Technik > Tech-Talk Boxenbau
rearloaded ausschnitt anfasen?
darkbluemurder:
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 16.07.2010 17:54 ---
Ist ein Speakerchassis eigentlich steif genug damit es mit 4 Schrauben ausreichend flächig auf die Frontplatte gepresst wird, oder sollte man mit einem Zusatzring zwischen Mutter u. Speakerchassis arbeiten, der die Anpresskraft besser ringförmigverteilt ?
--- Ende Zitat ---
Hallo Stefan,
also ich habe meine Speaker seit Jahren nur mit 4 Schrauben befestigt und keine Probleme gehabt. Ein Zusatzring schadet nicht. Ist er zu breit, passt er allerdings nicht und könnte allenfalls schräg montiert werden, was sicher nicht ideal ist.
Viele Grüße
Stephan
Stefan_L_01:
Naja Probleme gibt es offensichtlich sicherlich keine. Aber ich frage mich schon ob man nur mit den 4 weit auseinanderliegenden Befestigungen das Chassis nicht leicht verzieht, was sich letztlich auf die Membran auswirken könnte.
Dirk:
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 17.07.2010 01:08 ---Naja Probleme gibt es offensichtlich sicherlich keine. Aber ich frage mich schon ob man nur mit den 4 weit auseinanderliegenden Befestigungen das Chassis nicht leicht verzieht, was sich letztlich auf die Membran auswirken könnte.
--- Ende Zitat ---
Solch ein Fall ist mir bis jetzt nicht unter gekommen und wir verbauen einiges an Lautsprechern in der Woche und darunter sind sehr viele, die nur 4 Bohrungen für die Befestigung haben. Wenn das Gehäuse verzogen war, dann war dies bis jetzt immer ein Transportschaden.
Aber ehrlich gesagt machst Du Dir meiner Meinung nach unnötig viele Gedanken um absolute Kleinigkeiten die nichts oder nicht viel bringen. Investiere die Zeit lieber in die Auswahl des richtigen Lautsprechers.. Solltest Du bereits einen LS haben, aber mit diesem nicht zufrieden sein, wäre es hilfreicher die Probleme zu beschreiben, denn dann kann ggf. direkter und besser geholfen werden.
Beachte auch bei der Überlegung zum Abrunden des Ausschnittes das Schallabstrahlverhalten der Lautsprecher selbst. Du scheinst von einer sehr starken, seitlichen Abstrahlung auszugehen, die wie ein Halbkreis über der Membran liegt. Dem ist aber nicht so (Beispiel Beaming).
Gruß, Dirk
haebbe58:
Hi,
muß auch noch meinen Senf dazu loswerden ....
Anphasen bringt dann überhaupt nur was, wenn dann die Schallwand zu/mit den Seitenwänden auch noch gephast wird. Sonst brechen sich die Wellen spätestens an der Kante dort.
D.h. man kann es sich gleich sparen, wenn die Frontplatte z.B. wegen der Bespannung nach hinten versetzt ist ...
Im Prinzip kann man sich das alles spraren, in dem man den Speaker von vorne montiert ... aber wenn man dann das Brechen konsequent verhindern will, dann muß man wie gesagt die Schallwand auch bündig mit den Seitenwänden haben und das dann abrunden .... und je größer die übrige (nicht mit Lautsprecherflächen besetzte) Fläche auf der Schallwand ist, desto mehr Brechungen hat man ebenfalls ...
ideal wäre also eine schöne quadratische Schallwand, die gerade mal so groß ist. dass der Speaker reinpaßt, diesen von vorne montiert und dann auch noch leicht eingelassen (mit der Oberfräse), dass die Ränder des Chassis sich mit der Schallwand decken ... und dann an den Rändern abgerundet ...
Eine zusätzliche Bespannung ist dann aber wieder kontraproduktiv (macht das alles zunichte, weil sie auch Wellen bricht, je nach Material und Montage) ... Beschläge (Ecken usw.) ebenfalls ... also ist die Roadtauglichkeit dann wieder zweifelhaft, wenn man das alles wegläßt ....
Viele Kompromisse sind also vorprogrammiert ... wie Dirk schon bemerkte: im Prinzip wird sich das alles nicht lohnen und man sollte sich eher Gedanken machen, ob der Speaker und die Box selbst soundlich passen ... der Einfluss der verschiedenen Speaker-Charaktere ist da erheblich größer als der Unterschied zw. Rear/Front-Montage, abgerundeten Kanten oder nicht, Frontplatte bündig oder nach hinten versetzt, Bespannungen, ...
Gruß
Häbbe
earnst:
Ja, da hab ich auch noch ein Tübchen (Senf):
der in Guitarristenkreisen gerne mißbrauchte Begriff rear-/frontloaded (das betrifft eigentlich nur Hornkonstruktionen) hat schon klangliche Unterschiede, die durch Anfasen nicht wirklich behoben werden: Bei rückwärtiger Montage befindet sich ein zweiseitig offener Resonator vor der Membran (nämlich Ausschnitt-Ø x Brettdicke) der in den Mitten einen Effekt macht. Ich hänge mal eine Vergleichssimulation (mit AJ-Horn gemacht) an, die Parameter der Resonatoröffnung sind leider nicht vermerkt. Inwieweit die 2...3 dB Überhöhung bei 1 kHz eine hörbare Soundveränderung machen, möchte ich nicht berurteilen.
mfg ernst
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln