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Müller Mustang - Baubericht

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mac-alex_2003:
Für den guten Italiener muss es dann schon der richtige komplette Schaltplan sein. Für die Topologie gibts nen Kaffee und Plätzchen *grins*.

Was fandest Du am Classic denn genau interessanter?

@Jogi: Da hilft nur nächste Woche mal vorbeikommen und antesten  ;D ;D ;D


--- Zitat von: Namenlos am  5.03.2010 14:37 ---Übrigens toller Bericht, auch wenn ich vom Konzept den Classic interessanter finde. Aus deinen Berichten hab ich viel gelernt, danke dass du dir da in die Karten schauen lässt.

--- Ende Zitat ---

Kein Thema. Ich denke so ein Forum ist immer geben und nehmen. Und wenn jemand sich die Mühe macht und die Schaltung rauszeichnet kann ich nur gratulieren. Bis jetzt weiß ich von einem (außerhalb der drei Bausätze), der den Classic aufgrund vorliegender anfänglicher Pläne soweit nachgebaut hat, dass er funktioniert.

Sodele, jetzt geh ich mal wieder Löstellen polieren!

Viele Grüße,
Marc

Namenlos:

--- Zitat von: mac-alex_2003 am  5.03.2010 14:48 ---Für den guten Italiener muss es dann schon der richtige komplette Schaltplan sein. Für die Topologie gibts nen Kaffee und Plätzchen *grins*.
--- Ende Zitat ---
Ich mach mich da vielleicht man dran wenns weitere Bilder gibt und meine Klausuren geschrieben sind. Wär ja nicht der erste oder zweite Plan ;). Schade, dass dass ich keinen Filterkaffe mehr trinke :P.


--- Zitat ---Was fandest Du am Classic denn genau interessanter?
--- Ende Zitat ---
Für mich passte das Konzept besser ein Clean Kanal mit Potenzial zum dreckig werden. Dazu ein klassische ein wenig aufgemotzter JCM800 mit ordentlicher Boost Funktion. So dass man die interessante Bandbreite der marshallesquen Verstärker abdeckt. Dazu eine halbwegs moderne Endstufe. Für den normalen Betrieb brauch ich auch keine 3 unabhängige Kanäle. Das soll nicht heißen das der neue uninteressant ist, ich hab die auch nicht gehört, nur für mich persönlich passt der Classic vom Konzept sehr wahrscheinlich besser.


--- Zitat ---Bis jetzt weiß ich von einem (außerhalb der drei Bausätze), der den Classic aufgrund vorliegender anfänglicher Pläne soweit nachgebaut hat, dass er funktioniert.
--- Ende Zitat ---
Kommt Zeit .... Die Boards sind halb fertig bestückt, das Chasis braucht noch 15% der Löcher (Aldi Standbohrmaschine und V2A ) die Teile sind da. Ich hätt auch schon mehr fertig hätt ich nicht die 35mm Lochstanze vergessen. Das ganze zieht sich bei mir, sodass ich froh sein kann wenn der noch vor Weihnachten das Licht der Welt erblickt. Allerdings 50W mit optionalen Röhrengleichrichter, etwas weicheren Netzteil (32µ mit Röhre 65-80µ mit Silizium) und ein wenig anderen Endstufenspielerei. Ich bin mir recht sicher dass ich mindestens den 2. Kanal anpassen werde (Recht sicher:einen 100nF weg, Spannungsteiler nach 2. Stufe kleiner, vllt noch nen 470p - 1n über einen Spannungsteiler oder das Gainpoti und am Anfang einen kleineren (4,7 bis 10) Koppelkondensator usw. - mal sehen).

edit: Hast du eigentlich schonmal Rohrniete anstatt Eyelets ausprobiert? Das ganze ist etwas aufwendiger herzeustellen, aber dann hat man auf beiden Seiten einen Kranz, mir persönlich gefällt das besser. Die 4mm langen passen perfekt. edit2: Ich hoffe ich schweife hier nicht zuweit ab und Müll dir den Baubericht zu, wenn du willst entfern ichs wieder.

Grüße
Henning

mac-alex_2003:
@Henning:

Nein, Rohrnieten habe ich noch nicht genommen. Wie weiter oben geschrieben halten die Eyeletts perfekt. Wenn da mal eines raus soll, weil ich es krumm reingeschlagen habe, dann hilft da nur noch ausbohren.

Zum Konzept des Mustangs: Am Anfang hatte ich ja die Features beschrieben. Der Mustang kann im Prinzip (fast) alles was der Classic kann und noch ein gutes Stück mehr.
Ich möchte es mal so formulieren: Es wird kaum einen Sound geben, den der Mustang nicht bringt, der Classic aber schon. Andersrum siehts etwas anders aus. Eine fetten 800er Sound aus dem Mustang rauszubekommen ist eine leichte Übung. Kanal 2, Gain voll auf und den rechten Voicing-Schalter nach rechts kippen (british mode).

Für noch mehr Gain dann in den dritten Kanal mit linkem Voicing-Schalter nach links (shape off) und rechtem ebenfalls nach links (high mid).

Viele Grüße,
Marc

mac-alex_2003:
Weiter gehts...

Teil 9: Die Chassisverdrahtung

Der Ausgangsübertrager sitzt ja wie bei SLO und Co auf der Seite der Eingangsröhre. Dies hat außer Vorteilen auch den Nachteil, dass hohe Signal-Ströme im Bereich der empfindlichen Eingangsröhren sitzen. Um hier keine Einstreuungen zu bekommen werden einerseits die Leitungen verdrillt (wie ja öfters hier im Forum schon besprochen) und andererseits die Ausgangsbuchsen aus dem Bereich der Eingangsröhren in Richtung Chassis-Mitte verlegt.

