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Amp für die Belegarbeit mit 6V6GT
Günthergünther:
Hallo,
ich hab im 'Verstärkerbauthreat' schonmal angefangen, aber da die Themen nicht die gleichen sind, fang ich hier nochmal ein neues an. Außerdem hab ich mittlerweile nochmal einiges überarbeitet :)
Also, ich muss in der 12. Klasse eine Belegarbeit abgeben, also was Praktisches und was Theoretisches.
Da wollte ich natürlich einen Verstärker bauen. Weil ich aber auch was Theoretisches brauche, habe ich ihn weitestgehend selbst entworfen.
Der Anschauungseffekt soll im Vordergrund stehen, neben dem Klang, natürlich. Also werde ich wahrscheinlich vieles einstellbar machen. Beispielsweise werde ich die Gegenkopplung mit Schalterpoti aufbauen, damit die Prüfer den Unterschied hören können usw.
Ich hab aber noch ein paar Fragen.. Wenn ich die GK in die Floating Paraphrase einschleife, darf ich es dann so wie im Schaltplan machen?
Und zur 6SN7 Treiberstufe hab ich auch noch Fragen. Ich hab den Arbeitspunkt bei 200V und 4,75mA bei -7,5V festgelegt. Ich dachte mir, ich kann die 6SN7 so im AB-Betrieb laufen lassen. Geht das überhaupt, wenn die Stufe nicht die Endstufe ist, oder muss ich trotzdem im Klasse A Betrieb bleiben?
Wenn ich im AB-Betrieb bleiben kann, wie hab ich dann den Ra zu berechnen? Ich hab ihm im Schaltplan erstmal auf den Maximalen Dauerkathodenstrom bei -2V und 20mA ausgelegt. Über den Widerstand fallen dann 100V ab.
So, das wars erstmal von mir. Danke für Eure Hilfe!
Grüße, Thomas
Hardcorebastler:
Hi,
dein Arbeitswiderstand der 6SN7 ist viel zu klein, mindestens 3-5 x Ri 6Sn7,
wie hoch ist denn die Betriebsspannung B ?
Gruß Jörg
Fody:
Hallo Thomas,
Mit der Treiberstufe im AB-Betrieb wär ich vorsichtig.
Durch den steigenden mittleren Anodenstrom bei steigender Aussteuerung, wandert dir der Arbeitspunkt davon. Durch den steigenden mittleren Strom durch Rk, wird die Gittervorspannung immer negativer und der AP wandert zunehmend ins "kalte". Wenns dumm läuft hast du dann schon Übernahmeverzerrungen in der Treiberstufe bevor die Endstufe richtig ausgefahren ist. Ich würde das vorher aufjedenfall in einer Simulation prüfen.
Gruss Casim
Günthergünther:
Hallo Hardcorebastler, Hallo Fody,
die Betriebsspannungen sind für die Endröhren bei 320V, für die Treiberstufe bei 300V und für die PI bei 250V.
Die Anodenspannung für die 6SN7 hab ich bei 200V. Die Gittervorspannung bei 7,5V, so ergibt sich aus 100V Spannungsdifferenz und 20mA max. Kathodenstrom (Den die 6SN7 bei Vollaussteuerung hat) ein Wert von 5k Ohm. Da hab ich den nächst größeren Wert genommen.
Wenn ich die 6SN7 im Klasse A-Betrieb laufen lasse, hab ich meine Bedenken..vielleicht ists auch nur ein Hirngespinst von mir..also, das ist so: Die Floating Paraphrase-PI hat eine Spannungsverstärkung auf dem Blatt von 58. das macht bei 775Vp vom Line-Pegel eine Vp von knapp 45Vp. Wenn ich die 6SN7 im Klasse A Betrieb mit dem AP bei 200V, -6V Gittervorspannung und einem Anodenstrom von 7,5mA laufen lasse, übersteuert die Treiberstufe doch Maßlos.. Ich hab schon eine Bedenken bei dem 2. System der Floating Paraphrase, dass das nicht auch schon früh übersteuert. Ich mein, ich wollte den Amp ja eigentlich nicht für Gitarrenzwecke benutzen :-[
Aber ich bin halt auch irgendwie an die 6SL7 gebunden, weil davon hab ich noch 2 Militärversionen bei mir und zum vergammeln sind sie mir zu schade. Wenn ich eine Normale Verstärkerstufe + Kathodyn-PI nehme, übersteuert die PI aber auch wieder, wenn ich das 1. System der 6SL7 als Eingangsstufe und das 2. System als PI nehme.
