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Müller Mustang - Baubericht

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Duesentrieb:
LAMO  ;D

mac-alex_2003:

--- Zitat von: triaxtasy am  4.03.2010 12:34 ---Ich habs getan und auch geschafft Jo - das Resultat hat mich jedoch schockiert (Anhang)  :o

--- Ende Zitat ---

Wie geil ist das denn?  ;D ;D ;D


--- Zitat von: Kramusha am  4.03.2010 12:50 ---Zum Amp würd ich sagen, dass es ein relativ puristischer 3 Kanaler ist, ohne viel Schnickschnack.

--- Ende Zitat ---

So puristisch ist der nicht. 3,5 Kanäle und je Kanal 2 Sound-Modi-Schalter plus FX-Weg und Endstufenschaltung. Alleine die Verdrahtung innen ist eine Sch**ss Arbeit.


--- Zitat von: Athlord am  4.03.2010 12:42 ---
Das ist halt typisch Schwabe!
Es würde mich nicht wundern, wenn Marc dazu eine CNC-Bohrmaschine benutzt.
Grob fahrlässig ist es, nur einen Körner zum Einpressen der Eyelets zu verwenden - hier wäre ein passendes Formstück besser (schwäbischer)!  :devil:


--- Ende Zitat ---

Ich habe keine CNC, aber immerhin eine BCDM (eine brotherly controled drilling machine). Ich könnte jetzt über den tieferen Sinn des Körners
schreiben, darüber, dass er die Nieten oben weitet und damit noch eine bessere Einpressung herbeiführt oder sonst irgendeinen Stuss.

Die Tatsache ist: Ich bin Schwabe und die sind sparsam. Der Körner passte und war eh da. Weißt ja: Schotten sind wegen Verschwendungssucht
heimatvertriebene Schwaben.

Lust auf den nächsten Teil?

El Martin:
Moin Marc!

Ich weiss nicht, was die Österreicher unter puristisch verstehen... :angel:

Mich würde der nächste Teil reizen...büttöh, büttöh... :danke:

Ciao
Martin

mac-alex_2003:
Somit sind wir bei letzten Teil bevor es an die Montage geht, hab gerade noch die Bilder eingefügt.

Teil 5: Bauelemente

Die wichtigsten Bauelemente für einen Verstärker und ihre Auswahl.

Vornweg soll gesagt sein, dass ich kein Bauteil-Voodoo betreibe, sondern lediglich Bauelemente verwende, die Stand der Technik und für jeden problemlos zu beschaffen sind. Es gibt hier keine Geheimnisse, versteckte Tricks oder sonstiges. Wichtig ist nur die Eigenschaften der Bauteile zu kennen und sie bedarfsgerecht einzusetzen.

Widerstände:
Metallfilm oder Kohlepress?
An anderer Stelle habe ich bereits die Eigenschaften von Kohlepresswiderständen und die Spannungsabhängigkeit des Widerstandswertes beschrieben. Generell kann man sagen, dass bei hohen AC und DC Pegeln Verzerrungen auftreten, die harmonische Verzerrungen hervorrufen und dass sie induktionsfrei sind. Damit ist der Einsatzbereich recht schnell umrissen: Arbeitswiderstände an der Anode, Slope-Widerstand, … Im Bereich der Signalführung oder an Kathoden können sie ihre Vorteile nicht oder kaum ausspielen. Hier kommen eher die negativen Seiten wie das Rauschverhalten in den Vordergrund. Als Konsequenz hieraus setze ich zu 99% auf Metallfilmwiderstände und teste anschließend an einigen wenigen Stellen Kohlepress. Nur wo ein überzeugender Unterschied zu hören ist bleiben sie dann drin. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass man ohne Selektion aufgrund der Fertigungstoleranzen nicht auskommt.

Relais:
Zuerst stellt sich die Frage ob 1xUM oder 2xUM. Diese lässt sich relativ schnell beantworten: Relais mit 2xUM sind dann nachteilhaft, wenn damit 2 Signale geschaltet werden, die beide gleichzeitig aktiv sind und im schlimmsten Fall auch noch im gleichen Kanal nur an verschiedenen Stellen liegen. Hier kommt es innerhalb des Relais zu Übersprechungen die bis zum Aufschwingen führen können. Vorteilhaft sind sie jedoch, wenn man z.B. auf der einen Seite das Signal schaltet und auf der anderen Seite die stabilisierte Spannungsversorgung für LEDs zur Kanalanzeige.
Da ich kein Freund von LEDs auf Frontplatten bin (siehe auch Kommentar hierzu weiter hinten), schließlich steht der Amp hinter mir und ich habe keine Augen hinten, habe ich mich bewusst für 1xUM Signalrelais entschieden.

Die klassischen Vertreter hierzu sind (gehe z.B. Conrad und gebe Signalrelais ein):
Omron            G5V      http://www.conrad.de/ce/de/product/503877/


Panasonic    DS1      http://www.conrad.de/ce/de/product/505024/


SDS       DR      http://www.conrad.de/ce/de/product/504950/,



Wobei sich letzteres dadurch unterscheidet, dass es ein Reedrelais ist, was noch  wichtig werden soll.

Schaut man sich die Spulenwicklungen bzw. die Leistungsaufnahme der Relais an, so stellt man fest:
Omron:           150mW (167R)
Panasonic:   200mW bei der S-Variante, 400mW bei der M-Variante
SDS:      78mW (320R)

Durch den deutlich höheren Spulenwiderstand des SDS liegt dessen Strombedarf bei ca. der Hälfte der Omron Relais, von den Panasonic ganz zu schweigen.

Die Umschaltung der Kanäle funktioniert wie am Anfang beschrieben durch Schaltkontakte, die vom Fußschalter bereitgestellt werden. Dort wird jedoch mit Transistoren geschaltet, so dass ich nicht unendlich viel Strom im Amp zur Verfügung stellen kann. Hinzu kommt eine Leitungslänge von bis zu 10Meter beim Fußschalter und 5V Versorgungsspannung. Im Idealfall wollte ich 50-60mA je Schaltausgang nicht überschreiten.

Der Maximalfall im Amp liegt bei zwei Relais und 2 AQYs zum Muten. Beim SDS sind dies:
2x15mA (SDS) + 2x10mA (AQY) = 50mA.

Beim Omron sind dies bereits 2x30mA + 2x10mA = 80mA, beim Panasonic bereits über 100mA.

Ein weiterer Vorteil der Reedrelais liegt im Bounceverhalten von 1ms zu 5ms beim Omron sowie in der Schirmung der Relais. Die Panasonic scheiden alleine schon aufgrund ihrer 10ms operate time und 5ms release time aus.

Und zum Schluss noch ein ganz einfacher Vorteil der SDS Relais. Sie haben ein minimales Rastermaß von 5mm, die Omron von 2,5mm. Letzteres ist mit Lötösen nur sehr schlecht zu lösen. So bleibt von den ganzen verfügbaren Signalrelais am Ende genau eines übrig, das alle Ansprüche erfüllt.

Dies alles sind die Faktoren, die mich dazu gebracht haben, diese Relais einzusetzen.
Die Firma SDS und die ersten Reedrelais gibt es übrigens seit 1962!

Reedrelais bzw. Reedspulen werden auch gerne als Positionsschalter verwendet, wobei am bewegten Partner einen Magnet befestigt ist. Mit der Fertigung dieser Schalter hatte ich mich mal in meiner Diplomarbeit beschäftigt, ist also schon eine Weile her.

Wenn es auf den Strom und das Rastermaß nicht ankommt sind die Omron oder alternativ auch Finder eine gute funktionierende Lösung. Mit den gelben Panasonic habe ich dagegen keine sehr positiven Erfahrungen gemacht was die Haltbarkeit anbelangt. Einmal zu lange mit dem Lötkolben ran und sie waren kaputt.

Potentiometer:

Alpha Potis bieten sich aus vielerlei Gründen an. Ein großer Vorteil gegenüber anderen sind die Metallachsen, die genau die richtige Länge für die normalen Knöpfe haben. Da müssen dann nicht erstmal mühsam die Achsen gekürzt werden. Und CTS mag ich aufgrund der Plastikachsen schonmal nicht.

Dann haben die 24mm gegenüber den kleineren 16mm den Vorteil, dass sie höhere Spannungen aushalten (500V/250V gegenüber 200V/150V bei lin/log).

Andere Vorteile der Alphas sind so Sachen wie das Drehgefühl und die seitlichen Nibs, die als Verdrehsicherung dienen, aber auch einfach abgeknippst werden können.

Die geschlossenen PEC Mil Potis würden mich auch mal interessieren, nur ist der Preis von ca. 14 EUR je Stück dann einfach nicht drin. Die Alphas bieten auch hier ein super Preis-Leistungs-Verhältnis.

Nur aufpassen: Es gibt Alphas mit metrischem Gewinde und solche mit Zoll-Gewinde. Dirk hat immer das metrische Gewinde. Andere Anbieter schicken einem gerne mal zwischendurch welche mit Zoll-Gewinden. Die passen dann super in die fertig geschnittenen Chassis rein, nämlich gar nicht!


Trafos:

Die Trafos für den Mustang werden wieder von Ingo Gorges hergestellt, da sie meinen Vorstellungen eines offenen direkten Sounds am nähesten kommen. Tests mit Ausgangsübertragern anderer Hersteller brachten nicht die gewünschten Ergebnisse. So war ein Mercury Magnetics Radiospares einfach viel zu mittig brüllend, das passte einfach nicht.

Für den Mustang bekommen die Trafos nun pulverlackierte Kappen anstatt der verzinkten. Irgendwie hatte ich mich an den ganzen verzinkten / verchromten / polierten / schwarz lackierten Kappen satt gesehen. Man wird von vorne zwar nicht auf die Kappen sehen, aber es ist wie bei einer guten Uhr. Man weiß, dass innendrin ein schönes Uhrwerk arbeitet, selbst wenn man es sich nicht auf den ersten Blick erschließt. Die weißen Kappen werden auch ausschließlich dem Mustang als Topmodell vorbehalten sein.

Also erstmal runter mit den Kappen.


   
Hier sieht man sehr schön die Wickelung des Ausgangsübertragers, der spulenkörperlos mit Trennlagen gewickelt ist.




Ein paar Tage später waren die Kappen dann fertig zum Abholen. Das weiß glänz wunderbar und ist absolut schlagfest. Selbst wenn man die Zahnscheiben in den Lack drückt platzt nichts ab. Das ist nicht zu vergleichen mit lackierten Teilen. Ich hatte schon andere Blechteile von einem Autolackierbetrieb lackieren lassen. Es sieht sehr schön aus, aber einmal eine Schraube reingedreht und schon ist der Lack ab.



Also wieder auf die Trafos drauf damit und schon warten sie im Regal auf ihren Einsatz.




Viele Grüße,
Marc

Kramusha:

--- Zitat von: El_Martin am  4.03.2010 13:17 ---Ich weiss nicht, was die Österreicher unter puristisch verstehen... :angel:

--- Ende Zitat ---

Wer mein übernächstes Projekt kennt weiß was ich meine :) Genaueres bei PN, ich hijack nicht so gerne Threads...

Lg :)

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