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Mikrofonierungs-Probleme mit Shure SM57
phosgen:
hi leute
letztens habe ich nach einem jahr gebrauch meiner iso-box, mit der ich äusserst zufrieden bin (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,10655.msg123705.html#msg123705), diese geöffnet, um nach zu sehen, ob sich die mikros, welche ich auf ständer angebracht habe (aber auf gummimatten stehend) verschoben haben. ich war sehr erstaunt, dass sich die mikrofone nicht einen milimeter bewegt oder gedreht haben, herrscht doch da in der geschlossenen box die hölle. das war eine sehr angenehme überraschung ! nebst der neugier, wie's in der iso-box nach einem jahr aussieht, stellte ich vermehrt verzerrungen fest, vor allem bei clean sounds, die dynamisch einen grösseren umfang aufweisen, als wenn verzerrt gespielt wird.
die beiden mikros (shure SM57), die ich verwende, sind einmal axial (2-3 cm von kalotte entfernt) und einmal am kalottenrand (ebenfalls 2-3 cm entfernt) positioniert. anfangs hatte ich auch nur meinen badcat hotcat clone an der box angeschlossen (50W) aber mittlerweile fahre ich die isobox auch mit einem mesa-boogie mark V, der 100W leistet. bei voll aufgerissenem clean kanal des badcat hotcat amp muss man genau hinhören, um die verzerrungen zu höhren. sie sind kaum vorhanden, aber letztlich doch zu hören, wie ein unangenehmes klicken. die verzerrungen sind vor allem beim mark V hörbar, wenn der master (für die endstufe) aufgedreht wird, und die nerven definitiv.
anfangs dachte ich, das mischpult (soundcraft spirit) ist der grund, aber es lassen sich weit höhere eingangspegel damit fahren, ohne dass es verzerrt. dann mein home-made pultec tuebe mic-pre, aber auch der, erträgt einiges, ohne dass er verzerren muss, so das am ende nur noch die ursache der verzerrungen bei den mics zu suchen war.
bei geöffneter box habe ich die shure mics nach hinten und nach vorne geschoben, und je näher, umso eher waren die verzerrungen da. dann habe ich eines der SM57 gegen ein sennheiser E606 ausgetauscht, welche eher noch höhere signalspannung abgeben als die SM57. die verzerren nicht, obwohl ich meine die E606 hat einen geringeren dynamikumfang als die SM57. zur zeit habe ich die box wieder geschlossen, ein E606 (entferung: 7cm) und ein SM57 (10cm) axial positioniert bin aber nicht so recht glücklich damit. das signal der E606 klingt recht gut, frisch, aber etwas giftig. mit dem SM57 wollte ich den eher milderen sound erzeugen und den mischen, aber bei diesem abstand von der kalotte muffelt das SM57 schon ziemlich feste. näher ranrücken, und das SM57 klickt und verzerrt wieder.
hat jemand einen tipp, wie ich dem problem herr werden könnte?
besten dank für hinweise und herzliche grüsse
/ martin
Patbanger:
Hey Martin,
Ich kann mir eigentlich nur vorstellen dass ddie Membran des SM57 einfach an seine Grenzen kommt mit 100W RMS auf 3cm Entfernung! Die Membran des E606 ist glaub ich ein wenig größer von der Fläche...
Hast du was größeres an Mikros da zum testen, z.B. D112 oder ähnliches für Bass Drum? Die sollten nicht in die Zerre kommen (rein zum testen). Die Kiste an sich würd mich echt mal interessieren, ich hab in Sachen Recording von Amps viel gecheckt, dies noch nicht...
Gruß!
phosgen:
hi hi
ich habe mal nochmals in den spezifikationen und user guides des SM57 nachgesehen. gemäss den empfehlungen ist ein abstand von 2.5 cm zur quelle absolut im rahmen. tatsache ist, dass die E606 nicht so hörbar verzerrt, wie das SM57.
oder ist vielleicht die ausgangsspannung des mikro zu hoch, so dass die erste triodenstufe übersteuert wird. wenn ich mir das richtig überlege, so höre ich diese verzerrungen auch, wenn ich am micpre gain runterfahre (zwischen den doppeltrioden plaziert, drehschalter mit festwiderständen). habe im pultec die röhren - V1: JJ ECC83S und V2: Philips 5814A / 12AU7 NOS im einsatz. vielleicht sollte ich eine 7025 an V1 einsetzen, um weniger gain ausgangsseitig zu haben.
ich werde morgen abend mal einige versuche mit unterschiedlichen mics unternehmen - vielleicht werde ich da schlauer
herzliche grüsse
/ martin
phosgen:
@patbanger
betreffend iso-box und aufnehmen - ich kenn mittlerweile nichts mehr anderes - habe früher mit direct-out, LS-simulatoren, festwiderständen, attenuatoren, palmer P09 boxen etc experimentiert. für mich ist, nebst der "offenen" mikrofonierung, die mikrofonierung mit der iso-box mit abstand das beste was ich kenne. absolut natürlich klingt's. wenn du viel platz hast, einigermassen kohle (so gegen 3000 CHF kostete mir der spass) und eine stabile statik des raumes (450 kg ist die box schwer !!!) dann kann ich dir das wärmstens empfehlen. ich habe die iso-box mit tatkräftiger hilfe eines akkustikers entworfen, der mich beim design beraten hat.
herzliche grüsse
/ martin
harryhirsch:
--- Zitat von: phosgen am 23.09.2010 09:34 ---oder ist vielleicht die ausgangsspannung des mikro zu hoch, so dass die erste triodenstufe übersteuert wird. wenn ich mir das richtig überlege, so höre ich diese verzerrungen auch, wenn ich am micpre gain runterfahre (zwischen den doppeltrioden plaziert, drehschalter mit festwiderständen). habe im pultec die röhren - V1: JJ ECC83S und V2: Philips 5814A / 12AU7 NOS im einsatz. vielleicht sollte ich eine 7025 an V1 einsetzen, um weniger gain ausgangsseitig zu haben.
--- Ende Zitat ---
Hallo Martin,
probier doch mal ein Pad/Attenuator vor deinem Preamp, vielleicht 20dB. Ist schnell gemacht, sind ja nur ein paar Widerstände, und damit kannst du diese Fehlerquelle unter Umständen ausschließen.
Gruß, Volker
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