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EL84 PP mit Kathodyn-PI

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Offline GeorgeB

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #90 am: 25.11.2018 12:45 »
Bzgl. Stabilität, es gelten die selben Regeln wie immer (also zB wie für OpAmps) : Der Schnittpunkt von Leerlaufverstärkung ("Aol") mit dem gewünschten Verlauf der Signalverstärkung ("1/ß", ß ist der Faktor mit dem die Ausgangsspannung auf den Gegenkopplungpunkt geführt wird) bestimmt die Stabilität. Sieht man sich den Bode-Plot des Quotienten an (also Aol/(1/ß) = Aol*ß), darf dieser beim Nulldurchgang (0dB) möglichst keine größere Phase als 120° haben (60° "Phasenrand" bis zu den kritischen 180°).

Deswegen ist es sinnvoll, genau nur einen einzigen, d.h. dominanten Pol (=Tiefpass erster Ordnung) in der Leerlaufverstärkung zu haben solange diese größer als 1 (0dB) ist, was der von Tobi erwähnte Kondensator leistet. Aber selbst wenn die weiteren Pole (die vom AÜ, zB) relativ weit weg sind, beinträchtigen sie die Phase schon deutlich früher. Deswegen kann ein genau passender Kondensator über dem GK-Widerstand helfen, besonders wenn die Verstärkung 1/ß groß ist. Die Leerlaufverstärkung beginnt irgendewann durch die weiteren Pole noch schneller abzufallen als die 20dB/Dekade und die Phase steigt auf deutlich über 90°, aber der nun ebenfalls abfallende Faktor 1/ß mit ebenfalls steigender Phase ergibt dann wieder einen stabilen Schnittpunkt.

Ein Schlüsseldokument dazu, für die Egg-Heads ;-) : http://www.ti.com/lit/an/sboa015/sboa015.pdf
Vor allem das Kapitel über Composite Amplifiers, weil dort ist behandelt was passiert und was beachtet werden muss, wenn mehr als ein Pol in der Leerlauf-Verstärkung vorhanden ist.

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Offline bea

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #91 am: 25.11.2018 15:24 »
Fürs erste habe ich mal den Kondensator über dem GK-Widerstand dahingehend optimiert, dass der Amplitudenfrequenzgang bis zur tiefsten Resonanz linear ist. Nach Experimenten mit einem Zobel-Glied an der Primärseite des AÜ, die ich aber fürs erste verworfen habe. Jetzt gibt es den Überschwinger zwar noch, aber es schaukelt sich nichts mehr auf.

Gerade denke ich darüber nach, ob man das Netzteil, das ich ja weitgehend aus dem ursprünglichen Bausatz übernommen hatte, auch noch mal besser durchdenken sollte, ggf. am Reservoirkondensator in getrennte Zweige für Schirmgitter und Vorverstärker auftrennen, um die doch recht starke Änderung der Betriebsspannung hinter dem SG-Abzwieg zu vermindern. Auch am PI muss ich noch ein Detail verbessern. Weil all das auch Auswirkungen auf die Stabilität haben dürfte, belasse ich es fürs erste mal dabei und schaue es wieder an, wenn der Verstärker komplett ist.

Ideen gehen dahin:

« Letzte Änderung: 25.11.2018 15:37 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #92 am: 30.11.2018 22:21 »
An der Endstufe ist erst mal Pause angesagt. Sie funktioniert zwar, ist aber von der Ausbeute her doch eher enttäuschend. Was eigentlich keine Überraschung ist: der ATRA0201 liefert mit seinen in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen und der Zweiweggleichrichtung gerade mal 100 mA - nur der Trafo selbst.

Die Sekundärwicklungen lassen sich aber auch parallel schalten. Dann habe ich doppelten Strom, halbe Ausgangsspannung und nahezu ein Viertel des Innenwiderstands.

Mit einer Brückengleichrichtung bekomme ich natürlich das bisherige Spannungsniveau, müsste aber doch wegen des geringeren Innenwiderstands einen bessern Wirkungsgrad haben?

Faustformeln, die ich im Netz ausgegraben habe, sagen voraus, dass ich etwa 20% mehr Strom würde entnehmen können. Das wäre doch schon mal ne Hausnummer.

Warum ich das nicht schon längst gebaut habe? Das Problem ist die Gewinnung der Biasspannung: beim ATRA0201 fehlen die entsprechende Sekundärwicklungen - klar, sie sind bei EL84-Endstufen eher unüblich.

Wie kann ich die mit möglichst gutem Wirkungsgrad erzeugen?

(ich weiß, am besten mit nem gescheiten Trafo..)
Liebe Grüße

Beate

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Offline Wuffenberg

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #93 am: 1.12.2018 09:52 »
Ich hab mir die mit einer Kaskade aus der Heizspannung generiert, Leistung brauchst du ja beim Bias nicht (stromlos) Siehe hier:

Grüsse
Wuff


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Offline Wuffenberg

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #94 am: 1.12.2018 10:03 »
Und in EL84 Class B sind 300V und 50mA spezifiziert, da reicht dein Trafo doch dicke, sogar mit einer Wicklung und Brückengleichrichter...?