Beim Nighthawk wollte ich die Buchsen tatsächlich an der Seite haben, was nur durch entsprechende Abschirmbleche möglich war.

Beim Mustang wäre ein Abschirmblech vermutlich nicht zwingend notwendig, da keine Bauelemente außer Siebelkos in der Nähe der Sekundärleitungen sitzen. Jedoch gehen die Primärleitungen schon etwas in Richtung Board, so dass ich mich doch für einen dünnes Blech zur Abschirmung der AÜ-Leitungen entschlossen habe. An dieser Stelle sind keine besonderen Bleche notwendig, ein einfaches Weißblech ist absolut ausreichend.

Die Verdrahtung der Heizung erfolgt ebenso wie die gesamte Endstufenverdrahtung in bewährter linearer Manier (siehe auch Joachims SLO-Thread). Dies führt auch im Bereich der AC-Heizung der Vorstufe zu keinerlei Brummen.

Die Isolierung der 1mm dicken Silberdrähte erfolgt durch einen gewebehaltigen Isolierschlauch (siehe ebenfalls die SLO-Threads, hier und früher bei mir in gelb) von Bürklin mit 3kV Durchschlagspannung.

Bei der Endstufe bin ich davon abgegangen die Drähte alle parallel zu führen. Die verwendeten Micalex-Sockel eignen sich nicht so besonders, die Löfahnen zu verbiegen. Daher habe ich durch je eine Bohrung der Fahne einen Draht gezogen und an den nicht benötigten Stellen mit dem Isolierschlauch isoliert. Bilder sagen hier aber viel mehr als Worte:


 

Sämtliche AC-Leitungen sind verdrillt, egal ob Hochspannung oder Heizung. Zum Verdrillen eignet sich am besten ein kleiner Akkschrauber. Die Litze in der Länge abmessen, ca. 20% zugeben. Danach mal 2 nehmen und an der Mitte umfalten, so dass man zwei gleichlange Stränge hat. Die offenen Enden kommen in das Bohrfutter rein. Das geschlossene Ende mit einem Stift festhalten und dann den Akkuschrauber laufen lassen. So ergibt sich eine sehr gleichmäßige und enge Verdrillung.

Auf der Rückseite habe ich dann noch die ganzen Schalter für die Endstufen-Modi verdrahtet, die auch mit den beiden Lastwiderständen unter dem Netztrafo verbunden sind. Diese beiden Kathoden-Widerstände sind übrigens bis je 50 Watt ausgelegt, da bei Volllast doch ganz ordentliche Leistung verbraten wird (siehe hierzu die Berechnung im Classic-Thread). Ganz bewusst verzichte ich an der Stelle auch auf Kathodenelkos.
 



Wie man sieht, geht es an der Front mit den zwei Reihen Potis ganz schön eng zu. Während der CAD-Phase war das doch recht aufwändig die Abstände gleichmäßig auf der Front zu verteilen und gleichzeitig soviel Platz zwischen den Lötösen der Potis zu lassen, dass man noch gut rankommt.

Das Chassis ist nun für den Einbau der Eyeletboards vorbereitet. Überhalb der Abschirmplatte sieht man noch die beiden einzelnen schwarzen F&T Elkos. Einen weiteren Becherelko wollte ich nicht oben aufs Chassis setzen, da dann zu nahe an den Endröhren gekommen wäre. So sitzen die beiden Elkos in der Mitte genau mittig zwischen den Endröhrensockeln und den Vorstufensockeln und damit maximal entfernt von den heißen Röhren. Der Hauptgrund ist jedoch, dass ich unterschiedliche Erdungspunkte brauche, einmal V1 und einmal V4. Dies ist bei einem Doppel-Becherelko leider nicht möglich.

Das Netzteil ist ebenfalls soweit vorverdrahtet, dass nur noch die Leitungen am Eyeletboard angelötet werden müssen. Auf der der Frontseite zugewandten Seite verlaufen die Leitungen für Heizung, Drossel, Sekundär-HV/AC. Nach hinten gehen dann die Leitungen für Primär-AC und Endstufenheizung weg. Den Netzfilter habe ich noch nicht eingebaut, dies mache ich immer erst, wenn die Boards drin sind. Hierdurch habe ich etwas mehr Platz beim Leitung verlegen.

Ungeschickt ist es jedoch, dass die Schraube des Netzfilters die an der Chassisseite liegt, nun nicht mehr so gut zugänglich ist. Hierfür habe ich aber auch einen kleinen Trick angewandt. Die Mutter und die Zahnscheibe einfach in einen passenden Schrumpfschlauch vorne eindrücken, jedoch nur soweit, dass es gerade hält. Dann mit dieser Verlängerung die Mutter von inen auf die Schraube setzen und diese eindrehen. Hält wunderbar und man bricht sich nicht die Finger dabei.





Und nun ist es auch an der Zeit, das Chassis einmal von außen zu zeigen, hier noch ohne die 12 Röhren.

Eins:


 

Zwei:


 

Drei:


 

Zu der Zeit stapelten sich dann der Mustang, ein neuer Nighthawk sowie ein fertiger Nighthawk der gerade beim Einspielen war, auf der Werkbank. Dann waren da noch ein Rivera M100 der neue Röhren braucht und ein Fender Showman mit ein paar Defekten … Platz habe ich zwar ausreichend, aber irgendwie waren dann doch alle Regale belegt.

Die nächsten Teile beschäftigen sich dann mit dem Einbau der Boards und der Inbetriebnahme.


Viele Grüße,
Marc

röhrenlehrling-ordi:
Kann man das eigentlich nur irgendwie besser machen?

Großes Lob an den Erbauer! Das Teil wird abgehen!

mfg ordi

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