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Bias Messung, Abweichung duch Alter?

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Thhherapy:
Wollte gerade neue Endstufenröhren in meinen Fireball 60 einbauen und daduch auch Bias neu einstellen.
Ja, ich mach das zum ersten mal, aber da seh ich kein Problem. Höchstens ein paar Fragen die andere schon wissen weil sie es schon öfters gemacht haben.



Die neuen Röhren sind JJ 6L6 GC, Messadapter von TT mit Spannungsmessung, Messgerät Fluke 177, Anodenspannung im Betrieb 440V.
Mit den neuen Röhren sollte ich ja ungefähr zwischen 35-50mA kommen.
Strommessung ergibt 15mA, Regelberech beim Poti +/- 3mA.

Ja... Ok, es wurde original ein Widerstand zum Poti gelötet, warscheinlich musste das für die Engl Röhren so sein.
Also mal messen was bei den Engl Röhren so eingestellt ist.

Anodenspannung 435V, Strom 20mA.......?


Ist auch sehr weit weg von minimal 35mA.
Kann sowas normal sein, verändert sich der Wert duch das Alter so sehr? Wurde villeicht im Werk nicht richtig eingestellt?
Im Schaltplan stehen die Bias Spannungswerte am AÜ. Kommt die Abweichung duch die andere Messmethode?
Die Engl Röhren sind so weit ich das beurteilen kann nicht defekt und funktionierten auch normal.

Oder hab ich doch irgend eine Kleinigkeit übersehen.....?

LöD:
es ist nicht unüblich daß die Hersteller Röhren eher "kalt" einstellen (weinger Ruhestrom), das beugt vorzeitige Defekte vor erzeugt aber leider auch klangliche Einbußen.
LöD

Martin M:
Moinmion,

Sorry, aber ich sehe doch ein Problem, denn Arbeitspunkteinstellung ist zwar m.E. im allgemeinen massiv überschätzt (Für diese Einstellung lasse ich mich sogar notfalls beschimpfen.), aber man sollte dennoch wissen, was man tut:

Engl gibt für den Fireball eine "komische" Art an, den Arbeitspunkt der Endröhren einzustellen, nämlich den Spannungsabfall am AÜ zu messen:
- Man soll auf jeder Seite der Primärwicklung zur Mittelanzapfung (B+) 2,2 bis 2,7V Spannungsabfall messen.

Also:
Messadapter rahmen oder bei ---- einstellen, auf jeden Fall jedoch raus aus dem Amp damit. Mit dem Messgerät bei noch ausgeschaltetem AMP an eine Seite der Primärwicklung des AÜ am besten mit Krokodilklemmen (das ist mal ne wirklich lohnende Investition!) das Multimeter hängen: Gleichspannungsmodus, zunächst aus Sicherheit höchster Spannungsbereich, "+" an die Mittelanzapfung/B+, "-" an das eine Ende, egal welches. Einschalten ganz normal, Lautsprecher ist wie immer angeschlossen,StandBy noch "off".

Nachdem du einen Teil der Aufheizzeit damit zugebracht hast, den Amp auf "normal" zu stellen (alle Lautstärkeregler auf Null, alles Extra-High-Gain Zeug auf aus), kannst du noch ewtas warten. 2, besser 5 Minuten wenigstens, dannn sind die Röhren warm genug. StandBy auf "on", dann das Messinstrument auf den 20V Bereich.

Mit dem Ruhestrom-Poti nun auf ca. 2,5Vam Messgerät einstellen. Keine Uhrmacherei draus machen, kommt nu wirklich nicht so drauf an, zwischen 2,2 und 2,7V halt, wie's die Engls (vor)schreiben.

Zur Sicherheit das Messinstrument erstens wieder auf den höchsten Bereich, Amp aus, etwas warten. Dann das Messinstrument an die andere Seite der AÜ-Primärwicklung ("+" bleibt an der Mittelanzapfung/B+). Wieder anmachen und zur Sicherheit die obige Messung wiederholen.

Fertig, freuen :)

1. Übrigens: Selbst wenn man den Anodenstrom im Ruhe-Arbeitspunkt normal und nciht nach der "Engl-Methode" messen will, braucht man keinen Messadapter, man misst einfach über dem jeweiligen Kathodenwiderstand, den Rest macht der Herr Ohm (I = U/R). Was man jedoch immer wissen muss ist, dass bei Pentoden auch der Schirmgitterstrom an der Kathode landet...

2. Übrigens: Das Poti von 22k inSerie mit dem Einstellpoti von 25k muss für jede Röhre drin sein, nicht nur für die "Engl-Röhren". Es begrenzt den Einstellbereich auf den richtigen - und in jedem Fall ausreichenden - Wertebereich. Du solltest (zwischen Schleifer des Potis und Masse gemessen) hier je nach Schleiferstellung Werte zwischen knapp -60 und -30V messen können. Versuch das nur, wenn die oben genannte Einstellung auf 2,5V nicht vorgenomnmen werden kann. Damit testet man nämlich, ob das Netzteil bezüglich der Gittervorspannung in Ordnung ist.

3. Übrigens: Ich möchte nicht Besserwisserisch rüberkommen, tut mir leid, wenn das so sein sollte (nicht nur Röhren, auch ich kann etwas vorgespannt sein, ist heute aus Gründen, für die hier keiner was kann, so...) Es ist nur so, dass die Arbeitspunkteinstellung eine der einfachsten Übungen überhaupt ist. Es wird dennoch einerseits immer wieder Voodoo-Buhei drum gemacht und andererseits fehlen vielen Tip- und Toolratgebern die einfachsten elektrotechnischen Grundlagen...

4. Übrigens: Viele Grüße und viele Erfolg von

Martin

Thhherapy:
Nur weil es Engl so macht heißt das nicht das ich es auch so machen will.  ;D
Ich bleib lieber bei der Strommessung an der Kathode. Will auch ein bischen probieren was sich am Sound ändert.


Messadapter ist praktisch, aber am Kathodenwiderstand kann ich ja auch mal probieren. Der Messadapter sitzt leider sowieso nicht ganz drinnen, weil ich duch das Loch nicht ganz durch komme.



--- Zitat ---den Amp auf "normal" zu stellen (alle Lautstärkeregler auf Null, alles Extra-High-Gain Zeug auf aus)
--- Ende Zitat ---
Dann wär das auch geklärt, darüber hab ich mir heute schon Gedanken gemacht.



zu 2.
Ich hab da noch einen zusätzlichen Widerstand der händisch dazu gelötet wurde und nicht im Schaltplan eingezeichnet ist.
Hab aber gerade gesehen das parallel zum 4,7K vor dem Poti eingelötet ist. Mal nachmessen was der so macht....
Eigentlich wollt ich die Endstufe mal etwas heißer probieren, aber bei dem jetzigen Einstellbereich wird das ohne Modifikation nichts.

Hat das beim Fireball schon mal jemand probiert, bringt das was oder soll ich mir es sparen?

Thhherapy:
Update:
Hab den Widerstand mal entfernt und einstellen probiert.
Bei maximal aufgedrehten Poti bekomm ich 35mA oder 1,8V beim AÜ, also untere Grenze.

Es hat doch sicher schonmal jemand einen Fireball eingestellt. Was hattet ihr für Werte?
Mir kommt das alles sehr komisch vor.

Soll ich noch mehr Strom probieren?

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