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Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?

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earlgrey36:
Hallo,

hat das schon mal jemand von Euch ausprobiert? Ein Herr Jay Mitchell from USA hat folgende Theorie wie das Beaming eines Lautsprechers zustande kommt.
http://www.tgpwebzine.com/?page_id=424

Zu Reduzierung des Beamings soll ein feinporiger PU-Schaumstoff Donut,der die Dicke der Schallwand besitzt (3/8" = 1,5cm oder 3/4" = 1,9 cm) mit einem zentralen Ausschnitt von 3" (7,6 cm), helfen. (siehe Foto)

Die Theorie ist fast das Gegenteil von Ted Webers Beam Blocker Theorie. http://www.webervst.com/blocker.html

Falls das einer von Euch schon mal probiert hat; über einen Erfahrungsbericht würde ich mich sehr freuen.

Ach, Dirk, kannst Du mir bei Gelegenheit den Durchmesser nennen, den Du benutzt, um die kreisförmigen Ausschnitte für die 12" Lautsprecher in die Schallwand zu fräsen?

Ich werde mir dann in den kommenden Tagen diesen Donat basteln und mal berichten wie er sich im Vergleich zu den Beam Blockern verhält. Falls, wie gesagt, einer von Euch das schon mal ausprobiert hat und das Ergebnis für total beschissen hält, würde ich mir natürlich die Arbeit sparen.

Ich habe auch noch einen Beam Blocker irgendwo rumfliegen. Vielleicht bohre ich da mal ein 1cm großes Loch in die Mitte und schau mal wie sich das soundmäßig und beammäßig zum "unbehandelten" Diffusor verhält. Müßte ja eigentlich dann wieder mehr Höhen durchlassen, was ich nicht schlimm fände, solange das Beaming dabei eleminiert bleibt. Das ist dann eine Mischung aus Weber und Mitchell.
(Ich sehe es schon in den Foren dieser Welt diskutiert. Der Earlgrey Diffusor  ;D)

Gruß,
Elmar  :guitar:

Tube_S_Cream:
Ist doch irgendwie logisch. Je kleiner die Fläche ist, die die hohen Frequenzen abstrahlt, umso kugelförmiger wird die Abstrahlung. Für die tieferen Frequenzen ist der dicke Schaumstoff nicht so sehr von Bedeutung. Die Bündelung eines Speakers kommt ja in erster Linie dadurch zusammen, daß hohe Frequenzen von einer großen Fläche abgestrahlt werden. Bei einem idealen Kolbenstrahler würde das soweit gehen, das hohe Frequenzen, deren Wellenlänge kleiner als der Membrandurchmesser ist, exakt nach vorne gerichtet abgestrahlt werden, ohne daß der Schall gestreut wird... Aber ideale Kolbenstrahler gibt es ja nicht, daher diese wilde Keulencharakteritik. Würde durch diesen Doughnut die effektive Membranfläche auf ein Drittel reduziert, würde die Bündelung erst bei der dreifachen Frequenz einsetzen.
Zumindest vermeidet diese Konstruktion Welligkeiten und Auslöschungen, wie sie bei einem Schallreflektor vor der Membran auftreten können.
Ob das ganze nun besser oder schlechter klingt sei dahingestellt...

Gruß

Stefan

Dirk:

--- Zitat von: earlgrey36 am 25.10.2010 13:12 ---Ach, Dirk, kannst Du mir bei Gelegenheit den Durchmesser nennen, den Du benutzt, um die kreisförmigen Ausschnitte für die 12" Lautsprecher in die Schallwand zu fräsen?

--- Ende Zitat ---

Rund 300 mm, siehe LS-Datenblätter.

Tube_S_Cream hat den technischen Hintergrund bereits erklärt. Ob das besser ist als die aktuell bekannten Lösungen muss Du selbst ausprobieren, ich habe es mal ansatzweise getestet, aber… Da sich der Beam mit zunehmender Frequenz immer weiter in die Mitte zentriert wird ein hochfrequenter Anteil weiterhin durch das Loch in der Mitte abgestrahlt. Das kann zur Folge haben, dass die "warmen" Frequenzen reduziert werden und die hohen Frequenzen weiterhin durchgehen und das will man eigentlich nicht. Ferner will man auch keine Reduzierung der Höhen sondern eine Reduzierung der Streuung.

Gruß, Dirk

El Martin:
Mahlzeit!

Man könnte auch mal mit Umwegelementen und selektiven Absorbern testen. Eine Reihe von dichteren "Kugeln" (oder zylindrischen Stopfen) in einer akustisch durchlässigeren Trägerschicht.
Aus unterschiedlich dichtem Schaumstoff ausstanzen und dann die Stanzkerne einpflanzen. Oder auch mit anderen Gebilden (akustischen Linsen).

Schlitze oder Ringe als Form ginge auch.
Aufklettbarer Rahmen mit asymmetrischen Absorbern zum Ankletten ja nach akustischer Gegebenheit/Raum/gewünschtem Ton.

Reichlich Spielfläche...

Ciao
Martin

earlgrey36:
Hallo,

danke für Eure Antworten. Ich werde es ausprobieren und berichten, ob mir der Diffusor, Diffusor mit 10mm Bohrung, oder Doughnut klanglich mehr zusagt, bzw. worin die Unterschiede genau liegen.

@ Dirk: Bist du Dir sicher mit der Größe der Einfräsung ? 305mm beträgt doch der Radius eines 12" Lautsprechers. Die Einfräsung müsste doch etwas kleiner sein, damit der Lautsprecher noch im Holz der Schallwand angeschraubt werden kann. (So um die 280 mm +/- ein paar Millimeter, ich weiß es leider nicht genau) 

Gruß,
Elmar  :guitar:

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