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screen voltage
Stefan_L_01:
Hi all
Jetzt muss ich schon wieder zur Endstufe was fragen.
Meistens ist die Screen voltage im Bereich der Anodenspannung (Operation Point), der voltage drop ist bei 4mA Screen current bei 1k Ohm ja nur 4V.
Warum wählt man diese hohen Screen Spannungen, die man stromtechnisch - wenn man mal die Loadline einzeichnet - gar nicht ausnutzt, d.h. bei viel geringeren Screen Spannungen würde man genau die gleiche Stromschwankung (eh nur definiert durch die Load-Impedanz) und Voltage-Swing realisieren können, sprich Leistung, und hätte nicht so viel Probleme mit Screen-Current (dafür vielleicht eher mit imo kontrollierbares Gridcurrent).
Ist das nur die Einfachheit der Schaltung oder gibt es dafür handfeste Gründe warum man sich in einen eigentlich unnötigen Bereich begibt, der ja nachweislich einigen Amps in der Vergangenheit das Leben kostete?
thx 4 info
Gruß
Stefan
_peter:
Hallo,
ich verstehe es so: Bei höherer SG-Spannung vergrößert sich der Aussteuerungsbereich. Die Linie für 0V
an G1 wandert im Ua-Ia-Diagramm nach oben. Dadurch wird bei geeignetem Ra die Signalamplitude
später begrenzt (kann weiter in Richtung Ua=0V durchsteuern) und die Röhre liefert so mehr Leistung.
Gruß, Peter
Stefan_L_01:
seh ich anders. Die Loadline schneidet 0V am G1 so nicht, sondern nur weit unterhalb des "Knees" wo alle anderen Gridkurven auch abschmieren. 0V am G1 "normal" zu erreichen bevor G2 schwer komprimiert ist praktisch unmöglich.
Und das delta G1 zu höheren Ua ist praktisch auch gleich, wenn man mal 2 sheets unterschiedlicher G2 anschaut.
Stefan_L_01:
und nochmal die Leistung: Die Loadline ist ja nur durch den Lastwiderstand bestimmt, ergo tut sich da nicht viel. Die Loadline wird bei einem delta Ua das gleiche delta Ia ergeben, weil alles ja nur durch Ra bestimmt ist, unabhängig vom G2 - solange G2 so gewählt ist dass man G1 bei 0V nicht erreicht, aber da hat man ja soviel Reserve momentan...
_peter:
Hallo,
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 8.10.2013 23:38 ---Die Loadline schneidet 0V am G1 so nicht, sondern nur weit unterhalb des "Knees" wo alle anderen Gridkurven auch abschmieren.
--- Ende Zitat ---
Deshalb schrieb ich "bei geeignetem Ra". Wenn die Loadline ganz flach ist, hast du recht.
Aber im Anhang siehst du ein Bsp. für die EL84 im Gegentakt bei Ub=300V und Raa=8k.
Ich habe aus Faulheit nur die Loadline für reinen B-Betrieb eingezeichnet.
Man kann sehen, dass die Röhre mit höherer Usg weiter Richtung Ua=0 durchgesteuert
werden kann: bis 70V / 45V / 30V
Ob die SG-Spannung noch andere leistungssteigernde Effekte bringt, habe ich gerade nicht
auf dem Schirm.
Gruß, Peter
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