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Compressor auf Röhrenbasis

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es345 (†):
Hi,

Im Nachgang zu unserem Treffen letzten Samstag für Interessierte hier die Röhrenkompressorschaltung der Jazz- Combo.

Die Funktionsweise beruht auf der Steuerung der Gittervorspannung der Eingangsröhre:

Das Ausgangssignal von V1a wird steuerbar über das Compression - Poti durch V1b verstärkt und anschließend negativ gleichgerichtet. Mit zunehmendem Signalpegel wird das Gitter von V1a mehr negativ vorgespannt, dadurch verringert sich die Verstärkung und das Signal  (Regelkreis). Der  1u5 Glättungskondensator hinter der Diode bestimmt das Ausschwingverhalten.

Gruß

Hans- Georg

Bierschinken:
Hallo Hans-Georg,

das sieht interessant aus und die Funktion kann ich nachvollziehen bis auf den Kondensator (1µ5) hinter der Diode.
Eigentlich wirkt der doch dem Compressor entgegen, indem er die Pegelspitzen des "negativen Feedbacksignals" abfängt und damit diese Pegelspitzen schwächer gedämpft werden? - Das sollte doch prima ohne diesen Kondensator funktionieren?

Grüße,
Swen

phosgen:
hi hans-georg

ein klassischer röhrenkpompressor wäre wirklich mal was nettes - es gibt einige nette designs aus den 50ern, zb. der 1176LN. gyraf.dk hat in seiner linkliste einige sehr interessante teile (eigene diy-teile wie auch auf "referenzteile"). ich war im letzten jahr auch mal so weit, habe mich dann aber für einen SSL-BUS compressor entschieden, den ich hier im forum auch mal kurz vorgestellt hatte. der ist allerdings auf sand gebaut (keine röhren), weist jedoch eine tolle, weiche kompressionschrakteristik auf, die sehr natürlich klingt (wenn man das mag).

der 1.5uf C - ausschwingverhalten - willst du damit erreichen, dass die kompression natürlicher klingt? mir ist der effekt nicht ersichtlich.

herzliche grüsse
/ martin

es345 (†):
Hi,

der Kondensator hat 2 Funktionen:

1. Glättung der negativen Halbwellen zur einer negativen Gleichspannung.
2. Der Kondensator wird über die Widerstände 330k,33k und 1M (Reihenschaltung) entladen.
Die Zeitkonstante bestimmt, wie langsam die negative Gleichspannung bei abklingendem Eingangssignal zurückgeht und damit die Verstärkung wieder zunimmt.

Ich habe den Kondensatorwert experimentell bestimmt. Ist er zu klein und damit die Zeitkonstante zu kurz, fängt das Ganze an zu pumpen. Ist er zu groß, wird sehr schnell komprimiert, aber zu langsam nachgeregelt.

Was mich gereizt hatte, das Ganze mit nur einer Triode zu probieren und akzeptable zum Laufen zu bringen.

Gruß Hans- Georg

Bierschinken:
Aaach, ja klar, ich habs verstanden - ohne den Kondensator wärs wirklich eher etwas wie eine Gegenkopplung, aber man möchte ja die Gitter-Kathodenspannung der ersten Stufe modulieren!

Ist der Effekt denn gut nutz- bzw. dosierbar?

Grüße,
Swen

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