Technik > Tech-Talk Design & Konzepte

Variabler/schaltbarer Anodenwiderstand möglich?

<< < (2/4) > >>

cca88:

--- Zitat von: Serena Fate am 14.05.2011 02:04 ---Hallo zusammen,

ich habe gerade einen ziemlichen Knoten im Gehirn. Mal angenommen, ich wollte einen Verstärker bauen mit einem Fender Clean Channel und einem Soldano Lead Channel (nur als Beispiele), und die beiden Kanäle sollen sich zur Röhreneinsparung die Eingangsstufe teilen und danach erst aufgetrennt werden, so unterscheiden sich dabei am meisten ja die jeweiligen Ra mit 100k respektive 220k. Ich habe bisher zwar schon (vermutlich funktionierende) Schaltungen gefunden zu schaltbaren Ck und Rk, aber noch nie zu schaltbaren Ra, abgesehen von einer Versuchsschaltung zu einem HiFi-Verstärker, bei welcher Ra und Rk durch Potentiometer ersetzt wurden, um den Klirr zu optimieren (Anpassung der Treiberröhre an die Endröhre).

Ich meine jetzt keinen Wechselschalter zwischen Ra1 und Ra2, sondern die schaltbare Parallelschaltung zweier Widerstände.

z.B.:


Gut, ja, 184k dürften schwer zu finden sein. Um das ganze zu vervollständigen, müsste man natürlich Rk noch auf 1k8 setzen und 10k parallel dazu schaltbar machen und die 22µ ... macht 3 Relais oder LDRs für die arme kleine Triode. Da wäre es schon einfacher eine zusätzliche Röhre einzubauen ...

Aber nur mal rein theoretisch. Dass die Anodenspannung beim Umschalten einen Sprung von ca. 60V macht und dies hörbar sein dürfte, ist mir klar. Müsste eben vor der Endstufe irgendwo mal schnell auf Masse gezogen werden. Der Sprung in der Anodenspannung ist aber auch nicht großartig anders, wenn man Rk schaltbar macht von z.B. 2k7 auf 1k5, falls ich nicht gerade einen grandiosen Denkfehler habe.

Ist das prinzipiell nicht möglich/ratsam bzw. was spricht dagegen? Würde mich freuen, wenn jemand eine Erklärung dazu hätte oder einen Tip, wo man so etwas nachlesen kann :)


Danke und Grüße,

Sybille

--- Ende Zitat ---

Hy Sybille,

erst aml danke, daß Du deinen Avatar umgestellt hast... ich fand den vorherigen a bisserl "offensive" - er hat schlicht und einfach dazu geführt, daß ich deine - an sich guten - Posts nicht mehr lesen wollte  ;)

Zu allem was die anderen geschrieben haben...

Der LDR könnte durch seine "träge Ansprache" bereits dazu führen, daß das ganze knackfrei abläuft. Wie lange er jedoch die hohen Gleich- und Wechselspannungen klaglos wegsteckt... Das könnte (muß aber nicht) ein kleiner Schattenpunkt sein.

Aber m.E wenn Du schon die Steuerspannungen hast, probiers einfach. Möglicherweise mit Kanonen auf Spatzen, vielleicht aber auch ein interessanter Ansatz

Grüße

Jochen

SvR:
Salü,
Ich hab mich mit dem Thema auch mal beschäftigt: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11161.0.html
Der Unterschied war allerdings beim Praxisversuch kaum zu hören, weshalb ich das Thema nicht weiter verfolgt habe:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11548.0.html
Was ich noch nicht ausprobiert habe, ist der Vorschlag von Martin, den Rg der Folgestufe schaltbar zu machen hab ich nicht probiert (klingt aber interessant -> mal gucken wenn ich mal Zeit hab...).
Warum nicht einfach ausprobieren welche Variante als Eingangsstufe am Besten mit beiden Kanälen harmoniert und dann nur die eine Variante verbauen?
mfg sven

Stone:
Hi

Den Rg der Folgestufe zu schalten, ist eine Alternative, allerdings findet auch hier wieder eine Soundänderung in nicht unerheblichem Maße statt (habe ich schon probiert). Es mag gefallen, kann aber auch dazu führen, dass man total unzufrieden ist, da die Änderung nicht nur "klangformende" Elemente aufweist.

Gruß, Stone

_peter:
Hallo,

wenn es nur um die Verstärkung geht, warum nicht einfach den Ra teilen (z.B. 2 x 100k) und dann
einmal wie gewohnt und einmal zwischen den beiden Widerständen abgreifen?

Gruß, Peter

EDIT:
Wobei 100k + 100k in dem Fall viel zu drastisch wäre. Das Verhältis muss dem Verhältnis der
unterschiedlichen Stufenverstärkungen entsprechen, die sich mit 220k, bzw. mit 100k ergeben
würden. Und das ist ja nicht einfach 2:1.

