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Bias-Einstellung bei Marshall Silver Jubilee 2554
MarshallArts:
Hallo,
ich wäre an Euren Kommentaren zu folgendem Sachverhalt interessiert:
Ich habe neue Röhren (Vor- und Endstufen) für einen alten Marshall gekauft, den ich vor ca. 10 Jahren erworben habe. Der Verstärker war noch auf 220 Volt eingestellt, das wollte ich im Zuge der Bias-Einstellung dann gleich auch auf 240 Volt umstellen. Da ich das zum ersten mal gemacht habe, habe ich zunächst mal mit den alten Röhren die Spannung zwischen Pin 8 und 3 gemessen sowie die Spannung über den TT-Bias-Adaptersockel. Folgende Werte habe ich gemessen (festhalten!):
Bei Spannungsregler auf 220V:
Spannung zwischen Pin 8 und 3: 516V
Spannung am Bias-Adapter: 66,6 mV
Bei Spannungsregler auf 240V:
Spannung zwischen Pin 8 und 3: 467V
Spannung am Bias-Adapter: 52,6 mV
Nach meinem Verständnis jenseits dessen, was eine EL34 verkraften sollte, auch nicht gerade günstig für die Transformatoren, zumal der Verstärker über Dekaden in der 220 V-Einstellung lief.
ERSTE FRAGE: Können diese Meßergebnisse realistisch sein? Kathodenbleche haben auf jeden Fall nicht geglüht...
Ich habe dann auf 240V umgestellt, neue Röhren rein, Bias am Poti eingestellt, jetzige Meßwerte:
Spannung zwischen Pin 8 und 3: 467V
Spannung am Bias-Adapter: 35,6 mV
Dazu musste ich das Trimmpoti bis zum Anschlag zurückdrehen, weniger geht nicht. Der Amp klingt gut (das Wichtigste, klar!).
ZWEITE FRAGE: Kann das sein, dass keine kleinere Einstellung möglich ist, oder liegt vielleicht ein Meßfehler vor? Ich wollte nicht ausprobieren, bis wo die obere Grenze des Trimmpotis geht, offenbar aber bis jenseits von 52,6 mV (Originaleinstellung, ca. 1/2 Umdrehung über jetziger Minimalstellung).
SONSTIGES: Wenn das alles stimmt, kann der Amp über die Jahre Schaden genommen haben? War nur ein paar mal mit auf Gigs, ansonsten zumeist im Triodenbetrieb (25W) im Studio und zum Üben...
Mit nettem Gruß und Dank für Eure Einschätzung
mfunky
Fody:
Hallo,
war der Amp im Triodenbetrieb bei der Messung?
Mit der 220V-Einstellung ist es gnadenlos zuviel. Eigentlich sollte es da schon glühen.
Mit der 240V-Einstellung ist es sehr hart an der Leistungsgrenze der Röhre.
Check zur Sicherheit dein Messequipment nochma durch.
Gruss Casim
Dirk:
Hallo,
vor der Messung erst einmal den ohmschen Wert des Adapter mit samt dem Stecker und Kabel etc. prüfen ! Messadapter ans Messgerät, auf Ohm gehen und messen (natürlich nicht eingesteckt und ohne Röhren und Spannung). Zeigt das Messgerät nun 1 Ohm an, dann mit 1 Ohm rechnen (OK, 1:1 Glück gehabt). Zeigt es 1,1 Ohm dann mit 1,1 Ohm rechnen somit wird das Ergebnis genauer. I=U/R.
Spannung: da die EL34 an der Anode zwar recht viel Spannung verträgt an dem Schirmgitter aber nur 450 V, wenn überhaupt und die EL34 in (allen ?) Marshalls zumindest beim Schirmgitter außerhalb der Spezifikation laufen und die meisten Probleme die ich mit EL34 habe auf Schirmgitterprobleme zurück zu führen sind, sollte man besser auf die niedrigere Spannung gehen.
Einstellbereich: ja, da sind Probleme bekannt, wobei Problem der falsche Ausdruck ist. Es gibt immer mal wieder das Problem, dass der Einstellbereich zu klein ist um die Röhren in den zulässigen Strom zu fahren. Abhilfe wäre durch einen Umbau der Bias-Einstellung zu erreichen oder mit Röhren die eine geringere Emission haben. Insbesonder mit JJ E34L wird man bei verschiedenen Marshalls probleme mit der Einstellung bekommen, mit den SEDs gabe es ähnliches zu berichten, aber 35 mA bei rund 460 V ist doch schon fast kühl für EL34.
Gruß, Dirk
MarshallArts:
--- Zitat von: Dirk am 1.12.2012 22:45 ---Hallo,
vor der Messung erst einmal den ohmschen Wert des Adapter mit samt dem Stecker und Kabel etc. prüfen ! Messadapter ans Messgerät, auf Ohm gehen und messen (natürlich nicht eingesteckt und ohne Röhren und Spannung). Zeigt das Messgerät nun 1 Ohm an, dann mit 1 Ohm rechnen (OK, 1:1 Glück gehabt). Zeigt es 1,1 Ohm dann mit 1,1 Ohm rechnen somit wird das Ergebnis genauer. I=U/R.
Spannung: da die EL34 an der Anode zwar recht viel Spannung verträgt an dem Schirmgitter aber nur 450 V, wenn überhaupt und die EL34 in (allen ?) Marshalls zumindest beim Schirmgitter außerhalb der Spezifikation laufen und die meisten Probleme die ich mit EL34 habe auf Schirmgitterprobleme zurück zu führen sind, sollte man besser auf die niedrigere Spannung gehen.
Einstellbereich: ja, da sind Probleme bekannt, wobei Problem der falsche Ausdruck ist. Es gibt immer mal wieder das Problem, dass der Einstellbereich zu klein ist um die Röhren in den zulässigen Strom zu fahren. Abhilfe wäre durch einen Umbau der Bias-Einstellung zu erreichen oder mit Röhren die eine geringere Emission haben. Insbesonder mit JJ E34L wird man bei verschiedenen Marshalls probleme mit der Einstellung bekommen, mit den SEDs gabe es ähnliches zu berichten, aber 35 mA bei rund 460 V ist doch schon fast kühl für EL34.
Gruß, Dirk
--- Ende Zitat ---
Spitze - das mit dem Widerstand war mal ein richtig cooler Tip, logo - 1,3 Ohm, damit liege ich dann wirklich im kalten Bereich, kann also sogar noch etwas hochdrehen (mache ich dann mal in einem Monat oder so...).
Das mit der Schirmgitterspannung bedeutet also, dass Du auch auf 240 Volt Netzspannung stehen lassen würdest, damit ist die gemessene Spannung an der Röhre ja geringer; habe ich das richtig verstanden? Habe ich auch auf der deutschen Marshall-Seite in den FAQ gelesen, dass sie eine Umstellung auf 240 Volt empfehlen, wo möglich.
Abschließend: Ist mir nie aufgefallen, aber ist es ok, dass der eine Transformator nach einiger Zeit ca. handwarm wird?
Danke!
Mfunky
LöD:
bzgl. Netzspannungsumschaltung:
Prüfe doch mal die Heizspannung bei den beiden Netzspannugnswerten.
Ich hatte einen JMP der lief bei 240V nur bei ca. 5,8V und bei 220V bei 6,4V. also habe ich diesen lieber bei 220V stehen lassen, B+ war bei dem Amp bei ca. 560V.
Hatte nie ein problem mit Röhren.
LöD
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