Technik > Tech-Talk Design & Konzepte

Variabler/schaltbarer Anodenwiderstand möglich?

(1/4) > >>

Serena Fate:
Hallo zusammen,

ich habe gerade einen ziemlichen Knoten im Gehirn. Mal angenommen, ich wollte einen Verstärker bauen mit einem Fender Clean Channel und einem Soldano Lead Channel (nur als Beispiele), und die beiden Kanäle sollen sich zur Röhreneinsparung die Eingangsstufe teilen und danach erst aufgetrennt werden, so unterscheiden sich dabei am meisten ja die jeweiligen Ra mit 100k respektive 220k. Ich habe bisher zwar schon (vermutlich funktionierende) Schaltungen gefunden zu schaltbaren Ck und Rk, aber noch nie zu schaltbaren Ra, abgesehen von einer Versuchsschaltung zu einem HiFi-Verstärker, bei welcher Ra und Rk durch Potentiometer ersetzt wurden, um den Klirr zu optimieren (Anpassung der Treiberröhre an die Endröhre).

Ich meine jetzt keinen Wechselschalter zwischen Ra1 und Ra2, sondern die schaltbare Parallelschaltung zweier Widerstände.

z.B.:


Gut, ja, 184k dürften schwer zu finden sein. Um das ganze zu vervollständigen, müsste man natürlich Rk noch auf 1k8 setzen und 10k parallel dazu schaltbar machen und die 22µ ... macht 3 Relais oder LDRs für die arme kleine Triode. Da wäre es schon einfacher eine zusätzliche Röhre einzubauen ...

Aber nur mal rein theoretisch. Dass die Anodenspannung beim Umschalten einen Sprung von ca. 60V macht und dies hörbar sein dürfte, ist mir klar. Müsste eben vor der Endstufe irgendwo mal schnell auf Masse gezogen werden. Der Sprung in der Anodenspannung ist aber auch nicht großartig anders, wenn man Rk schaltbar macht von z.B. 2k7 auf 1k5, falls ich nicht gerade einen grandiosen Denkfehler habe.

Ist das prinzipiell nicht möglich/ratsam bzw. was spricht dagegen? Würde mich freuen, wenn jemand eine Erklärung dazu hätte oder einen Tip, wo man so etwas nachlesen kann :)


Danke und Grüße,

Sybille

Bierschinken:
Hi,

imo ist es nicht notwendig solch einen Aufwand zu betreiben nur um eine Eingangsstufe für 2 Kanäle bereitstellen zu können.
Viel kritischer als den Ra erachte ich den Ck und den Koppel-C.

Umschaltgeräusche hast du beim schalten von Ra/Rk definitiv, da sich die DC-Potentiale ändern. Hier müsstest du mit einem Muting arbeiten.

Grüße,
Swen

bea:
Hallo Sybille,

was genau möchtest Du denn erreichen?

Wenn jetzt nicht ich einen Knoten in den Gehirnwindungen habe, wird die Verstärkung der Stufe bei Ra=220k einigermaßen deutlich vergrößert, was wohl in erser Linie dazu führt, dass die folgende(n) Stufen(n) schneller übersteuern. Der Arbeitspunkt läge im Vergleich zur fendermäßigen Dimensionieren wohl etwas im warmen - aber das sollten man auch mit Rk beeinflussen können. Es dürfte weniger dem Sprung 2.7 k/1.5k (kalt/neutral) entsprechen, sondern eher dem Sprung 1.5k/820Ohm (neutral/warm), bezogen auf  Ra=100k

Zum Knacken - Umschalten des RK führt (in meinem kleinen Epiphone im Wohnzimmer an lauter Gitarrenbox) zu deutlich vernehmlichem, aber noch "erträglich" lauten Knacken.

Wenns um das Vermeiden der Schaltknackse geht, gibt es hier im Forum einen Thread mit Ideen:
An der Kathode knackfrei schalten
Im Prinzip laufen die Ansätze nach meinem Verständnis alle darauf hinaus, die Potentialänderung hinreichend langsam vorzunehmen, so dass kein hörbarer Schaltknacks entsteht.


viele Grüße

Beate

jacob:
Hi Sybille,

ohne Mute bekommst Du m.E.n. den nervigen "wupp/plopp" des Gleichspannungshubs nicht in den Griff.
Da ist es doch vom Gesamtaufwand her wirklich wesentlich einfacher (und auch authentischer) , wenn Du die beiden Eingangssysteme parallel ansteuerst.
Zudem kannst Du dann auch für jedes Eingangssystem die für Deinen Geschmack optimal "klingende" Ua realisieren.

Gruß

Jacob

12stringbassman:
Moing Sybille,

ich schlage mich auch schon seit längerem mit diesem Problem herum. Es ist halt ein Abwägen zwischen Nutzen und Aufwand. Einen Kondensator zum Kathodenwiderstand parallel zu schalten geht mit vertretbarem Aufwand, indem der zu schaltende Anschluss des Kondensators nicht in der Luft hängen gelassen wird, sondern mit einem ausreichend großem Widerstand mit dem Potiential verbunden ist, auf das er geschaltet werden soll.

Alles andere, wie schaltbare Anoden/Kathoden-Widerstande, führt zu einem Aufwand (wenn's g'scheid gemacht sein soll damit's beim Umschalten nicht knallt), der das Ergebnis nicht rechtfertigt bzw. mit einer zusätzlichen Triode leichter erzielbar ist.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln