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Vorbeugung von Heizungsbrumm im Layout

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kugelblitz:
Hallo an Alle,

beim Bau bzw Layout gestalten für meinen nächsten Verstärker bin ich auf folgendes Problem gestossen. Vielleicht ist es auch keines und ich denke nur viel zu kompliziert.

In der Endstufe sollen 4 Röhren in PP (el84 und 6v6) betrieben werden jedoch möchte ich sie symetrisch anornden, statt der üblichen parallelen Anordnung. dh zB an den 6v6: pin2 und pin7 RöA sind symetrisch zu pin7 und pin2 RöB (aber nicht parallel zur Spiegelungsachse). Wird durch eine per kürzestem Weg verbundene Heizung(AC), nicht etwaiges Brummen im Vergleich zur üblichen parallelen Anordung gestärkt. Oder anders gesagt fange ich mir Probleme ein wenn ich eine Heizung wie folgt auszugsweise verkabele (gezeichnet ohne Referenzspannung):


--- Code: ---FIL1~-----+-----+
          |     |
        pin2  pin7
          |     |
         RöA   RöB
          |     |
        pin7  pin2
          |     |
FIL2~-----+-----+
--- Ende Code ---

Oder weiter gesponnen würde sich nicht, so es eine Auswirkung hat, Brummen vermeiden bzw minimieren lassen wenn man gezielt in der Vorstufe die Heizungsverpolung der Phasenlagewechsel der Trioden anpasst, oder gegebenenfalls die Trioden umsortiert?

Danke im Voraus für Eure Antworten,
Sepp

silverface:
Hallo Sepp,

wenn ich dich richtig verstehe, willst du durch gegenphasige Anspeisung der Heizungsfäden Brumm vermindern. Bei einer Gegentakt-Endstufe erledigt das der Ausgangstrafo quasi unabsichtlich mit. D.h. wenn die beiden EL84 oder 6V6 jeweils pingleich verdrahtet werden (oder auch alle vier), entstehen auf beiden Seiten der Primärwichlung gleich hohe Brummspannungen, die sich durch die (phasenverdrehte) Addition im OT wieder aufheben.

Bei den Vorstufenröhren sorgt das Verdrillen der Heizungswicklung für Ruhe. Eine Verpolung bei den Vorstufen bringt m.E. keine Vorteile, weil der Einfluss der Brummspannung im Lauf der Signalkette abnimmt. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass minimaler (normalerweise kein) Heizungsbrumm dann auftritt, wenn auch die Vorstufen phasen (pin-) gleich angeschlossen sind. Das gilt auch für Systeme, die gar nicht in der unmittelbaren Kette liegen wie Halltreiber, Tremolo-Oszillatoren, DI-Outs, usw. Warum das so ist, würde mich auch interessieren.

Gruß
Gernot

Holzdruide:
Hi Gernot

Das verdrillen mit dem Gegentakteffekt vom Ausgangsübertrager zu vergleichen ist Humbug.

Verdrillen verhindert nur dass die Wechselspannung nicht anderweitig stört, gegen den Heizungsbrumm sind 2 Widerstände gegen Masse zuständig, manchmal ist da auch noch ein Trimmer zum symmetrieren.
Man verdrillt ja auch das Netzkabel, alles wo Wechselstrom fliesst.

@Sepp das hab ich schon probiert was Du meinst, das hat keinen Einfluss, da macht mehr Sinn die Heizung ganz normal nur zur Eingangsröhre einen Gleichrichter und einen Elko reinhängen, das was die Gleichrichtung erhöht fressen in dem Fall die Dioden eh wieder weg, meist sind da 0,2 bis 0,3 Volt Differenz zwischen Wechsel und Gleichspannung, dann wird halt der Eingangsröhre ein wenig wärmer ums Herzchen (Kathode).

und soviel mir bekannt ist - die Heizung am oberen Ende der Toleranz zu betreiben ist günstiger als an der unteren, weil eine Kathode die gerade warm genug ist um schon zu arbeiten dies nicht so gerne mag, es ist besser der ist schön warm.

Gruß Franz

kugelblitz:
Hallo Gernot, hallo Franz,


--- Zitat von: silverface am  2.01.2012 22:43 ---wenn ich dich richtig verstehe, willst du durch gegenphasige Anspeisung der Heizungsfäden Brumm vermindern. Bei einer Gegentakt-Endstufe erledigt das der Ausgangstrafo quasi unabsichtlich mit. D.h. wenn die beiden EL84 oder 6V6 jeweils pingleich verdrahtet werden (oder auch alle vier), entstehen auf beiden Seiten der Primärwichlung gleich hohe Brummspannungen, die sich durch die (phasenverdrehte) Addition im OT wieder aufheben.
--- Ende Zitat ---

Genau deshalb meine Frage, eigentlich hätte ich sie anders formulieren sollen, entstehen merkliche Nachteile wenn ich die Phasenlage nicht beachte ? Aber vermutlich werde ich einfach statt Drahtbrücken doch verdrillen dann kann ich statt paralleler Leitungsführung die Phasenlage wieder korrigieren. Nur um sicher zu gehen.