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Offline bea

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #95 am: 1.12.2018 11:16 »
Für 2 EL84 reicht er knapp. Aber ich will ja eigentlich versuchen etwas mehr aus dem Trafosatz herauszukitzeln. D.h. höhere Spannungen und etwas mehr Reserven für den Strom. Da wäre der der kleinere Innenwiderstand im Netzteil schon ausgesprochen hilfreich.

An die Heizung hatte ich auch gedacht. Der Trafo hat sogar zwei Heizkreise. Dann müssten allerdings alle Röhren an den ersten Heizkreis (kurzer Überschlag: 3A, daran 2 6L6 und drei ECCs mit 2.7 A ... passt, wenn auch knapp). Dann müsste ich sogar Deine Schaltung 1:1 übernehmen können.

Ok, ich sollte prüfen, an welcher Klemme die Windungen galvanisch verbunden sind; man kann sie nicht parallel schalten.

Kommst Du mit einem gemeinsamen Biastrimmer für beide Kanäle wirklich aus?
« Letzte Änderung: 1.12.2018 11:19 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #96 am: 1.12.2018 16:50 »
Anderes Thema: Vorverstärker.

Eine meiner Ideen ist es ja, den Sound eines Hiwatt "einzufangen", aber mit einer anderen Klangregelung, die geringere Verluste aufweist und idealerweise auch noch ne Nummer flexibler ist. Der Preamp meines G-2000 spielt schon ein wenig in die Richtung, aber er ist insgesamt deutlich zu dumpf (und der Amp ist nicht so präzise wie der Mywatt.)

Also weiter nachgedacht. Bei der AMZ-Klangwaage und dem daraus abgeleitete Bone-Ray-Stack fällt auf, dass er in den Bässen eigentlich wenig Wirkung zeigt. Das dürfte vor allem dem doch recht großen Innenwiderstand der ECC83 geschuldet sein. Also könnte man die Sache doch dahin abwandeln, dass man eine reine Regelung der Höhen nimmt und diese mit einer Mittenbsenkung kombiniert.

Als Höhenregelung käme rein passiv der Höhenzweig einer Baxandall/James-Schaltung in Frage oder vielleicht auch die semiaktive Schaltung wie in der Gibsonette. AMZ- oder James-Schaltung in einer Gegenkopplung scheidet aus, weil dazu eine weitere Triode nötig würde.

Erstmal zur Erinnerung mal der Hiwatt-Tonestack, Bass auf für mich praxisrelevanten 25 und 50% (die anderen Werte auch)

Eine Bassregelung kann man wie beim Orange mit schaltbaren Koppelkondensatoren hinbekommen. Den beim G-2000 vorhandenen  Bright-Switch muss ich auch noch unterbringen, auch wenn ich nicht glaube, dass sowas bei dieser Schaltung nötig sein wird. Also hier in diesem Projekt erstmal so wie gezeigt.


« Letzte Änderung: 1.12.2018 17:08 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #97 am: 1.12.2018 17:01 »
Weil hier keine Bilder eingebettet werden können, muss ein zweiter Beitrag her.

Wie schon angedeutet: 2 Trioden, ECC83, Gibsonette-Höhenregelung und eine Mittenabsenkung mit Doppel-T-Filter. Mit der von Gibson bevorzugten Variante kam ich dem Verhalten des Hiwatt-Stacks näher als mit der von Framus bevorzugten Version. Das gilt besonders für die Abhängigkeit der Mittenfrequ der Absenkung von der Poti-Einstellung.

Als Poti bracht es da idealweise ein positiv logarithmisches. Zumindest, wenn ich die Schaltung   in den G2000 oder einen anderen alten Dynacord einbaue und die Original-Potis verwenden will, habe ich das leider nicht zu Verfügung :-(

Mit der Schaltung kann man auch die Endstufe eines G-2000 noch durchsteuern, die immerhin 20V P-P benötigt, sogar, wenn man an Stelle der ECC83 die ECC82 verwendet. Hier ist die Endstufe empfindlicher - also passt das auch. Mit einer ECC82 kann man die zweite Stufe bei Bedarf gut überfahren. Auch das ist gewünscht.

Man sieht, dass bei starker Mittenabsenkung ganz ähnliche Frequenzgänge wie beim Hiwatt möglich sind.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Stefan_L_01

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #98 am: 2.12.2018 15:00 »
der ATRA0201 liefert mit seinen in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen und der Zweiweggleichrichtung gerade mal 100 mA - nur der Trafo selbst.

