Technik > Tech-Talk Amps
Bias Messung, Abweichung duch Alter?
Fody:
Hallo,
Mess doch mal die umgebaute Schaltung aus! Vielleicht kann man dann nachvollziehen warum der Ruhestrom nicht höher eingestellt werden kann. Ob du den Ruhestrom hoch oder niedrig einstellst, ist wohl Geschmacksache. Wahrscheinlich liegt das Optimum irgendwo zwischen kalt und heiss. Hab aber schon oft gelesen, dass die Engls werksseitig immer sehr kalt laufen. Ob das mit den kleinen Übertragern zusammenhängt oder einfach dem Geschmack des Hr. Langers entspricht weiss ich nicht.
Gruss Casim
Martin M:
Moinmoin zusammen,
also liebe Leute, nun aber mal ganz im Ernst.
Erstens: Wenn ihr nicht unverzerrte, für die Gitarre sehr tiefe Töne und das auch noch sehr leise spielt, werdet ihr keine Übernahmeverzerrungen hören. Im Normalbetrieb als Gitarrenamp, gerade bei einer Musik, für die der Fireball gedacht ist, ohnehin nicht!
Ihr werdet also nicht hören, ob oder dass der Ruhestrom zu niedrig ist: Niemand hört, dass die alten 80W Dynacords mit 2 EL34 im "B"-Betrieb laufen. Der Imperator gilt sogar - und zu Recht - als sehr sauberer Amp gerade für die dumpfen "Wäscheleinen-Sounds" der 60er!
Zweitens: Einen zu hoch eingestellten Ruhestrom hört man sowieso nie, da fangen schlicht und einfach vorher die Röhren an zu glühen. Dass der alte AC30 so klingt, wie er klingt, liegt nicht an seinem für AB-Betrieb eigentlich zu hohen Ruhestrom, sondern an seiner gesamten Schaltung!
Stellt den Ruhestrom so ein, wie der Schaltungsdesigner das empfiehlt. Da gibt es weder Voodoo noch Soundveränderungen, ehrlich!
Wenn Amps eine spezielle Schltung haben, die die Endröhren "hochlegen", ist das eine deutlich andere und ziemlich drastische Änderung, die ihr in keinem Amp durch Ruhestromeinstellung hinbekommt, der nicht dafür gemacht wurde!
Martin
Nils H.:
--- Zitat von: Martin M am 28.11.2012 10:55 ---Ihr werdet also nicht hören, ob oder dass der Ruhestrom zu niedrig ist: Niemand hört, dass die alten 80W Dynacords mit 2 EL34 im "B"-Betrieb laufen.
[...]
Stellt den Ruhestrom so ein, wie der Schaltungsdesigner das empfiehlt. Da gibt es weder Voodoo noch Soundveränderungen, ehrlich!
--- Ende Zitat ---
Einspruch, Euer Ehren! Zu niedrigen Ruhestrom hört man sehr deutlich, dann klingt der Amp nämlich spröde und zäh. Außerdem ist es ja wohl ein Unterschied, ob ein Amp in AB1 viel zu kalt oder B mit korrektem Ruhestrom läuft.
Dass Amps viel zu kalt eingestellt werden, um die Röhren zu schonen (oder weil manchmal sogar der Netztrafo zu klein dimensioniert ist) ist sogar ziemlich üblich. Beim Engl weiß ich es jetzt nicht, aber klassisches Beispiel dafür sind die modernen Fender-Amps. Die laufen durch die Bank viel zu kalt, die erste Blues- / Hotrod-Serie hat dadurch völlig zu unrecht ihren schlechten Ruf bekommen.
Nicht alles, was der "Schaltungsdesigner" macht, muss auch dem Klang dienlich sein. Oder sind die Peavey-Trafos dadurch besser, dass sie verschweißt werden? Eben.
Gruß, Nils
jacob:
:topjob:
Einstellbar machen, messen und einfach das Ohr entscheiden lassen ;) :guitar:
Gruß
Jacob
Fody:
Hallo,
--- Zitat ---Einstellbar machen, messen und einfach das Ohr entscheiden lassen
--- Ende Zitat ---
So seh ich das auch. Wenn du keinen Unterschied hörst, kannst du ihn kalt einstellen und somit das Material schonen.
--- Zitat ---Einen zu hoch eingestellten Ruhestrom hört man sowieso nie
--- Ende Zitat ---
Einen zu hoch eingestellten Ruhestrom vielleicht nicht. Aber wenn ich den gleichen Amp einmal sehr kalt einstell, und einmal sehr heiss, gibt es zwischen diesen zwei Einstellungen mit Sicherheit Soundunterschiede. Mein Bandkollege hatte den DV Mark BadBoy zur Probe dabei. Da gabs sogar einen Schalter für die zwei Extreme.
Im Musiker-Board hat da schonmal einer Experimente gemacht und das ganze mit Soundfiles dokumentiert.
www.musiker-board.de/verstaerker-boxen-e-git/427559-bias-roehren-vergleich-el34-6l6-je-kalt-nach-heiss.html
Gruss Casim
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