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Absicherung Effektpedal

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Offline EBMM_Luke

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Absicherung Effektpedal
« am: 1.10.2013 09:44 »
Moinmoin

Ich plane ein Effektpedal mit 2 ECC83 und dem Netztrafo aus dem Shop (https://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p2358_TT-Netztransformator-EI-230---200---6-3-7-VA.html).

Bezüglich der Absicherung bin ich mir unsicher, wie ich dies am besten machen soll. Am liebsten natürlich primär und HV sekundär.
Die kleinste Sicherung die ich finden kann hat 0.032A Schmelzstrom. Dies würde, je nach Peak beim Einschalten, aber gerade nur primärseitig reichen (230V, 7VA). HV-seitig wird der Strom max. 0.015A (Trafo Spec) betragen können. Wie soll ich das absichern?
Oder soll ich ebenfalls auf eine flinke 0.032A gehen in der Annahme, dass wenn ein Fehler auftritt, der Strom sowieso höher wird? U.U. geht dann aber der Trafo in die ewigen Jagdgründe?

Danke für eure Hilfe!

LG, Lukas

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Offline EBMM_Luke

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Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #1 am: 3.10.2013 09:51 »
Keine Meinungen/Erfahrungswerte dazu?  :help:

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Manfred

  • Gast
Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #2 am: 7.10.2013 22:47 »
Hallo,

der Primärstrom bei 7VA ist etwa 31mA, der Einschaltstrom ist höher.
Eine Faustformel für die Absicherung ist der nächsthöhere Normwert von 2 x I_nenn mit trägem Auslöseverhalten.
Als wäre es hier eine Feinsicherung 63mA träge.
Für die Absicherung der Anodenhochspannung kommt auch die Einschaltstromdauerspitze mit ihrem Wert und Ihre Zeitdauer
zum tragen.
Kommt z.B. eine Brückengleichrichtung mit Ladekondensator in Anwendung wird die Einschaltspitze grob durch die Amplitudenspannung dividiert durch die Reihenschaltung (Innenwiderstand Trafo + Durchlasswiderstand Gleichrichter + ESR-Widerstand) bestimmt. Es kann je nachdem mehrere Wechselspannungsperioden dauern bis der Kondensator aufgeladen ist und sich ein fester Strom im Ruhezustand des Verbrauchers einstellt, da bestimmt der Mittelwert
über die Perioden die Höhe und Dauer des Einschaltstrom. Nicht allein die Stromhöhe sondern auch der Spannungabfall andem Sicherungsdraht und Zeitdauer des Stroms bestimmt das Durchschmelzen des Sicherungsdrahts, den zum schmelzen braucht man ein bestimmte Wärmemenge.
Die Einheit der Wärme ist Joule was Wattsekunden entspricht also Strom x Spannung x Zeit.
Daher kommen die Stromzeitdiagramme einer Sicherung, die je nach der Auslegung der Sicherung unterschiedlich sind.
Zur Bestimmung des Einschaltstroms kann man die PSU-software bemühen.
http://www.heise.de/download/psu-designer-ii-1165703.html
Den Innenwiderstand des Transformators kann man bestimmen indem man die Sekundärseite nacheinander mit zwei ausreichend großen Widerständes belastet und misst und notiert dabei jeweils die Spannung über diesen.
Der Innenwiderstand berechnet man dann aus der Differenz der Spannungen dividiert durch die Differenz der Ströme,
wobei der jeweilige Strom aus der Spannung und dem Widerstand bestimmt wird.
Den ESR-Widerstand kann man aus dem Datenblatt des Elkos entnehmen.
Es gehen auch ungefähre Werte aus den ESR-Tabellen welche im WWW zu finden sind.
So 1000%-tig kommt es nicht darauf an. Das gleiche gilt auch für den Durchlasswiderstand der Diode.
Bei solchen kleinen Trafos wird der Innenwiderstand der bestimmende Wert sein und die beiden anderen können
gegebenenfalls vernachlässigt werden.
Gut, jetzt weist du immer noch nicht welchen Wert Du für die Hochspannungswicklung der Sekundärseite benötigst.
Denn Innenwiderstand des Trafos sollte mann wissen.
Ich habe noch einen H&K Metallmaster in der Ecke, da werde ich die Tage mal den Trafo messen, der müsste ähnliche Dimensionen haben.
Bei diesem hatte ich eine träge 80mA Sicherung für die Hochspannungswicklung nachgerüstet und sie hat gehalten. 
Hier noch ein Artikel dazu:
http://www.schmelzleiter.de/Risikobericht/Risikobericht.html
 
Gruß
Manfred
 
« Letzte Änderung: 7.10.2013 22:52 von Manfred »

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Offline EBMM_Luke

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Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #3 am: 28.10.2013 20:52 »
Hallo Manfred

Vielen Dank für die ausführliche Antwort und Entschuldigung für meine späte Reaktion. Hatte vergessen die Benachrichtigung zu aktivieren :gutenmorgen: und war in der Zwischenzeit nicht wirklich viel auf TT unterwegs.
Werde mir das alles mal noch zu Gemüte führen und den Taschenrechner starten.
Konntest du in der zwischenzeit den Trafo ausmessen?

