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Vorbeugung von Heizungsbrumm im Layout
silverface:
Hallo Georg,
da hast du ja den ganzen Stoff ausführlich aufgearbeitet. Die Sequenz zu den Endröhren nehm ich so zur Kenntnis. Ich hab seit Jahrzehnten keine Röhre mehr zerlegt und war der Meinung, dass die Heizwendel aus der industriellen Fertigung doch einigermaßen gleich aussehen und eingebaut werden. Aber seis drum, das wäre ein Streit um des Kaisers Bart.
Der Heizstrom entbrummt sich natürlich nicht irgendwie von selbst. Um jeden Leiter, der von Wechselstom durchflossen wird, entsteht ein elektromagnetisches Wechselfeld, das vom Wechselfeld aus der Rückleitung kompensiert wird. Je näher die beiden Leiter sind, umso besser funktioniert das. Außerdem sollte man nicht gerade parallel zu signalführenden und so weiter und... will dich hier nicht langweilen. Woher kommt dann die immer wieder gelesene 2. Methode, die Heizleitungen nahe am Chassis, möglichst in einer Kante zu führen? Wird hier das Chassis fälschlich als Schirm verstanden?
Das mit dem 6-7-8 System ist mir auch schon aufgefallen, ich habs aus Gründen der kürzeren Leitungsführung übernommen. Gibt es eine Begründung aus dem Aufbau der Doppeltriode? Die beiden Systeme sind doch baugleich und die ihre Anordnung über den Pins differiert auch.
Gruß
Gernot
kugelblitz:
--- Zitat von: silverface am 3.01.2012 11:21 ---[--8<--]
Woher kommt dann die immer wieder gelesene 2. Methode, die Heizleitungen nahe am Chassis, möglichst in einer Kante zu führen?
--- Ende Zitat ---
Vermutlich aus dem einfachen Grund möglichst weit weg von der Schaltung zu kommen, zumindest von den sensiblen Leitungen.
Gruß,
Sepp
Vintage_Man:
Nur mal so zur Klarstellung:
Das Verdrillen der Heizleitungen und die Widerstände gehören funktional schon zusammen.
Es handelt sich hier auch nicht um "Entbrummwiderstände" sondern vielmehr um "Symmetrierwiderstände".
Das Verdrillen der Heizleitungen bewirkt eine gegenseitige Auslöschung der elektromagnetischen Wechselfelder um die jeweiligen Leiter, die ansonsten unerwünscht in die Schaltung einstreuen würde. Die exakte physikalische Erläuterung ersparen wir uns hier.
Diese Auslöschung funktioniert aber nur, wenn die Felder auf beiden Leitern die gleiche Stärke haben ([+3] + [-3] = 0). Dies bewirken die Symmetrierwiderstände (typ. 100 Ohm) vom Heizleiter zur Masse, die beide Leitungen auf gleiches Potential ziehen.
Hat die Heizwicklung des Trafos eine Mittelanzapfung, die gegen Masse (oder einen anderen Bezugspunkt) geschaltet ist, braucht man diese Widerstände nicht.
Wenn ihr nun noch die verdrillte Heizspannungsleitung gut entfernt von den signalführenden Leitungen verlegt, ist der Brummkuchen schon zu 90% verspeist.
Viel Spass beim Bau!
/Bernd
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