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Long-Tail-Pair Widerstände berechnen bei Einbau Presence Regelung
chaccmgr:
Hallo Stephan,
das erklärt die Unterschiede in div. Designs und der Theorie:
Ich rechne mal für eine ECC83 ohne Feedback:
HT: 300V
Valvewizard / Merlin Blencowe empfiehlt für den Anteil U am Tail: 25-30% (geringere Werte wenn weniger HT zur Verfügung steht, min aber 10%)
bei 30%:
--> U am Tail 90V
--> Ua 210V
Ra: 100k (wird ja unterschiedlich sein z.B. 82k/100k, aber der Einfachheit halber)
gewählter Bias -1,2V
Ruhestrom 0,9mA
Beide Trioden zusammen: 1,8mA (beide Trioden teilen sich den Widerstand --> doppelter Strom)
Bias-Widerstand 667Ohm R=Bias-Spannung/I durch den R
n. Standardwert 680Ohm
verbleibt am Tail-R: 88,8V
Tail-Widerstand 49.222Ohm R=Tail-Spannung/I durch den R
Standardwert z.B. 47kOhm
So weit so gut für die Theorie. In den meisten Schaltplänen findet man aber eine Kombi von 470k/10k/5k Pot wie z.B. im Fender Bassmann
Also man kann wenig falsch machen sagst Du und das umsetzen, was man möchte.
Dann rechne ich mal auf die 6N16B um, die ja nur mit max 200V Ua arbeitet:
HT: 200V
Anteil U am Tail 25% (insgesamt weniger Spannung zur Verfügung)
--> U am Tail: 50V
--> Ua: 150V
Ra: 100k
gewählter Bias: -3V (Ermittlung über Load-Line)
Ruhestrom 0,8mA
Beide Trioden 1,6mA
Bias-Widerstand: 1.875 Ohm
n. Standardwert: 1800 Ohm
verbleibende U am Tail: 47V
Tail-Widerstand 29.375 Ohm
n. Standardwert 27k
Wenn ich dann unter dem Tail-R ein Poti mit 5k für die Presence-Regelung plane, würde ich den Tail-R entsprechend kleiner machen auf 22k (oder das ist wurscht?)
Grüße
Robert
darkbluemurder:
Hallo Robert,
ich würde das so mal probieren und sehen/hören, wie es klingt.
Viele Grüße
Stephan
pit:
Ich habe das ganze einfach auf Experimentierkarte gebastelt
und die wesentlichen Widerstände gesockelt und ausprobiert.
Spoiler: Fast jede nicht all zu abwegige kombination klappt :)
Bei 6N16 ist -3V Bias bei Ua=150V schon weit unten im Knick, oder?
ich habe -2V genommen, falls ich richtig gerechnet habe:
6N16: Ra= 33k, Bias=470=-2V, Rk=8k2, Gain ~8
6N16: Ra=100k, Bias=470=-2V, Rk=18k, Gain ~12
Da die Eingangsimpedanz 2xRg ist, kannst du auch 470k statt 1M als Rg nehmen.
Anbei ein LTP mit 6N17, das ich mal wo irgendwo gefunden habe.
chaccmgr:
--- Zitat von: pit am 24.05.2012 17:23 ---Spoiler: Fast jede nicht all zu abwegige kombination klappt :)
--- Ende Zitat ---
Das ist schon mal gut!
--- Zitat von: pit am 24.05.2012 17:23 ---Bei 6N16 ist -3V Bias bei Ua=150V schon weit unten im Knick, oder?
--- Ende Zitat ---
Schon, aber bei Ra=100k sind -2 auch nicht viel besser...(Bild). Die Idee war Center Bias.
Ich werd's demnächst mal aufbauen.
Welche Vorwiderstände für die Pentoden würdet Ihr nehmen? Da scheinen die Leute meist 1-1,5k zu nehmen. Eine Berechnung bzw. Herleitung warum diese Werte habe ich bisher nicht finden können. Gehen die auch mit der 6P30B?
Grüße
Robert
darkbluemurder:
--- Zitat von: chaccmgr am 24.05.2012 17:52 ---Welche Vorwiderstände für die Pentoden würdet Ihr nehmen? Da scheinen die Leute meist 1-1,5k zu nehmen. Eine Berechnung bzw. Herleitung warum diese Werte habe ich bisher nicht finden können. Gehen die auch mit der 6P30B?
--- Ende Zitat ---
Hallo Robert,
das ist auch so ein Thema, das vermutlich von der Tradition geprägt wird. Es gibt nur zwei limitierende Faktoren:
1) den maximalen Rg (= Summe aus Gitterableit-R und Vorwiderstand), zu entnehmen aus dem Datenblatt der verwendeten Röhre,
2) Unterdrückung der Schwingneigung
Dazwischen geht grundsätzlich alles. Ich habe in meinen Bauten alles von 1,5k bis 10k verwendet, und alles funktioniert. ValveWizard empfiehlt sogar größere Gittervorwiderstände, welche wegen der fehlenden Millerkapazität die Höhen nicht killen sollen.
Viele Grüße
Stephan
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