LG, Lukas

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Manfred

  • Gast
Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #4 am: 29.10.2013 22:27 »
Hallo Lukas,

zum messen des Trafos bin ich noch nicht gekommen, das werde ich versuchen am Wochendende zu tun.

Gruß
Manfred

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Manfred

  • Gast
Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #5 am: 10.11.2013 10:34 »
Hallo Lukas,

nun bin ich endlich dazugekommen. Der Ri bei meinem Trafo liegt bei  etwa 1500 Ohm,
aber das ist ein aber Trafo mit Blechkern.
Du verwendest aber einen Trafo mit Ringkern, da liegen die Verhältnisse anderst.
Messe bitte mal den Gleichstromwiderstand der Wicklungen, dann kann man den
Duncan PSU Designer zur Abschätzung des Einschaltstrom bemühen.
Wie sieht Deine Gleichrichterschaltung aus?

Gruß
Manfred

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Offline EBMM_Luke

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Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #6 am: 11.11.2013 18:28 »
Hallo Manfred

Danke für die Messung. Der Ri der HV Wicklung vom TT EI 230 beträgt 540Ohm.

Die Gleichrichtung ist geplant wie angehängt. Gehen im PSU auch parallele Zweige?
Allerdings überlege ich mir, ob ich nicht doch eine serielle Versorgung umsetzen soll. Dann wäre die Eingangsröhre besser gefiltert...
Angehängt eine Simu mit 2k7 Längs-R. Vielleicht etwas knapp für die Entkopplung, aber für die Spannungen etwas besser.

LG, Lukas

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Manfred

  • Gast
Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #7 am: 12.11.2013 04:23 »
Hallo Lukas,

messe bitte auch den Gleichstromwiderstand auf der Primärseite und gib die Daten beim PSU-Designer ein.
Siehe Bild.

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Offline EBMM_Luke

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Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #8 am: 12.11.2013 18:20 »
Erledigt, Manfred.

Screenshot anbei.

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Manfred

  • Gast
Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #9 am: 14.11.2013 03:33 »
Hallo Lukas,

ich habe die Schaltung in den PSU-Designer übernommen.
Der Einschaltstrom ist nach etwa einer Sekunde auf dem Wert der Stromaufnahme abgeklungen.
Der Effektivwert des Einschaltstroms für diese Zeitdauer ist etwa 40mA.
Jetzt ermittelt man aus der Kurve den Faktor I/Irat hier etwa 2,2.
D.h der Faktor muss kleiner gewählt werden als 2,2 damit die Sicherung mit dem Einschaltstrom nicht durchschmilzt.
Die kleinste verfügbare Sicherung hat den Wert 32mA, daraus ergibt sich eine Faktor von 1,25.
Der Einschaltstrom liegt ausreichend weit neben der Einschaltkurve.
Der Kurschlußschutz müsste ausreichend sein, denn schon bei einem Effektivwert des Stroms von etwa 100mA
schmilzt die Sicherung nach etwa 100 Millisekunden durch.
Also müsste die Feinsicherung mit 32mA träge für Deine Anwendung genügen.

Gruß
Manfred
 
« Letzte Änderung: 14.11.2013 03:37 von Manfred »

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Manfred

  • Gast
Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #10 am: 15.11.2013 08:33 »
Sollte eigentlich,
"Der Einschaltstrom liegt ausreichend weit neben der I-t Kurve"
heißen.

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Offline EBMM_Luke

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Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #11 am: 15.11.2013 13:34 »
Hallo Manfred

Vielen Dank für deine Mühe und Ausführungen! Ich muss mir das am Wochenende mal zu Gemüte führen. Vor allem der Weg zum Ziel will ja verstanden sein  ;)

LG, Lukas

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Manfred

  • Gast
Re: Absicherung Effektpedal
« Antwort #12 am: 17.11.2013 04:28 »
Hallo Lukas,

ich habe nochmal den PSU-Designer bemüht und festgestellt dass der Effektivwert gemittel über 100 Millisekunden etwa 100mA ist, da würde ich doch empfehlen die Sicherung mit dem nächsthöheren Wert von 50mA träge zu nehmen.

Gruß
Manfred