--- Zitat von: silverface am  2.01.2012 22:43 ---Bei den Vorstufenröhren sorgt das Verdrillen der Heizungswicklung für Ruhe. Eine Verpolung bei den Vorstufen bringt m.E. keine Vorteile, weil der Einfluss der Brummspannung im Lauf der Signalkette abnimmt. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass minimaler (normalerweise kein) Heizungsbrumm dann auftritt, wenn auch die Vorstufen phasen (pin-) gleich angeschlossen sind. Das gilt auch für Systeme, die gar nicht in der unmittelbaren Kette liegen wie Halltreiber, Tremolo-Oszillatoren, DI-Outs, usw. Warum das so ist, würde mich auch interessieren.

--- Ende Zitat ---

Bis jetzt bin ich mit nicht verdrilleten Leitungen ala SLO ganz gut gefahren, das einzige was doch negativ an den durchgehenden Drahtbrücken auffällt ist eigentlich nur wenn man eine Fassung tauschen will muss man alle ausbauen. :( Also vorerst verbaue ich wo es nur geht keine verdrillten Leitungen, auch wenns Faulheit ist aber es geht ganz gut Ohne auch in Wrecks.


--- Zitat von: Rohrbruch am  2.01.2012 22:56 ---Verdrillen verhindert nur dass die Wechselspannung nicht anderweitig stört, gegen den Heizungsbrumm sind 2 Widerstände gegen Masse zuständig, manchmal ist da auch noch ein Trimmer zum symmetrieren.
Man verdrillt ja auch das Netzkabel, alles wo Wechselstrom fliesst.

--- Ende Zitat ---

Auch wenn obige Zeilen für Gernot bestimmt waren:
Vielleicht hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt mir geht es nicht um Einstreuungen sondern nur darum ob die Phasenlage der Heizung an den Endröhren gravierende Auswirkungen hat und ob sich das Brummen merklich verstärken kann bei falscher Lage. Elektrisch symetriert und höhergelegt wird die Heizung sowieso.


--- Zitat von: Rohrbruch am  2.01.2012 22:56 ---@Sepp das hab ich schon probiert was Du meinst, das hat keinen Einfluss, da macht mehr Sinn die Heizung ganz normal nur zur Eingangsröhre einen Gleichrichter und einen Elko reinhängen, das was die Gleichrichtung erhöht fressen in dem Fall die Dioden eh wieder weg, meist sind da 0,2 bis 0,3 Volt Differenz zwischen Wechsel und Gleichspannung, dann wird halt der Eingangsröhre ein wenig wärmer ums Herzchen (Kathode).

--- Ende Zitat ---

Danke, vorerst möchte ich aber so weit möglich ohne DC Heizung auskommen, denn es wird wie es aussieht wieder einmal recht eng (40x20x7,6cm 5xECC83 2xEL84 2x6V6 1xGZ34)


--- Zitat von: Rohrbruch am  2.01.2012 22:56 ---und soviel mir bekannt ist - die Heizung am oberen Ende der Toleranz zu betreiben ist günstiger als an der unteren, weil eine Kathode die gerade warm genug ist um schon zu arbeiten dies nicht so gerne mag, es ist besser der ist schön warm.

--- Ende Zitat ---

Ah gut zu wissen, den die +5% meines kleinen Giftzwerges haben mir schon zu denken gegeben.

Schlussfolgerung für mich: Beim Aufbau der Endstufe provisorische Heizung verlegen und testen, gegebenenfalls doch verdrillt und "pinrichtig" (alle gleichen pins an die selbe Leitung) verlegen. Leider wird es noch etwas dauern, die Metallarbeiten sind wieder einmal das nervigste vorallem will ich noch recht flexible bleiben nachdem ich mir noch nicht sicher bin welche Varianten des Preamps wirklich funktionieren. Aber das ist ja dann eh wieder der lustige Teil, sollte genug Platz bleiben. :)

Gruß,
Sepp

Holzdruide:
Hallo Sepp

Also ich versteh nicht wie Du das meinst bei verdrillter Heizung müsste man bei einem Fassungsproblem alle ausbauen, fädelst die Drähte durch dir Ösen der Fassung? ich löte die immer aussen dran, und nicht so straff gespannt, auswechseln geht. Gleichrichten mag ich auch nicht, nur bei einer EF 86 bekam ich den Brumm anders nicht weg.

Das mit der Temperatur der Kathoden habe ich in Jogis Röhrenbude gelesen, da ist recht genau beschrieben was da passiert, jedenfalls so in der Richtung ist die Spannung so niedrig dass die Kahode gerade mal beginnt Elektronen auszustossen dann wird die regelrecht zerfressen, ist sie gut warm passiert das eben nicht.

Gruß Franz

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