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grundlegendes Netzteildesign für Röhrenamps
Martin M:
Moinmoin zusammen,
Als "Trafo Guru" (Danke, Franz ;)) habe ich ein wenig Netzteil Science-Fiction zusammengeschrieben, nehmt was ihr wollt daraus und viel Spaß damit.
Martin
Ingo_G:
Hallo
da halte ich mich doch besser an einen Herrn W. Diefenbacher, einen Herrn Diciol oder einen Herrn Wolpert. Für einen Gleichstrom von 62 mA brauche ich immer noch bei einem Brückengleichrichter einen Wechselstrom in Höhe von 99,2 mA, ergo komme ich mit Deinen in Deiner Abhandlung aufgestellten Behauptung,
"2 x 220V/44mA (wie in Kap. 2.3 verschalten)
1 x 220V/88mA (elektrisch das Selbe)"
mit einem Brückengleichrichter nie auf den geforderten Gleichstrom von 62mA sonder lediglich 88mA/1,6 auf 55mA(DC).
Warum, in einer Brückenschaltung sind die Diodenverluste größer als bei einer Zweiweggleichrichtung, deshalb ist im praktischen Betrieb nicht mit dem Wurzelwert von 2 sondern mit dem mit dem 1,6 bis 1,65 fachen zu rechnen.
Wir können uns jetzt noch länger im Kreis drehen, der Trafo kann in einem Verstärker wo Gleichspannung und -strom gefordert wird, nicht als einzelnes Element gesehen werden.
Die Aussagen bezüglich des VOXAC30 und dessen Netzteils würde ich nochmals überdenken.
Gruß
Ingo
Hardcorebastler:
Hi,
viel interessanter wäre zu wissen, wie groß die Ladekondensatorkapazität maximal werden darf,
ohne dass die HV-Wicklung des Trafos in Sättigung geht und die Ladestromspitzen die Heizleitung verseuchen,
bei einem Brückengleichrichter bzw. Zweiweggleichrichtung mit Dioden ,
Gruß Jörg
Martin M:
Moinmoin zusammen,
@Ingo: Ich bin nicht "der Diefenbach", gehe aber stark davon aus, dass die Entwickler der EZ80 sich etwas dabei gedacht haben. Diese Röhre ist meines Wissens u.a. als Gleichrichter für Klasse-A-Verstärker mit EL84 mit einer oder zwei ECC83 davor konstruiert worden. Ein wenig "dazuzugeben" schadet aber natürlich nie.
@Jörg: Ich gehe davon aus, dass bei Wahl der maximalen Ladekondensatorkapazität für den Gleichrichter laut Datenblatt noch alles in Ordnung ist. Ich habe aber eigene überschlägige Berechnungen folgendermaßen gemacht:
- Kondensator mit 50µF angenommen, Last mit 100mA bei 300Volt
- Zeitpunkt gesucht, an dem die e-Funktion den Sinus schneidet
- Angenommen, dass der doppelte Zeitbereich um das Maximum des Sinus der "Zeitschlitz" ist (tatsächlich holt der Sinus die e-funktion ja auch schon vor seinem Maximum ein)
- Den mittleren Strom in diesem Zeitschlitz als konstant angenommen
Theoretisch habe ich da den richtigen Ansatz, praktisch kann das nur eine grobe Näherung sein, ergibt jedenfalls Faktoren knapp 20 für das Verhältnis Stromspitze zu mittlerem Strom. Auf gut Deutsch: Ich weiß es halt auch nicht ;)
In meiner Praxis hat jedenfalls noch kein von mir entworfenes Netzteil mit
- bei Röhrengleichrichtern der maximal angegebenen Ladekapazität
- bei Silizum-Brücken für Röhrenschaltung der maximalen Ladekapazität eines vergleichbaren Röhrengleichrichters
- bei Silizium-Brücken für Halbleiterschaltung der alten Faustformel "Maximalwert aus 100µ und 1µF pro mA"
bei Auslegung der Trafos für die Nominalwerte irgendeinen Ärger gemacht. Ich muss aber dazu sagen, dass ich bei AB-Verstärkern - egal ob Röhre oder Transe - mit einem Wirkungsgrad von maximal 60% für die Endstufe rechne, um auf der sicheren Seite zu bleiben.
HTH
Martin
Ingo_G:
--- Zitat von: Martin M am 27.05.2013 19:22 ---Moinmoin zusammen,
@Ingo: Ich bin nicht "der Diefenbach", gehe aber stark davon aus, dass die Entwickler der EZ80 sich etwas dabei gedacht haben. Diese Röhre ist meines Wissens u.a. als Gleichrichter für Klasse-A-Verstärker mit EL84 mit einer oder zwei ECC83 davor konstruiert worden. Ein wenig "dazuzugeben" schadet aber natürlich nie.
Martin
--- Ende Zitat ---
Hi
nur ganz kurz, die EZ 80 wurde für Endstufen mit EL95 konzipiert, die EZ81 mit EL84.
Gruß
Ingo
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