Technik > Tech-Talk Design & Konzepte

Gelöst: Hilfe bei Gegenkopplung Endstufe.

(1/2) > >>

Showitevent:
Hallo Gemeinde.

Ich benötige mal eure Hilfe zu genanntem Thema.
Objekt ist ein 100 Watt PP Amp der zeit mit 6L6 WXT befeuert.
Versorgunsspannung Ua sind 460 Volt.


Vorab:
Stelle jetzt mal in Form von Text auf, was eine Gegenkopplung in meinem Kopf ist und wie sie zu benutzen ist.
Ich versuche die Sätze knapp zu halten, das macht ein Eingreifen in die Theorie bequemer.
Dann stelle ich meine Fragen.

Also:
Die Over All Gegenkopplung dient der Entzerrung der Endstufe.
Sie wird invertiert auf die Treiberstufe zurückgeführt.
Durch die Invertierung verliert der Verstärker an Voltagegain.
Der Verstärker wirkt gegengekoppelt Leiser (sei es auch nur in bestimmten Frequenzbändern bestimmt durch C's und R's).

Soviel erstmal dazu.

Nun meine Fragen:
In meinem Objekt führt das "Hochlegen" (470K auf der Feedbackleitung) der Gegenkopplung zu unerwünschten Ergebnissen. Meiner Theorie nach wäre der Amp dann lauter. Mittels bypass C (10nF) für diesen Widerstand soll dann der allseits beliebte depth entstehen. Funktioniert aber nicht.
Schalte ich die Anodenspannung ab, fängt der Amp an zu pulsieren mit fallen der Spannungen. Das ganze passiert im Bassbereich. (kein Pfeiffen) Frequenz ca 2 HZ.

Was ich allerdings feststellen konnte war: Wenn der Amp an ist, reagiert er sehr stark auf das Mastervol Poti. Das kratzt derzeit ganz leicht wenn es gegen masse läuft. Das war vorher auch (allerdings ein sehr leises Kratzen nur).
Drehe ich jetzt daran, "ploppt" der verstärker regerecht.
Bypasse ich den Widerstand von 470k läuft der Amp wieder völlig normal.

Was mache ich falsch?

Als kleine Notiz:
Der Amp hat keinen Longtail sondern wird von einem Triodensystem aus P und N gefahren.
Das Funktioniert nach Scope sehr gut.
Die Feedbackleitung speist das Kathodensystem vor der Phasenumkehr. Wie es im original Peavey Windsor head der Fall ist.
Ich wollte erstmal genau diese Schaltung beibehalten weil mir die Phasengleichheit sehr angenehm war.
Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrung mit Feedbacking an amplifier gehabt :-)


Vielen Dank fürs zuhören.

Joe

darkbluemurder:
Hallo Joe,

--- Zitat von: Showitevent am 12.10.2011 16:20 ---Die Over All Gegenkopplung dient der Entzerrung der Endstufe.
Sie wird invertiert auf die Treiberstufe zurückgeführt.
Durch die Invertierung verliert der Verstärker an Voltagegain.
Der Verstärker wirkt gegengekoppelt Leiser (sei es auch nur in bestimmten Frequenzbändern bestimmt durch C's und R's).

--- Ende Zitat ---

Passt.


--- Zitat von: Showitevent am 12.10.2011 16:20 ---In meinem Objekt führt das "Hochlegen" (470K auf der Feedbackleitung) der Gegenkopplung zu unerwünschten Ergebnissen. Meiner Theorie nach wäre der Amp dann lauter. Mittels bypass C (10nF) für diesen Widerstand soll dann der allseits beliebte depth entstehen. Funktioniert aber nicht.
--- Ende Zitat ---

Hast Du den 470k zusätzlich in der Feedbackleitung oder anstelle des 47k, 100k oder was immer vorher drin war?
Wenn Du alleine den 470k II 10nF in der Feedbackleitung hast, ist die Gegenkopplung übera alle Frequenzen sehr stark. Das könnte auch die im Weiteren beschriebenen Störgeräusche erklären.

Viele Grüße
Stephan

Showitevent:
Hallo Stephan.

Die Schaltung ist werkseitig mit 33k ausgelegt. Die bleiben natürlich enthalten.
Nach den 33k kommt ein 470k der mit 10n gebypassed ist.
Werksseitig stecken hier laut schaltplan 1 Meg Poti mit 10 n gebypassed.
Der feste R von 470k kann also im Range zwischen 0 und 1Meg geändert werden.

Ich habe die Platinen des Amps allerdings wegentsorgt nachdem ich ihn geschlachtet habe. Ich hab allerdings vorerst die Endstufe exakt nach Schaltbild aufgebaut.

Der Amp dient mir nur zum prototypen von Preamps. Daher war mir die Endstufe primär ziemlich lachs. Hauptsache war, sie bringt mir die Lautsprecher in Sättigung.

Jetzt wollte ich aber eben mal mit dem depth versuchen dem Amp mehr leben einzuhauchen.
Ich vermute, dass im Schaltplan nicht exakt verzeichnet ist, wie es tatsächlich gebaut ist. Oder die Werte stimmen einfach nicht.

Leider habe ich die Originalplatinen nicht mehr um es nachzuvollziehen.

Ich habe aber auch ein paar elemente wegrationalisiert. Zum Beispiel die pseudo Class A schaltung die im original enthalten ist...

Wenn ich die Schaltung ohne diesen wiederstand in serie zu 33k mache läuft ja auch alles bestens.

Ein schwingen ist nicht zu messen. Preamp kann dabei auch abgehangen werden es existiert aber dennoch das problem. Gleichspannung ist auch definitiv keine auf dem Masterpot. Der ist vor und nach ausgekoppelt und die endstufe ist zusätzlich derzeit am eingang des treibers über einen Spannungsteiler gebremst.

Ums mal kurz und knapp zu halten (ich rede gern viel):

Gibts formeln zur berechnung der over all feedback geschichten? Oder gehe ich jetzt dem ding mit "learning by Scope" auf den Grund?

Danke erstmal.

Grüsse



EDIT: Formeln zur Berechnung habe ich gefunden .... Ich werde die Feedbackorganisation mal neu machen.


es345 (†):
Hallo Joe,

Nochmal zum Startpunkt der Fehlersuche
Vergleich mit/ohne Feedback: hörst Du einen Unterschied?
Wie groß ist er (Verhältnis der LS Ausgangsspannung mit zu ohne Gegenkopplung)?

Zum Thema "pseudo Class A schaltung": das ist eher eine "K2,K4" Schaltung durch Absenkung des eine Steuersignals, die Maschine wird ja mit festem Bias betrieben (ohne Bias balance, ohne Sicherheitswiderstand am trimmer...)

Gruß Hans- Georg

Showitevent:
Pseudo Class A beschreibt das pseudo poti mit dem sich das positive steuersignal der endstufe reduzieren lässt.
Bias ist klar. Peavey betitelt das Lustige poti als Class A Schaltung.

Aber das existiert ja alles nichtmehr.

Ich habe nur die Basisschaltung der Endstufe 1:1 übernommen. Ich schau mal morgen wie sich der amp ohne feedback verhält.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln