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Was für Kabel im Effect-Loop ?
DocBlues:
Hallo,
ich habe mir einen aktiven Effektloop für einen alten Amp gebastestelt, der auch grundwsätzlich sehr gut funktioniert und mit Line-Pegel arbeitet. Wie so häufig bei Modifikationen ist das Problem eher auf der mechanischen Seite oder dem Platz für Extra-Schaltungen und Extra-Buchsen.
Ich könnte zur Not zwei Buchsen für Send und Return umfunktionieren, einfacher wäre jedoch eine kombinierte Send/Return Buchse mit geschalteten Stereokontakten.
Damit bin ich beim Thema externe Kabel:Obwohl der Effect.-Send niederohmig ist, zeigt sich, daß unterschiedliche Kabel den Sound beeinflussen, obwohl der kapazitive Einfluß zu vernachlässigen ist.
Für die Variante mit Stereo-Buchse werden y-Kabel angeboten - zur Selbst-Konfektion z.B. das Sommer Onyx.
Wer von Euch hat Erfahrungen mit diesem Kabel hinsichtlich Handhabung, Trittfestigkeit auf der Bühne und Klangeinfluß ?
Ich habe Tests mit dem Sommer-Tritone gemacht, das nach Herstellerangabe sehr ähnlich aufgebaut ist (nur als Mono-Kabel im Gegensatz zum Onyx). Das Tritone macht den Sound deutlich weicher, dämpft die Transienten. Das ist für manche Sounds gar nicht schlecht, für andere eher ein Verlust. Im Vergleich liefern Sommer Spirit und Sommer Classic deutlich mehr Punch und Brillianz.
Die Lösung mit Stereobuchse und Onyx Y-Kabel wäre hinsichtlich Platz im Amp und Einfachheit außerhalb mein Favorit. Skeptisch bin ich bei der mechanischen Belastbarkeit des Onyx im Band-Betrieb und beim Klangeinfluß.
Die alternative Lösung mit guten Gitarrenkabeln und getrenntem Send und Return ist klanglich einwandfrei (auch bei 6 m vom Amp zum Effectboard und 6 m zurück). Dafür ist es platzmäßig im Amp "tricky" und man hat mehr Kabelsalat.
Wer von Euch hat Erfarungen - insbesondere mit dem Sommer-Onyx als Y-Kabel mit guten Steckern (Neutrik, Hicon).
Danke vorab für Euer Feedback,
DocBlues
DocBlues:
Hallo,
trotz einiger Aufrufe hat ja niemand auf meinen Beitrag geantwortet.
Ich habe zwischenzeitlich weiter recherchiert und getestet.
Damit steht der Entschluß fest, doch mit zwei Buchsen zuarbeiten, da ich dann in jedem Fall flexibler mit der Wahl (und dem Ersatz) der Kabel bin und mir keinen Kopf über dünne y-Kabel auf der Bühne machen muß.
Gruß,
DocBlues
DocBlues:
Hallo,
ich antworte gerade wieder mir selber, möchte aber den Thread sauber weiterführen, falls es doch noch mal für andere interessant wird.
Ich habe den Effektweg im MusicMan 150 W Top-Teil (Normal und Bass Kanal) nochmal neu mit sehr guten Bauteilen auf Epoxy-Platine aufgebaut und Huckepack auf der vorhandenen Platine angeschraubt. Die besseren Bauteile haben nochmal etwas mehr Transparenz geliefert. Die Schaltung basiert auf einem Burr Brown OPA 2132, ist rein seriell und arbeitet mit Line-Pegel. Der Return Eingang ist mit einer Soft-Limiter-Schaltung ausgestattet, um OP-Amp-Clipping bei zu hohen Return-Pegeln und bei Verwendung als Line-Eingang (mit externem Preamp) zu verhindern. Ich habe die beiden Buchsen des Bass-Kanals für Send und Return umfunktioniert und den Bass-Kanal-Eingang auf die Buchse 2 des Normal-Kanals gelegt.
Für den Effekt-Loop verwende ich 2 Sommer-Kabel (Spirit und Classic) von je 6 m Länge. Z.Z. habe ich nur ein G-Lab Smooth Delay im Effektloop. Die Signaldämpfung durch Kabel und eingeschliffenes Delay ist sehr gering - selbst für meine sehr kritischen Ohren.
Ich habe Tests mit anderen Kabeln gemacht, die sofort zu hörbarerem Verlust an Signalqualität geführt haben.
Fazit: Der Umbau war wegen des Platzproblems etwas "tricky", er hat sich aber gelohnt. Dank guter Bauteile und guter Kabel (ein gut dimensionierter Schaltung) habe ich jetzt einen sehr guten Effektweg und das Delay arbeitet an dieser Stelle in feinster Weise: Toller Klang und kein hörbares zusätzliches Rauschen.
Gruß,
DocBlues
Thisamplifierisloud:
Hossa,
ich habe auch eine 6m-Strecke zwischen Amp und Floorboard.
Zum Einschleifen verwende ich ein schlichtes Zeck-Mikofonkabel
mit Stereo-Klinke. Klanglich bemerke ich mit meinen tumben Ohren
keinen Unterschied, wenn ich die Loop wegschalte.
Es ist halt praktisch zum Auf- und abbauen.
Müsste ich das jetzt nochmal bauen, würde ich sogar XLR-Stecker nehmen.
Mikrokabel liegen meist überall rum, Stereoklinkenkabel weniger.
Gruß
Bernhard
Fwänk:
Hi DocBlues,
die ursprüngliche Frage war noch Sommer Kabeln und im speziellen die Y-Kabel. Ich benutze seitdem ich mich um die Kabelfrage kümmern mußte MTI TP 70. Ich habe mit keinen anderen Kabeln Erfahrungen. Mittlerweile mit gutem Mantel der etwas fester ist. Finde ich besser wie einen zu weichen Mantel. Die Kabel klingen höhenreicher, dadurch gefühlt weniger Bass. Was ich aber nicht bestätigen kann. Der Bass ist immer da. Gleiche Erfahrungen hatte ich ja mit der Glendale Tele-Bridge die klingelt auch ordentlich und hat trotzdem bumms. Der erste Eindruck ist aber das der Bass reduziert ist, was nicht stimmte.
Viele Grüße, Frank
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