Wenn ich falsch liege, bitte verbessert mich!
@Fody: welches Simulationsprogramm außer LTSpice kann ich nehmen? Mit LTSpice komm ich leider gar nicht klar..
Grüße, Thomas
Fody:
Hallo Thomas,
Ich glaub du hast da ein paar Denkfehler drin...
--- Zitat ---Die Anodenspannung für die 6SN7 hab ich bei 200V. Die Gittervorspannung bei 7,5V, so ergibt sich aus 100V Spannungsdifferenz und 20mA max. Kathodenstrom (Den die 6SN7 bei Vollaussteuerung hat) ein Wert von 5k Ohm. Da hab ich den nächst größeren Wert genommen.
--- Ende Zitat ---
Bei der Spannungsverstärkung geht es nicht darum möglichst viel Strom oder Leistung aus der Röhre zu holen, sondern darum, mit wenig Klirr eine hohe Spannungsverstärkung zu erreichen. Und dazu sollte bei der Triode der Lastwiderstand ein Mehrfaches des Innenwiderstandes betragen.
3-5x, wie Jörg schon geschrieben hat, ist ein guter Anhaltspunkt.
--- Zitat ---Wenn ich die 6SN7 im Klasse A-Betrieb laufen lasse, hab ich meine Bedenken..vielleicht ists auch nur ein Hirngespinst von mir..also, das ist so: Die Floating Paraphrase-PI hat eine Spannungsverstärkung auf dem Blatt von 58. das macht bei 775Vp vom Line-Pegel eine Vp von knapp 45Vp. Wenn ich die 6SN7 im Klasse A Betrieb mit dem AP bei 200V, -6V Gittervorspannung und einem Anodenstrom von 7,5mA laufen lasse, übersteuert die Treiberstufe doch Maßlos..
--- Ende Zitat ---
Was passiert da erst mit der Endstufe?! ???
Die Treiberstufe hat ja auch nochmal eine gewisse Spannungsverstärkung... Es kann ja nicht ernsthaft dein Ziel sein, das Signal möglichst verzerrungsarm durch den ganzen Amp hochzuverstärken, um dann damit die Endröhren zu überfahren.
Ich würde die ganze Endstufenauslegung von hinten angehen. Schau doch erstmal, wieviel Spannung du an den Gittern der Endröhren brauchst, um diese voll durchzusteuern. So... dann weisst du also, was deine Treiber an Ausgangsspannung bringen müssen. Mit deren Spannungsverstärkung kennst du auch das benötigte Eingangssignal. So arbeitest du dich durch den Amp. Zum Schluss wirst du wahrscheinlich feststellen, dass du viel zu viel Verstärkung im Amp hast und schon ein kleines Eingangssignal die Endstufe übersteuert. Das ist dann die "überschüssige" Verstärkung, die du in der Gegenkopplung verbraten kannst.
--- Zitat ---Wenn ich eine Normale Verstärkerstufe + Kathodyn-PI nehme, übersteuert die PI aber auch wieder, wenn ich das 1. System der 6SL7 als Eingangsstufe und das 2. System als PI nehme.
--- Ende Zitat ---
Nein, ich glaube nicht. Ich hab vor einiger Zeit mal so eine Schaltung ausgelegt und meine mich daran erinnern zu können, dass man den Kathodyn, dadurch dass dieser voll gegengekoppelt ist, mit ungefähr halber Betriebsspannung anfahren kann bis dieser clippt.
--- Zitat ---welches Simulationsprogramm außer LTSpice kann ich nehmen? Mit LTSpice komm ich leider gar nicht klar..
--- Ende Zitat ---
Wenn du mit LtSpice nicht klarkommst, hast dus nicht richtig angeschaut. Das Programm ist wirklich hilfreich und leicht zu lernen. Wenn du dazu Hilfe benötigst, bist du hier im Forum recht gut aufgehoben. Ich würde behaupten, die meisten Leute, die hier spicen, benutzen LT.
Vielleicht hilft dir das hier weiter:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16236.0.html
PS: Ich glaube du machst es dir unnötig schwer. Musst/Willst du die Schaltung unbedingt selber designen? Es gibt so viele schöne erprobte Schaltungen, sogar mit Layouts, und somit fast schon mit Erfolgsgarantie. Du könntest so eine Schaltung nachrechnen, was immer noch schwer genug ist, und hättest den theroretischen Teil damit auch erfüllt.
Gruss Casim
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