Die Sekundärwicklungen lassen sich aber auch parallel schalten. Dann habe ich doppelten Strom, halbe Ausgangsspannung und nahezu ein Viertel des Innenwiderstands.
Kannst Du mir bitte mal zu beiden eine Schaltskizzze zeigen? Danke.
Hat da jede Sekundärwicklung +/- nach aussen geführt? dann kann ich mir parallel schalten erklären. Aber seriell mit Zweiweg??? ???
Gruss
Stefan

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Offline bea

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #99 am: 2.12.2018 16:19 »
Der Trafo hat zwei unabhängige Windungen für 230V/100mA, ohne Mittenanzapfung. Die kann man in Reihe schalten und bekommt dann hinter einer Vollweggleichrichtung unter Leerlauf so um die 300 V. Der Verknüpfungspunkt wird dann halt auf Null-Potential gelegt.

Oder man schaltet beide Windungen parallel und füttert einen Brückengleichrichter. Aus den 200 mA des Trafos werden dann in der Praxis wohl eher sowas um die 120 mA.

Das mit den Impedanzen ist dann ein wenig Rechnerei - die transformierte Eingangsimpedanz liegt halt in Reihe mit der Impedanz der Sekundärwicklungen.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Wuffenberg

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #100 am: 2.12.2018 16:44 »
Kommst Du mit einem gemeinsamen Biastrimmer für beide Kanäle wirklich aus?
Ich hab mir aus meinem Fundus von 6P7S Roehren viere rausgesucht, die ungefaehr gleiche Daten hatten. Dewegen reicht der eine Trimmer aus.
Ausserdem haette ich mit zwei Trimmern auf der Sekundaerseite die Kaskade zu stark belastet...

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Offline Stefan_L_01

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #101 am: 2.12.2018 17:29 »
Also 300V als (einfache) Spitzenspannung ohne Last, weil die dioden als Rückschlagklappen dienen und die Elkos sich halt auf den letzten Peak an Spannung aufladen - ehrlich damit würde ich gar nicht erst rechnen, das bringt nix. Entscheident ist die Spannung bei Nennstrom. Und wenn der Trafo zu schwach ist ist er halt mal zu schwach von der Leistung. Gibt günstige Ringkern hier mit 300V bei 0.12A, kennst Du ja eh vermutlich
Gruss
Edit: an die 2 Stränge seriell nen Brückengleichrichter, was käme denn dann raus?
« Letzte Änderung: 2.12.2018 17:35 von Stefan_L_01 »

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Offline bea

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #102 am: 2.12.2018 17:56 »
Ausserdem haette ich mit zwei Trimmern auf der Sekundaerseite die Kaskade zu stark belastet...

Ok, das werde ich beachten müssen. Zum Glück habe ich ja eine große Toleranz.

Der die unterschiedlichen Innenwiderstände der beiden versionen machen sich übrigens im Modell erkennbar bemerkbar, und der Strom durch den Biaskreis auch. Klar, wenn das Ding derart spitz auf Knopf genäht ist...

Wenn ich an den beiden Strängen seriell nen Brückengleichrichter ansetzen würde, würde die maximal zulässige Anoden-Spannung an den Röhren.
An Stelle des erwähnten günstigen Ringkerns würde hier der ebenfalls noch lieferbare günstige konventionelle Trafo weiterhelfen.

Ich kann mich aber auch auf den Standpunkt stellen, dass halt genau das geht, was mit einer optimalen Beschaltung des Trafos geht, und ich dann damit zufrieden bin.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Wuffenberg

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #103 am: 2.12.2018 22:45 »
Naja mit 2x230VAC in Reihe bekommst du gut 600VDC im Leerlauf. Ich kann das gut nachvollziehen, hab genau die gleiche Anordnung  im TB5 Design für den Paraphase und die Schirmgitter der GK71....
Aber das sprengt bei dir jeden Rahmen. Also geht doch nur 230VAC parallel und dann BGL.
Für mehr Leistung müssen die Endröhren dann eben mehr Strom liefern, also zB EL34 oder 6L6 statt der EL84. Oder zwei EL84 parallel pro PP Seite, braucht aber vermutlich mehr Heizleistung als eine EL34.

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Offline bea

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Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #104 am: 3.12.2018 07:37 »
Klar, das hab ich natürlich auch nachgerechnet. Vor allem aber geht natürlich der Strom zurück, den der kleine Trafo liefern kann.

Ich denke schon, dass der effektivste Weg, den Trafo "optimal" zu nutzen, das ist, was wir gerade hatten: beide Sekundärwicklungen parallel und Bias aus einem Heizkreis ziehen.
 
Für nen größeren Trafo ist dann wiederum der Übertrager zu klein. Außerdem widerspricht das ja der Idee der Resteverwertung. Und noch außerdemer habe ich noch einen Trafosatz rumliegen, mit dem ich 80W aus 2 EL34 oder KT77 oder ggf GU50 zaubern kann.


Noch was zu den 600V: damit dann EL84 betreiben und das Feuerwerk genießen, dass das ergibt. Erkenntnisgewinn für die Frage, ob das Feuerwerk zuerst zwischen den Pins der Novalfassungen oder innerhalb der Röhre entsteht. Und danach Meditiation darüber, ob man der EL84 höhere Spannungen zumuten könnte, falls es sie in einem größeren Kolben gäbe ;-)
« Letzte Änderung: 3.12.2018 07:47 von bea »
Liebe Grüße

Beate