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grundlegendes Netzteildesign für Röhrenamps

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Martin M:
Moinmoin Ingo,

Danke für die Richtigstellung: Die Eignung der EZ80 ist nicht für Klasse-A (was auch im Gegentakt geht) sondern für einröhrige Eintakt-Endstufen (die für NF immer Klasse A sind) mit EL84 ausgelegt. Etliche EL84 Eintöpfe werden auch mit EZ80 betrieben.
Bezüglich der Versorgung von Gegentakt-Endstufen sind die von dir genannten Röhrenkombinationen natürlich absolut richtig.

Wo ich dabei bin, im Zusammenhang mit dem AC30 habe ich eine Behauptung getroffen, anderthalb Feststellungen gemacht und 2 Schlüsse gezogen:

1.) Er ist für gute Kompression bekannt.
2.) Er ist kein Klasse-A-Verstärker (sondern AB mit "arg überdimensioniertem Ruhestrom").
3.) Als solcher erzeugt er ein relativ kleines Verhältnis von Spitzenlast zu Leerlauflast am Netzteil (das zählt nur halb, weil aus 2. folgend).
4.) Im Vergleich zum Imperator, der als "Fast-B" ein deutlich größeres Verhältnis von Spitzenlast zu Leerlauflast hat, sollte er - wenn Netzteil-Sag  einziger Grund für gute Kompression wäre, weniger komprimieren (nicht absolut, der Imperator ist "dicker", aber relativ, was jedoch auch nicht stimmt).
5.) Netzteil-Sag kann danach nicht einziger oder auch nur Hauptgrund für die gute Kompression des AC30 sein.

Wo liegt mein zu überdenkender Fehler?

Martin

ChuckBee:
Hi,
was mir so spontan dazu einfällt - die Kompression des AC30 kommt nicht nur aus dem Netzteil, sondern wird noch aus anderen Quellen gespeist:

* Endstufenkompression über einen gemeinsamen 47R Kathodenwiderling der 4xEL84 versorgt

* Kathodenfolgerstufe mit 56k/68k Widerling (ich gehe von den AC30 TopBoost Versionen aus)-
im Vergleich zur klassischen Bassman/Marshall Variante mit 100k erzeugt das deutlich hörbar mehr Kompression (ist auch beim Valve Wizard ganz anschaulich beschrieben)

* nicht zu verachten ist auch das kompressionsverhalten der Alnico Blue Speaker wenn der Amp aufgerissen wird


Gruß
Alex

Ingo_G:

--- Zitat von: Martin M am 28.05.2013 17:52 ---Moinmoin Ingo,

Danke für die Richtigstellung: Die Eignung der EZ80 ist nicht für Klasse-A (was auch im Gegentakt geht) sondern für einröhrige Eintakt-Endstufen (die für NF immer Klasse A sind) mit EL84 ausgelegt. Etliche EL84 Eintöpfe werden auch mit EZ80 betrieben.
Bezüglich der Versorgung von Gegentakt-Endstufen sind die von dir genannten Röhrenkombinationen natürlich absolut richtig.

Wo ich dabei bin, im Zusammenhang mit dem AC30 habe ich eine Behauptung getroffen, anderthalb Feststellungen gemacht und 2 Schlüsse gezogen:

1.) Er ist für gute Kompression bekannt.
2.) Er ist kein Klasse-A-Verstärker (sondern AB mit "arg überdimensioniertem Ruhestrom").
3.) Als solcher erzeugt er ein relativ kleines Verhältnis von Spitzenlast zu Leerlauflast am Netzteil (das zählt nur halb, weil aus 2. folgend).
4.) Im Vergleich zum Imperator, der als "Fast-B" ein deutlich größeres Verhältnis von Spitzenlast zu Leerlauflast hat, sollte er - wenn Netzteil-Sag  einziger Grund für gute Kompression wäre, weniger komprimieren (nicht absolut, der Imperator ist "dicker", aber relativ, was jedoch auch nicht stimmt).
5.) Netzteil-Sag kann danach nicht einziger oder auch nur Hauptgrund für die gute Kompression des AC30 sein.

Wo liegt mein zu überdenkender Fehler?

Martin

--- Ende Zitat ---

Hallo Martin

dein  Fehler liegt zwischen der Theorie und der Praxis. Bezüglich deiner Behauptung des Netzteildesigns des VOX AC30 stimme ich Dir in der Theorie zu. Wer die Spannung mal im Leerlauf und unter Vollast gemessen hat, der weiß dennoch von einem Einbruch des Netzteils zu berichten.
Zudem läuft das Netzteil des AC30 mit einer Gleichrichterröhre, dass des Imperators mit Dioden und meines Wissens einer Brückengleichrichtung.
Nochetwas, es ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, der eine Verstärker ist gegengekoppelt, der andere nicht.

Gruß
Ingo

kugelblitz:

--- Zitat von: Ingo_G am 28.05.2013 23:36 ---dein  Fehler liegt zwischen der Theorie und der Praxis. Bezüglich deiner Behauptung des Netzteildesigns des VOX AC30 stimme ich Dir in der Theorie zu.

--- Ende Zitat ---

In der Theorie...: Passt zwar nicht ganz zum Thema AC30 aber trifft den Punkt Netzteildesign:

Was passiert wenn man 100 Hz ripple im Netzteil entfernt ;)

http://www.ampbooks.com/home/classic-circuits/class-AB-ripple/

ganz unten "...Surprise..." bzw die Arbeit dazu:

http://www.emsp.tu-berlin.de/fileadmin/fg232/Lehre/MixedSignal/Dateien/Wildcat/05_LowNoise_NTl.pdf

Schräg daß man eine deutsche Arbeit über eine englischsprachige Seite findet.

Gruß,
Sepp

Martin M:
Moinmoin zusammen,

@Ingo: du schriebst:

--- Zitat ---Nochetwas, es ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, der eine Verstärker ist gegengekoppelt, der andere nicht.
--- Ende Zitat ---
Und damit stützt du meine Behauptung, dass der Sag nicht der einzige oder auch nur Hauptgrund für das Verhaltendes AC30 ist.
(du hast PN)

@Sepp: geiler Artikel!
Der Einfluss auf das Anschlagverhalten (auf der Zeitachse steht fast immer Millisekunden) scheint nach Überfliegen wirklich ordentlich zu sein!. Ich zieh mir das mal mit Ruhe rein.
Nochmal Danke für den Link und immer her damit.

Martin

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