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Koathoden-Bypass-Kondensator explodiert

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Nils H.:
Moin,

ich hab seit heute Abend einen Amp auf dem Tisch liegen, der gefühlte 15 Jahre im Keller gestanden hat. Ob er davor einwandfrei funktionierte oder nicht wieß ich nicht. Ich hab keinen Schaltplan, aber der Amp ist relativ simpel. Zweistufige Vorstufe mit Vol & Tone, PI, 2x 6L6GC mit Kathoden-BIAS. Im Netzteil eine GZ34, Standby, Ladeelko, Siebkette.

Erstes Symptom war das Fressen von Primärsicherungen, sobald der Standby umgelegt wurde. Ich hab den Amp mithilfe der beliebten Glühbirnenmethode ans Netz gehängt, und voila - die Birne leuchtete schon beim Einschalten des Amps, noch im Standby, hell auf, nach dem ziehen der GZ34 glimmte sie nur noch schwach. Ich hab also die GZ34 durch eine neue ersetzt, und beim nächsten Umlegen des Standby ist einer der 10µ/63V Kathodenelko auf der Boardunterseite explodiert :(. Also wohl deutlich mehr als 63V an der Kathode. Das kann ja wohl nur passieren, wenn viel zu viel Strom durch die Röhre fließt, ich konnte aber keine roten Backen an der Röhre sehen; allerdings ging's auch relativ schnell, dass es "Peng" gemacht hat.

Morgen baue ich erst mal das Board aus um den C zu ersetzen, und bei der gelegenheit zeichne ich den Schaltplan raus. In der Zwischenzeit: Warum ist der Elko hochgegangen? Hab ich's hier mit einer defekten Endröhre zu tun? Spannungen ohne Röhren hab ich noch nicht gemessen, und mit ging's ja auch nicht ;D. Wäre es für die Diagnose besser, erstmal den / die Kathoden-Cs wegzulassen / zu entfernen, bis ich mich Stück für Stück durch den Amp gearbeitet habe?

Sonst sinnvolle Ideen?

Gruß, Nils

Böxle:
Hallo Nils,
sieht so aus, als ob durch eine defekte Endröhre zu viel Strom fließt, der zuerst die alte Gleichrichterröhre gekillt hat und dann mit der noch gut funktionierenden neuen für einen zu hohen Spannungsabfall am Kathoden-R gesorgt hat, der dann den Kondensator platzen ließ. Ich denke mit neuen Endröhren und einem neuen Kondensator läuft die Kiste wieder.
Tschüss,
Böxle

Bierschinken:
Hallo,

wenn der Amp jahrelang ungenutzt rumstand ists gut möglich, dass die Elkos schlicht keine Oxydschicht mehr haben.
Da wäre Reformieren angesagt.

Wie immer, systematisch vorgehen:
Röhren ziehen, Sekundärsicherungen rausnehmen. Läuft der Amp?
Sekundärsicherungen eine nach der Anderen einsetzen und jedesmal checken obs läuft.
Dann die Vorstufenröhren einsetzen. Läufts noch? - Stimmen die Spannungswerte so pi mal Daumen?
Endstufenröhren rein, frisst er jetzt Sicherungen?

Je nach dem an welchem der Punkte du hängen bleibst, sind dann weitere Maßnahmen sinnvoll.

Und achja, ein Regeltrenntrafo würde hier einiges an Sicherungen ersparen  ;)

Grüße,
Swen

Nils H.:
Moin Jungs,

ich hab den geplatzten C heute ersetzt und bei der Gelegenheit gleich den Plan des Amps rausgezeichnet; wenn ich ihn in schön habe, stelle ich ihn hier ein. Das Problem ist eindeutig eingekreist, eine der 6L6GC ist im Eimer; erstens wandert das Problem mit der Röhre (nehme ich den Amp vom Standby, geht die Kathodenspannung auf 180V hoch), zweitens ist mir aufgefallen, dass es in der Röhre blau blitzt ;D. Also ab in den Schrott.

Ich muss jetzt mal suchen, ob ich noch Ersatz liegen habe, meiner Ersatz-Endstufenröhren sind im Proberaum. Ich bin mir noch nicht ganz im klaren über die Betriebsparameter. Der Netztrafo macht im Leerlauf 335-0-335 V, wenn zwei intakte Röhren im Amp sind, kann ich die Spannungen mal vernünftig durchmessen und so.

Erstmal danke für die Tips.

Gruß, Nils

Nils H.:
achja...


--- Zitat von: Bierschinken am 10.04.2011 12:14 ---Und achja, ein Regeltrenntrafo würde hier einiges an Sicherungen ersparen  ;)

--- Ende Zitat ---

hätte, hätte, Herrentoilette ;D. Im Moment hab ich noch keinen... ist aber auf meiner "must have"-Liste ;).

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