Alnico Gold schon erheblich bissiger klingt.
V30 habe ich noch nicht getestet.
Ja, ich habe gesehen, dass in den Original-TWs z.T. Orange Drops verbaut waren. Von den OD 715 habe ich auch noch tonnenweise. Könnte ich ja auch mal probieren. Ich neige allerdings eher zu den Roedersteins, weil es in meinem Layout teilweise schon eng zugeht (im 18W-Chassis ist halt nicht so viel Platz, aber es reicht).
Viele Grüße
Stephan
ODwan:
Hallöchen,
die Orange Drops die KF verbaut hat waren aber (meist) keine 715p/716p sonder Mallory Kondensatoren oder auch 225p oder 6ps.
Ich persönlich habe in meinen Wrecks ( Liverpool und Express ) gute Erfahrungen mit den TAD Mustardcaps gemacht. Einen Express hab ich auch mit Mallory 150s vorne und OD716p als PI Ausgangscaps gebaut. Das war bevor es die TADs gab... erst waren es nur Mallorys aber wie bei Dir auch etwas blass in den Höhen. Da hab ich einfach von hinten mit den ODs angefangen und schon nachdem die PI Ausgangscaps getauscht waren wurde es stimmig! Komet hat mir diese Idee dann im Concorde geklaut ;) >:( ;) Vielleicht sollte ich sie verklagen ::) ...
Ich hoffe das gibt ne kleine Anregung.
Grüße,
Timo
darkbluemurder:
Hallo Timo,
vielen Dank für die Anregung, das werde ich ausprobieren, allerdings mit 715, denn 716er habe ich keine.
Was Mischbestückungen angeht, war KF wahrscheinlich eh führend (keramische Cs parallel zu Poly-Cs usw.). Habe ich ja selbst in meinen Amps auch schon gemacht, wenn auch nicht die Kombi Mallory + OD 715/716. Oft waren die Mischbestückungen aber nicht geplant, sondern vorratsbedingt - man nimmt, was halt da ist ;D.
Viele Grüße
Stephan
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