Technik > Tech-Talk Design & Konzepte
Loudness Poti
David ben Jesse:
Hallo zusammen,
früher wurden in den Verstärkern Potis mit Mittelanzapfung eingebaut, um über diesen Anschluss eine Loudnesskorrektur über ein angeschlossenes RC-Netzwerk zu bewirken. Leider sind diese Potis fast gänzlich von der Bildfläche verschwunden, da die Hersteller dazu übergingen, die Lautstärkeeinstellung über Fernbedienung zu steuern.
Wie dem auch sei, das Problem ist doch bei "normalen" Volume Potis ohne Mittelanzapfung, dass beim Zurückdrehen die Mitten hervor treten. Nun könnte man zwar bei leiser Musik den Bass und die Höhen durch die Klangpotis wieder anheben, aber das ist nicht unbedingt eine elegante Lösung.
Wer von euch hat sich schon einmal mit dem Thema beschäftigt? Wie werden die Werte für R und C, die an die Mittelanzapfung angeschlossen werden, ermittelt? Mir ist schon klar, dass man damit keine perfekte Lösung erzielen kann, aber ich möchte zumindest näherungsweise eine Loudnesskorrektur in meinen Verstärker einbauen. Oder doch selber experimentieren?
viele Grüße
David
Kramusha:
--- Zitat von: David ben Jesse am 8.03.2010 20:29 ---Wie dem auch sei, das Problem ist doch bei "normalen" Volume Potis ohne Mittelanzapfung, dass beim Zurückdrehen die Mitten hervor treten.
--- Ende Zitat ---
Hallo David, ich verstehe das nicht ganz.
Die einzigen zwei Frequenzveränderungen die möglich sind sind jene, dass
* beim zurückdrehen des Volumepotis auf Grund des entstehenden Vorwiderstandes mit der Millerkapazität ein Hi-Cut entsteht, der die Höhen killtoder
* bei einem C vom Eingang des Potis zum Schleifer die Höhen nicht abgeschwächt werden, wenn das Volumepoti zurück gedreht wird.
Der zweite Punkt lässt sich vermeiden, wenn man den C groß/klein genug wählt und evtl. einen Widerstand seriel schaltet.
Lg :)
David ben Jesse:
Hallo Kramusha,
natürlich würde bei einem idealen Verstärker keine Veränderungen im Frequenzgang entstehen. Ich meine aber die Änderungen im Frequenzgang, die durch den Höreindruck des menschlichen Ohres entstehen, sprich: bei gehobener Lautstärke ist das Empfinden von Bässen und Höhen ausgewogener, als wenn man die Lautstärke zurück dreht. Dazu habe ich die Fletcher-Munson Kurven gesehen, die aber auch durch jüngere Untersuchungen leicht korrigiert wurden. Soweit ich das verstehe, ist das so: wenn der Toningenieur seinen Mix mit 60 Phon erstellt hat, ich höre auf meiner Anlage aber nur mit 40 Phon, dann muß ich die Bässe und Höhen leicht anheben, um denselben Klangeindruck zu haben.
viele Grüße
David
Kramusha:
Alles klar, ich weiß jetzt was du meinst.
Meine erste Idee wäre ein Stereopoti, das Erste ist normal verdrahtet mit einem BypassC von Eingang auf Schleifer, das Zweite liegt parallel zum ersten und verändert die Grenzfrequenz mit dem vorgeschalten KoppelC. Evtl. kann man dann noch einen R von Schleifer gegen Masse beim ersten Poti vorsehen.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so ein nennenswerter Einfluss ist... Loudness war doch nur dafür da, dass man leise einen fetten Sound bekommt (Midcut quasi), oder?
Lg :)
David ben Jesse:
"Loudness war doch nur dafür da, dass man leise einen fetten Sound bekommt (Midcut quasi), oder?"
Genau das meine ich auch.
viele Grüße
David
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln