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Biasspannung - Woher?
456Onno456:
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage, bei der ich momentan ein wenig auf dem Schlauch stehe, bzw. nach einer eleganten Lösung mit den vorhandenen Mitteln (Trafo ohne CT [Jan TRA200]) suche.
Der vorhandene Trafo [Jan TRA200] hat auf der Sekundärseite keine CT, die Heizwicklung (uninteressant) 1x230V und 1*20V @120mA. Gesetzt, 230V gleichgerichtet sind (mir) zu wenig, kann man die
230V und 20V in Reihe schalten und bekommt schon mal 250V (285V im Leerlauf gemessen) vor der Gleichrichtung (damit entfallen die 20V als Quelle für die Biasspannung).
Nun die Frage: Woher die Versorgung für ein fixed bias nehmen und nicht stehlen?
Die Variante 1, wie sie bei Röhrengleichrichtern, also Netztrafos mit CT verwendet wird, d.h. einfach an eine HV-Wicklung eine Diode nebst Widerständen und Kondensatoren fällt flach, da keine Erdung des CT vorhanden ist.
Die Variante 2, wie sie z.B Fiedrich Hunold (http://www.frihu.com/content/reissbrett/vorspannung.html) [die unterste Abb.] skizziert wäre wohl die Weapon of Choice. Die interessanten Bauteile sind hier meiner Meinung nach C1, D1, D2, C4, R1. Wobei R1 die Funktion hat, dass Potential nach D2 zu "definieren", also einen Referenzpunkt für die Funktion von D2 bildet. C4 scheint mir nur für die Glättung zuständig. C1 ist wahrscheinlich zur Dc-Entkopplung da. Bei der Funktion von D1 bin ich noch unschlüssig.
1. Nach meinem Verständnis müsste das tendenziell so klappen, vor allem auch ohne auf Kosten von Ub+ zu gehen, d.h. es ist keine Spannungsteilerschaltung, sondern die Erzeugung einer "echten" [unabhängigen] negativen Spannung. Liege ich da falsch?
2. Soweit ich den "Status Quo" dieses Forums [nebst Ausführungen der großen Verstärkerhersteller] verstanden habe, gehört der Standby-Schalter [beide Phasen geschaltet] vor den Gleichrichter für die Hochspannung. In diesem Fall hinter die Sicherung [Position 1] und in der anderen Zuleitung [Position 2]. Damit ist aber der Stromkreis für die Biasspannung nicht mehr geschlossen - sprich keine Biasspannung mehr. Dies scheint mir nicht im Sinne der Röhren [gleichzeitiges Anschalten der Biasspannung und HV bei Umlegen Standby]. Habe ich da einen Denkfehler, bzw. gibt es da eine elegante Lösung?
3. Könnte man tendenziell nicht für die Biasspannung einen weiteren Brückengleichrichter nehmen [Abgriff nach Sicherung und andere Zuleitung, z.b. Trafo] und diesen über zwei Kondensatoren gleichspannungsentkoppeln?
Vielen Dank schon mal für eure Mühen
Gruß
Max
Hardcorebastler:
Hallo Max,
Fixed Bias, NGV :
Variante 2 kannst du einfacher haben, mit einem Zusatztrafo, siehe Anhang.
Wenn Variante 2 überhaupt funktioniert, über das Buch von Hunold habe ich mich schon damals ziemlich geärgert …, mehr sage ich nicht dazu.
Standby Schaltung: nach meiner Meinung nur die Hochspannung abschalten und die Heizung
laufen lassen ist ungesund für die Röhren, ebenso die Hochspannung nur runter zu setzen.
Ein Röhren Amp ist halt eine kleine Energie Vernichtungsmaschine.
Bei den Gleichrichtern könnte man Energie einsparen, in dem man Gleichrichterdioden nimmt,
anstatt Gleichrichterröhren.
Gruß Jörg
SvR:
Salü,
Ich hab die Variante von Hunold auch schon ausprobiert und nicht zum laufen bekommen!
Siehe hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,10762.0.html
Ich würde die 20V mit Elkos abtrennen und daraus die negative Spannung erzeugen.
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12538.0.html
Ich hab mal ne Skizze angehängt, wie es funktionieren sollte (allerdings nicht praktisch getestet).
mfg sven
456Onno456:
Danke Jörg, danke Sven,
genau, das mit den Elkos habe ich versucht in Variante 3 zu beschreiben. Da da Netzteil schon existiert würde ich hier die ganzen 250V nehmen, mit Kondensatoren entkoppeln und danach einen Brückengleichrichter verwenden, das dünkt mir aber identisch zu deiner Zeichnung. Dann kann man die HV auch nach den Kondensatoren "zweipolig" schaltbar machen. Oder wie du sagst, die 20V nehmen [da werden die Kondensatoren kleiner], sollte für 6V6 und El84 reichen.
Wie groß müssten die Kondensatoren denn sein und kann ich da die Elkos so verschalten, wie du sie eingezeichnet hast [Polung]?
Gruß
Max
SvR:
Salü,
--- Zitat von: 456Onno456 am 8.10.2010 14:21 ---Wie groß müssten die Kondensatoren denn sein und kann ich da die Elkos so verschalten, wie du sie eingezeichnet hast [Polung]?
--- Ende Zitat ---
Über die richtige Polung hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht (Asche auf mein Haupt).
Sie müssen so groß sein, dass ihr Wechselstromwiderstand klein genug ist, damit du noch genug Spannung hast.
mfg sven
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