Serena Fate:
Hallo,

vielen Dank für die Antworten :)
Im Grunde bestätigt Ihr das, was ich mir schon dachte, aber die Tatsache, dass sehr wenig darüber zu finden ist, hat mich etwas aus der Bahn geworfen.


@Swen, Jacob und Matthias

ja, der Aufwand dürfte etwas übertrieben sein. Schaltungstechnisch ist es auf jeden Fall einfacher, zwei Systeme parallel anzusteuern, wenn diese sich in der Beschaltung deutlich voneinander unterscheiden sollen.
Ich möchte in den nächsten Tagen mit der Versuchsschaltung zu einem Preamp beginnen, den ich in 1 HE quetschen möchte. In meinem vorläufigen Blockschaltbild sind schon fünf Röhren eingezeichnet und es muss sich erst noch zeigen, ob ich das im Gehäuse unterbringen kann. Ein paar zusätzliche Widerstände, Kondensatoren und Schaltelemente dürften leichter unterzubringen sein. Also rein physisch jetzt.

Obs überhaupt notwendig wird (würde), muss ich noch sehen. Da ich 220k als Ra an V1a eh etwas hoch finde, könnte es sein, dass eine Rk-Anpassung ausreichend wäre. Das Problem mit des sich ändernden DC-Potentials ändert sich natürlich dadurch nicht.


@Beate

Was genau ich erreichen möchte, ist eine gute Frage ;) Im Augenblick geht es mir eher um die theoretischen Überlegungen zu dem Thema und die Eruirung der Möglichkeiten.

Genau um die höhere Verstärkung der Stufe geht es mir hierbei. Die Verschiebung des Arbeitspunktes liesse sich zwar auch durch Rk beeinflussen (sind tatsächlich ziemlich genau 1k5/820R ) und erreiche dadurch auch eine geringfügig höhere Verstärkung, jedoch nicht im Bereich der 220k und das Problem des sich ändernden Anodenpotentials bliebe bestehen. Um auf ähnliche Werte der Verstärkung nur durch Änderung von Rk zu gelangen, müsste ich diesen auf unter 300 Ohm herabsetzen, was jedoch nicht nur den Charakter stark beeinflusst, sondern die Aussteuerbarkeit der Stufe etwas zu stark reduziert (< 1Vp-p).

Danke für den Link. Die dortigen Schaltungen sollten sich eigentlich auch auf Ra anwenden lassen.


@Jochen

mmh ja, irgendwie fand ich meinem alten Avatar nach zweimal darüber schlafen auch etwas unpassend ;) Allerdings eher kindisch. Muss gestehen, dass ich nicht auf die Idee kam, dass der offensiv rüberkommen könnte.

Setzte ich statt des LDR ein(-e/-en ???) PhotoMos ein, z.B. AQY210EH, läge ich auf der sicheren Seite, was Spannungen und Strom anbelangt (350V/130mA). Die etwas schnelle Ansprache von 1ms liesse sich durch die Schaltungen im von Beate verlinkten Thema ganz gut anpassen.


@Sven

Ah, genau das hatte ich gesucht, aber nicht gefunden. :) Die Suche nach "Ra" brachte zuviele Ergebnisse. Wieviel das bringt ist auch die Frage, die ich mir stelle. Vergleicht man 220k/1k8 und 100k/1k5, so ist die Verschiebung des Arbeitspunktes deutlich auffälliger als die zusätzliche Verstärkung (etwa das 1,15-fache bei 2Vp-p am Eingang). Insofern wären Rg der Folgestufe und Rk vielleicht doch die interessanteren Variablen. Käme in Bezug auf Rk allerdings wohl auf den Pegel des Eingangssignals an.


@Stone

uh oh, noch ein Widerling, der geschaltet werden möchte. Ausprobieren werde ichs auf jeden Fall einmal. Ist vielleicht sowieso die praktikablere Lösung für meinen geplanten Aufbau, da im einen Kanal direkt auf das Eingangssystem der TS folgen würde, im anderen nur eine leichte Klangverbiegung mit fixen Werten mit TS erst nach der 4. Stufe. Ohne Gleichstromanteil würde zumindest die Verzögerungsschaltung entfallen.


@Peter

mmh, meinst Du die verschiedenen Abgriffe so?

(der Einfachheit halber nur einen Schalter eingezeichnet)

Wäre natürlich eine Option, wobei ich jetzt allerdings nicht sehe, worin der Unterschied zur Parallelschaltung bestünde. Die resultierenden Gesamtwiderstände wären praktisch identisch und auch die Veränderung des DC-Potentials müsste abgefangen werden.




Also ich denke, dass damit meine Entscheidung feststeht. Zumindest probehalber aufbauen werde ichs auf jeden Fall :)

Grüße,

Sybille

Edit: Einmal Ra und Rk vertauscht gehabt

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln